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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1922
- Strukturtyp
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- 1922-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1922
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- Deutsch
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Nr. 188 («. 127). Leipzig, Montag den 14. August 1922. 8». Redaktioneller Teil. Bayerischer Buchhändler-Verein (E. V.). Bericht Uber die 43. Hauptversammlung am Sonntag, dem 11. Juni 1922, in Augsburg. Der 1. Vorsitzende Herr Carl Schöpping eröffnet um ItU/. Uhr die Sitzung und stellt fest, daß diese durch Aus schreibung im Börsenblatt und direkte Einladung ordnungs gemäß einberusen wurde. Er begrüßt die erschienenen 28 Mit glieder und 5 Gäste und tritt in die Tagesordnung ein. Zu Punkt 1 derselben verliest er den Jahresbericht, der folgenden Wortlaut hat: Jahresbericht, erstattet an die 43. Mitgliederversammlung am Sonntag, dem ll. Juni 1922, in Augsburg. Das hinter uns liegende Vereinsjahr 1922 ist Wohl das traurigste, welches unser Stand erlebt hat; zunächst stehen wir unter dein nationalen Unglück, das unser bedauernswertes Vater land an den Rand des Abgrundes gebracht hat. Der durch die Versailler Verträge eingeleitete wirtschaftliche Ruin geht seinen Weg. Die deutsche Mark hat einen Tiefstand erreicht, den auch die ärgsten Schwarzseher nicht voraussehen konnten, gilt doch heute der allmächtige Dollar 309.— Mk. (ll. Juni!) Statt in all dem Jammer an -Seid einig!- zu denken, stehen Verlag und Sor timent in schwerer Fehde. Der einst so mächtige Börsenverein hat seine besten Waffen verloren, das Palladium, um das seinerzeit Kröner die Getreuen des Buchhandels versammelte, der Laden preis ist in größter Gefahr, erscheinen doch im Börsenblatt recht ernsthaft gemeinte und gutgeschriebene Aufsätze, welche das Frei geben der Ladenpreise predigen. Als im März die Leitung des Börsenblattes die Vertreter der Kreis- und Ortsvereine zur Stellungnahme in dieser wich tigen Frage ausforderte, haben wir uns mit aller Entschieden heit zur Verteidigung jenes Ecksteines unserer Organisation be kannt und hoffen, daß sich die Mehrheit unserer BerufSgenoss.m auch heute noch zu der alten Fahne bekennen wird. Täti gkeitdeS Vorstandes i m a b g elaufenen Jahr: Der Vorstand war wie bisher bestrebt, entsprechend seiner Zusammensetzung sowohl den Interessen des Verlages, als auch denen des Sortiments zu dienen. Die Erledigung der laufenden Geschäfte erfolgte in einer Reihe von Sitzungen der in München wohnenden Vorstandsmitglieder, zu denen auch wiederholt die Mitglieder des Münchener Buchhändler-Vereins gebeten wur den. Außerdem fanden 6 Vorstandssitzungen statt, zu denen die Vertrauensmänner-Versaminlung in Heidelberg vom 10. Sep tember 1921 zu rechnen ist. Des weiteren hielten wir ein« durch die Verhältnisse notwendig gewordene außerordentliche Mitglie derversammlung in Nürnberg am 6. November 1921 ab. Die Zahl unserer Mitglieder ist von 214 des Jahres 1921 bis heute auf 236 gewachsen. Der Schriftverkehr war außerordentlich lebhaft, wir konn ten 360 Einläufe und 395 Ausläufe registrieren, 7 Rundschreiben kamen an unsere Mitglieder zur Versendung. Durch den Tod verloren wir die Herren Karl Di «Pol der, München; Kommerzienrat Gg. Lang, Oberammergau; vr. Wilh. Reichel, Augsburg, und I. Dewitz, Tölz. In elfterem verlieren wir ein getreues Mitglied, das jederzeit be reit war, sich in den Dienst des Vereins zu stellen, hat er doch in de» letzten Jahren die Leitung der Unterstlltzungskasse der Mün chener Buchhändler übernommen und mit Sorgfalt weiterge- führt. Ich ersuche Sie, sich zur Erinnerung der Heimgegau gcnen von Ihren Sitzen zu erheben. Als freudiges Ereignis haben wir das 50jährige Jubiläum des Herrn L. Kr ebner in Würzburg zu nennen, wir haben unserem Veteran die herz lichsten Wünsche übermittelt. Es ist in den letzten Jahren Gewohnheit geworden, gelegent lich der alljährlichen Mitgliederversammlung die Schulbücher. Verleger nebenher zu einer Sitzung zusammenzurufen. Eine solche Versammlung fand auch am 5. November 1921 in Nürn berg statt, und dort wurde gemeinsam über Kalkulation, über Honorarverhältnisse sowie Verkaufspreise u. a. beraten und be schlossen. Wiederholt haben wir auch die Handelskammern, an die seitens der Vorstandschaft monatliche Berichte gegeben wur den, aus die fürchterliche Steigerung der Papierpreise, der Drucker- und Buchbinderlöhne aufmerksam gemacht und darauf hlngewiesen, daß die Erhöhung der Verkaufspreise der Bücher in gar keinem Verhältnisse zu den von den Buchdruckern und Papierlieferanten geforderten Herstellungspreisen steht. Erst in der letzten Zeit scheint erkannt worden zu sein, daß mit dem System des billigen Buches unter den obwaltenden Umständen gebrochen werden muß. Es muß dafür gesorgt werden, daß der Verdienst des Verlegers ein derartiger sein muß, daß er nicht, wie bisher der Fall, allmählich seines Betriebskapital» beraubt wird. Zur Führung der Tarifverhandlungen wurde schon im Vorjahre in Bayern eine besondere Ortsgruppe des Ar- beitgeber-Verbandes der Deutschen Buchhändler gegründet; die Ortsgruppe stand unter der Leitung des in den einschlägigen Fragen sehr erfahrenen Herrn Sellier. Herr Ernst Stahl sen. ivar Mitglied der Leitung dieser Gruppe. Wir sind den Herren für ihre mühevolle Tätigkeit zu großem Danke verpflich tet. Bei den Verhandlungen wurde nach Möglichkeit versucht, die Interessen der Provinz zu berücksichtigen. Der Umsatz im Sortiment ist im Berichtsjahre noch weiter gestiegen. Leider bedeutet das durchaus nicht eine Meh rung des Reingewinnes, da die fortgesetzte Steigerung aller Spesen sowie die Notwendigkeit, das Lager zu höheren Preisen wieder zu ergänzen, dies zur Unmöglichkeit macht. Die Ergeb nisse der Verhandlungen in Heidelberg sowie der außerordent lichen Generalversammlung in Nürnberg vom 6. November >921 sind Ihnen bekannt. Eine besonders unangenehme Tätigkeit des Vorstandes be steht darin, die einlaufenden Gesuche um Aufnahme in den Verein oder Ausnahme in das Buchhändler-Adreßbuch zu untersuchen. Natürlich rechnet der Antragsteller immer damit, !daß er, nachdem er ins Adreßbuch ausgenommen wurde, damit § auch eine Anwartschaft auf die Mitgliedschaft bei unsetem Ver- I17S
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