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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1922
- Strukturtyp
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- 1922-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1922
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- Deutsch
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'EMdrMMMMM Nr. 184 (R. 121). Leipzig, Mittwoch den 9. August 1922. 89. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Buchhändler-Verband „Kreis Norden". Die 4 0. ordentliche K r e i s v e r e i n s ve r s a in m - lung des Buchhändler-Verbandes Kreis Norden sindet SonnIag, den 3. September 1 922, in Flensburg (Flensburger Hof) statt. Etwaige Anträge sind bis spätestens 20. August beim Unter zeichneten Vorstände einzureichen. Die Tages- und Festordnung wird den Mitgliedern rechtzeitig zugestellt werden. Gäste sind herzlich willkommen. Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden«. Th. Weitbrecht, Alfred Janssen, 1. Vorsitzender. 1. Schriftführer. Verein Leipziger Kommissionäre. In Abänderung -er M i n d e st b e d i n g u n g e n unseres Vereins vom 19. April 1922 geben wir bekannt, daß Punkt 7 dieser Mindestbedingungen mit Wirkung vom I. August an folgende Fassung erhält: Monatliche Lagermiete, L a g e r d e r w a l t u n g: Handlager für das Fach') von einem Meter Länge, mindestens Mk. —.75, Ballenlager für den Zentnerballen oder die Zent nerkiste, mindestens Mk. —.75. Für größere Lager kann der Raum nach Quadratmetern berechnet werden. Leipzig, den 1. August 1922. Verein Leipziger Kommissionäre. ch In Nr. 181 >oar fälschlich »Buch« gedruckt. Sortimenter und Ortspresse. Von Walter Möller i. Fa. Wilhelm Möller, Oranienburg. »Wir kleinen Sortimenter bedauern außerordentlich, daß sich das Gesicht unserer Kundschaft in den letzten Jahren ganz verändert hat. Wir sehen als Käufer nicht mehr die Oberlehrer und Professoren, die Studenten in unseren Geschäften, wir haben es heute mit jungen Kausleuten zu tun, mit Technikern, Arbeitern, die hohe Löhne beziehen »sw.«, so führte Herr Kollege Friedrich Steffen (Dortmund) vor 1^/. Jahren anläßlich der Rabatt- und Ladenpreisbesprechungen aus. Das damals entlvorsene Bild hat sich seitdem noch weiter in der angedeuteten Richtung verändert, und demzufolge wurde das Sortiment in verstärktem Maße auf diesen Wechsel im Charakter der Kundschaft eingestellt. Immer mehr geben selbst früher reich wissenschaftliche Sortiment« der populären Wissenschaft auf Tisch- und Fensterflächen erweiterten Raum oder tragen, nament lich in der Großstadt und in Badeorten, dem Wunsche eines schnell reich gewordenen Teils vom Publikum nach Luxusdrucken Rech nung. Allerdings macht sich hier ein ziemliches Abflauen des Geschäfts bemerkbar, da für gute, bewährte Werke die Rohstoffe fehlen und allmählich selbst die größten Bücherschränke der Fami lien Neureich und Protzig gefüllt wurden. Bleibt also Wohl in der Hauptsache das oben geschilderte Publikum für einen sehr großen Teil des Buchhandels als lohnendes Absatzfeld übrig. Der Hochschullehrer und der Student wurden durch ihre Be schäftigung mit den Wissenschaften »von Berufes wegen« ganz selbstverständlich zu immer neuem Kauf angeregt, ja waren z. T. dazu gezwungen. Wie stark sich aber heute bei vielen von ihnen das eiserne Unmöglich geltend macht, ist wiederholt im Börsen blatt Gegenstand der Debatte gewesen. Trotzdem mögen hier zwei mir bekannte Tatsachen als Beleg dienen. Studenten der Technischen Hochschule reinigen nachts Automobile und deren Ma schinerien, wenn diese die Herren Schieber und ihre --Damen» oder billig, aber gut bei uns lebende Ausländer nach Hause gebracht haben. So sehr weit sind wir also von russischen Zuständen gar nicht mehr entfernt. Andere Studenten sichren bei Beginn der letzten Ferien nicht etwa nach Hause, dazu reicht das Geld längst nicht mehr, sondern nach einem Barackenlager im Stzden Berlins, um die »Schlacht bei Leuthen« im dritten Teil eines bekannten historischen Films als »Masse« mitzumimen. Es soll freie Unter kunft, Verpflegung und etwa 35 .11 den Tag gegeben haben. Bei dem Arbeiter, dem Kaufmann, also dem neuen Kunden kreis vieler Buchhandlungen? ist nun die Veranlassung zum Buch- kauf bei weitem keine so intensive. Zwar hat der Krieg Hundut- tausende für das Buch erzogen, aber soll dieser Einfluß nicht durch mancherlei andere Interessen, wie Sport, Politik usw., mehr und mehr schwinden und vor allem auch der Nachwuchs für gute volkstümlich-wissenschaftliche und unterhaltende Literatur ge wonnen werden, dann muß hier die Propaganda einsetzen. Das ! bestätigen sehr lustig ja auch die folgenden Zeilen des vor einiger Zeit im Börsenblatt (Nr. 92) veröffentlichten Gedichts: Um dem Übelstand zu steuern Und die Lust am Buch zu neuern, Mußt man neue Wege finden Und die besten schnell ergründen. Nicht genügt es, wenn im Laden Man den Kunden tut beraten, Zum Erfolg gehört Tamtam, Sonst wird bald die Börse klamm! Der Buchhandel muß sich populär machen. War nicht so mancher Kollege stolz — und ist es noch —, daß er als Buch händler nicht schlechtweg für einen Kaufmann gehalten wird, der das Buch lediglich als Ware betrachtet? Solch ein Standpunkt j und das hierauf basierende Gefühl der inneren Befriedigung m ^ unferm, trotz mancher Ärgernisse über allerlei Kleinkram schönen Beruf ist gewiß hoch einzuschätzen, und Wohl unserm Stande, wenn in ihm die Zahl solcher Nicht-nur-Kanfleute überwiegt. Aber, Hand aufs Herz, diese Stellung des Buchhändlers, nament lich in kleineren und Mittelstädten, entfremdet ihn nicht selten dem großen Publikum, das gerade jetzt aus oben angeführten , Gründen zum Buch erzogen werden und unbedingtes Vertrauen !>1S
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