Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230102
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192301022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230102
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-02
- Monat1923-01
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. XL 1, 2. Januar 1923. biete sowie einen Kunstverlag errichtet hatte, und vcranlaßte ihn, das nunmehr unter der Firma Schoch L Parrhysius stehende zweite Geschäft in sein eigenes Geschäftshaus in der Großbccren- straße 87 zu verlegen, um sich in beiden Firmen von früh bis abends betätigen za können. Möge es dem Jubilar vergönnt sein, alle seine zum Teil weit ausschaucnden Pläne verwirklicht zu sehen und noch manchen Freudcntag seiner Firmen zu erleben! Das wünschen ihm am heutigen Tage alle Kollegen und Freunde von ganzem Herzen! Den gleichen Frcndentag begehen am 1. Januar die Herren James Attinger in Neuen bürg, Herr Walter Winck- ler, Mitinhaber von A. Bonz' Erben in Stuttgart, Arthur Ha inaner in Firma Julius Hainauer in Breslau, vr. Richard Stein, Mitinhaber der Manz'schen Verlags- und Uni versitätsbuchhandlung (Julius Minkhardt k Comp.) ln Wien, Wil - Helm Ogolcit und Hans Scharf in Firma Fr. Schaefser L Comp, in Laudsberg (Warthe) und Herr Konstantin Wittwer, Mitinhaber der durch Personalunion vereinten Firmen Schiekhardt L Ebner und Kvnrad Wittwer in Stuttgart. Ihnen ollen herzliche Glückwünsche! SprMM. Sortiment und Zeitschriften. Eine Anzahl namentlich größerer Sortiments-Firmen lehnt in neuerer Zeit Bestellungen ans Zeitschriften, die öfter erscheinen, ab, weil die damit verbundene Mühe die Aufwendungen nicht lohne. Es mag zutresfen, daß der direkte Nutzen am Zeitschriftenvertricb be sonders in den letzten Jahren gering war, vielleicht auch zuletzt gänzlich fehlte, weil die Zeitschristenpreise von den Verlegern in der Sorge um die Erhaltung der Abonnenten zu niedrig angesctzt wurden. Aber diesem Fehler wird jetzt immer mehr ssbgeholfen, die Preise steigen rasch um ein Vielfaches, sie werden bald eine Höhe erreichen, die auch wieder einen angemessenen und lohnenden Nabattbetrag ergibt. Wer seine Fortsetzungen bisher unter ungünstigen Ilmständen durchgehaltcn hat, sollte sie deshalb jetzt, wo die Besserung kräftig vorivärtsschreitet, um so mehr fesrhalten — nicht allein das, er soll dafür werbe n. Denn mit der Zahl verringern sich die Kosten, wächst der Nutzen. An! einem Tage der Woche können die Markthelfcr oder Ausläufer die ^ Zeitschriften m i t zustellen; die Wege in die Nähe der Kunden machen ! sie meist ohnedies, und bei regelrechter Einteilung der Gänge schlüpft! auch diese Arbeit mit unter, ebenso die Führung der Listen durch einen ^ Gehilfen. Aber weiter: Ist denn beim Zcitschristenvertrieb uurdasreine ^ Rechen cxe^mpel entscheiden d? Gibt cs dabei nicht auch, recht beachtenswerte Imponderabilien, die indirekt, Nutzen bringen, insbesondere bei allen Zeitschriften mit kaufkräftigem! Leserkreis? Ist cs wirklich wertlos, zahlreiche Menschen mit Lite- ! ratnrbeöürsnis in den Laden gewöhnt zu haben? Auch die neu ent- , standenen Schichten von Bücherkäufcrn? Gibt man nicht große Be träge für Reklame aus, um Käufer hcranzuziehen, richtet man nicht Bücherstuben »ohne Kaufzwang« mit Erfolg ein, um das Publikum hereinzuholen? Wie reimt es sich dazu, daß man Kunden, die schon regelmäßig i in Laden verkehren oder verkehren könnten, abschüttelt? Darf man erwarten, daß die so Abgowiesenen wieder- ! kommen, wenu sie ein Blich brauchen? Das werden sie nicht, sie werden in die Geschäfte gehen, die ihnen auch ihre Zeitschrift liefern, und dort kaufen. Ja, sie werden ihren Bekannten sagen: »Zu dem ^ NN-Buchhändler geh' ich nicht, dem war es zu gering, mir meine Zeitschrift, die ich jahrelang gehalten, weiter zu liefern«. Der Andere, wird vielleicht entgegnen, die Buchhändler verdienten oben zu viel — , bei den hohen Preisen. Und noch eins: Zeitschriften enthalten reichlich Bücherankündi- , gungen. Sie wirken gleich direkt versandten Prospekten, gleich Jnse- , raten, nur billiger und andauernder. Müßte nicht jeder Sortimenter j diese Worbemöglichkeit freudigst begrüßen, sie schätzen? Ich glaube, cs lohnt sich, darüber nachzudenkcu. Stuttgart. K. L. j Abwehr! Ein großer Teil unserer Presse gefällt sich darin, bei einer Er höhung der Schlüsselzahl des Vörscnvercins Zeter und Mordio zu schreien über die »hohen« Bücherpreise. Diese Nachrichten gehen offen- j bar von einem K o r r e s p o n d e n z b u r e a u aus, dem eine große! Anzahl kleinerer und mittlerer Zeitungen und fast alle größeren Pro- ! vinzblätter angeschlossen sind. Gewiß, wir kennen diese nominell i hohen Bücherpreise, und auch der Käufer kennt sie, weiß, daß