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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1922-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1922
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- Deutsch
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X« 300, 28. Dezember 1922. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn. Buchhandel. schließlich sind die Verfasser nochmals nach den Universitäten und Colleges -geordnet, an denen sie promoviert haben. Jedem Bande sind außerdem Nachträge aus den früheren Jahren bcigegeden. Trotz des viel Üppigeren Titclsatzes sind die Verzeichnisse mit etwa 160—200 Seiten viel schmächtiger als die deutschen, da ja Amerika nicht die bet uns gewohnte Flut von gedruckten Doktorarbeiten kennt. Be sonders die wissenschaftlichen Sortimente seien auf diese Verzeichnisse hingewicsen, die von der Kongrcßbibliothcik, wenigstens an große Bibliotheken, im Austausch bereitwillig abgegeben zu werden pflegen. vr. Hans Praesent. Kleine Mitteilungen. Schweizerische Millioncnstiftung für deutsche Tagcsschriftstellcr (vgl. Bbl. Nr. 204 und 270). — Einem Antrag aus Kreisen des evange lischen Schrifttums entsprechend hat der Reichspräsident aus den zur Verfügung stehenden Mitteln der Schweizer Spende für notleidende Schriftsteller und Journalisten nunmehr auch dem evangelischen Pressetag einen Beitrag bewilligt. Verteilung der Nobelpreise. (Vgl. zuletzt Bbl. 207.) — Am 10. De zember hat in Stockholm die feierliche Verteilung der Nobelpreise durch den König von Schweden stattgefundcn. Es erhielten den Litera tur preis für 1922 der spanische Dichter Jacinto Bena- vente, den Physikpreis für 1924 Professor Albert E i n st e i n , für 1922 Professor Niels Bohr in Kopenhagen, den Ehcmiepreis für 1921 Professor Frederik S oddy in Oxford, für 1922 1)r. F ran - cts William Aston in Cambridge und den Friedenspreis für 1922 Professor Fridtjof Nansen (nicht wie erst bekanntgegebcn der ehemalige italienische Ministerpräsident Nitti). Der Medizinpreis für 1921 wird nicht verteilt werden, während derselbe Preis für 1922 für das nächste Jahr zurückgestcllt worden ist. Über die Persönlichkeiten der Preisträger Benavente und Bohr haben wir bereits im Bbl. Nr. 207 Näheres mitgeteilt. Uber Einstein und Nansen ist nachstehendes von Interesse: Professor E i n st e i n be findet sich zurzeit in Japan, um an den dortigen Universitäten über seine Relativitätslehre Vorträge zu halten. Als Vorbote wurde der auch in Deutschland bekannte Eiusteinsilm in Tokio vorgeführt. Albert Einstein steht heute im 44. Lebensjahre: er ist geboren am 14. März 1879. Vor seiner Berufung an die Berliner Akademie der Wissen- ichaftcn wirkte er an den Universitäten Prag und Zürich. Fridtjof Nansen ist am 10. Oktober 1801 auf dem elterlichen Gute Store-Fröen bei Christiane geboren. Am 11. März 1863 unter nahm er seine erste Fahrt zum Nordpol. Im Jahre 18Ä folgte eine Durchstreifung Grönlands. Sein Ziel war nunmehr, den Nordpol zu erreichen, wozu er im Jahre 1803 auf der nach seinen Angaben ge bauten »Fram« schritt. Der nördlichste von ihm erreichte Punkt lvar der 80. Grad. Hier wurde er durch die Naturverhältnisse zur Rückkehr gezwungen. Als Anerkennung erhielt Nansen damals den Prvfefsoren- titel. Von späteren Fahrten ist seine Durchquerung des Nördlichen Eis meers an der