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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1922-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 3. Wiener Büchermarkt. — Die »Wiener Bücherstube« bittet das Bbl. folgende zehn Gebote für die Besucher des 3. Wiener Büchermarktes, der vom 10. dis 17. September 1922 ftattfindct, zu ver öffentlichen: 1. Kaufe in den ersten Lagen des Wiener Büchermarktes. Je früher Du kaufst, desto billiger kaufst Du. 2. Nimm Deineu Verkäufer mit. Er iveiß, was geht, und was Tu brauchst. 3. Suche den Verleger auf dem Wiener Büchermärkte auf. Auch >cr sucht Dich. 4. Sei großzügig im Einkauf. Nur an Deinem Lager wirft Du ver dienen. 5. Benutze die Vorzugsangebote auf dem Wiener Büchermärkte. Der Betrieb ist teuer. Auf jedes Prozent kommt cs an. 6. Gönne Dir Zeit für den Wiener Büchermarkt. Diese Zeit bringt Dir Geld. 7. Geh' an keinem Stand vorüber: Du gehst sonst an dem Besten vorbei. 8. Besuche den Wiener Büchermarkt, auch wenn Du nicht kauflustig bist. Kein Börsenblatt ersetzt Dir die persönliche Besichtigung. 9. Kauf die Katze nicht im Sack, sondern komm zum Wiener Bücher markt; dann hast Du keine Reklamationen. 10. Bist Du unzufrieden mit dem Wiener Büchermarkt, so sag' es uns. Warst Du zufrieden, so sag's den Kollegen. Diskonterhöhung der Neichsbank. — Die Reichsbank erhöhte den Wechseldiskont von 6 auf 7 Prozent; der Lombardzinssuß wurde auf 8 Prozent erhöht. Als die Reichsbank ihren Diskontsatz an dem sie acht Jahre starr festgehalten hatte, erstmalig mit 28. Juli um 1 auf 0 Prozent für Wechsel erhöhte, war man allgemein der Ansicht, daß es nicht bei dieser Erhöhung bleiben könne und werde. Immerhin hat es einen vollen Monat gedauert, bis sich die Neichsbank zu einer wei teren Erhöhung entschloß. Die gleiche Achtsamkeit des Vorgehens der Reichsbank, insbesondere auch in Rücksicht auf die bestehende Kapital knappheit, zeigt sich auch darin, daß der Diskont wiederum nur um 1 Prozent erhöht wird. Das ZeitnngS-, Verlags- und graphische Gewerbe Deutschlands vor neuen ungeheuren PapierprciSstcigernngen. — In dem Artikel »Papierpreise und Papierwirtschaft in Deutschland« (Bbl. Nr. 196) war ein Bild gegeben worden, in welch rapider Weise die Papierpreise gestiegen sind und wie hart das Zeitungs-, Verlags- und graphische Gewerbe hierdurch betroffen werden. Schnellten im August die Pa pierpreise bereits jäh hinauf, so wird der September wiederum eine ganz gewaltige Verteuerung bringen; man spricht von einer 4 0 o/o j g e n Verteuerung gegenüberdcm Monat A u g u st. Im Oktober ist die gleiche oder eine noch weiter gehende Erhöhung auf die Septem der preise zu er warten, sodaß die Papier verbrauchenden Gewerbe vor Erschütte rungen stehen, die in ihrer gesamten Auswirkung gegenwärtig noch kaum zu übersehen sind. Das »große Sterben« der deutschen Zeitungen und Zeitschriften und die Druckcinstcllung vieler Werke usw. nimmt also weiteren Fortgang und dürfte sich zu einer Katastrophe entwickeln, die in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht ein nationales Unglück für Deutschland bedeutet. Zu der bevorstehenden abermaligen großen Papierpreissteigerung nimmt auch die »Frankfurter Zeitung« (Nr. 596) das Wort, indem sie schreibt: Die Lage des deutschen Zcitungsgcwerbes droht sich nunmehr weiter in schärfstem Maße zu verschlimmern. Ende dieses Monats wird im Reichswirtschaftsministerium eine Konferenz zwischen den Vertretern der Zellstoff-Fabrikanten, der Druckpapierhersteller und des Ze-itungsgewerbcs stattfinden, in welcher die Frage der Preisstellung zunächst für den Zellstoff, den hauptsächlichsten Rohstoff des Papiers, zur Entscheidung gelangen soll. Die Zellstoff-Fabrikanten, unter denen bekanntlich die ostpreußischen Fabriken von Stinnes eine maßgebende Nolle spielen, berufen sich darauf, daß weitaus der größte Teil des wichtigsten Rohstoffs, des Holzes, bei der gegenwärtigen Lage des Holz marktes aus dem Auslande, und zwar aus Polen (gegen Pfund Ster ling oder Dollars) und aus der Tschechoslowakei (gegen tschechische Kronen) importiert werden müsse. Gegenwärtig sollen etwa 80°f> des Holzvcrbrauchs aus dem Ausland bezogen werden. Auch andere Hilfs stoffe der Zellstofferzeugung müßten aus hochvalutarischcn Ländern eingcführt werden. Infolgedessen nimmt man in den Kreistn der Zell stoff-Fabrikanten gegenwärtig an, daß mit dem riesigen Ausschlag von 150 v. H. auf den derzeitigen Zellstoffpreis (jetzt Mk. 3000.—, künftig also Mk. 7500.