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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.12.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-12-27
- Erscheinungsdatum
- 27.12.1922
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- Deutsch
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rheinischen Zeitung« betreffend, wurde vor allem dargelsgt, daß Emmerling Verleger und Drucker der Zeitung, nicht Redakteur derselben und Schreiber der beanstandeten Artikel gewesen sei, daß an andern Orten aber nirgends die Verleger zur Verant wortung gezogen worden wären, die wie Mohr in Heidelberg, Knittel in Karlsruhe auch republikanische Blätter Herausgaben, die die Interessen der Ausrührer vertreten hätten und übrigens, wie auch Emmerling, gar nicht in der Lage gewesen wären, die Aufnahme revolutionärer Artikel und Ausruf« zu verhindern, da die revolutionären Machthaber über die öffentlichen Blätter und über die Druckereien nach Gutsinden schalteten und jeder Widerstand unter dem damals proklamierten Standrecht unmög lich gewesen wäre. Im Fall eines Widerstandes hätte Emmer ling sich und sein« Familie einer offenbaren Gefahr ausgesetzt, gegen idie ihn niemand hätte schützen können. Mit seinem Wil len und unter seinem Einfluß seien die betreffenden hetzerischen Artikel sicher nicht erschienen, wie etliche Zeugen auch bekundet hätten. Die Ausführungen hatten Erfolg, die harten Strafen wurden zurückgenommen, Emmerling vollständig sreigesprochen. Einmerling verließ aber Freiburg und zog nach Heidelberg, wo er am l. Januar 1852 als Teilhaber in die Julius Groossche Buchhandlung eintrat und die Führung des Sortiments unter der Firnia Groos'sch« Universitätsbuchhandlung selbständig über nahm, während Julius Gross das Verlagsgeschäft unter der Firma Julius Gross Verlag weitersllhrte. Bald erwarb Emmer ling das Sortiment zu eigen und firmierte von 1858 an Adolf Emmerling Universitätsbuchhandlung, verkaufte aber das Ge schäft am I. Januar 1859 an seinen langjährigen Geschäftsführer Georg Weiß aus Cassel, während er selbst sein« Verlagsbuch handlung und Druckerei unter seinem eigenen Namen sortsetzte, während Weiß: Ad. Emmerling'sch« Universitätsbuchhandlung <G. Weiß) firmierte. So waren nunmehr bereits drei Firmen in Heidelberg, die aus der Schwan L Goetz'schen Filiale hervorge- gangen waren: Julius Gross, Ad. Emmerling und die Emmer- ling'sche Universitätsbuchhandlung (G. Weiß). Beschäftigen wir uns zunächst weiter mit den Schicksalen der Firma Julius Gross bis 1875. Bis zu seinem Tode war Julius Gross Besitzer der Verlagshandlung, der seit 1857 Hermann Ost wald neben sich hatte, der der eigentliche Leiter des Geschäftes war und dasselbe auch nach dem Tode von Gross noch Wetter führte. Bis in die sechziger Jahre bestand der Verlag vorzugsweise aus Schriften Heidelberger Professoren, unter andern der medizinischen Fakultät, so von Arnold, Beck, Chelius, Tledcmann, dann der Na turwissenschaftler Bronn, Dierbach, Leonhard, der Philosophen Reichlin-Meldegg, der Juristen Mörstadt, Roßhirt, Zöpfl, Welcker, dos Theologen Paulus u. a. m. In den fünfziger Jahren be reits erschienen dann die Sprachführer von Gaspeh, Otto, Süpsle, Fuchs usw., die, Anfang der siebziger Jahre weiter ausgebaut, bald die bevorzugte TLerlagsrichtung abgaben, auf die sich schließlich der Verlag vorzugsweise einstellte. Als Julius Gross am 15. Mai 1875 starb, war bereits der Verlag ein vorwiegend sprachwissen schaftlicher geworden und gewann von Jahr zu Jahr mehr an Be deutung, auch die Buchdruckerei nahm stets größeren Umfang an. Am 1. Januar 1884 verkauft« die Witwe Sophie Groos, geb. Koopmann, da der Sohn sich der akademischen Laufbahn zuge wandt hatte (Professor in Gießen), das Geschäft an Karl I. Trübner in Straßburg, der dasselbe dann nach Jahresfrist mit einem ganz erheblichen Gewinn, wie man sagte, an Carl Winter, den Besitzer der Winterschen Buchhandlung, und den früheren Buchdruckereibesitzer Stadtrat Friedrich Wolfs in Heidelberg weiter verkaufte; Hermann Ostwald behielt noch bis zum 1. Juli 1888 die Prokura und trat dann in den wohlverdienten Ruhe stand. Der Tätigkeit und des Lebens von Winter ist bereits (Bbl. Nr. 203) gedacht, es möge hier noch kurz das Leben seines Mitbe sitzers im Groos'schcn Verlag, Friedrich Wolfs, geschildert wer den. 1830 zu Heidelberg als Sohn des Buchdruckers Wolfs ge boren, lernte er bei G. Mohr, dem Sohne des alten Mohr, und trat dann in das väterliche Geschäft ein, das er 1865 selbständig