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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1922
- Strukturtyp
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- 1922-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1922
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Redaktioneller Teil. 300, 28. Dezember 1922. berger Persönlichkeiten der Zeit Kaufleute, Anwälte, Ärzte, auch etliche Buchhändler dargcstellt sind, soE. Mohr und sein Bru der, K. Gross, der Buch- und Kunsthändler Meder und der Musikalienhändler Pfeiffer. Die Firma Meder hatte damals besonders bei dem reisen den Publikum einen guten Klang; ihre Ansichten, Stahlstich« und Lithographien, ihre Werke über Heidelberg, Bilder, die zum Teil von einheimischen Künstlern, wie Verhas, zum Teil von franzö sischen Künstlern, Chapuy, Bayot, Davy u. a., hergestellt waren, ihre Studentenbilder, die jetzt gesuchte Sammelobjekte bilden, waren begehrte Dinge für die zahlreichen Fremden, welche damals Heidelberg aussuchten. Die 1812 von L. Meder gegründet« Kunst-, Musikalten, und Papierhandlung war nach dem Tode des Gründers 1833 von seiner Witwe geb. Mays weitergesührt und unterm I. Januar 1844 ihrem Sohne Georg Meder übergeben worden. Dieser firmierte fortan mit Genehmigung des Grobherzoglichen Ober amtes als -Akademisch« Kunst, und M8sikalien«Handlrmg von L. Meder«. Am 15. April 1883 starb er, die Witwe Charlotte geb. Hosäus führte das Geschäft unter Beistand ihres Sohnes Fer- dinand weiter, bis sie es ein Jahr später unterm 1. Juli 1884 a» H. Würtzburg aus Berlin verkaufte. Schon Georg Meder hatte der Kunst- und Musikalienhandlung eine Buchhandlung angegliedert, der Nachfolger fügte der Firma die Bezeichnung »Akademische« hinzu. Wllrtzburg war auch vorwiegend Kunst händler und Kunstverleger und hatte schon vorher in Berlin einen eigenen Kunstverlag betrieben. Am 5. April 1891 starb H. Würtz- bürg, und das Geschäft erwarb im Mai 1891 P. Hoenicke, der das Geschäft unter der Firma L. Meder Nachfolger P. Hoen'uke, Akademische Buch- und Kunsthandlung, weiterführte, aber mehr und mehr das Kunstgeschäft aufgab und sich allein aus den Buch handel beschränkte. Er verlegte das Geschäft von dem alten Mederschen Stammhaus in der Altstadt in den neueren Teil der Hauptstraße und hat in dem Menschenalter, seit dem er dem Ge- schäst vorsteht, das Geschäft zu schönster Blüte gebracht, das sich beim bücherkaufenden Publikum der größten Beliebtheit erfreut. 1877 erwarben die Söhne des alten Georg Meder, Louis Gerhard und A l be r t M e d e r, diä altberühmte, 1880 gegrün- dete Kunsthandlung von Amsler L Ruthardt in Berlin, die nach dem 1899 erfolgten Tode von Albert Meder in dem Allein besitz von Louis Gerhard Meder verblieb. Die Firmen M ohr, Winter, K. Groos, Jul. Groos, Emmerling, Weiß's che Buchhandlung und Meder verdanken also mehr oder minder der ersten Zeit der Erneuerung der Hochschule ihre Entstehung. Daß daneben noch einige andere bestanden, die eingegangep sind, soll hier nur kurz erwähnt wer den. In den vierziger und fünfziger Jahren entstanden dann außer den bereits früher erwähnten einige neue Firmen, von denen die eine Wohl im Laufe der Zeit die bekannteste und größte Heidelbergs geworden ist. Bevor ich auf einzelne Persönlichkeiten näher eingehe, will ich kurz die Geschichte dieser Firma streifen. Im Mai 1841 gründete Wilhelm Hoffmeister eine Buch- und Kunsthandlung. Als geborener Heidelberger hatte er bei Karl Gross von 1830 bis 1835 den Buchhandel erlernt und war dann lss, Jahr in der Joh. Christ. Hermann'schen Buchhand lung in Frankfurt a. M. tätig gewesen. Der Inhaber dieser Handlung F. E. Suchsland sagt von ihm: »Herr Wilhelm Hoff meister aus Heidelberg arbeitet seit zwei und einem halben Jahr in meinem Geschäfte. Ich habe an ihm einen treuen und ausge- zeichneten Mitarbeiter gehabt, der durch seine ungewöhnlichen Fähigkeiten in den neueren Sprachen mir ersprießlich« Dienste geleistet hat. Selten wohl wird ein junger Geschäftsmann seine Laufbahn unter so glücklichen Vermögensverhältnissen wie er beginnen; befände er sich aber auch nicht in dieser überaus gün stigen Lage, so würde doch sein ehrenvoller Charakter, seine Recht schaffenheit und Tüchtigkeit ihm das allgemeine Zutrauen zuwsn- den, dessen er vollkommen würdig ist. — Es gereicht mir zum Vergnügen, in ihm einen jungen Mann dem Wohlwollen der ver ehrten Herren Kollegen zu enrpfehlen, dem es darum zu tun ist, die Ehr« unseres Geschäfts aufrecht zu erhalten und dessen Inter essen nach besten Kräften zu fördern». 