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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1922
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- 1922-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1922
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>6 190, 16. August 1922. Redaktioneller Teri. vbrsenklatt f. d. DUchn. <S»chH«»«U in den Streik, weil sie mit dem Wegfall der Besatzungszulage anläßlich des Abzugs der Besatzungstruppcn ans Deutsch-Oberschlesicn nicht ein verstanden waren. Hier hat nun mittlermeise das Tarifamt vermit telnd eingegriffen, und zwar durch Festsetzung einer Übergangszeit, nach deren Ablauf diese Zulage ganz wegfällt. Wie aus diesen Mit teilungen hcrvorgeht, kommt das deutsche Buchdruckgcwerbe trotz aller Versprechungen der Gehilfenführer, deren Einfluß auf die Masse immer mehr zurückgeht, nicht zur Ruhe; fast überall wird versucht, auf irgend einem Wege Sonderzulagen zu erzielen. Wie unter solchen Umständen die Prinzipalität den Mut aufbringen soll, im Herbst im Verein mit den Gehilfen einen neuen Tarif zu schaffen, ist einstweilen noch ein Nütsel. Ist keine Tariftreue und keine Tarisdisziplin mehr vorhanden, daun hat eine Larifgemeinschaft schließlich auch keinen Zweck mehr. » Wie aus späteren Pressemeldungen zu ersehen ist, wurde der wilde Buch druckerstreik im Solinger Industriegebiet nach achttägiger Tauer beendet. — Zn Hanau und H ö ch st haben die Buchdrucker gleichfalls befristete Forderungen gestellt. Die Frankfurter Buch- druckereibcsitzer hatten das dortige Schiedsgericht zur Entscheidung d-er Frage angerufen, ob ein Tarifbruch vorliege. Da sich das Frank furter Schiedsgericht aber für befangen erklärte, so verwies das Tarif amt der Deutschen Buchdrucker (Berlin) 'die Angelegenheit an das Schiedsgericht in Mainz. Das Tarifamt nahm aber keinen Anstoß, den wilden Streik in Frankfurt a. M. und Umgegend zu verurteilen. Wegen der Herausgabe privater Fcrusprcch-Teilnehmervcrzeichnissc hatte der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins eine Ein gabe an das Neichspost-Ministerium gerichtet. Dieses wie auch die Oberpostdirektionen hatten nämlich der Verbreitung privater Ver zeichnisse Schwierigkeiten bereitet. In der Eingabe wurde namentlich auf die Zulassung derartiger Verzeichnisse in Plakatform Wert gelegt. Der Reichspostminister erteilte auf diese Eingabe, wie wir der »Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker« (Nr. 62) entnehmen, folgenden Bescheid: »Die von Unternehmern für einzelne Ortsnetze oder bestimmte Bezirke herausgegcbencn privaten Verzeichnisse der Fernsprechteilnehmer dienen meist in weitem Umfange der Reklame und sind, namentlich soweit sie in Buch- oder Hcftform erscheinen, so mit Reklame durch setzt, daß die Eigenschaft als Teilnehmerverzeichnis sehr in den Hinter grund tritt. Wie Stichproben ergeben haben, enthalten die meisten Verzeichnisse zahlreiche Unrichtigkeiten. Verzeichnisse mit unrichtigen Angaben, namentlich mit unzutreffenden Rufnummern, bilden aber eine Quelle von Fehlverbindungen, welche die Teilnehmer, ohne sich um die wirklichen Ursachen zu kümmern, fast immer den Vermittlungsbeamtcn zur Last legen. Es kann der Telegraphcnverwaltung nicht zugemutet werden, die Verantwortung für Fehler privater Unternehmer zu tragen. Mit Rücksicht hierauf kann die Herausgabe privater Teilnehmerverzeich nisse in