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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. sd!» 278, 20. November 1922. der Schlüsselzahl beteiligt werden. Diese Festsetzung mutz dem Verleger überlassen bleiben. Ebenso ist es unmöglich, daß der Teuerungszuschlag des Sortiments in die Schlüsselzahl einbc- zogen wird. Dieser Zuschlag muß unabhängig von der Schlüssel zahl festgesetzt werden. Ich habe die Hoffnung, daß, wenn die Schlüsselzahl sehr in die Höhe geht, dann auch der Teuerungszu schlag überflüssig wird. Wenn aber der Teuerungszuschlag, wie es jetzt der Fall ist, verschieden hoch ist — in einzelnen Kreisen beträgt er 20?S, in andern sind Werke über 280.— Mk. zuschlagsfrei je nach Lage der Verhältnisse, dann müssen Sie den Teuerungszuschlag allein laufen lassen. Wenn Sie das nicht tun, dann diskreditieren Sie unsere ganze Maßnahme. Des weiteren wurde hier vorgeschlagen, daß eine Liste der Verleger, die sich dein System angeschlosscn haben, veröffentlicht wird. Das ist ganz selbstverständlich. In den näheren Bestimmungen, die im Börsenblatt veröffentlicht werden, wird auch täglich stehen: Heute Schlüsselzahl soundsoviel. Alles das ist schon vorge sehen. Für Schulbücher Ausnahmen vorzusehen, ist vielleicht richtig, auch für Zeitschriften. Darüber sind Erwägungen noch im Gange. Aber es ist besser, diese Ausnahmen erst später festzu setzen, denn wenn wir mit zu vielen Löchern den Anfang machen, dann können wir nicht grundsätzlich etwas verfügen. Weiterhin ist beantragt worden, einen Oberausschutz einzn- setzen, der über die ganze Frage grundsätzliche Bestinunungen treffen soll. Ich würde bitten, datz dieser Ausschuß nicht sofort lagt, sondern erst noch die Beschlüsse der Sitzung in Weimar ab zuwarten und den Ausschuß nur dann einzubcrufcn, wenn es not wendig wird, wenn also Schwierigkeiten entstehen sollten und etwa die Verleger die Gefolgschaft verweigern, erst dann wäre es an der Zeit, daß der Ausschuß in Aktion tritt. Diesen Aus schuß würde dann der Börsenverein bestimmt cinberuscn, schon deswegen, damit er in seinen Maßnahmen gedeckt ist. (Beifall.) Herr Theodor Wcitbrecht-Hamburg: Meine Damen und Her ren! Trotz der vorherigen Mahnung, sich nicht zu überstürzen, möchte ich doch stark unterstreichen, wie außerordentlich wichtig cs ist, diese Angelegenheit, nämlich die Anpassung der Bücher- prcise an die Geldentwertung, tunlichst schnell zu erledigen. Mit jedem Tag gehen Tausende verloren, wenn wir uns nicht auf diesen Standpunkt einstellen. Ich möchte Vorschlägen, dem Be schluß des Kreises Norden zu folgen, nämlich, solange wir nicht Bestimmtes über Zuschläge wissen, bei alten Bücherbeständen 108 bis 300"/» Zuschlag zu nehmen oder zu einer anderen Selbsthilfe zu greifen. Jedenfalls, wir dürfen nicht mehr zögern. Daß diese Ansicht auch der Verlag teilt, kann ich dadurch beweisen, daß ich Ihnen von dem Brief eines großen angesehenen Berlages Kenntnis gebe, bei dem ich wegen Preiserhöhung angefragt hatte. Ich möchte ganz kurz daraus drei bis vier Sätze borlesen: »Die Preiserhöhung stimmt, sie ist aber auch schon bedeu tend überholt. Für die nächste Lieferung holzfreies Papier werden 280.— Mk. per Kilo verlangt. Das ist das Fünf fache des letzten Preises und das Fünfhundertfache des Friedenspreises. Es sind aber bis zu 388.— Mk. per Kilo bc- zahlt worden. Das Sortiment möge seine Preise darauf ein stellen, denn mit Anzeigen können wir dieser Entwicklung nicht mehr folgen! Unsere Lieferanten befinden sich in konstanter Geldnot, und ohne Vorauszahlung ist keine Arbeit mehr zu erlangen; die Autoren verlangen Vorschüsse. Wenn wir unsere Preise nicht sofort den Gestchungspreisen anpassen, dann sind wir bis zum Früh jahr erledigt!« Die Erkenntnis, daß eine rasche Entschlußfreudigkeit erfor derlich ist, dringt also mehr und mehr durch. Mögen nun auch wirklich Taten folgen! Herr Albert Dicdcrich-Trcsdcn: Ich Habs nach den Ausfüh rungen der Herren vr. Klinkhardt und vr. Meiner den Eindruck, als ob wir uns nicht recht verstanden haben. Ich glaube, es ist gleichgültig, wie wir den Multiplikator entsetzen wollen. Wir Wollen nur ein« Grundzahl finden, da denke ich mir, wir setzen ihn besser auf 50 statt auf 60 fest. In der Auswirkung ist da? gleich, aber nicht in der Arbeit. Rechnen wir einmal: ein Buch kostet 400.— Mk.; wenn wir es mit 60 ausrechnen, so ist das um ständlich, wenn wir eine Errechnung von 50 nehmen, das lind I«r2 dann 4.