1798 Auch Johann Ambrosius Barth in Leipzig und der Inhaber der Friedrich Wilmanns'schen Buchhandlung Franz Bruere in Frankfurt a. M. widmen ihm warme Empfehlungen. Nur sieben Jahre behielt Hofsmeister das Geschäft, um sich dann einer andern Tätigkeit zuzuwenden, am 1. Dezember 1847 teilt er mit, daß er sein Geschäft, die Universitätsbuchhandlung vorr W. Hoffmeister, zum 1. Januar 1848 an die Herren Rudolph Bangel aus Mülheim a. Rh. und Carl Schmitt aus Köln verkauft habe. Die neuen Besitzer hatten beide ein« lang jährige Lehrlings- und Gehilfentätigkeit, Bangel seit 1837, Schmitt seit 1835 hinter sich. Bangel hatte seine Lehrzeit bei Johann Georg Schmitz in Köln, Schmitt sein« bei Ludwig Kohnen in Köln genossen, und beide waren in späteren Jahren noch in diesen Geschäften als Gehilfen tätig gewesen. In Basel, Schwä bisch Gmünd und in Freiburg bei Herder hatte dann Bangel, in Marburg, Cassel, Münster und Bonn Schmitt seine Gehilfenzeit bestanden und sich tüchtige Kenntnisse erworben. Die Chefs gaben ihnen vorzügliche Zeugnisse, und vor allem Schmitt wird das Zeugnis erteilt, daß er sehr bewandert in den neueren Spra chen und mit der Literatur sehr vertraut sei. Die beiden neuen Inhaber betonen dann auch, daß sie sich vorzugsweise aus Univer sitätskundschaft und Fremdenverkehr einstellen wollen. Sie füh ren an, daß diese Geschäftszweige in ihrem neuen Wirkungs- kreis vorherrschend seien, daß Heidelbergs Verhältnisse die gün stigsten seien und sie daher hofften, das Geschäft nicht nur in sei nem bisherigen blühenden Zustande zu erhalten, sondern es auch bei erhöhter Tätigkeit noch ausdehnen und erweitern zu können. Das Geschäft nahm einen gedeihlichen Aufschwung, 1852 wird di« Firma in Bangel L Schmitt geändert. 1857 erfolgte die Trennung der beiden Teilhaber, Rudolph Bangel trat aus und siedelte nach Frankfurt a. M. über, wo er das bekannte Auktions haus gründete; Schmitt blieb alleiniger Inhaber. 187l gründet« er di« Central-Eisenbahnbuch Handlung für Ba den und Elsaß-Lothringen und führte diese Firma dem Buchhandel gegenüber anfänglich noch unter der Firma Bangel L Schmitt Separat-Konto weiter, bis er beim Verkauf des Sorti ments >877 für die Eisenbahnbuchhandlnng Carl Schmitt Ccntral- Eisenbahnbuchhandlung firmierte.. Die Eisenbahnbuchhandlung nahm bald großen Umfang an, für Elsaß-Lothringen war ihre Ein richtung eineTat, die sicherlich zur Verbreitung des deutschen Buches viel beigetragen hat.. Riesig waren die Umsätze, die in späteren Jahren, besonders auch während des Krieges 1914—1918 erzielt wurden. Die Verkaufsstellen in Straßburg und Metz hatten Umsätze, um die sie manches große Sortiment beneiden konnte; groß waren aber auch die Verluste, die dann dem Eigentümer 1918 und zum Teil in einzelnen elsässischen Orten schon früher erwuchsen. Carl Schmitt sta^P 1889, seine Witwe führte anfäng lich das Geschäft allein weiter, bis es dann in den Besitz ihrer Tochter und ihres Schwiegersohnes überging. Die Firma Bangel L Schmitt wurde 1876 an Wilhelm Hoffmann aus Cöthen verkauft, der das Geschäft indessen schon nach drei Jahren, am 1. September 1879, an Otto Petters aus Dessau weiterver- äußerte. Von diesem und seiner Firma an anderer Stelle. Hofs meister, Bangel und Schmitt hatten bei Errichtung der Firma ihr Augenmerk besonders auf die Universitäts- und Fremdenkundschast gerichtet, und da geziemt es sich Wohl, der Eigenart der alten Neckarstadt zu gedenken. Ist das Heidelberg der Mohr und Zimmer das Heidel berg der Romantik, an das sich so viele glanzvolle Namen knüp fen, das Heidelberg, von dem einst der Freiherr vom Stein sagte, daß sich an den von Heidelberg ausgehenden Strömungen des Nationalbewußtseins ein gut Teil des Feuers entzündet habe, das nachher die Franzosen verzehrte und an dessen Gestaltung zum Mittelpunkt der Romantik Mohr und Zimmer so rührig mitge- arbcitet; ist das Heidelberg Winters das Heidelberg der Demo kratie, das Heidelberg der Kämpfe um die Ausgestaltung und Durchführung der Verfassung, an der Winter so hervorragenden Anteil nahm, so gestaltet sich das Heidelberg der fünfziger Jahre mehr und mehr zu der hervorragenden Stätte deut scher G e i st e s ku l t u r, die weit über Deutschlands Grenzen Beachtung fand, und zu dem Wallfahrtsort für die vielen Reisen-
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