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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1922
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Redaktioneller Teil. F° 248, 23. Oktober 1822. 4. Tätigkeitsplan: ->> Florenz: b) neue Generalversammlung 1823; e> Beziehungen zu den andersdenkenden Korporationen. 5. Neuausgabe gewisser vergriffener Veröffentlichungen. An der Versammlung nahmen teil die Herren: W. P. van Stockum (Niederlande), Obe Trhde (Dänemark), H. Lichten. Hahn (Schweiz). Die Herren I. A. Bonnier (Schweden) und W. Nhgaard (Norwegen) hatten sich wegen Krankheit entschul digen lassen, doch war ihre Zustimmung zu den zu fassenden Be schlüssen gesichert. Herr Viktor Nanschburg, früherer Vorsitzen- der des Kongresses,'und Herr Professor vr. E. Röthlisberger, Bern, Direktor des Internationalen Bureaus zum Schlitze der Werke der Literatur und Kunst, waren als Gäste anwesend. Der interimistische Sekretär Or. von Stürler führte das Protokoll. Herr van Stockum eröffnet« die Sitzung mit folgender Begrüßungsansprache: »Meine lieben Herren Kollegen! Es ist mir ein dringendes Bedürfnis, Ihnen meine lebhafte Freude auszusprcchen, Sie hier versammelt zu sehen, und ich heiße Sie als stellvertretender Vor- sitzender alle herzlich willkommen. Die Ausgabe, die zu erfüllen wir uns hiev vornehmen, ist sehr schwierig und verlangt die größte Hinsicht von uns allen. Ich halte es nicht für nötig, Ihnen die Umstände zu schildern, in die der Kongreß im gegen wärtigen Augenblick versetzt ist. Zum hauptsächlichsten Beweg grund unserer Tagung werden wir, wie Sie wissen, den uns von Frankreich, England und Belgien gemachten Vorschlag der Aus hebung des Permanenten Bureaus in Bern haben. Diesen Vor schlag, der der Beseitigung des Kongresses gleichkommt, habe ich, wie Ihnen bekannt ist, bereits bekämpft und es würde mir viel an der Verhinderung seiner Verwirklichung liegen. Deshalb bitte ich Sie um Ihre Unterstützung hierbei. Wir müssen uns indes einen maßgebendeil Grundsatz zu eigen machen, nämlich daß die Meinung unserer englischen, bel gischen und französischen Kollegen sowie diese Kollegen selbst die größte Beachtung verdienen, denn unser Ziel soll sein, sie wieder zu uns zurückzuführen. Ich bin in der Tat aufs festeste über zeugt, daß ein Kongreß ohne sie nicht aus die Dauer bestehe» kann. Ich bin aus tiefstem Herzensgründe ihnen allen zugetan und sicher, daß Sie dieselben Gesinnungen hegen. Diese Wieder- Vereinigung mutz das vornehmste Ziel unserer Anstrengungen sein, und aus unseren Gegnern von gestern müssen wir unsere Kame raden von morgen machen. In unserem internationalen Handel führen alle Mißver ständnisse zu unerwünschten und infolgedessen schädlichen Bezie hungen, und eine solche Eventualität müssen wir mit aller Kraft verhindern. Ich beabsichtige, in dieser Versammlung uns auf treuer Grundlage provisorisch zu organisieren, unsere Verhältnisse ge- seymäßig festzulegen und den Mitgliedern, die jetzt bei unserem Kongresse fehlen, ausgiebig Gelegenheit zu geben, wieder zu uns zu kommen. Durchdrungen von dieser Anschauung und überzeugt, daß Sie sie teilen, erkläre ich diese Versammlung für eröffnet. Ich bedaure lebhaft, Ihnen noch Mitteilen zu müssen, daß die Herren Delegierten Schwedens und Norwegens mir angekündigt haben, sie könnten wegen Unpäßlichkeit nicht nach Bern kommen, und daß die dssooiarions Uckitoiials I-idraria Ita lien» mir geschrieben hat, der Buchhändlervercin habe nach dem tief zu bedauernden Tode des Herrn Barbsra, des italieni schen Delegierten, in der Generalversammlung noch keinen Nach folger ernannt. Demgegenüber hat der spanische Buchhändler- Verein angezeigt, daß er sich in voller Umwandlung befinde auf umfangreicherer, allgemeinerer Grundlage und daß erst nach der Neubildung ein spanischer Delegierter beim Kongresse er nannt werden könne. Alle diese Länder haben jedoch ihr eifriges Festhalten am Kongresse zum Ausdruck gebracht mit der bestimmten Absicht, sich nach der neuen Organisation zu richten. Wir können also konstatieren, daß die vier Länder sich unserm Beschlüsse anschließen werden, wenn die heutige Versammlung den Kongreß aufs neue zu organisieren vermag». 