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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1923
- Strukturtyp
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- 1923-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1923
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- Deutsch
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1, 2. Januar 1923. Redaktioneller Teib am zweckmäßigsten an eine englische oder in England vertretene Spe ditionsfirma gerichtet, da die englischen Zollbehörden sich selbst nicht mit der Rücksendung befassen können«. Btichcrkauf in Holland. — Ein süddeutscher V-erleger teilt uns auS dem Brief« eines Holländers folgende Stelle zur Veröffentlichung mit: »Gewiß sind Bücher (der Schreiber meint holländische Bücher) hier z. B. viel teurer als bei Ihnen. Die Folge davon ist aber auch, daß ich die letzten Jahre auch kaum ein einziges holländisches Buch kaufte. Wenn das bei mir als großem Bücherliebhaber der Fall ist lich besitze etwa 1500 Bücher), so können Sie sich deuten, wieviel sonst gekauft wird«. — Ter deutsche Verlag hat also keinen Grund, seine guten Werke nach Holland zu verschenken. Stadtbüchcrci in Berlin-Wilmersdorf. — Anfang Januar 1923 wird der seit September 1920 bestehenden Stadtbücherei in Berlin- Wilmersdorf (Kaiserallcc 1—12, Stadthaus) ein 50 Personen fassender Lesefaal mit Freihandbibliothek (geöffnet werktäglich von 4—9 Uhr) angegliedert werden, wodurch Wilmersdorf in den Besitz einer öffentlichen Lesehalle, wie diese in anderen Gemeinden Groß-Berlins bereits im Betriebe find, gelangt. Die Gesamtleitung untersteht dem Stadtbibliothekar vr. Pauli. Ein indischer Maharadscha als Kläger. — Ein Prozeß nicht all täglicher Art, über dessen Abschluß wir seinerzeit noch berichten werden, wird demnächst in Dresden zur Verhandlung kommen. Ein indischer Maharadscha, dessen bewegtes Privatleben im Nahmen volkspsychologischer Schilderungen in dem jüngst erschienenen Werke »Zwanzig Jahre an Indischen Fürsten Höfen« (Verlag Deutsche Buchwerkstätten, Dresden) behandelt wird, hat gegen den Verfasser Otto Mayer, seinen ehemaligen langjährigen Palast- oorsteher, Beleidigungsklage angestrengt. Da das Mayersche Buch manche irrtümliche Ansicht über die Verhältnisse ,in Indien richtig stem, so darf man auf die Stellungnahme des Gerichts zu der Frage, bis zu welchem Grade die Erörterung privater Verhältnisse in Werken dieser Art zulässig ist, gespannt sein. Holzpreis und Zeitungsnot. — Der W i r t s ch a f t s p o l i t i s ch e Ausschuß des Neichswirtschaftsrats stimmte der Er höhung der Abgabe von Holzverkäusen von ^ auf 1^ Prozent zu, aus der die Mittel für eine Verbilligung des Zeitungspapiers ge schöpft werden. Wie ein Vertreter des Neichswirtschaftsministeriums mitteMe, kann bei einer derartigen Erhöhung mit jährlich 13F Mil liarden gerechnet werden. Tann stehen unter Berücksichtigung des Ertrags -der Ausfuhrabgabe monatlich 1-275 Millionen Mark für Rück vergütungen zur Verfügung. Bei einem Verbrauch von 15 Millionen Kilogramm Druckpapier im Monat entfallen auf das Kilogramm 85 Mark, was bei einem Endpreis von 405 Mark für das Kilogramm im Dezember rund 20 Prozent ausmacht. Als neuer Zusatz zu § 4 des Gesetzes wurde folgender Antrag Bernhard mit 9 gegen 5 Stimmen angenommen: »Die Nückvergütungskasse hat bis zu 5 Prozent der ihr An gehenden Beträge abzuzweigen und sie den in Betracht kommenden Verbänden zur Unterstützung der durch die Not der Presse stellenlos gewordenen Arbeiter, Angestellten und Redakteure zur Verfügung zu stellen. Diese Gelder sollen insbesonbere auch zur Erleichterung der Überführung stellenlos gewordener Redakteure in andere Be rufe verwendet werden. Die näheren Bestimmungen erlassen die zuständigen Ministerien nach Vereinbarung mit den Verbänden der Verleger, Redakteure, Angestellten und Arbeiter.« Ter Entwurf im ganzen wurde mit 10 gegen 6 Stimlnen gebilligt. Ferner wurde ans Antrag Bernhard beschlossen, daß die Rückver gütung aberkannt werden kann, »wenn der Verleger die tariflichen Verpflichtungen gegen seine Arbeiter, Angestellten und journalistischen Mitarbeiter nicht erfüllt«. Zur Not der freien Berufe. — Das Zentrum hat einen Antrag im Reichstag cingebracht, die Reichsregierung zu ersuchen, der drücken den Notlage der freien Berufe (Rechtsanwälte, Arzte, Schriftsteller, Redakteure usw.) dadurch entgegenzuwirken, daß arbeitsfähige Angehörige der freien Berufe, die eine Familie zu versorgen haben, aber «aus Mangel an Arbeit oder infolge unzu reichenden Ertrags ihrer Arbeit hierzu nicht in der Lage sind, in geeigneten Verwaltungsstellen, statt der jetzt dort tätigen jungen un verheirateten