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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1922
- Strukturtyp
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- 1922-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1922
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- Deutsch
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BSrl-nbla» s, d. Drlchn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X: 27V, 20. November 1922. jedem unternommen werden, dem die Erhaltung des Buchhan dels und die Wahrung des ihm entgegengebrachten Vertrauens am Herzen liegt. Königsberg i. Pr., den 8. September 1922. Der Vorstand des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Ilr. Arthur Meiner, Erster Vorsteher. Der Vorstand des Deutschen Vcrlegervereins. Or. Georg Paetel, Erster Vorsteher.« Sie werden nun fragen, ob es nicht richtiger gewesen wäre, eine andere Schlüsselzahl zu wählen und jetzt zu sagen 100 oder, um vielleicht eine kleine Täuschung gegenüber dem Publikum herbeizuführen, zu sagen 10. Selbstverständlich wäre das eine wie das andere möglich gewesen; denn wir sehen ja von dem Goldmarkpreis ab, wir setzen nur eine Grundzahl fest, das ist gewissermaßen die Buchhändlermark. Da wir aber nur eine Schlüsselzahl festsetzen wollen, so mutzten wir den Mittelweg wählen und die Schlüsselzahl auf KO sestsetzen. Diese Zahl 60 schien uns auch deshalb vorteilhaft, weil die meisten wissenschaft lichen Verleger sich schon jetzt in der Gegend bei 60 herum befin den und wünschen, daß ihre großen, nicht so bald wieder zu druckenden Friedenskataloge auch heute noch eine gewisse Be deutung behalten. Es würden dann beim wissenschaftlichen Ver lage die Grundzahlen dem Goldmarkpreis gleichgesetzt werden können. Es würde der Widerstand, den wir voraussehen, sich verkleinern, wenn wir auf diese Weise die wissenschaftlichen Ver lage für uns gewinnen könnten. Mit einer Seite des Verlages müssen wir es wahrscheinlich verderben, mit der wissenschaftlichen oder der schönwissenschaftlichen. Wir sehen das voraus; aber wo die Dinge hart auf hart gekommen sind, müssen wir das in den Kauf nehmen. Wir glauben, daß wir auf diese Weise am be quemsten durchkommen werden. Durch die Einführung von Grund- und Schlüsselzahlen werden wir auch erreichen, das; der Buchverkauf für den Verleger nicht mehr von Nachteil ist. Der eine Spruch des Preisausschreibens für ein buchhändlerisches Schlagwort in Nr. 202 des Bbl. lautet: -Bttcherkaufen macht reich, Büchcrverkaufcu arm«. (Bravo!) Der Spruch ist in anderem Sinne gemeint, als ich ihn angewendet habe. Aber man kann ihn auch auf Verleger und Sortimenter anwenden, und wenn der Börsenverein für den Vertrieb des ge samten Buchhandels sorgen soll, daun muß er eben trotz aller gegenteiligen Wünsche des Verlages auch die wirtschaftlichen Er fordernisse im Auge behalten. Ob man sagt: Schlüsselzahl, Ausglsichszahl, Koeffizient, Multiplikator,Vervielfältiger, llmrcchncr, Tcuerungszahl, Entwer- tungsziffer — das ist ja alles gleich. Uns schien das Wort »Schlüs selzahl« das beste zu sein. Es erinnert nicht sehr an das Mul tiplizieren. Das Sortiment mutz selbstverständlich multiplizieren, aber dem Publikum soll es nicht so unter die Nase gerieben wer den. Was »Schlüsselzahl« ist, läßt sich nicht so leicht definieren. (Heiterkeit.) Es ist ein vager Begriff. Diejenigen, die damit um gehen, wissen es schon. Deshalb möchte ich empfehlen, an diesem Worte sestzuhalten. Und nun noch das Weitere! Wie werden wir uns benehmen bei der Erhöhung der Schlüsselzahl? Es liegt selbstverständlich nahe, daß der Börsenverein wie immer eine Kommission für solche Dinge einsetzt. Die Kommission ist ja viel klüger als der einzelne. Das mag sein. In vielen Fällen werden durch Rede und Gegenrede die Meinungen geklärt, und es kommt dabei Gutes heraus. Aber wir wissen, wie lange es dauert, bis eine Kommis sion zu einem Ergebnis kommt, und hier haben wir, meine ich, nicht die Zeit bei der sprunghaften Entwertung der Mark, wie wir sie erlebt haben, auf das Ergebnis einer Kommission zu war ten. Herr Päschke hat gesagt: wir werden in Zukunft Schlim meres erleben, wenn wir das System der Grund- und Schlüssel, zahlen nicht einführen. Ist es da nicht besser, Sie übertragen die Autorität einer Stelle, und diese kann nur der Vorstand des Bör senvereins und des Verlegervereins sein, und diese Vorstände werden vertreten durch ihre beiden Vorsitzenden. Ich reiße mich nicht um die Verantwortung; aber Sie werden Wohl die Zuver sicht