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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1922
- Strukturtyp
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- 1922-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. >!- 2V3, 3l. August IS22. hielt er das Verbot aufrecht. Jetzt veröffentlichen die Zeitungen eine allgemeine Einsprache der größte» niederländischen Schriftsteller- Vereinigung. Ablehnung der Kalcndcrresorm. — Der Anreger der deutschen Sommerzeit, Herrn. Rese in Goslar, hatte eine Kalenderreform, die auch die Festlegung des Osterfestes bezweckt, ausgearbeitet, die aus folgenden einfachen vier Regeln beruht: 1. Das Jahr wird in vier Quartale von je 91 Tagen (4i»al 13 Wochen zu 7 Lagen) gleich 391 Tage eingeteiit, und der 395. Tag ist der 31. Dezember, Silvester. 2. Ter t. Januar ist stets ein Sonntag. Jedesmal der 1. Ouar- talsinonat erhält 31 Tage, der L. und 3. Monat je 3V Tage. 3. Ter Silvestcitag und auch der Schalttag, der auf den 31. Juni gelegt wird, erhalten als überzählige Tage keine Wocheutagsbczeich- nung. 1. Oster» wird aus den 8. April gelegt, wie cs den Wünschen des Deutschen Handelstagcs s1898> und des Deutschen PfarrertagcS (1919) entspricht. Tann fällt Psingste» auf den 28. und Weihnachten auf einen Montag, also ebenso, wie auch Neujahr, niemals mehr mitten i» die Woche. Rese wurde von dem Nuntius in München veranlaßt, eine Denk- schrist auszuarbeiten und durch seine Hand nach Rom gelangen zu lassen. Tort sollte unter dem Vorsitz des Kardinals Mcrcicr ei» inter nationaler Ausschuß, bestehend aus französischen, englischen, belgischen und amerikanischen Astronomen, zusammentretcn, »m die Kalcnderresorm und bi« Festsetzung eines bestimmten Datums für das Osterfest vor- zunehmeu. Vor einiger Zeit tagte der Internationale Astro- nomische Kongreß in Rom. Herrn. Rese hatte gehofft, daß dieser zu der Frage der Kalcndcrrcform Stellung nehmen würde. Doch hat er sich in dieser Annahme getäuscht. Bon der Deutschen Botschaft beim Päpstlichen Stuhl erhielt er auf eine Anfrage solgendcn Bescheid: »Ter Internationale Astronomische Kongreß hat hier getagt. Irgendwelche praktische Ergebnisse hinsichtlich der Kalenberrcform hat «r nicht ge zeitigt. Es wurde sogar die Auflösung des hierfür eingesetzte» Aus schusses beschlossen, der erst dann wieder zusammentretcn soll, wenn oon staatlicher Seite der Lösung der Frage nähergetreten würde. Tic nach wie vor ablehnende Haltung des Vatikans gegenüber einer Festlegung des Osterfestes dürste auf diese Entscheidung nicht ohne Einfluß geblieben sein«. Vom Deutschtum in Australien, — Aus Neusüdwales ging einem Mitarbeiter des Deutschen Auslandinstituts ei» Schreibe» zu, in dem ein eingesessener Deutscher über den augenblicklichen Stand des Deutsch tums u. a. schreibt: »Das Deutschtum in Australien hat einen sehr harten Stoß erhalten, beinahe den Todesstoß. Die kirchlichen Blätter dürfen nicht mehr in deutscher Sprache erscheinen, es sei denn, daß der englische Text gleich gegenüber gedruckt wird. Der »Christenbotc» hat ausgehört, der »Pilgrim» erscheint nicht mehr, »Lutheran Herold» nur englisch, so all die anderen Blätter. Bücher von Deutschland zu beziehen ist verboten. Nur eine Gesellschaft hat die Erlaubnis, gewisse angezeigte Bücher kommen zu lassen — und