— Mk. und das Doppelte — 8.— Mk. Herr vr. Klinkhardt hat gesagt, daß die Zahl nicht 60, sondern 100 und höher wäre. Meine Herren, die sich daraus ergebende niedrige Grundzahl dürfen wir nicht nehmen. Wir müssen sehen, daß wir zunächst die Grundzahl so hoch stellen, wie das bei der weitcr- gehenden Entwertung des Geldes angczeigt erscheint, die Ziffer würde dann zunächst auf 60, dann vielleicht auf 75 und so weiter steigen, aber ich empfehle, sic nicht gleich zu hoch, nicht gleich auf 100 zu nehmen. Ich meine, die Ziffer ist ganz gleichgültig, nur sollten wir uns über eine bestimmte einigen. Nun noch einige Worte über den Teuerungszuschlag. Ich bedauere außerordentlich, daß durch dieses System der TcuerungS- zuschlag beseitigt werden soll. Herr vr. Klinkhardt hat unrecht, wenn er der Meinung ist, daß wir den Teuerungszuschlag beseiti gen wollen. Herr Nitschmann hat ausgeführt, wir wollen dem Verlag die Festsetzung des Grundpreises überlassen, wir müssen aber berechtigt sein, auf diesen Grundpreis unser» Teuerungszu schlag zu berechnen. Das wäre doch keine ungesunde Geschichte. Jeder berechnet eben den Teuerungszuschlag auf den Grundpreis, wie er es für notwendig hält. Meine Herren! Wie denken Sie sich überhaupt die praktische Durchführung? Ich warte nicht erst in.meinem Geschäft, ich werde sofort dafür sorgen, daß nach meiner Rückkehr in Dresden auf sämtlichen Büchern der Preis geändert wird, zunächst Grundpreis mit Multiplikator 50 oder 60; gilt der nicht mehr, dann setze ich ihn entsprechend höher an. Ich bewahre mich dadurch vor Schaden, und das ist mir vor allem das Wichtigste. Herr Felix Schaarschmidt-Halle: Zunächst möchte ich es für dringend nötig halten, daß der Teuerungszuschlag in allen Kreis« und Ortsvcreinen gleich hoch ist. Ich halte es für unrichtig, wenn der eine Kreisverein 20, der andere 30, der dritte gar nichts und so weiter erhebt. Ich meine, wir sollten uns jetzt einmal die große Aufgabe vor Augen halten und alles aufwendcn, die großen Gesichtspunkte nicht zu verlieren, d. h. alle Tcuerungs- zuschlägc gleichmäßig zu gestalten, und zwar ohne Rücksicht aus die Werthöhe des angebotenen Werkes. Ausnahme: wissenschaft liche Literatur, die sondervertraglich geregelt ist. Ich höre zu meiner Freude vom Kollegen Nitschmann, daß das bereits im Gang« ist. Nun noch etwas. Kurz vor Ostern las ich den Artikel im Börsenblatt, betitelt: »Wirklichkeit und Traum-, unterzeichnet mit H. V., und ich muß sagen, das ist genau das, was heute hier beschlossen worden ist. Ich glaube, ich habe den Vater dieses Gedankens unmittelbar vor mir? (Herr Volckmar bestätigt es dem Redner.) Ich möchte nun hoffen und wünschen, daß von solchen Köpfen des deutschen Buchhandels noch oft gleich Kluges geschrieben und solche klare Gedanken an den Tag gelegt werden. In diesem Sinne möchte ich dem Kol legen Volckmar die Hand drucken. Vorsitzender: Meine Damen und Herren! Die Rednerliste ist erschöpft. (Bravo.) Da sich aus der Debatte eine grundsätzliche Übereinstimmung ergeben hat, erübrigt sich Wohl ein ausdrück licher Beschluß. Wir fahren nunmehr fort in der Besprechung des Punkts 4, und ich frage, ob jemand das Wort zu nehmen wünscht zu der »Steigerung der allgemeinen und besonderen Spesenund zu der Möglichkeit ihrer Abwälzung«. Herr Franz Schaedcr-Drcsden: Die ehernen Gesetze der Not wendigkeit führen manchmal schneller zur Lösung von schwierigen Fragen. Ich will sofort das Kind beim Namen nennen. Ich denke an die Kommissionärsrage. Ich habe gefunden, daß die Einrich tung des Kommissionsbetriebes in Leipzig in der Vorkriegszeit ein Segen gewesen, jetzt aber zum Fluch geworden ist, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil der Kommissionär sich immer zwischen Verlag und Sortiment stellen muß und als Geschäfts mann aus der Unstimmigkeit der beiden seine Vorteile zieht. Die ganze Kommissionärfrage ist nun neuerdings in ein anderes Stadium dadurch gerückt worden, daß verschiedene Kollegen er kannt haben, daß hier ein Ausweg gesucht werden muß, der auf einen Zusammenschluß auf genossenschaftlicher Grundlage hin- weift. Wenn auch das Wort Genosse einen für mich etwas unan genehmen Beigeschmack hat, kann man sich doch der ganzen Sache nicht verschließen, wenn man die Vorteile erwägt, die die genos-
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