haben, daß, wenn beide Männer diese Verantwortung auf 1823 sich nehmen, sie die Frage nicht nur selbst gründlich prüsen, son dern auch die Meinungen der Kollegen, die in der Sache ihr Ver trauen besitzen und die die Erfahrung haben, erst erforschen und dann bestimmen werden. Es ist selbstverständlich, daß wir auch die Meinung des Sortiments berücksichtigen werden. Das Sor timent ist ja bei der Regelung der Preise weniger ängstlich gewe sen als der Verlag, und wir werden uns bei der Erhöhung der Zahl vom Sortiment infolgedessen den Rücken stärken lassen. (Beifall.) Wir werden aber auch die Anordnungen der Behörden und die noch entgegenstchende Gesetzgebung berücksichtigen, wie besonders auch das Interesse des Publikums. Alle diese Ab- WiWiugen, die notwendig sind, glaube ich, können zwei Männer, wenn sie das entsprechende Verantwortungsgefühl haben, min destens so gut vornehmen wie eine ganze Kommission. Deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie dieser Bekanntmachung, die übermorgen im Börsenblatt stehen wird, nicht nur äußerlich, son dern auch innerlich zustimmten. Noch das Eine! Sie werden fragen: Warum hat man nicht mit der Bekanntmachung gewartet, bis man im Verband der Kreis- und Ortsbereine darüber gesprochen hat? Sie haben eine Berechtigung dazu, das zu verlangen; aber die Zeit drängt, jeder Tag, den die Bekanntmachung später konnnt, kann verloren sein. Sie sehen, daß der Wirrwarr sich im Laufe der letzten 14 Tage vergrößert hat. Sie haben es daher vielleicht als das kleinere übel anzusehen, wenn Sie vor die vollendete Tatsache gestellt werden, als wenn Sie noch mitsprechen. Bedenken Sie noch das Weitere! Diese Bekanntmachung ist nach Rücksprache des Börsen vereins mit dem Verlegerverein erfolgt und berücksichtigt infolge dessen auch das ungeschriebene Gesetz, das dem Vorstand erlaubt, in außergewöhnlichen Dingen außergewöhnliche Maßnahmen zu treffen. Hätten wir gewartet, bis Sie hier gesprochen hätten, so hätte mit Fug und Recht die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger, die in 14 Tagen in Weimar tagt, dasselbe für sich in Anspruch nehmen können, lind welchen Erfolg würde das War ten auf Ihre Zustimmung gehabt haben? Wenn Ende der Woche im Börsenblatt gestanden hätte, daß diese Maßnahme in Königs berg vom Verband der Kreis- und Ortsvereine beschlossen wor den ist, so wette ich 10 gegen eins, daß sich in der Arbeitsgemein schaft wissenschaftlicher Verleger Stimmen erhoben hätten: Aha! — vom Sortiment diktiert! Nun gerade nicht. Dem wollten wir Vorbeugen. Hätten wir dann aber auch noch auf die Zustimmung der wissenschaftlichen Verleger in Weimar gewartet, dann wären weitere 14 Tage verloren gegangen, und wer weiß, ob der Be schluß bann nicht anders geworden wäre, als was wir frisch und fröhlich hier gewagt haben. (Bravo!) Der Börsenverein wagt selten etwas. Hier aber glaubte er alle Bedenken zurückstellen zu müs sen, um das zu tun, was nach seiner Meinung richtig ist, und wir wollen die Durchführung versuchen. (Anhaltender, stürmischer Beifall.) Vorsitzender: Meine Damen und Herren! Ich spreche zu nächst unserm verehrten Kollegen Boysen für feinen wiederum ganz ausgezeichneten Vortrag unseren herzlichen Dank aus. Herr Boysen ist der geborene Referent. Es ist umsomehr anzuerken nen, daß er sich abermals dieser Aufgabe unterzogen hat, als wir ihn bereits mehrfach bemüht haben, weil wir »ns eben bewußt waren, einen besseren Berichterstatter kaum finden zu können. Ehe wir nun in der Diskussion fortfahren, müssen wir uns über die Richtlinien klar werden, nach denen wir dabei Vorgehen wollen. Es ist 10 Minuten vor 1 Uhr, und wir haben den Wunsch, unsere Verhandlungen nicht über 2 Uhr hinaus auszudehnen. Infolge dessen wird es nicht möglich sein, alle die Fragen zur Besprechung zu bringen, die von den Herren Referenten angeschnitten worden sind. Ich schlage deshalb vor, daß wir uns in der Diskussion zu nächst auf die Frage der Anpassung der Bücherpreife an die Geld entwertung beschränken; die Aussprache über diese Frage wird sich ja nach den Worten des Herrn vr. Meiner sehr stark ein schränken lassen. Sie haben gesehen, daß der Vorstand des Bör senvereins und der Vorsteher des Deutschen Verlegervereins über das Stadium der Erwägungen bereits hinausgeschritten und zu Taten übergegangen sind, und es erscheint mir überflüssig, das Für und Wider in allen Einzelheiten in dieser Versammlung ein gehend zu erörtern. Meine Damen und Herren, wir haben es
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