sie bitter, aber notwendig sind, und hat in den meisten Fällen so viel Ver ständnis, daß er nicht an irgendwelche ungerechtfertigten (!) Erhöhungen oder gar wucherischen Gewinne glaubt, daß er kauft, was er möchte, soweit es seine Verhältnisse ihm gestatten. Aber ganz abgesehen davon wird ein großer Teil der Bnchkäufer kopf scheu gemacht, wenn er liest, daß die Bücherprcise »wieder einmal« um soundsoviel gestiegen sind, daß sie nunmehr immens hoch seien und daß nun wohl bald das E n d e d e s d e u t s ch e n Buche s hcran- käme. Gerade unsere Presse hätte am allerwenigsten Grund und Ver anlassung, über »hohe Bücherproise« Mage zu führen; gerade sie, die im gleichen Maße wie der Buchhandel von den Papier- und Druck- preisen abhängig ist und deren Preiserhöhungen (Bezugspreise, An zeigen usw.) längst das Verhältnis der Preissteigerungen auf dem Buchmarkt erreicht haben, sollte es als eine selbstverständliche Pflicht erachten, dem deutschen Buche als Bahnbrecher voran zugehen. Mag die Presse darüber berichten, daß die Büchcr-preisc viel zu lange Zeit hindurch zu niedrig gehalten waren, daß sie jetzt erst etwas einzuholen haben und daß noch ein beträchtlicher Weg dorthin ist, wo Bücherproise dieselbe Preissteigerung erfahren haben wie alle anderen Handclsgegenstände. Für uns Buchhändler aber ergibt sich die Pflicht, überall da, wo Zeitungen in ähnlicher Weise Stellung nehmen, einzugreifcn und eine entsprechende Berichti gung zu erwirkcu. Natürlich gilt Obengesagtes nicht für alle Zeitungen. Es gibt eine nicht unbeträchtliche Anzahl auch bedeutender Zeitungen, die der Verbreitung des Buches stets wertvolle Dienste geleistet haben und noch leisten! Aber wo ein weißer Nabe sitzt, hocken sehr leicht zwei schwarze. Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall. Hoffen wir, daß dereinst alle Eulen zu lieblichen Nachtigallen iverden! Hannover. Wolf Albrecht Adam Verlag, pps. Harry Wolfs. Unbilliges Verlangen. Ein Teil der Sortimentskollegen glaubt ein gewisses Anrecht darauf zu haben, Bücher zu einer Entwertungsziffer geliefert zu be kommen, die am Tage der Bestellung maßgebend war, auch daun, wenn die Bestellung schon längere Zeit zurückliegt und sich z. B. auf die Lieferung ei.nes erst erscheinenden Buches bezieht. Kein Ver leger, der seinen Betrieb nach kaufmännischen Prinzipien leitet, ist heute in der Lage, bei der fortschreitenden Entwertung des Geldes und der steten Steigerung aller Herstellungskosten zu einem anderen als dem Tagespreise zu liefern. Dafür muß der Kollege des Sorti ments, der dte ewigen Preissteigerungen der Papierfabriken, Drucke reien und Bindereien und was dergleichen mehr ist, nicht selbst un mittelbar empfindet, schon Verständnis anfbringcn. Es wirkt aber ein wenig lächerlich (und jedenfalls hübsch illustrativ), wenn er z. B. bei Schlüsselzahl 400 (die den Verhältnissen nach schon stark überholt ist) verlangt, man solle zur Schlüsselzahl 00 (!) liefern, weil diese im Oktober, der Zeit der Bestellung, maßgebend war, und wenn dann die Bezahlung der Sendungen erst nach Wochen erfolgt, die dann einen ganz anderen Schlüssel notwendig macht. Die Verleger müssen sehr oft ihre Materialien im voraus bezahlen und erhalten nur Tages preise berechnet. Auch der Sortimenter nimmt für seine Werke stets den Tagespreis und ist so vor einem Risiko bei der Nonbestellung ge schützt. Zu diesem Tagespreis verkauft er aber auch, lvenn der Ge- stehungspreis für ihn weit darunter liegt. Da darf er aber nicht verlangen, daß der Verleger ihm aus Kosten der eigenen Zubuße zu einem am Tage der Bcstella-ussührung längst überholten Preise liefere. Etwas anderes ist cs, wenn Sendungen absichtlich solange zurück- gehalten werden, bis die Schlüsselzahl steigt und jene mit dem neuen Schlüssel dann auf den Weg kommen. Dies kommt auch vor und ist natürlich etwas anderes. Die Verleger kommen den Kollegen des Sortiments entgegen, soweit dies möglich ist. Aber wir müssen er warten, daß man uns Verständnis für die Zeitvcrhältnisse cntgegen- bringt, die cs unmöglich machen, anders als zum Tagespreis zu liefern. Bei dieser Gelegenheit sei das Erfordernis eines stellenweise besseren Znsammcuarbeitens zwischen Verlag und Sortiment betont, die in sich nicht Mißtrauen und Nebenbuhlerschaft wittern dürfen, sondern sich als zwei Faktoren erkennen mögen, die zu gegenseitiger Er gänzung da sind, und über deren geschäftlichem Wollen immer noch kms Fanal des Erfüllen» einer kulturellen Mission steht. Dazu aber bedarf es des Verständnisses auf beiden Seiten, sonst können wir ruhig an die Stelle des Buchhändlers den Kaufmann setzen! H annovc r. Wolf A l b,r c ch 1 Adam Verlag, Harry Wolfs.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder