178, 2. August 1922, Fertige Bücher. — PretsSnderungen, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8497 Bruno Arndt -s IS. 7.1922. Kurz nach der Anerkennung seine« dichterischen Könnens durch Verleihung des von der Vereinigung oberschlesischer Schriftsteller gestifteten Eichendorff-Preises setzte der Tod seinem reichen Schaffen ein Ende, Stehr begründet die Verleihung: Hermann Diese Novelle'), in ihrem Geschehensumfang ein voll kommenes Exemplar, ist mehr als eine Menschen- oder Ereignieneuigkeit. Sie besitzt die Tief- und LebenSreichweite eines RomaneS. Nicht die einführenden Worte des Dichters, die er demAbdruck in dem Blatt „Der Oberschlesier" vorausschickt, erzeugen diese Ansicht, sonder» etwas, das ich die Akkustik des Werkes nenne» will. Obwohl wenige Personen, im eigentlichen Sinne nur zwei, KrusiuS und Rüdiger, darin tätig agieren, während die anderen gar nicht oder nur andeutungsweise charakterisiert sind, ist die Novelle voll lebhaft, ja leidenschaftlich handelnder Menschen, und selbst jene, die nur mit dem Namen genannt sind — Frau Or, Hatzfeld, Hornstetter —, stehen deutlich vor den Augen, vermöge der nur wahren Dichtern eigenen Jmagi- nationskraft des Wortes, das uns die scharfe Blick- und Bildkraft des inneren Gesichts ihres Erzeugers unverkürzt, ja gewalttätig dem Leser aufzwingt, unentrinnbar, wenn dieser nur lebendigen Geistes ist. Darum blüht das kleine Werk, ist «oll innerer Fruchtbarkeit. Das stellt sich bei einem wirklichen Dichter freilich automatisch ein, da sein Denken und Schauen Erleben und Erleiden ist. Aber bei einem Werk, das in der Absicht nur Reminiszenz will und Problemendeutlickkeit erstrebt, erregt cs Bewunderung, weil cs die intuitive Gestaltung«, und Formenkrast des Dichters klarer und bindender als ein Werk beweist, das Abgewogen- heit und Modulation mit allen Kunstmitteln erstrebt. Mich berührt dieses Werk auch blutwärmer als alles, was ich von Arndt kenne. Es ist noch mehr Konfession, als alles andere. Dieser Rüdiger und KrusiuS, man spürt cs bis ins Herz, so sicher beide Menschen aus ihren Beinen sind und jeder in seiner Welt lebt, es sind doch Personifikationen polarer Gewalten, von denen das Leben und Wesen des Dichters hcimgesucht wird. Und da« Merkwürdigste besteht in der Tatsache, daß der Lebensunterlegene der Sieger ist und der Erfüllte, Rüdiger, mit geleerten Koffern davongeht und rettungslos dem Gerichtstag des für seine Überzeugung sieghast gestorbenen Toten auSgeliefcrt bleibt. Wundervoll ist die Gabe der Abbreviatur. Mit einem Griff sind Verhand- lungcn gegeben. Das Werk hat ein unaufhaltsames Tempo. ') Ifflssa solemnls erscheint demnächst. Für den großen Verehrcc- kreis Arnbt's wird von dieser Novelle eine Luxusausgabe aus Bütten papier gedruckt und in Halbleder gebunden. Eine Originalradierung M. Odoy's mit der eigenhändigen Unterschrift des Dichtere wird das Buch besonders wertvoll machen. Ich bitte, schon seht auf diese Aus gabe ;u subskribieren, da die 50 Exemplare schnell vergriffen sein werten. Es erschienen früher: Marianne / Roman. Geb. ZS.—/2Z.40 Aus dem Leben des Schreibers Tobias Kiekbusch Kart. Z5—/22.2Z Ahasver in dem Sammelband „Die Stillen". Geb. 4?.—/2S.25 Ich bitte um tätige Verwendung. Friedr. Lintz Verlag Trier OL/ Se/MtM Ävc/r/Lc/u/'e 480 N. Vsrlcauk. kä-datt 4l bis 47 ?i026vt. Karl kkobert I.snge>viesctie, Königstein imisunus Bei Bekanntmachungen über einen erfolgten Zcitichristen-VerlagSwechsel sollte stets mit angegeben werden, ob auch die früheren Jahrgänge übernommen wurden oder ob diese im Besitz des bisherigen Verlegers verblieben sind. Bibliographische Abteilung de» Vörsenvcrein« der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Mit Preiserhöhung sofortiger Wirkung treten für unseren Verlag neue Preise io Kraft Verzeichnisse auf verlangen Grethlein K <ko. / Leipzig / Zürich ^ Soeben erschien vom Bayerischen Ministerpräsidenten Hugo Grasen von Lerchenselö KMM »es UM W WM Preis ^ 6.— ord. Nur bar, mit 40°/,. Freiexpl. 11/10. „Eine sehr zeitgemäße Belehrung für weiteste Kreise. Wir möchten dies Heft in den Händen recht vieler Leser unseres Blattes sehen (auch der jüngeren unter ihnen) und wünschen ferner, daß die jetzigen Ferien- wochen dazu benutzt würden, seinen Inhalt in Ruhe und mit dem unserer Not entsprechenden Ernst zu durchdenken und in sittliche Ent schließungen umzusetzen." Die Propyläen. Milchen, vr. Franz A. Pseikser L Eo., BerlMges. m. b. K.