übernahm. Im Jahre 1870 siedelte er, sein Heidelberger Geschäft Jean Hörning überlassend, auf Rat und Betrieb einflußreicher Männer, darunter Gehcimrat Bluntschli, nach Hagenau über, um die Vorbereitungen zur Errichtung einer Buchdruckerei zu trcf- fen, die sofort nach dem bevorstehenden Falle Straßburgs im Dienste der provisorischen Regierung dorthin übergefllhrt werden sollte. In die noch rauchenden Trümmer der Stadt zog das kaum erössnete Geschäft sofort nach dem 27. September und be- gann in den noch fensterlosen Räumen der ehemaligen Präfektur seine Tätigkeit, sodaß schon nach wenigen Tagen die zunächst von vr. Ludwig Bamberger redigierte deutsche Straßburger Zeitung ihre erste Nrrmmer ausgeben konnte. Mehrere Jahre leitete er dieses rasch wachsende Geschäft, in dem auch die ersten Erlasse der deutschen Regierung und all« amtlichen Bekanntmachungen er schienen sind. .1873 verkauft« er die Druckerei in Straßburg und kehrte nach Heidelberg zurück, um sich vorwiegend städtischen Ange legenheiten zu widmen; von 1878 bis 1903 gehörte er dem Stadt rat an. 1899 übergab er seinen Anteil am Groosschen Geschäft seinem Sohne vr. Rudolf Wolfs, blieb aber noch weiter im Ge schäft tätig, bis ihn am 1. Mai 1906 ein plötzlicher Tod einem arbeits- und verdienstvollen Leben entriß. An anderer Stelle ist bereits angeführt, daß nach dem Tode von Carl Winter 190 l dessen Sohn Otto Winter Mitbesitzer der Firma Julius Gross wurde, bis das Geschäft 1903 in den alleinigen Besitz von vr. Ru dolf Wolfs überging und seitdem einen ganz außerordentlichen Aufschwung genommen hat und jetzt zu den bedeutendsten, vor allem auch im Ausland« zu den bekanntesten deutschen Verlags firmen gehört. Die Firma Adolph Emmerling, welche sich nach Verkauf des Sortiments ausschließlich dem Verlag und der Druckerei zuwandte und seit 1859 die Heidelberger Zeitung herausgab, hat speziell badische Gesetzsammlungen verlegt und hatte dadurch in früheren Jahren eine ziemliche Bedeutung. 1878 trat Fritz Emmerling als Teilhaber ein und die Firma wurde in Adolph Emmerling L Sohn umgewandelt. 1890 starb Adolph Emmerling, sein Sohn verkaufte 1901 die Heidelberger Zeitung und Druckerei an die Herren Theo dor Berkenbusch und Karl Hörning; nach dem Ausscheiden des letzteren war Berkenbusch bis zum Jahre 1918 Besitzer der Zei tung und der Verlagshandlung, die er unter dem Namen Heidel berger Druckerei und Verlagsanstalt weiterführte; nach Veräuße rung von Zeitung und Druckerei führt er den Verlag unter seinem Namen fort. Am 1. Januar 1859 hatte GeorgWeiß aus Cassel die Ad. Emmerling'sche Universitätsbuchhandlung zu eigen übernommen. Er hatte von 1848 bis 1852 seine Lehrzeit bei Fr. A. Helm in Hal berstadt bestanden, war dann von 1853 bis 1857 bei Ad. Marcus in Bonn, zuletzt als erster Gehilfe, tätig gewesen und war dann, noch bevor er zu Emmerling als Gehilfe kam, «in Jahr lang als Gehilfe in Julius Weise's Hofhizchhandlung in Stuttgart gewesen. Weiß war ein tüchtiger gewandter junger Mann, der das Geschäft durch Fleiß und durch umfassende Kenntnisse bald zur Blüte brachte. Er errichtete eine Filiale in Bruchsal, di« er 1872 an Ernst Kopfs aus Tübingen verkaufte, und gliederte an das Sortiment einen Verlag an, der zeitweise Bedeutung durch die »Philosophische Bibliothek« erlangte, die er allerdings bald an Koschny in Leipzig verkaufte, von dom sie Ilr. Felix Meiner erwarb, der sie zu einem gapz bedeutsamen Unternehmen aus gebaut hat. Im Mai 1882 verkaufte Georg Weiß sein Sortiment an Friedrich Eßmann aus Bamberg und widmete sich ausschließlich seinem Verlage, in dem unter anderem Sachen von Hansjakob, von Oertzen, Ferd. von Saar und verschieden« in Baden eingr- führte Lehrbücher erschienen. Das Sortimentsgeschäst wech selte nach dem Verkauf au Eßmann schnell hinterein ander die Besitzer und nahm rasch an Bedeutung ab. 1882 hatte es Eßmann erworben, bereits am I. August 1883 verkaufte dieser das Geschäft an Georg Windeck aus Hirschberg; 1885 finden wir Carl Burow aus Gera als Besitzer, der 1887 die Firma in Carl Burow vorm. Georg Weiß'sche Üni- versitätsbuchhandlung umänderte, aber schon bald darauf (1890) das Geschäft an Theodor Groos aus Karlsruhe veräußerte. Noch einmal spielte der Name Groos in der Geschichte der alten Firma ein« Rolle. Theodor Groos war em Sohn des alten Ehr. Th. Groos in Karlsruhe, dem wir schon früher mehrfach be gegnet sind. Nach dem Tod« seines Vaters verlegte er 1898 den I7S3
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