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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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> X: 270, 20. November 1922. Redaktioneller Teil. L-.pnblaU f. d. Dtschn. Vvchtzandel. schon mehrfach erlebt, daß wir an und für sich gute und ersprieß liche Vorschläge in langer Debatte --zerredet- haben, sodaß wir schließlich vor lauter Bedenken zu keinem Beschlüsse kommen konn ten. Ein solches Verhalten einem so Wohl überlegten, durch die Verhältnisse dringend gebotenen und auch von uns warm emp fohlenen Schritte gegenüber würde meiner Ansicht nach der Stim mung und den Forderungen dieser Stunde nicht entsprechen. Ich würde also empfehlen, die Diskussion über diese Frage auf das Mindestmaß zu beschränken. Herr o>. Georg Paetel-Bcrlin: Meine Damen und Herren! Gestatten Sie mir nur einige kurze Worte. Den Ausführungen des Herrn Hofratz vr. Meiner schließe ich mich voll an, halte es aber für meine Pflicht als Mitunterzeichncr der Bekanntmachung, noch einiges hinzuzufügen. Was ich von seiten des Verlegervereins zu sagen habe, steht ja alles in der Bekanntmachung, und sie wird noch durch Aussührungsbestimmungeu und längere Betrachtungen im Börsenblatt ergänzt werden. Ich möchte nur auf eins bittend Hinweisen: die Grundzahl nicht mit dem Worte Grundpreis zu bezeichnen, damit nicht in den Kreisen des Publikums und der Autoren etwa diese Grundzahl verwechselt wird mit der Gold- markzahl als Herstellungszahl und nicht falsche Betrachtungen daran geknüpft werden. Es ist lediglich eine Verrechnungszahl, die zur Berechnung des Preises dient. Ebenso wie Herr Hofrai vr. Meiner gebeten hat, an dem Ausdruck Schlüsselzahl festzuhal len, möchte ich bitten, an dem Begriff Grundzahl festzuhaltsn. Aus einem Zuruf habe ich entnommen, daß auch Anstoß genom- nwu wurde au der Formel: Grundzahl mal Schlüsselzahl gleich Ladenpreis. Es wurde gefragt: und Teuerungszuschlag? Wenn Sie sagen: Grundzahl mal Schlüsselzahl gleich Ladenpreis plus Sortimcuter-Tcucrungszuschlag gleich Verkaufspreis, so haben Sie die mathematisch richtig« Formel. (Heiterkeit.) Nun, meine Herren Kollegen, ebenso, wie der Börscnvereinsvorstand eine frische Tat vollbracht hat, ohne erst viel alle Gruppen und Grüpp- chen. zu befragen, und ebenso wie ich allein ohne Borstandskol legen diese Bekanntmachung namens des Vorstandes des Deut schen Vcrlcgcrvcreins unterzeichnet habe, so möchte ich auch die Mitglieder dieser Versammlung bitten, an unserer Bekannt machung möglichst wenig zu kritisieren, sondern erst den Erfolg derselben abzuwarten. Herr Hofrat vr. Meiner hat schon darauf hingewiesen, daß die Aussprache und Kritik des Sortiments in den Kreisen des Verlags Verstimmung Hervorrufen könne. Ich möchte die Verlagsmit glieder noch bitten, alle Bedenken zurückzustellen und nicht über vermeintliche Schwierigkeiten zu stolpern, damit uns nichts hin- dert, den neuen Weg zu beschreiten. Herr Hofrat vr. Meiner und ich sind der Überzeugung, daß diese Art der einzig mögliche Weg ist, der Aufhebung des Ladenpreises zu steuern und die Gesundung des Buchhandels zugunsten des Sortiments und Verlags zu er streben. Deshalb bitte ich, stellen Sie möglichst alle Kritik zurück. (Beifall.) Herr Paul Nitschmann-Bcrlin: Meine verehrten Damen und Herren! Herr Bohsen hat in seinem ausgezeichneten Referat, dem ich mit wachsendem Interesse gefolgt bin, gesagt, daß die Ein führung der Teucrungszuschläge den Anfang einer neuen Zeit im Buchhandel bedeutet habe. Ich glaube heute mit viel größerem Recht sagen zu dürfen, daß der heutige Tag den Anfang einer neuen Zeit abermals für den deutschen Buchhandel bedeutet, und wenn wir in Königsberg weiter nichts erlebt hätten als das, was jetzt von den Referenten vorgetragen, vom Vorstand des Börsenvcreins und dem des Verlags bestätigt worden ist, dann würde wahrscheinlich in der Geschichte des Buchhandels diese Tagung einen ganz besonders hohen Rang einnehmen. Ich habe den Ausführungen, die die Herren I)r Meiner und Or. Paetel gemacht haben, verhältnismäßig wenig hinzuzufügen. Es sind ja Ideen, die ich bereits namens des Vorstandes der Gilde vor Wochen und Monaten in verschiedenen Kreisvcreinen, ich möchte sagen, beinahe Wort für Wort in derselben Weise vor- getragen habe. Es ist die Privatidce des Herrn Volckmar, die bereits im März vorlag. Heut« sind die Verhältnisse anders. Heute zwingt die Notlage Verlag und Sortiment, zu durchgreifen den Mitteln die Zuflucht zu nehmen, und mit der Bekanntmachung des Börsenvereins, die der