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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. auch Deutschlands Fahrt in ähnlich uferloser Richtung zu gehen.! Wie sah es nun im verflossenen Jahre beim Sortiment aus? Der Respekt vor der Autorität der hohen Ziffern ist erschüttert, lGenau wie der Verlag litt auch der Einzelbuchhandel schwer Nirgends finden wir einen Zusammenhalt oder einen Zusam-Vinter der allgemeinen Teuerung. Die Sommermonate brachten menktang, im Innern sowohl wie im Äußern, nirgends ist ein "zunächst einen ruhigen Geschäftsgang, und mitunter hörte man Wille zur Einheit, zum Volke. Konsequenz in der Inkonsequenz wir, stilles Seufzen, wie die schwebenden Verbindlichkeiten zu bc- und Logik in den Widersprüchen überwuchern die Vernunft. Ohne! friedigen seien. Das Publikum begann wieder in erhöhtem Abänderung des Vertrages von Versailles, dieses Mühlsteins am > Matze den Kredit in Anspruch zu nehmen, sodatz die Mittel zur Halse der Welt, gibt es kein« deutsche, gibt es keine europäische! Lagerergänzung knapper waren als in den früheren Jahren. Im Oktober bereits hob sich der Geschäftsgang wieder, und schließlich lohnte ein Wohl als gut anzusprechendes Weihnachtsgeschäft die allzeit reichlichen Mühen des Sortiments. Die erzielten Ein nahmen wurden zumeist durch große Einkäufe bereits im Weih nachtsmonat wieder in Waren umgesetzt. So konnte das Lager auf der Höhe erhalten und der Entwertung der Betriebsmittel gesteuert werden. Ob das Sortiment mit einem Zugang oder Abgang von Bücherkäufern zu rechnen hatte, war nicht genau zu ermitteln. Im hinter uns liegenden Verbandsjahre dürfte noch mit einem Zugang zu rechnen sein. Wie die Dinge sich aber nun in der kommenden Zeit gestalten werden, läßt sich nicht absehen. Das Sortiment muß hier mit allen Mitteln nachhelfen, und wir werden an einem anderen Punkte unseres Berichtes noch auf diese äußerst wichtige Frage zu sprechen kommen. Eine Abwan derung von Kunden durch direkten Bezug vom Verlage, zumal von Käufern schönwissenschastlicher Literatur, ist Wohl kaum zu verzeichnen. Die meisten Käufer wollen sehen, was sie kaufen, und Belletristik bleibt eben Schauware. Beim wissenschaft lichen Buche liegen die Verhältnisse anders. Aus mehreren klei nen Städten erhielten wir Klagen, daß Behörden zum direkten Bezüge übergegangen seien. Der Vorstand hat in solchen Fällen die betreffenden Behörden gebeten, an Ort und Stelle vom Sor timent zu kaufen. Leider mußten wir feftstellen, daß erhebliche, ganz außerhalb der Berkaufsbestimmungen stehende Preisforde rungen der Grund waren, weshalb die betreffenden Kunden vom Verlage direkt bezogen. Es liegt dem Vorstand fern, irgendwie in die wirtschaftlichen Maßnahmen eines Mitgliedes einzugrei fen, wir sprechen aber an dieser Stelle die wiederholte Bitte aus, auf Grund der Sonderabkommen mit dem wissenschaftlichen Ver- Zukunft. Diesen Vertrag allezeit zu bekämpfen, nröge auch Auf gäbe des deutschen Buchhandels sein. Die hüllenlose Nacktheit der Wahrheit muß ihren Offenbarungsweg gehen, und sie wird ihn gehen, wenn auch nur mit langsamen Schritten. Der einzige Wegweiser aber ist die Vernunft. Und so wie im Leben liegen die Dinge auch in unserem Berufe. Zwei völlig auf sich ange wiesene Bcrufsgnippen, Verlag und Sortiment, befehden sich nun schon seit Jahr und Tag. Keiner will der erste sein, dem zeigenden Finger des Vermmstswegweisers zu folgen. Wenden wir nun den Blick zurück auf das, was hinter uns liegt. Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Ver l a g s b uchh an d e l s gestalteten sich seit Beginn des Verbandsjahres in jeder Beziehung bedenklich. War bis zum Herbste 4921 immerhin eine etwas zuverlässige Kalkulation mög lich, so traten mit Beginn des Winters Zustände ein, an die nie mand auch nur im entferntesten je gedacht hatte. Die sprunghafte Verteuerung von Papier, Druck und Buchbinderarbeiten, die fort gesetzt veränderten Lohnverhältnisse ließen jede Berechnung zu schanden werden. Uni lebensfähig zu bleiben und um neue Mittel zur Herstellung zu gewinnen, mußte der Verlag eine stän dige Erhöhung seiner Ladenpreise vornehmen, ein Vorgang, der auch noch heute andauert und der dein vertreibenden Buchhandel schwer zu schaffen macht. Nicht alle Verleger sind sich der Pflicht bewußt gewesen, ihre neuen Ladenpreise unverzüglich bckannt- zugeben, um das Sortiment und indirekt sich selbst vor Verlusten zu schützen. Es hat sogar eines