Nordküste Sibiriens bemerkenswert. Nansen widmete sich späterhin philanthropischen Ausgaben. In aller Gedächtnis ist sein Eintreten für die Heimschaffung der Kriegsgefangenen nach dem Welt krieg sowie in neuester Zeit sein Wirken für das Schicksal der russischen Flüchtlinge in Konstantinopel und für die Flüchtlinge aus Smyrna. Auch sein tatkräftiges Eintreten für die Hungernden in Rußland wird unvergessen bleiben, wenn es ihm auch nicht gelang, eine offizielle internationale Hilfsaktion ins Leben zu rufen. Nansen hat seinen Wohnsitz in Lysaker bei Christiania! Eine weitere Ehrung wurde Nansen zuteil. Der Kopenhagener Verlagsbuchhändler Erichsen hat dem Nobelpreis-Komitee mitgeteilt, daß er in Bewunderung der Arbeit Nansens einen dem Frie denspreis entsprechenden Betrag von 122482 dänischen Kronen zur Ver fügung gestellt habe, der Nansen zugestellt werden soll. Beihilfen zu wissenschaftlichen Unternehmungen. Die Preu ßische Akadc m ie der Wissenschaften hat für wissenschaft liche Zwecke bewilligt: zur Fortführung der akademischen Lcibniz- Ausgabe 35 000 Mark: ferner u. a. durch die physikalisch mathematische Klasse dem ordentlichen Mitglied der Akademie Prof. Engler für das akademische Unternehmen »Das Pflanzenreich- 31700 Mark; zur Fortführung des akademischen Unternehmens »Das Tierreich« 30 000 Mark und des »Aomouelalor auimalium Aenerurn st 8ubZ6uorum« 8000 Mark: durch die p h i l o s o p h i s ch - h i st o - rische Klasse dem ordentlichen Mitglied Norden zur Aufbesserung der Gehälter der Mitarbeiter am Ikosauims UnAuae latinae 9000 Bdark und als Druckunterstützung für den Hiesaurus linxus« 1stina6 12 000 Mark; dem ordentlichen Mitglied Prof. Ermatt zur Fortführung des Wörterbuches der ägyptischen Sprache 8600 Mark und zur Bearbeitung der ägyptischen Inschriften der griechisch-römischen Zeit 1500 Mark; dem ordentlichen Mitglied Prof, von Wilamowitz-Moellendorfs zur Fortführung des akademischen Unternehmens der In8eription6s Oraeeae 20 000 Mark; dem ordentlichen Mitglied Prof. Burdach zur Fort führung seiner »Forschungen zur neueren deutschen Sprach- und Bil dungsgeschichte« 10 000 Mark; dem ordentlichen Mitglied Prof. Roethe als Zuschuß zu den Arbeiten der Deutschen Kommission 10 000 Mark; für die Fortführung der Arbeiten der Orientalischen Kommission 20 000 Mark. Das Schicksal der deutschen wissenschaftlichen Institute in Italien. (Vgl. auch Bbl. Nr. 255.) — Die Rückgabe desDeutschen Kunst- histo rischen Instituts in Florenz an die Deutschen ist zwar erfolgt, aber trotzdem kann die Anstalt nicht eröffnet werden: denn der Verein, dem die Erhaltung des Instituts obliegt und der unter Leitung Wilhelm von Bodes früher mit privaten Mitteln und einem kleinen Zuschuß des Reiches diese Aufgabe erfüllte, sieht noch keine Möglichkeit, im Augenblick den Betrieb im Gang zu halten. Es ist geplant, durch neutrale Vereinsmitglieder die Mittel des Vereins so zu stärken, daß, vielleicht unter Leitung eines deutsch-schweizerischen Gelehrten, das Institut neu eröffnet werden kann, das für die Er forschung italienischer Kunst und Geschichte so viel getan hat. Nicht besser steht es um das Deutsche A r chä o l o g i,s ch ^ I n st i t u t in Nom. Das alte Heim auf dem Kapitol hat man ihm genommen und ein neues Gebäude ihm nicht zugewiesen. Die deutsche Negierung ist natürlich nicht in der Lage, aus eigenen