gesamte Buchhandel freudig aufnch- ms» wird, haben wir diese durchgreifende Maßnahme erhalte», und ich freue mich, daß der Börseuvereiu ohne langes Zögern, ohne Kommissionsberatungen, ohne Verlust kostbarer Zeit zu die sem Entschluß gekommen ist. Es ist gebeten worden, nicht zu kritisieren. Ich will mich dessen enthalten; ich möchte nur aus einige wenige Worte Hinweisen, die mir in der Bekanntmachung nicht ganz verständlich erscheinen. Einmal ist es der Multipli kator von KU, den merkwürdigerweise der Börsenverein gewählt hat, insofern, als sich dabei Schwierigkeiten im praktischen Ge brauch ergeben. Warum hat man nicht den Multiplikator 50 gewühlt? Den Beweis dafür wird man mir gewiß schuldig bleiben. Es kann nicht der Grund maßgebend sein, daß einige schon die Ziffer 60 besitzen, während andere 80 oder 100 gewählt haben. Ich würde, wenn es sich ernröglichen läßt, empfehlen, nach Leipzig zu telegraphieren, daß der Multiplikator auf ein halbes 100 festgesetzt wird. Da ist die Dibisionsarbeit für den Ver leger und die Multiplikationsarbeit für den Sortimenter ungleich leichter. Meine Damen und Herren, das System der Auszeichnung, auf das bisher noch nicht hingewiesen worden ist, wir- in Zu kunft ganz anders sein als bisher. Wir haben uns bereits seit Monaten mit der Sache beschäftigt und haben die Ausarbeitung vorliegen,dic der Veröffentlichung harrt. Wir empfehlen folgendes: Wenn der Verlag seine Grundpreise errechnet hat, daun sollten die Grundpreise in den Büchern nicht in Ziffern, sondern durch eine Chiffre bezeichnet werden, beispielsweise durch ein Wort mit zehn verschiedenen Buchstaben. Darauf kommt das Publikum nicht so leicht. Ich würde empfehlen, diesen Chiffrebuchstaben die Abkürzung Gr. — Grundzahl vorzufetzen, damit Jrrtümer seitens des Vcrkaufspersonals vermieden werden. Ferner würde ich empfehlen, in die Grundzahl den Tcucruugszuschlag nicht mit hincinzuziehen, sondern zwecks Unterbringung von Umsatzsteuer,- erhöhten Portolasten usw. den Teuerungszuschlag um 57° zu er höhen. Nun kommen wir zu einem andern Punkt. Herr vr. Paetel ist allein vom Deutschen Verlegerverein anwesend, da die anderen Herren des Vorstandes leider politisch erkrankt sind. (Heiterkeit.) Wir würden bei der Erledigung der Frage wahrscheinlich weiter- konuncn, wenn nicht Herr Or. Paetel die Last der Verantwortung für die anderen Vorstandskollegcn mit tragen müßte. Nach den Erfahrungen, die wir vom Vorstand der Gilde in den letzten Jah ren mit den Verlegern gemacht haben, hege ich nicht nur einige leise, sondern sehr laute Zweifel, daß gegen die einheitliche Fest setzung der Grundzahl sich viele Stimmen erheben werden. Ich befürchte, denn ich kenne meine lieben Verleger, daß jeder einzelne Verlag den Versuch machen wird, einen anderen Multiplikator, eine andere Art der Berechnung aufzustcllen. Viele Verleger werden sagen, sie wollen sich überhaupt nicht auf das neue System ciulasscn. Was geschieht dann? Wie stellt sich das Sortiment dann zu der Sache? Das ist eine große Frage, die uns beschäf tigt. Gesetzt den Fall, es macht nur «in kleiner Teil mit, während der andere abseits stehen bleibt, dann erhebt sich di« Frage: was machen wir mit diesem Teile des Verlags? Wollen wir das alte System weiter behalten, wollen wir weiter in der Preisunsicher, heit beharren? Es gibt heute drei Arten des Verlages. Die eine Art gibt das Preisverzeichnis regelmäßig heraus. Die zweite Art erhöht den Preis, gibt ihn aber nicht an, und die dritte erhöht überhaupt nicht; sie weiß noch nicht, daß das Papier teurer ge worden ist. (Heiterkeit.) Wollen wir es bei diesen Verlagen an seheu, daß unser Betriebskapital weiter vergeudet und die Be stände ausvcrkauft werden? Da sage ich: Nein! Das geht unter keinen Umständen. Wir wollen alle Hoffnung auf die Geschafts- klughcit des Börsenvcreins setzen und wollen hoffen, daß cs ihm gelingt, wie Herr I)r. Paetel meinte, den ganzen Verlag hintcr sich zu haben, wollen aber, wenn das nicht möglich ist, genau so selbständig Vorgehen, wie 1917 borgegangen worden ist, d. h. in folgender Weise: Wir wählen uns einige Verleger heraus, die richtig kalkuliert haben. Wir haben das in den Fingerspitzen. Diese wählen wir uns heraus, und wenn wir sehen, daß einer ein Buch von 300 Seiten nicht unter 200 Mk., ein anderer es zu 75 Mk. verkauft, dann müssen wir einen glatten Strich machen und auch die Bücher des andern Verlags, der mit 75 Mk. ausge zeichnet hat, höher ansetzen. Denn wir laufen Gefahr, daß, wenn I«2S
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