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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1927
- Strukturtyp
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- 1927-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1927
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- Deutsch
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283, 6, Dezember 1927, Redaktioneller Teil. Ebenso bewährt wie die BAB hat sich in den letzten Jahren auch wieder der Verkehr über Leipzig, Die Portoerhöhung zwingt uns dazu, uns seiner noch mehr als bisher zu bedienen, um so mehr, als der empfohlene Verkehr wieder mit einer willkommenen Sicherheit arbeitet. Vermissen muß nur leider der Sortimenter immer noch, daß ein großer Teil des Verlages nicht oder nur teilweise in Leipzig ausliefert. Gerade hier mutz das Gemeinschaftsgefühl in erster Linie in die Tat umgesetzt werden. Wir wollen die buchhändlerischen Einrichtungen nicht ver lassen, ohne noch jener segensreichen zu gedenken, welche unsere Kollegen Hermann-Bremen und Otto-Delmenhorst in so vor bildlicher Weise verwalten, der Buchhandler-Sterbekasse, Wir empfehlen unseren Mitgliedern immer wieder den Beitritt dazu, soweit dieses nicht schon geschehen ist. Schrittweise gewinnt der Wettbewerb der öffentlichen Hand leider immer mehr an Boden, Gaben beispielsweise früher die Postdirektionen nur einfache kleine Verzeichnisse heraus, die lediglich die genauen Anschriften mit der postalischen Bezeich nung der Orte enthielten, so sind jetzt ausführliche Ortsver zeichnisse im Erscheinen begriffen, welche außer Einwohnerzahl, Kreis- und Amtsgericht, Zustellpostanstalt und nächster Eisenbahnstation auch Angaben über Justiz-, Berg-, Ber- sorgungs-, Konsular- und andere Behörden, Reichsbankstellen, Standorte der Reichswehr usw, enthalten. Der Buchhandel ist bei dem Vertrieb ausgeschlossen, obgleich Werke in dieser Form eine starke Konkurrenz der sonst im Buchhandel erschienenen Ortsverzeichnisse bedeuten. Die Eingabe des Börsenvereins, welche aus unsere Veranlassung an das Reichspostministerium gelangt ist, blieb leider ohne Erfolg, Hoffen wir, daß die Inter pellation des Reichstagsmitgliedes, des Herrn Bcrlagsbuchhänd- lers Otto Rippel-Hagen, beim Reichstag volles Verständnis finde. Im letzten Verbandsjahr hat uns die Abwehr des behördlichen Buchvcrtriebs und ähnlicher Einrichtungen weniger Arbeit gekostet. Als nach ahmenswert wollen wir hervorheben, daß die Thüringer Re gierung die Land- und Amtsgerichte wiederholt darauf aufmerk sam gemacht hat, ihren Bücherbedarf am Orte zu decken. Wir können daher den Mitgliedern an Orten, wo dieses nicht ge schieht, nicht dringend genug empfehlen, dieserhalb bei dem Vor sitzenden Richter der betreffenden Gerichtsbehörde wegen der Aufträge immer wieder nachzufragen. Auch die Verhandlungen mit dem Herausgeber der Zeit schrift »Thüringen«, die unser Vorstandskollege Herr vr, Her mann Kellermann, Weimar, führte, haben den Erfolg gehabt, 'dem Sortiment den Vertrieb der Zeitschrift zwar mit einem allerdings kaum noch Rabatt zu nennenden Nachlaß zu über geben, jedoch auch die Zusicherung erreicht, denjenigen Buch händlern einen ausreichenden Rabatt nach jeweiliger Verein barung zu gewähren, welche sich für den Vertrieb der Zeitschrift wirklich einsetzcn. Die Annahme, daß das Werk: »Thüringen, das grüne Herz Deutschlands« von einer Behörde herausgegeben oder durch Geldmittel unterstützt werde, hat sich als irrig erwiesen. Es ist vielmehr das Privatunternehmen eines Münchner Verlages, der das Werk lediglich durch seine eigene Reisebuchhandlung vertreibt und nicht an andere Sortimentsbuchhandlungen zum Vertrieb abgibt. Auch Verhandlungen mit Studentenhilfen wegen Rabatt- gcwährung konnten für das Sortiment mit gutem Erfolg zu Ende geführt werden. Dagegen war es leider nicht möglich, dem buchhändlcrischcn Mittelsmann nachweislich auf