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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1922
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smbW Nr- 247 rv«,. Leipzig, Sonnabend den 21. Oktober 1922. 89. Ioürginig. Redaktioneller Teil. Aufklärung über die neuen Bücherpreisc. Die schnelle Steigerung der Buchpreise in den letzte» Mona ten die einerseits durch die riesige Geldentwertung, verbunden mit der Steigerung aller Herstellungskosten, andererseits durch die fatsche Preispolitik der Verleger im vergangenen Jahr, die aus allzu großer Rücksichtnahme ihre Bücher nie billig genug verlausen konnten, bedingt ist — erfordert bei Behörden, beim Sortiment und beim Bücher kaufenden Publikum eine umfangreiche Aufklärungsarbeit. Die Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfäli scher Verleger hat deswegen im September und Oktober ein klei nes Flugblatt herausgegeben und cinpfiehlt ihren Mitgliedern, jedem Brief, jeder Drucksache und Bllchersendung ein Exemplar beizulegen. Sie hat mit diesem Vorgehen recht gute Erfolge ge habt und empfiehlt allen Kollegen eine ähnliche Aufklärungsarbeit aufs wärmste. Auch für das Sortiment ist die Verteilung dieser Zettel ans Publikum sehr zweckmäßig. Dieses Flugblatt ist bei der Ge schäftsstelle Düsseldorf, Charloitenstr. 84/86, zum Preise von 2.50 Mk. erhältlich. Der Wortlaut des Flugblattes, das Mitte Oktober von der Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfälischer Ver leger herausgegeben wurde, ist folgender: Bücherpreisc und Geldentwertung. Die Entwertung der deutschen Paptcrmnrk geht non Monat z» Monat in erschreckendem Maße weiter. Für ein ehemaliges tO-Mark- Gotdstitck zahlte die Ncichsbank Anfang Oktober schon WM Papicr- mark, also das VWsachc. Fast alle Artikel des täglichen Bedarfs stehen zwischen dem 300- und svvfachcii, einzelne Produkte der Eisen- und Textilindustrie, sowie Lebensmittel teilweise sogar weit über dem 500- nnb VOVsachen. Wie steht es nun mit den Büchern? Die Kosten für die Satz-, Druck- und Binderciarbeitcn betrugen Anfang Oktober etwa das Mvsachc der Vorkriegszeit, die Kosten sür das Papier "sind das 4t)ll—KMsache. Die Herstellung eines Buches kostet danach im Oktober etwa das 300—Mvsachc der Vorkriegszeit. Wenn man nun bedenkt, daß der Durchschnitt der Bücher AnsangOktobcr etwa das tvv—Mvsachc des Friedenspreises kostete lgcwissc Gruppen von Büchern, namentlich wissenschaftliche Werke, stehen sogar noch weit unter dem Illvsachenj, so ist dies im Vergleich mit der allgemeinen Geldentwertung — unsere deutsche Papicrmark hatte Anfang Okto ber gemessen am Dollar nicht einmal den Wert eines AchtclpfcnnigS - doch relativ noch außerordentlich billig. AIS Beweis mögen folgende Zahlen dienen: Eine Nummer der Reclamschcn ltniversalbibliothck kostete beispielsweise im Frieden M Pf, Anfang Oktober 4V Mk. j ein Bändchen der Insel-Bücherei M Pf., setzt 78 Mk.: das RcichsknrSbnch 2.50 Mk., jetzt 350 Mk.: ein Rechenbuch 30—vü Pf, jetzt üb—120 Mk.: eine Fibel 80—tvü Pf, jetzt 14V—i8ll Mk.: eine Schulbibel etwa 88—150 Pf, jetzt 200—300 Mk.: ein Gebetbuch l—8 Mk.: jetzt 100—800 Mk.; ein Roman 2—8 Mk., jetzt 200—800 Mk.I ein Band eines Lexikons 10—20 Mk., jetzt 1800—3000 Mk. Dies ist, wie oben gesagt, durchschnittlich rund das ^ Hundert- bis Zwcihnnbertsache, bleibt also ein Mehrfaches unter den Selbstkosten für gegenwärtig neu herznstellcnde BücherI Die riesige Steigerung der Papierpreise