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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1922
- Strukturtyp
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- 1922-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1922
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- Deutsch
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jd? 270, 2V. November 1922. Redaktioneller Teil. senschaftlichen Bereinigungen erzielen. (Ich mache für niemand Reklame.) Nun ist es nur möglich, derartige Vorteile zu erringen, wenn Einigkeit unter den Kollegen herrscht. In Dresden hat man durch die Zeilschriftenstelle «inen Weg gefunden, der es uns mög lich macht, unsere Spesen in ganz bedeutendem Maße zu verrin gern, und zwar durch gemeinsamen Bezug und gemeinsame Fracht- scndungeu von Leipzig. Wir hatten seinerzeit in Dresden ange nommen, daß in Leipzig von seiten der Kommissionäre uns mehr Verständnis entgegengebracht würde, um ein Zusammenarbeiten möglich zu machen. Es wäre so geworden, daß das alteingeses sene Leipziger Kommissionsgeschäft an unscrm Vorhaben betei ligt worden wäre, sofern es damals dazu die Hand geboten hätte, unfern Plan zu verwirklichen. Wir wären vielleicht doch zu einem Ziel gekommen. Ich wollte mich heute eigentlich über haupt nicht zum Wort melden, weil ich glaubte, daß man diesem Punkt nicht allzu viel Bedeutung beilegen würde. Verschiedene Kollegen haben mich aber aufgefordert, von dieser Stelle aus zu sprechen, und den Wunsch geäußert, ihnen Aufklärung zu geben, weil sic cingcfehen haben, daß es so nicht weitergehen kann. Von seiteii der Leipziger Kommissionäre ist ja leider eine Politik der Nadelstiche versucht und in einem Brief au einen Kommittenten der Boykott seitens der Leipziger Kommissionäre angedroht wor den. Ich habe den Verlegerverein aufmerksam gemacht, ob er nicht seine Interessen geltend machen würde, um hier einzugrei- feu. Ich will bei diesen rein sachlichen Äußerungen bleiben und damit auch schließen. (Vereinzelter Beifall.) Herr Georg Eggers-Berlin: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es wird Sic interessieren, zu erfahren, welche Maßnahmen andere kaufmännische Bcrufsverbändc getroffen haben, um Unkosten zu sparen. Der Verband Berliner Spezial geschäfte fordert dazu auf: 1. für Zustellung von Paketen mindestens 10.— Mk. zu be rechnen. Das ist ein Betrag, der für Berlin angemessen ist. Wir Buchhändler sind leider noch nicht so weit, ich bin aber entschlos sen, zunächst 5.— Mk. zu berechnen; 2. schlägt der Verband Berliner Spezialgeschäfte vor, Privat- künden, welche längere Kredite in Anspruch nehmen, 8?S Zinsen zu berechnen; 3. macht der Verband darauf aufmerksam, daß eine Treu- handgesellschaft besteht, welche die Nachprüfung von Frachtbrief sc» übernimmt. Sie berechnet für sämtliche Prüfungen eine! Jahresgebühr von zurzeit 200.— Mk. und von den ermitteltem Fehlern einen Anteil von 25?S. Wie hoch müssen die so ermit-! teltcn Fehler sein, wenn die Gesellschaft dabei ihre Rechnung fin det! Es wird auch uns Buchhändlern nur zu empfehlen sein, sich ! mit dieser Treuhandgesellschaft in Verbindung zu setzen. Dm Frachten gehen ins Üngemessene, und eine zuverlässige Nachkon-! trolle wird uns durch unser eigenes Personal nicht möglich sein. ^ Herr Kommerzienrat Carl Schöpping-Münchcn: Bei Punkt 4, soll nicht vergessen werden, auch der Papierfrags zu gedenken.! Sie haben vielleicht von den letzten Maßnahmen der Papier-^ fabrikcn gelesen. Da wurde festgestellt, daß das Druckpapier, von dem früher der Doppelzentner 2000.— Mk. kostete, jetzt 840 000.— kosten soll. Jetzt find diese Preise schon längst überholt.! Dazu ist ferner verlangt, daß Vorausbezahlung erfolgt. Nun! ist es auffällig, daß immer nur von Z e i t ung s Verlegern die! Rede ist. Ich habe mich gewundert, daß der Wunsch nach einem' Zwangs-Syndikat — das die Regierung angeblich mit der ge-> wünschten Schnelligkeit nicht durchführen kann — nicht auch von! den Buchverlegern gestellt wird. Es wäre zu wünschen, daß der i Vorstand des Börsenvereins darüber alles Erforderliche in die! Öffentlichkeit bringt. Es wäre gut, wenn das Publikum mit! der Nase darauf gestoßen werden würde, daß bei der Verteuerung! der Bücher in allererster Linie die riesige Steigerung der Papier-! Preise die Schuld trügt. Es ist unverständlich, daß dies nicht von! der Regierung erkannt wird; ich bitte den Vorstand, diesen unfern Standprmkt in der Öffentlichkeit zu vertreten. Herr Theodor Frcuhcl-Lcipzig: Meine Damen und Herren! > Ich möchte auf das, was Herr Schaeder über den Kommissions buchhandel ausgeführt