diese steht unter Aufsicht. Auch aus der Schweiz kann man deutsche Bücher nicht beziehen. Deutsche Gottesdienste dürfen noch gehalten werden und auch noch deutscher Unterricht außerhalb der eigentlichen Schulstunden, ebenso deutsche Sonntagsschule. Aber leider . . . wollen viele nicht mehr so deutsch sein wie ehemals. Andere Gemeinden stehen noch treu und fest, und die Gottesdienste sind gut, bei einigen Ge meinden sehr gut besucht. Trotzdem gehe» einzelne von den deutschen Kirchenkörpern im Laufschritt ins Englische hinein, auch da, wo die Gemeinden »och ziemlich deutsch sind. Erfreulich ist, daß andere aber noch sehr zähe an deutscher Sprache, Sitte und Gottesdienst festhaltin. Sonst geht cs den Deutschen im allgemeinen gut. Aus dein Lande haben sich manche et» schönes Heim zurecht gemacht. Doch sind die aller meisten schon im zweiten und dritten Glied« hier und haben die Heimat ihrer Väter nie gesehen. Die Einwanderung von Deutsch land ist für süns Jahre verboten; diese Zeit wird wohl 192S ablause». Vielleicht kommt bald ein Wendepunkt in der Geschichte. Am i. August werden wieder deutsche Waren zur Einfuhr hier zugelafsen. Dann kommt wieder ein Austausch ...» Verwendung der deutsche» Sprache nach sndamcrikauischen Länder». Bei den deutschen Handelskammern in de» i a t e i n - a m c r i k a u i - scheu Ländern sind wiederholt darüber Klagen eingelausen, Laß von deutschen Fabrikanten an dort ansässige de»tsche wie auch inlän dische Kauslente der Bricfoerkchr in der englischen oder französische!: Sprache geführt wird. Das empfindet man (besonders in Chile) um so mehr als eine Würdelosigkeit, als diese Korrespondenzen nicht seit«» noch eine einwandfreie Orthographie vermisse» lassen. Mit Rücksicht 12SO darauf, daß in den genannten Ländern die deutsche Sprache mehr, als allgemein angenommen wird, verbreitet ist, empfiehlt sich daher für diese Länder der Gebrauch der deutschen (allenfalls spanischen) Sprache. Wesen und Bedeutung der Schundliteratur. — Am 28. und 29. Sep tember findet im Sitzungssaal des Berliner Stadthauses ein Lehrgang über Wesen und Bedeutung der Schundliteratur in Jetztzeit und Zu kunft statt. Der Lehrgang, der vom Berliner Ausschuß zur Bekämpfung der Schmutz- und Schundliteratur und des Unwesens im Kino und den Jngendschristeu-PrüsungSauKschiijftn Groß-Berlins und der Provinz Brandenburg veranstaltet wird, wendet sich an Behörden, Eltern, Lehrer, Jngendpflcger, Volksbildner: au alle, dir aus innerer Anteilnahme einem der größten Kulturübel entgegen arbeiten. Er wird Art und Wirkung des Schundes auf Grund prak tischer Erfahrung zeigen und aus der gewonnenen Erkenntnis Wege zu weiterer Arbeit weisen. Die Teilnahme ist unentgeltlich. Anmeldungen mit Rückantwortkarte werden an das Jugendamt der Stadt Berlin, Hauptabteilung III, Berlin C. 2, Neue Frtodrichstraße 89, Zimmer 1V, erbeten. Für Teilnehmer aus dem Reiche steht eine Anzahl von Frci- mohnungen bei rechtzeitiger Ansrage zur Verfügung; auch für billiges Essen wird auf Wunsch Sorge getragen. Kamps gegen die erotische Literatur in Amerika. - Das Anwachsen erotischer Literatur hat amerikanisch« Verleger und Schriftsteller ver anlaßt, zur Selbsthilfe zu schreit«», und es tritt so der seltene Fall ein, daß eine freiwillige Zensur ausgeübt wird, bei der sich