Buch- oder Heftform nicht unterstützt werden. Tie in kleineren Ortsnetzen gebräuchlichen privaten Teilnehmerverzeichnisse in Plakat form sind im allgemeinen sorgfältiger ausgestellt und enthalten weniger Fehler als die privaten Verzeichnisse in Buch- oder Heftform. Um den dortigen Wünschen Rechnung zu tragen, sind deshalb die Ober- Postdirektionen ermächtigt worden, private Teilnehmerverzeichnisse in Plakatform bis auf weiteres nicht zu beanstanden und gegen die Her ausgeber wegen Benutzung der Angaben in den amtlichen Fernsprech büchern nicht einzuschrciten. Das Zugeständnis müßte aber zurückge zogen werden, wenn sich aus der Benutzung fehlerhafter Verzeichnisse Schwierigkeiten im Fernsprechbetrieb ergeben sollten.« — Im Anschluß an diesen Bescheid betont die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«, daß es somit an den Herausgebern von plakatmäßigen Teilnehmer verzeichnissen selbst liege, durch Berücksichtigung der Wünsche des Neichs- postministers die Möglichkeit zur Herausgabe zu erhalten. Ein« weitere Eingabe des Hauptvorstandes des Deutschen Buch- druckcr-Vcrcins ist an das Reichsfinanzministerium gerichtet worden und betrifft die Aushebung d e r L u x u s st c u e r aufDiplome, Ehrenurkunden, Anerkenn u ngen u. dgl. Auf diese Ein gabe ging folgende Antwort ein: »Nach dem derzeit dem Reichsrat vor liegenden Entwurf von neuen Ausführungsbestimmungen über die Luxussteuer sind Diplome und Ehrenurkunden luxusstcuerfrei, während die Luxussteuerpflicht bei Werken der Graphik dann eintritt, wenn sie einen noch zu bestimmenden, halbjährlich festzusetzendcn Richtpreis überschreiten. Ob der Neichsrat diesen Bestimmungen zustimmt, ver mag ich derzeit noch nicht zu übersehen, bemerke jedoch ergebenst, daß die neuen Bestimmungen am 1. Oktober 1922 in Kraft treten sollen.« - Die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«, die diese Antwort in Nr. 63 veröffentlicht, folgert aus derselben, daß auf die bevor stehende Aufhebung der Luxussteuer dieser Urkunden geschlossen werden dürfe. Eine Büchcrschau in Berlin. — Auf der Berliner Papi er messe, die vom 19.—22. August 1922 in den gesamten Räumen der Philharmonie in Berlin, Bernburgerstraße, stattfindet, ist auch eine Bücherschau guter und einwandfreier Lektüre, benannt »Das gute Buch«, eingerichtet worden. Ein Inserat im Bbl. Nr. 189, S. 8943, ladet zur Beteiligung alle Verlagssirmen ein. Weltwirtschaftliche Aussprache zur Leipziger Herbstmesse. — An läßlich der Leipziger Herbstmesse veranstaltet das Meßamt für Muster messen in Leipzig im Einvernehmen mit dem Reichsvcrbanö der deut schen Presse vom 27. bis 29. August eine Konferenz, auf welcher zwischen hervorragenden Vertretern der in- und ausländischen Presse eine Aus sprache über weltwirtschaftliche Probl e m c der Gegenwart, Währungswesen, Finanzwesen und Handelspolitik stattfinden soll. Haupt referate sagten zu: Chefredakteur Georg Bernhard-Berlin, Mitglied des Neichswirtschaftsratcs, Prof. Gustav Cassel-Stockholm, Geheimer Ne gierungsrat Prof. vr. Dietzel-Bonn, Geheimer Negierungsrat Professor I)r. Hermann Schumacher-Berlin. Philatelistentag in Leipzig. — Am 19. und 20. August hält der Germania-Ring, Verband deutscher, österreichischer und Schweizer Brief markensammler-Vereine, E. V., in Leipzig feine diesjährige Jahres versammlung, verbunden mit dem 19. allgemeinem Sam ml er tag, ab. Die Sitzungen finden