kräftigen Hinweises der Spitzcn- organisationen bedurft, um den Verlag an diese Notwendigkeit zu erinnern. Möge sich der Verlag immer und immer wieder ins Gedächtnis rufen, daß nur das zahlungsfähige Sortiment kaufen und seine Aufgabe erfüllen kann. Alle diese Wirtschaft-Zage das wissenschaftliche Buch, das nun einmal Handwerkszeug liehen Schwierigkeiten führten dazu, daß eine Anzahl großer, all-.ist, im Interesse unseres Volkes dem Verbraucher zu einem ange- bekannter Verlagsfirmen sich zusammenschloß, uni durch messenen Preise zugängig zu machen. Der Gebildete war unser Interessengemeinschaft produktiver zu arbeiten, als cs dem ein-Wester und treuester Kunde, und wir wollen ihn uns erhalten zelnen möglich ist. Einen derartigen Zusammenschluß vollzogt oder auch -- wiedeigewinnen. Es ist gerade in letzter Zeit oft innerhalb unseres Verbandsbezirkes die Firma F. A. Perthes in gesagt worden, dem Sortiment ginge es besser als dem Verlage. Gotha, die sich mit der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart Hierüber aber Erörterungen anzustellen, wäre Zeitverlust. Wir verband. ' § wollen gern zugeben, daß es dem Sortiment besser geht als Der wissenschaftliche Verlag hatte im verflossenen in früheren Zetten, und daß seine gesamte Wirtschaftslage Jahre besonders schwierige Aufgaben zu überwinden. Das wis- gesünder und kräftiger geworden ist. Im übrigen aber hat der senschaftliche Lehrbuch, nach dem die Nachfrage höher war, mußte ^Sortimenter genau so seine Lasten wie der Verleger, wozu im und konnte schneller hergestellt werden. Im übrigen aber litt.Sortiment noch eine unbezahlte Kleinarbeit kommt, die der Ver- die Produktion bes wissenschaftlichen Buches unter den obwalten-'lag nicht kennt. Nur Rührigkeit und kaufmännischer Blick, ge ben Schwierigkeiten, und die Verbraucher, Gelehrte und Studie-'Paart mit Liebe zum Berufe, vor allem aber auch gegenseitiges rende, waren nicht immer in der Lage, die geforderten Preise zu bezahlen. Wissenschaftliche Zeitschriften konnten teilweise nur mit Unterstützung staatlicher Mittel ausrechteihalten werden. Wenn auch unter denselben Verhältnissen leidend wie der Verstehenwollen bringen uns vorwärts und lassen uns die hohen kulturellen Aufgaben des Buchhandels erfüllen. Der Verkehr zwischen Verlag und Sortiment bewegte sich, abgesehen von ein zelnen Reibungen, in den Bahnen des Herkömmlichen. Festzu- wifsenschaftliche Verleger, so dürfte sich der s ch ö n w i s s e n - stellen ist lediglich eine noch weitergehendc Durchführung des schriftliche Verlag zunächst noch in einer besseren Lage.Barverkehrs und die Kürzung der Zahlungsfristen. Das Ver- befunden haben. Die technischen Schwierigkeiten und die außer- fahren einer Anzahl Verlagsfirmen, keine Auszüge über Bar ordentliche Inanspruchnahme der Betriebsmittel haben aller- konten zu versende», erscheint als ein Mißgriff, da hierdurch mehr dings auch hier und leider gerade bei der Produktion des gedie- Arbeit verursacht wird, als wenn die Regulierung der Konten genen Unterhaltungsbuches lähmend gewirkt. Noch immer sch len vielgefragte Werke im Handel. Im allgemeinen jedoch ist überall der Wiederaufbau der Verlage zu spüren, und zahlreich« Neuerscheinungen haben die Prodiiktionsziffer fast auf den Vor an Hand von Auszügen erfolgte. Engverknüpft mit der wirtschaftlichen Lage des Buchhan dels ist die Frage der Büchcrpreiseund die des Stück umsatzes. Das Börsenblatt brachte im vergangenen Jahre kriegsstand gebracht. In der Buchausstattung konnten wir mit hierüber eine Reihe glänzender Artikel aus berufener Feder, die Freude ein« erhebliche Besserung seststellen. Allein es häuften wir alle Wohl mit großem Interesse gelesen haben. Als fest sich die Fälle, wo Bücher verbunden oder im Einband defekt ge- stehend ist wohl anzunehmen, daß die Preispolitik, die der Per- liefert wurden, sodatz dem Sortiment bedeutende Umtausch-!lag aus Furcht vor dem Rückgang des Stückumsatzes getrieben spesen und sehr oft auch unangenehme Auseinandersetzungen mit hat, falsch war. In den meisten Fällen versäumten die Ver dem Publikum entstanden. Di« Ursache hierfür ist in der man gelnden Arbeitsleistung zu suchen, wie wir sie alltäglich und überall finden. 1482 leger, ihre Preise der plötzlichen Geldentwertung anzupassen, was nun wieder dazu führte, daß für das Sortiment die Rabatt spanne in keinem Verhältnis mehr zu den Unkosten und dan
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