— pro 100 KZ) gerechnet werden müsse. Eine solche Verteuerung würde unmittelbar auf den P a p i e r p r e i s z u r ü ck w i r k c n u nddiesenauf einephan- tastische Höhe bringen. Im Anschluß an diese Darlegungen 1/48 X° 203, 31. August 1922. wird weiter ausgeführt, daß eingehend zu prüfen sei, ob die Forde rungen der Zellstoff-Fabrikanten in allen ihren Teilen berechtigt sind und ob es nicht Mittel und Wege gibt, diese Preisansprüchc auf einem niedrigeren Stande zu halten. Das gesamte Verlagsgcwerbe hat bis her nicht vermocht, bei der Festsetzung der Bezugs- und Anzeigen preise der tatsächlichen Teuerung zu folgen. Ob wirklich 80°/, des von den Zellstoff-Fabrikanten benötigten Holzes aus dem Auslande bezogen werden muß, wird vielfach angezweiselt. Die Negierung wird hierbei auf die Vorlage der Beweise dringen müssen. Die Zell stoff-Fabrikanten »hoffen«, bis Ende August noch die lausenden Preise halten zu können, dann aber soll der vorhin erwähnte Aufschlag von 150°/, aus die Zellstoffpreise cintreten. Aus allem ist zu ersehen, daß das Gesetz über »Maßnahmen gegen die wirtschaftliche Notlage der Presse« nicht einmal den Wert des bekannten Tropfens auf einen heißen Stein hat. Nachschrift: Wie aus den neuesten Mitteilungen der Fach- und Tagespressc zu ersehen ist, wird die phantastische Steigerung des Pa pierpreises tatsächlich eintreten. Nicht 40°/. Aufschlag sollen im Sep tember auf den Augustpreis kommen, sondern 150°/,. Ter Preis für 1 KZ Zeitungsdruckpapier wird sich dann auf 70 Mark stellen. Das ist weit über das D r e i hu n d e r t f a ch e des Friedenspreises. Endgültig soll der Preis am 1. September im Neichswirtschaftsministerium fest gesetzt werden. Diese Preissteigerung ist ein Schlag, dem die meisten Zeitungen und Zeitschriften nicht gewachsen sind. Sie müssen daher zum Erliegen oder zu außerordentlichen Einschränkungen kommen. Wie aus dem in den letzten Tagen erschienenen Nachtrag zur offiziellen Zeitungsliste zu ersehen ist, haben wiederum 144 Zeitungen und Zeit schriften ihr Erscheinen eingestellt. Viele Zeitungen haben bereits an gesichts dieser Notlage die Zusammenlegung beschlossen. In Berlin usw. werden höchstwahrscheinlich die Zeitungen vom 1. Oktober d. I. an nur noch einmal täglich erscheinen. Der Bund der Chemigraphischen Anstalten und Kupferdrucker Deutschlands, E. V., hat mit Wirkung vom 23. August an den Tcuc rungszuschlag auf 250°/, auf die Grundpreise vom 1. Mai d. I erhöht. Vor einem Generalstreik der Leipziger Buchdrucker? — Eine am 28. August abend abgehaltene Versammlung der Buchdrucker des Leip ziger Gaues beschloß, eine lOOprozentige Lohnerhöhung vom 15. August rückwirkend an zu fordern. Über diese Forderung soll eine Urabstim mung am heutigen Tage entscheiden. Wenn sich eine Zweidrittelmehr heit für die Forderung ergibt, soll bei Nichtbewilligung am M ont -r g. dem 4. September, ein Generalstreik im Leipziger Buch druck g e w e r b e erfolgen. Die neuen Eisenbahnfahrpreise. - Neben der bereits angekündigten Verteuerung der Reichsbahn-Güter- und -Tiertarife um 50 v. H. zum 1. September (Bbl. Nr. 199) werden auch neue Erhöhungen d<r Fahrpreise im Personenverkehr zum 1. Oktober durchgeführt werden. Diese Erhöhung soll ebenfalls im allgemeinen 50 v. H. auf die jetzt geltenden Sätze betragen. Unter Zugrundelegung eines Kilometcr- fahrpreises von 2,025 Mk. in der 1., von 1,125 Mk. in der 2., von 0,675 Mk. in der 3., und von 0,45 Mk. in der 4. Klasse werden die Preise für Eiuzelsahrten sich vom 1. Oktober wesentlich verteuern. Änderung der Gebühren im Paket- usw. Verkehr nach dem Aus land. (Vgl. zuletzt Bbl. Nr. 199.) — Der deutsche Gegenwert des Goldfrankeu bei der Gebührenerhebung im Auslands-Paket- und -Tele grammverkehr ist mit Wirkung vom 26. August an auf 400 Mark festgesetzt worden. Dieses Umrechnungsverhältnis ist auch für die Wertangabe aus Paketen und Briefen sowie aus Kästchen mit Wert angabe nach dem Ausland maßgebend. Für Ferngespräche nach dem Ausland werden ebenfalls entsprechend erhöhte Gebühren erhoben werden. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten. Postpakete mit Metalkbandverschnürung nach der Schweiz und Italien oder im Durchgang durch diese Länder sind nicht zug.'lasscn. Im sonstigen Auslandverkehr werden derartig verschlossene Pakete, vorausgesetzt, daß die Beschaffenheit der Verschnürung den Vorschriften entspricht, bis auf weiteres von den Postanstalten zur Beförderung an genommen. Kein Deutsch in den clsässischcn Schulen. - Die Anträge der K o l - mar er und Mülhausen er Stadtverwaltungen, in den dortigen Staatsschuleu die deutsche Sprache wieder zur Unterrichts sprache eiuzustthren, sind vom französischen Ministerrat abgelehnt worden.
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