Mitteln da einzugreisen. Endlich hat auch die Zoologische Station in Neapel, die Gründung Wolf Dohrns, seinen deutschen Besitzer noch nicht wieder erhalten. Wohl hat die italienische Negierung die Übernahme verfügt, aber in dem Prozeß, den der Sohn des Gründers, Professor N. Dohrn, gegen die Stadt Neapel anstrengcn mußte, hat die Stadt Be rufung beim Kassationshof gegen das Urteil der zweiten Instanz ein gelegt, das die kostenfällige Auslieferung des Instituts verfügte. Die Entscheidung höchster Instanz ist kaum vor Neujahr 1923 zu erwarten. So sind vorläufig das Preußische Historische Institut in Nom und das dortige Institut der G ö r r e s - G e s e l l s ch a f t, das als geistliche Stiftuieg eine Sonderstellung einnimmt, die einzigen wissenschaftlichen Anstalten Deutschlands in Italien, die ihre Arbeiten wieder aus- »ehmen konnten. Ein Institut für auswärtige Politik in Hamburg. — Der Senat hat beschlossen, der Bürgerschaft eine Vorlage zugehcn zu lassen, in der die Schaffung eines »Instituts für auswärtige Politik« in Hamburg beantragt wird. Dem geplanten Institut sind schon jetzt auch von privater Seite Mittel zur Verfügung gestellt worden. Für die Leitung ist Professor vr. M e n d e l s s o h n - B a r th o l d y gewonnen. Preußische Volksbücherei-Vereinigung. — Zur Förderung des preußischen Volksbüchereiwesens hat sich in den letzten Monaten eine Preußische Volksbüchereivereinigung gebildet, die die Sammlung aller in Preußen in und für die volkstümliche Bücherei tätigen Kräfte erstrebt. Die Vereinigung wird mit den vorwärtsweisenden Kräften und Bestrebungen im Volksbüchcreiwesen Gesamtdeutschlands Verbin- dunig suchen, aber eine selbständige Organisation im Dienste der Lebcns- notw-endigkeitcn des preußischen Volksbüchereiwcscns sein. Der Ver einigung ist sofort eine große Anzahl von Volksbibliothekaren und Vvlksbibliotheken aus allen preußischen Landesteilen beigetretcn; der vorläufige geschäftsführende Ausschuß besteht aus den Stadtbibliothe- karen vr. Angcrmann (Hagen), Hanna Meuter (Köln), I)r. Helene Nathan (Neukölln), vr. Renken (Hameln), vr. Reuter (Köln), vr. Thcrstappen (Köln). Alle Anfragen wcren erbeten an die Geschäfts stelle, Köln, Huhnsgasse 2«. Eine Behörde gegen das Kanzlei-Deutsch. — Tie Dresdener E : s c n b a h n - G e n e r a l d i r e k t i o n hat ihre Beamten in letzter Zeit mehrmals eindringlich ermahnt, ihre Schreiben, Berichte und Be kanntmachungen von den Schwächen des Kanzleistils zu säubern. In einem geradezu kulturhistorisch bedeutenden Dokument heißt cs unter der Überschrift »Gutes Deutsch«: »Der Eisenbahnverkehr erfaßt alle Kreise der Bevölkerung. Dienstliche Erlasse wenden sich an Mit arbeiter aller Bildungsgrade. Es geht daher nicht an, daß sich der Eisenbahnbeamte einer Zunstsprache bedient, seine schriftlichen Äuße rungen müssen vielmehr klar und allgemein verständlich scin.v Auch der Schriftverkehr der Dienststellen untereinander sei klar, knapp, frei von Papierdeutsch«. Es folgen Beispiele einzelner Unsitten einer über ladenen Amtssprache, so die überflüssigen Beiwörter »die angestell- ten Erörterungen, die maßgebenden Voraussetzungen, die einschlägi gen Bestimmungen«. Mit Recht wird besonders die Hauptwortsucht verurteilt: »Züge zur Ablassung gelangen lassen, Beträge zur Aus- 1801
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