im letzten Jahr und be sonders in de» letzten Monaten- über die ja die Tagespreise ausführ lich berichtete, hat zur Folge, daß ein großer Teil deutscher Bücher zurzeit einen Verkaufspreis hat, der weit unter dem Wert des in dem Buch enthaltenen Papiers steht. Daher kommt cs, daß in letzter Zeit der Gcsamterlös sür eine verkaufte Auslage sehr vft nicht einmal anS- i reicht, um die erforderliche Papicrmrnge für eine neue Auslage zu ! beschaffen. Es muß also leider mit einer ganz wesentlichen Steigerung der BUcherpreise ln der nächsten Zeit gerechnet werde». Oktober 1022. Verleger Rheinlands und Westfalens. Neue Bücher für Bücherliebhaber und Büchersammler. Von vr. G. A. E. Bogeng. IX. <VI!I f Bbl. Nr. 228.) Wenn in Deutschland gegenwärtig die Bnchbildkunst die Buchkunst zu überwuchern droht, wenn die Buchbildpflege zu einer Jllustromaiiie wird, sodaß die Abneigung gegen die Illustra tion an und für sich bei den Vnchkunstfreunden wächst, so liegt das eben in der Hauptsache daran, daß allzuoft vergessen wurde, das Bnchbild dem Buchganzen ein- und unterzuovdnen, daß die Buchbilder nicht für die Bücher, sondern umgekehrt die Bücher sür die Buchbitder gemacht werden. Das Buchbild ist ein für die Erfüllung des Vnchgcbrauchszweckcs derart erhebliches Mit tel, daß es allein schon seiner Nutzwerte wegen für die Kunst im Buchdruck immer eine ihrer wichtigsten Aufgaben bleiben wird und damit auch für die Druckwerkkunst, die Schlittmacherin des Dnrchschnittsbuches. Und dann wird in den Unterhaltungen über BuchbUd und Liebhaberausgabe oft vergessen: auch die Buchbildmcister von einigem Rang sind zu zählen. Ebenso wie unsere Ansstellnngssäle nicht aus Schritt und Tritt einen hervor ragendste» Maler zeigen, ebensowenig zeigen Band für Band unserer Bücher eine» hervorragendsten Illustrator. Die Begabung sür das Buchbild muß sich mit der für die Buchkunst überhmipt verbinden, man kann von einem Buchbildkünstler nicht mehr ver langen, als in der Reichweite sein« allgemeinen künstlerischen Fähigkeiten liegt. Daß bedeutende Graphiker es nicht verschmä hen, auch für die -Buchkunst- tätig zu sein, macht sie unbeschadet ihrer anderen Verdienste noch nicht zu Auchkünstlern, und gerade sie werden der Buchkunst am gefährlichsten, weil ihre künstlerische Leistung es leichter übersehen läßt, daß sie gar keine Buchkunst- teistung ist. Kurz und gut, das Buchbild hat in unsere Buch- knnstent-wicklnng einige Verwirrung gebracht, es ist Zeit, daß zum Sammeln geblasen wird, und der Treffpunkt ist auch gegeben: das Buch selbst, zu dem man sich zurückfinden soll. Dieser Sammel- rnf klingt stark in den neuerdings veröffentlichten Werken von Leuten, die berufen sind, über Buchkunst mitzureden, und verdie- »en, aufmerksam angehört zu werden, ob man ihnen im einzelnen mm znstinnnen will oder nicht. Paul Renner, Typogra fie als Kunst. München, Georg Müller, 1922, hat ! seine Vieljähligen praktischen Werkstatterfahrnngen in einer An zahl von Aufsätzen zusammengefaßt, denen man einen großen Leserkreis unter den Buchgcwerblern, Buchhändlern, Bllchcrlieb- habern wünschen möchte. Nicht bloß deshalb, weil sie sich in dem schmalen schmucken Bändchen über mancherlei Dinge unter richten könne», die ihnen weniger vertrant find, nicht bloß des halb, weil sie ihm mancherlei Winke für die Buchherstellnng ent nehmen können, sondern vor allem auch, well sich der Ber it 65
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