hat, kurz eingehen. Das Problem Leipzig! hat in der letzten Zeit die buchhäudlcrische Öffentlichkeit sehr stark beschäftigt. Insbesondere möchte ich auf die fleißige und inhalt-' reiche Arbeit Hinweisen, die Herr Gassert-München, Wohl auf Ver anlassung von Herrn vr. Friedlich Oldenbourg, in der Verlegcr- zeitung veröffentlicht hat. Der Kommissionsbuchhandel wird sich mit dieser Arbeit noch besonders zu beschäftigen haben. Die Herren vom Leipziger Kommissionärverein waren darauf vorbe reitet, hier in Königsberg aus dem Munde des Herrn Schaeder einige Ausführungen zu hören, mit denen er für das Grosso- und Kommissionshaus Reklame zu machen sucht. Es setzt mich daher nicht in Erstaunen, daß Herr Schaeder insbesondere das System der Bedingungen der Leipziger Kommissionäre angreist und im Gegensatz hierzu das System der Berechnungen des Grosso- und Kommissioushauses lobt. Hier liegt mir ein Exemplar der Bedingungen des Grosso- und Kommissionshauses vor. Danach liegen die Dinge anders. Der erste Teil behandelt verschiedene Festsetzungen, die die Genossen schaftsanteile und das Kreditverhültnis betreffen. Es kommen dann aber alle möglichen Festsetzungen über allgemeine und spezielle Bedingungen, sodaß man bei einer Untersuchung, was eigentlich vom Grosso- und Kommissionshaus berechnet wird, noch viel schwieriger eine Lösung findet, als wenn mau die Bedingun gen des Vereins Leipziger Kommissionäre nachprüft. (Zuruf: Stimmt nicht!) Ich würde sehr dankbar sein, wenn die Herren einmal meine Behauptung an einem praktischen Beispiel nach- prüfcn wollten. I» materieller Hinsicht ist ein Vergleich der Be rechnungen des Grossohauses und der Berechnungen des regu lären Kommissionsbuchhandels nur möglich, wenn mau die zeit lich zusammcnfallendcn Auszüge einiger möglichst gleichgelager ter Firme», die zum Teil durch einen Kommissionär, zum Teil durch das Grosso- und Kommissionshaus bedient werden, mitein ander vergleicht. Es erübrigt sich, auf die Entwicklung des augen blicklichen Systems der Bedingungen des Vereins Leipziger Kom missionäre einzugchen. Dieses System hat sich in Verhandlun gen herausgcbildet, die in diesem Frühjahr mit einer bestimmten Vcrlegergruppe in Leipzig geführt worden sind. Ich möchte nur kurz erwähnen, daß der Gedanke des Wcrtindexes, den die Kommissionäre für ihre Emballagcbercchnungcn einfllhrten, für die buchhändlerische Allgemeinheit keine besonderen Benachteili gungen ergeben hat und im Hinblick auf die dauernd steigende Geldentwertung für die Kommissionsgeschäfte lebensnotwendig gewesen ist. Bis zu einem gewissen Grade ist der Wcrtindexge- danke des Kommissionärs ein Vorläufer des Bücherindcxgedan- kcns gewesen, mit dem Sie sich heute so eingehend beschäftigt haben. Bei den Leipziger Verhandlungen mit Herrn Schaeder hat cs sich aber immer weit weniger um das System als um mate rielle Zugeständnisse gehandelt. Bei der sprunghaften Preisent wicklung ist es selbstverständlich, daß auch die Berechnungen der Kommissionäre außerordentlichen Steigerungen unterworfen waren. Ich habe mir erlaubt, im Nebenraum, in dem sich die Ausstellung des Herrn vr. Menz befindet, eine Tabelle nieder- zulegen, aus der sich die Entwicklung der Preise der für den Buchhandel wichtigsten Faktoren ergibt. Die Herren, die sich für diese graphische Darstellung interessieren, können dort ersehen, in welchem Maße die Kommissionärbcdingungen den übrigen Fak toren gegenüber in ihrer Preisentwicklung zurückgeblieben sind. Sie werden aus dieser Darstellung erkennen, daß der Kommis sionsbuchhandel sich in seinen Erhöhungen zu seinem eigenen Schaden im Rahmen des gesamten übrigen Buchhandels gehalten hat. Ich hoffe, daß eine gewisse Verstimmung, die in manchen Teilen des Buchhandels gegen die Kommissionäre besteht, nach kritischer Prüfung und unter gerechter Würdigung der Verhält nisse, die die Berechnungen der Kommissionäre zwingend beein flussen, überwunden werden wird. Herr Georg Schmidt-Hannover: Meine Damen und Herren! Ich will Sie nicht lange aufhaltcn, ich will nur kurz auf zwei Punkte zu sprechen kommen. Der eine ist die Kommissionärfrage. Die Sache liegt so, daß beispielsweise der Verlag, der ja durch seine hohen Einnahmen durch den Leipziger Kommissionär ganz besonders bei der Frage interessiert ist, heute von seinem Nutzen das meiste für Spesen ausgeben muß. Da erscheinen mir div jetzigen Bedingungen, die Kommissionsgebührcn mit 7?5 der Umsatzsumme zu berechnen, verkehrt und undurchführbar. (Sehr richtig!) Bevor wir unsere Preise als Ncrcpreisc eingerichtet, hat- 1633
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