die Spur ,zu kommen, welcher der ihren Mitgliedern Rabatt gewährenden Wirtschaftshilfe eines großen wissenschaftlichen Berufszweiges :die Bücher liefert. Die Konkurrenz der mit städtischen Mitteln 1418 unterstützten Berkehrsstclle eines Doppelverdieners wird hoffent lich mit unserer Hilfe bald ausgeschaltet werden. Durch die Versendung der mit großer Sachkenntnis ver faßten Schrift »Studentenschaft und Handel«, die uns vom Bör senverein zur Verfügung gestellt wurde, glauben wir den Kol legen in den Universitätsstädten einen guten Dienst erwiesen zu haben. Auch im Zeichen der Buchgemeinschaften glaubte eine- Vereinigung und ein angesehener Verlag neuen Boden zu gewinnen. Bei der elfteren konnten wir erreichen, daß das Vorhaben eingestellt wurde. Der ferner erwähnte Verlag gab, kurz nachdem bei ihm der Roman eines beliebten thüringischen Autors erschienen war, diesen in der Reihe einer von ihm gegründeten Buchgemeinde zu erheblich billigerem Preise heraus. Hier erreichten wir durch die Vermittlung des Börsenvereins, daß die Einbände der Buchgemeinschaft künftig ein wesentlich anderes Aussehen erhalten und bei Abnahme der ganzen Reihe die Bücher ebenfalls zu dem billigeren Preise mit auskömmlichem Rabatt an den Buchhandel abgegeben werden. Unbedingt schädigend wirkt auf das Sortiment auch der Umstand, daß immer mehr Verbände, Gewerkschaften, Industrie- Werke usw, eigene Buchvertriebe einrichten. Es ist selbstverständlich, daß die Annahme, der Ge winn käme den Mitgliedern auf irgendeine Art wieder zugute, fördernd auf den Umsatz wirkt. Trotzdem ist es eine Frage, ob mit den Mitgliedsbeiträgen nicht andere Zwecke verfolgt werden sollten als derartige Risikogeschäste, die nicht immer in den besten Händen liegen dürften. Schließlich nehmen schon diese Verbandsbuchhandlungen selbst Bücher in Verlag und ver weigern teilweise die Lieferung durch die regulären Buchhand lungen, obgleich sonst die Verbände selbst die gleiche Maßnahme in anderer Beziehung stark bekämpfen. Viel umkämpst wurde im letzten Jahr der Entwurf zum Gesetz gegen Schund- und Schinutzschriften, Trotzdem wurde es im Reichstag angenommen, aber bisher noch nicht in Wirksamkeit gesetzt. Für die Prüfstellen haben wir nach den verschiedenen Sparten eine ganze Anzahl von Mit gliedern zum Vorschlag gebracht. Wir nehmen an, daß der Gesetzgeber die Schwierigkeiten der Durchführung inzwischen er kannt hat, müssen aber trotzdem befürchten, daß der Buchhandel bald schwer darunter zu leiden hat, wenn wir bedenken, daß früher schon harmlose Zeitschriften wie die Gartenlaube und Lexika wie Meyer und Brockhaus durch die Zensur verboten gewesen sind, Wenden wir uns nunmehr vom Sortiment dem Reise- und B e r s a n d b u ch h a n d e l zu, so muß festgestellt werden, daß diesem das Bedürfnis, Bücher zu erwerben, wohl zugute kam, aber der große Mangel an Bar mitteln die Bestellungen und vor allem auch die Pünktlichkeit der Ratenzahlungen doch zurückgehen ließ. Der Bersandbuch- handel sah sich daher genötigt, zu einer Zielverlängerung für das Publikum zu schreiten und erreichte nach langen Verhand lungen Kantate beim Verlag ebenfalls entsprechend günstige Be dingungen, Ein anderer Zweig des Buchhandels, der Zcitschristenhandel, kann sich naturgemäß viel besser den Strömungen der Zeit an passen als der Buchhandel selbst. Es ist daher nicht zu ver wundern, daß gerade jene Dinge, die den Buchabsatz hemmen, wie Radio, Mode, Film, Spiel und Sport, eine Erhöhung der Auflagen von Radio-, Mode-, Film- und Sport-Zeitschriften veranlaßte. Bei den Familien-Zeitschriften war es schon schwe rer für die Reisenden, neue Abonnenten zu bringen,, sodaß diese sich darum bemühten, die Abonnenten »umzuarbeiteist, d, h, von ihnen Bestellungen auf ein anderes Blatt zu erhaltsen, um so trotzdem die Provision zu verdienen. Einen neuen Auf-
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