Aushilfskräfte, beschäftigt werden, soweit dies ohne Be nachteiligung von anderweit entbehrlich gewordenen Beamten, Warte geldempfängern und verheirateten Angestellten geschehen kann. Bricfsendungen mit mangelhaften Anschriften. — Aus dem Neichs- postministerium wird uns geschrieben: Mängel in der Aufschrift von Postsen-dungen, namentlich das Fehlen ber Angabe von Straße und Hausnummer bei Sendungen nach großen Orten und außerdem der Nummer der Bestellpostan-stalt bei Seudungen nach Großstädten wie Berlin, Breslau, Dresden, Hamburg, München wirken für Post und Publikum außerordentlich nachteilig. Die nach Tausenden zählenden Briefe nach Großstädten, auf -denen weder die Nummer der Bestcll- postanstalt noch Straße und Hausnummer angegeben sind, bilden eine schwere Last für -den Postbetrieb, weil sie das Verteilungsgeschäft auf halten und den Antritt ber Bestellungen verzögern. Tie Ergänzung der Aufschrift solcher Sendungen durch Angabe des Bestellpoftamts und der Straße ist mit Zeitverlust unb erheblichen Kosten verknüpft. Damit nicht durch die zeitraubende Bearbeitung der ungenügend be- anschrifteten Sendungen bas Verteilungsgeschäft beim Eingang der großen Posten erheblich aufgchalten und der Beginn der Bestellungen verzögert und damit ferner dem ständigen Steigen der Aufwenbun- gen Einhalt geboten wird, ist in Hamburg, wo die Schwierigkeiten be sonders groß sind, bazu übergegangen worden, die Bearbeitung von Sendungen mit unvollständiger Anschrift auf verkehrsschwache Stunden oder bis zum Eintritt von Betriebspansen zurückzuftellen. Die in Betracht kommenden Sendungen erhalten einen Stempelabdruck: »Ver zögert, weil Straße unid Nummer des Bestellpostamts fehlen«. Die beteiligten — in der Hauptsache kaufmännische — Kreise können zur Herabminberung der Zahl der ungenügend bezeichneten Sendun gen und zur Beschleunigung der Bestellungen wesentlich beitragen, wenn fie sich entschließen, in den abgehenden Postsachen (auf Brief bogen, Briefumschlägen, Rechnungen usw.) stets die genaue Anschrift des Absenders nach Name oder Firma, Nummer der Bestellpostanstalt, Straße unid Hausnummer unter Voransetzung des Wortes »Briefan schrift« anzugeben. Das veranlaßt den Briefempfänger, die genaue Anschrift auf jeder Postsendung niederzuschreiben. ArsonalnachrWen. Jubiläen. — Das seltene Jubiläum der 50jährigen Selbständig keit begeht am 1. Januar Herr Gustav Johannes Fromm hold in Firma G. Frommhold, Hofbuch'handlung in B ü ck e b u r g. Am 1. Januar 1873 hat er das von M. H. Wolper 1848 gegründete Geschäft erworben und führt es nun 50 Jahre unter seinem eigenen Namen in Gemeinschaft mit Herrn Walther Brinkmann. 50 Jahre Sortimentertätigkeit umfassen eine große Summe von Arbeit und Mühe, sie sind aber Kulturarbeit edelster Art, und der Herr Jubilar kann mit Befriedigung auf das verflossene halbe Jahrhundert zurück- blickcn. Ein weiteres Jubiläum kann er am 6. Februar d. I. be gehen, er gehört an diesem Tage 50 Jahre dem Börsenverein an, auch hierzu unsere herzlichsten Glückwünsche! Das 25jährige Jubiläum seiner Selbständigkeit feiert am 1. Januar 1923 Herr Arthur Parrhysius in Berlin SW. 11, die er am 1. Januar 1868 mit der Übernahme der »Deutschen Militär- Musiker-Zeitung« gründete. Dem aufblühenden Unternehmen, das bald eine hervorragende Bedeutung weit über die Grenzen des Reiches gewann, wurden bald ein Musikverlag und ein Großsortiment dieser Richtung angegiliedert. Unter den Nachwehen des verlorenen Krieges entschloß sich Parrhysius, das Unternehmen, das er in höchster Blüte gesehen, im Jahre 1921 in andere Hände zu legen. Obgleich cs trotz aller Unbilden noch immer ziemlich ertragreich geblieben war, so hatte es doch durch die Einschränkung des Heeres an Bedeutung natur gemäß eingebüßt, und mit fast eigensinniger Liebe zu seinem alten Vaterland beseelt, widerstrebte es Parrhysius, seine Zeitschrift den neuen, durch die Revolution geschaffenen Formen anzupasscn. Bereits im Jahre 1905 hatte der Jubilar ein anderes Fachorgan übernommen von recht realem Inhalt, die »Deutsche Bäcker- und Kon ditor - F a ch z e i t u n g«. Als eine großartige kaufmännische und verlagsbuchhändlerische Leistung ist cs zu bezeichnen, daß es ihm ge lang, trotz der nunmehr für Fachzeitschriften äußerst schmierigen Zeit die Wochenschrift zu ungeahnter Blüte und Ausdehnung zu bringen. Doch auch dieses neue Schaffensgebiet konnte nicht die rastlose Reg samkeit des Jubilars ausfüllcn. Er fand sich daher mit dem Neffen seines früheren Chefs, Herrn- Hans Schoetz, zusammen, der inzwischen ein Verlagsgeschäft aus archäologischem und kunstwissenschaftlichem Ge-
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