Verleger, Autoren, Bibliotheken und das Lefepublikum gegenseitig in die Hände arbeiten sollen. Die Bewegung nahm ihren Ausgang oon einer Erklä rung des Verlegers Henry Holt, in der er sagte, das Liebes- problem sei zwar ein wichtiger Gegenstand der Dichtung; es müsse aber jede übertriebene Ausmalung erotischer Situationen vermieden werden, weil dies »die Grundlagen der Zivilisation untergräbt uich mehr Morde und Selbstmorde hervorruft als alles andere». Es ist nun eine freiwillige Zensurkommisfton zusammengetretcn, der alle Noman- uranuskripie, die erotische Probleme behandeln, vorgclcgt werben solle». Man wird aus die Arbeit dieser Kommission und ihre Erfolge sehr gespannt sein. Über das Schicksal der Le,tische» wissenschaftlichen Anstalten in Italien berichtet das Jahrbuch des Vereins für das Deutschtum im Auslands. Seit 1919 wurden Verhandlungen über Wiedereröffnung dieser Institute geflihrt; sie hatten die Rückgabe der Jnvcntaricn und Hilfsmittel und damit den Neubeginu der früheren Tätigkeit zum Er gebnis. Vollständig wieder ausgenommen hat ihre srllhere Arbeit bis her nur die Zoologische Station in Neapel. Unentschieden ist das Schicksal des Kunsthistorischen Instituts in Florenz, da seine Schätze Privateigentum waren, also krast des Versailler Vertrags eiu- gezogen werden können. 1915 wurde das Institut geschlossen und sein Material auf Anordnung der italienischen Regierung ln den Lager räumen der llsfizien aufbewahrt, wo sie vom Generaldirektor der Florentiner Kunstsammlung unvermindert und wohlgeordnet erhalten wurden. Die großartige Bibliothek des Archäologischen Instituts in Rom (gegen 59 999 Bücher und Handschriften) war in einem Verließ der Engelsburg arrsbcwahrt und ist setzt in der Villa Matthäi aus dem Mons Eoelius cingelageri. Die Bibliothek des »Preußischen Historische» Instituts» mit ihrer reichen Sammlung deutscher Schriften über Italien war nicht beschlagnahmt, da sie unter Obhut der Preußischen Gesandt schaft am Vatikan stand, deren Exterritorialität von der italienischen Negierung aus Rücksicht aus den Heiligen Stuhl anerkannt wurde. Ncuorganisailon i» der Wirtschaftswissenschaft. — Im Anschluß au die Jubiläumstagung des Vereins sür Sozialpolitik, die am 20. und 21. September in Eisenach stattsiudet, ist eine große Zahl von Dozenten der Wirtschasts- und Soziaiwisseuschastcu im deut sche» Sprachgebiet zu einer Besprechung für den 22. und 23. Sep tember eingctade». Die Beratungen sind unabhängig vom Verein für Sozialpolitik gedacht und bezwecken, die Wahrnehmung der Interessen der Vertreter der Wirtschasts- und Soziaiwisseuschastcu in Forschung und Lehre den Regierungen, Volksvertretungen, Jnteressenvcrbänden so wie dem Verband der deutschen Hochschulen gegenüber zu fördern, ferner ihre Mitarbeit an der Wirtschasts-, Finanz- und Sozialpolitik Deutsch lands zu sichern. Ebenso wichtig, wenn nicht noch wichtiger erscheint der dritte Zweck der Zusammenkunft; mit den schon bestehenden Ver einen ähnlicher Art die Zusammenfassung zu eiuheiiiichem Wirke» eiu- zuleiteu. Wenn man die Vielheit dieser Vereine betrachtet, wie »Verein für Sozialpolitik», »Deutsche Gesellschaft sür Soziologie», »Deutsche statistische Gesellschaft», »Sozialwissenschastlichc Arbeitsgemeinschaft-,
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