1474 Herr Viktor Nanschburg übergab nun den Elfenbein- Hammer, das Emblem der Kongreß-Präsidentschaft, den er vor neun Jahren von seinem Vorgänger erhalten hatte, diesem und hielt folgende Rede: -Meine lieben Herren Kollegen! Ich bin lies ergriffen, mich nach so langen Jahren wieder mitten unter Ihnen zu befinden, inein« lieben Kollegen. Diese Versammlung erinnert mich an die schönsten Zeiten meines Lebens, wo niemand an das Unheil dachi«, das uns umlauerte. Warum nur haben Harmonie und Eintracht unter den Men schen nicht sortdauern können? Sollen wir argwöhnen oder fürchten, daß der Mensch nicht für Entwicklung, Fortschritt oder ein glückliches Leben geschaffen ist? Nein. Die Tatsache, daß wir uns hier wieder zusammenfinden, ist ein Beweis, daß der Wunsch, a» einem herzlichen Einvernehmen unter den Menschen zu arbeiten, ein angeborener Gedanke ist, der Wohl gestört und unterbrochen werden kann, der aber nicht untcrgeht. Es wird stets Menschen geben, die, auch wenn sie wenig zahlreich sind, sich über di« Masse erheben und, als Vorkämpfer der Solidaritätsidee, geneigt sind, zu verstehen und zu verzeihen. Ich weiß, meine lie ben Kollegen, daß diese Idee es ist, die Sie leitet, und daß Sie .versuchen, die Fäden wieder anzuknüpsen, die durch die betrü benden Ereignisse der letzten Jahre in so bedauerlicher Weise zer rissen wurden. Und di« Einladung, di« Sie mir zugehen ließen, beweist, daß Sie mich von dem Wunsch« beseelt glauben, Sie bei diesen Ihren Anstrengungen zu unterstützen. Ich danke Ihnen, meine Herren, für dieses Vertrauen und ich versichere Ihnen, daß ich selbst in den traurigsten Tagen, die ich durchlebte, niemals aufgehört Hab«, auf eine ausrichtig« und vollständige Versöhnung zu hoffen, an welcher mitzuardeiten ich jederzeit bereit gewesen bin. Deshalb kann ich diesen Präsident- schaftshammer in die Hände, die ihn mir vor neun Jahren an vertrauten, mit dem reinsten Gewissen wieder zurücklegen und kann Ihnen sagen, daß, was mich betrisst, kein Flecken dieses Symbol der Solidarität in den Jahren geschwärzt hat, wo mir vergönnt war es zu besitzen«. Herr H. Licht« nhahn sprach Herrn Nanschburg den Herz- lichsten Dank aus für die großen Dienste, die er dem Kongresse ge leistet. Seine Tätigkeit, die gelegentlich der musterhaften Veranstal tung der Budapester Tagung ihren Höhepunkt erreichte, wurde unerwartet durch die Weltkatastrophe unterbrochen. Besonderen Dank verdient Herr Nanschburg für das uneigennützige Opfer, das er durch die freiwillige Niederlegung feines Präsidentenamtes brachte. Alle, die aus irgendeinem Anlaß mit Herrn Nanschburg in Beziehungen traten, weiden dieser so liebenswürdigen und so dienstbereiten Persönlichkeit ein dankbares Gedenken bewahren. Auf der Tagesordnung stand sodann die Erörterung über den Entwurf des »Regulativs des provisorischen Aktionsaus schusses» und seinen endgültigen Wortlaut (Anhang 3). Im Laufe der eingehenden Erörterung wurde sowohl die prinzipiell« als die materielle Seite der Frage der Erhaltung oder der Auflösung des Kongresses und seines Bureaupersonals geprüft. Diese Beratung bewies di« Einstimmigkeit der Meinung aller Anwesenden. Die zur interimistischen Fortsetzung der Arbeiten des Kongresses a» genommenen, im »Regulativ» aufgefllhrten Grundsätze sind km ; folgende: Di« Auflösung des Kongresses und seines Bureaus mutz aus alle Fälle vermieden werden. Aus diesem Grunde verpflichten sich die Verlegerorganisationen der vorerwähnten Länder, die Arbeiten provisorisch fortzuführen. Der Sekretär wird das Haben der alten Organisation in derselben Weise verwalten, wie es ihm im Mai 1821 übergeben wurde. Seine Geschäftsführung wird den Gegenstand eines Jahresberichts bilden, der an alle früheren Mitglieder des Kon- gresses verteilt werden wird. DieKostendesinterimistischenSekretariats werden ganz von den genannten Landesver- einen getragen. Hierüber wird alljährlich ein Bericht ver öffentlicht, der ebenfalls allen früheren Mitgliedern zur Verfü gung steht. Um die Fortsetzung der Arbeiten zu gewährleisten, wird ernannt: a> ein provisorischer Ausschuß, der aus einem De legierten für jedes'beteiligte Lan d besteht; b) ein interimistischer
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