im Deutschen Buchgewerbehause, Sachsenzimmer, statt. Während die Ning- tagling am Sonnabend nur für die angeschlossenen Mit glieder zugänglich ist, steht dagegen der am Sonntag, dem 20. August, vorm. 10 Uhr stattfindende allgemeine Sammlertag jedem Briefmarkensammler offen. Gleichzeitig veranstaltet der dem Germania- Ring angcschlossene Leipziger Briefmarkensammlerverein Saxonia an läßlich der Feier seines 25jährigen Bestehens in den Räumen des Deutschen Buchgcwerbehauses eine B r i c f m a r k e n a u s st e l l u n g, die nach den bisherigen Anmeldungen sehr sehenswert zu werden ver spricht. Diese Ausstellung wird am 18. August, mittags, eröffnet und dauert voraussichtlich bis zum 27. August. Das Kriegsbuch Lloyd Georges. Londoner Zeitungen brachten die Nachricht, daß Lloyd George im Begriff ist, ein Buch über die diplomatische Geschichte des Weltkrieges zu schreiben. Man glaubt, daß die Veröffentlichung bereits im Frühjahr 1923 erfolgen werde. Jetzt wird gemeldet, daß die Kriegserinnerungen Lloyd Georges an den Eigentümer der Sunday Times und anderer Zeitungen, Derry, zum Preise von 90 000 Pfund Sterling für die Veröffentlichung im englischen Reiche und den Vereinigten Staaten verkauft wurden. Terry ist gleichzeitig einer Her Hauptaktionäre der bekannten Verlagsfirma Cassell. 25 Jahre Stolzc-Schrey. — Die Feier des 25jährigen Bestehens der von ihr vertretenen Kurzschrift begeht der Stenographenvcrband Stolze-Schrey durch Abhaltung eines Stenographentages, der voi» 17. bis 21. August in Eisenach stattfinden wird und zu dem bereits über 1600 Teilnehmer angemeldet sind. Der Festsitzung geht ein Wett- schreibcn in deutscher Kurzschrift und in den UbeNragungcn auf die englische, französische, spanische und italienische Sprache sowie in Esperanto voraus. »Notizzettel«. — Kaum hat die Neichsbank begonnen, die neuen Banknoten über 500 Mark herauszugeben (siehe Bbl. Nr. 187), so hat sie der Volksmund auch schon neu getauft. Ebenso wie die vor einigen Monaten cingezogcnen 50-Mark-Schcine mit dem Nahmenmuster aus der Rückseite sehr bald Visitenkarten hießen, so hat der Volksmund die neuen 500-Mark-Schcine ihrer weißen Rückseite wegen »Notizzettel« getauft. In den Kreisen der Geschäftshäuser bringt man -dem neuen Zahlungsmittel seiner scheckartigcn Form wegen keine allzu großen Sympathien entgegen. DaS neue Hartgeld. — Ter Reichstag hat, wie wir bereits in Nr. 184 mittcilten, durch Gesetz vom 26. Mai die Ausprägung von Ersatzmünzcn im Nennbeträge von 1, 3 und 5 Mark beschlossen. Uber Gestalt der Münzen und ihre Metallzusammensetznng hat nach 8 1 des Gesetzes der Neichsrat zu befinden. Der Durchmesser der 1-Mark-Stücke betrügt 25,5, der der 3-Mark-Stücke 28 und der der 5-Mark-Stücke 31 Milli meter. Tie Münzen bestehen aus Aluminium mit einem Zusatz von etwa 1 v. H. Kupfer. Die 5-Mark-Stücke erhalten außerdem einen am Rande sichtbaren dünnen Kupserkern. Die 1- und 3-Mark-Stückc werden in geripptem Ringe, das 5-Mark-Stück im Ringe mit einem glatten Rande geprägt, der die vertiefte Inschrift »Deutsches Reich Fünf Mark« trägt. Die Schriftseite trägt bei allen drei Münzsorten innerhalb des aus einem flachen Stäbchen mit Perlenkreis bestehenden erhabenen Randes in lateinischen Buchstaben die Umschrift »Deutsches Reich«. Bei dem 5-Mark-Stück stehen in wagerechter Linie auf einen, j 83
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