Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220708
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192207088
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220708
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-08
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 157, 8. Juli 1922. In Berlin sind anläßlich der Jahrhundertfeier zwei E. Th. dl. H o f f m a n n - dl u s st c l l u n g e n zu sehen. Die eine, im Märki schen Museum, bewegt sich in der engeren Sphäre des persön lichen Lebens Hoffmanns. Sie hält sich an vergilbte Handschriften, Briefwechsel, Tagebücher, Zeichnungen, Bilder und Illustrationen aller Art, zeigt den Dichter im Umgang mit sich selbst, mit dem Beruf, mit den Freunden, mit den Gegnern. Uber die persönliche Sphäre hinaus strebt dagegen die Ausstellung iu der Staatsbiblio thek. Auch sie zeigt eine Menge schriftlicher Äuße rungen Hoffmanns, Zeichnungen, Briese, handschriftliche Parti turen von Opern und anderen Kompositionen, fügt Erst drucke der Schriften Hoffmanns, Bilder der ihm nahestehenden Zeitgenossen und andere Dokumente der Zeit hinzu. Aber das Interes santeste, was die Ausstellung zeigt, ist Hoffmanns Wirkung in die Ferne, die räumliche und die zeitliche Ferne. Die schnelle und leb hafte Aufnahme seiner Schriften im Ausland wird an französischen, englischen, dänischen und anderen Übersetzungen sichtbar. Auch das Kammcrgcricht in Berlin unterließ es nicht, in einer schlichten Feier sein früheres Richter-Mitglied zu ehren. Den Dichter und Kompo nisten charakterisierte I)r. von Müller, während Kammcrgerichtspräsi- dcnt von Staff die eigentliche Festrede hielt, die er mit dem Fontane- schen Worte schloß: »Das Kammcrgericht, Gott sei Dank, war immer literarisch. Das Literarische macht frei«. Jordans Meisterbilder-Andachten. — Der in weiten Kreisen des Äuchhandcls gut bekannte Stuttgarter Verlagsbuchhändler Richard Jordan ist von seiner Vortragsreise in Oberhessen zurückgckehrt, auf der er in 16 Städten (Gießen, Fricdberg, Butzbach usw.) 32 kirchliche Meisterbilder-Andachten und Vorträge über seine 10jährige Tätigkeit unter den evangelischen Deutschen Rußlands gehalten hat. Aus dem Erlös konnte Jordan 6085 Mark verschiedenen Wohlfahrtseinrichtungen znwenden. Seit Kriegsbeginn sind cs rund 48 000 Mark, die er für vaterländische und kirchliche Zwecke gespendet hat. Herr Jordan trägt sich mit dem Plan, auch einmal die deutsch-evangelischen Gemeinden in Nordamerika zu besuchen, und wäre nordamerikanischen Kol legen für jeden unterstützenden Hinweis, wie eine Vortrags-Rundreise am besten auszuführcn sei, sehr dankbar. Die Einweihung des Max Neger-Archivs in Weimar wurde am 29. Juni im zweiten Stockwerk des westlichen Schloßslügels vollzogen, wo das Archiv seine geschmackvoll eingerichtete Heimstätte gefunden hat. Der frühere weimarische Staatsminister Exzellenz vr. Arnold Paulßen sprach im Namen des thüringischen Staatsministeriums über die Bedeutung, die die Unterbringung des Negcrscheu Nachlasses für Weimar mit sich bringt, und richtete herzliche Dankesworte an die an- wesende Witwe Elsa Neger. Der Oberspiclleiter Nachbaur aus Mei ningen feierte als Freund Negers dessen wahres und einfaches Künst lertum. Als Schriftführer der Neger-Gesellschaft führte dann Herr Ver lagsbuchhändler 1)r. Adolf Speman n -Stuttgart in längerer, feinsin niger Ansprache in das Wesen der Regerschcn Kunst ein. Stimmungsvolle Darbietungen Ncgcrschcr Kompositionen erhöhten die Weihe der Stunde. Dem Kuratorium des Archivs gehören an: Frau Elsa Neger, Mini sterialrat vr. Ernst Ortlofs, Professor Richard Wetz, Professor Carl Lconhardt und vr. Adolf Spemann. Kustos ist Friedrich Martin. Kieler Herbstwochc für Kunst und Wissenschaft. — Auch für diesen Herbst, vom 2. bis 9. September, plant Kiel eine Woche, die der Kunst und Wissenschaft gewidmet sein soll. Im Vordergründe stehen Dar bietungen der heimischen Kunst: Aufführungen der Niederdeutschen Bühne, sowie schleswig-holsteinische Volksspiele. Daneben ist eine Hauptmann- und auf musikalischem Gebiete eine Brahms-Ehrung vor gesehen. Rudolf Stammler, Ernst Cassircr und Werner Richter werden Vorträge über die Romantik halten. Ferner haben Abderhalden, Ucxkyll, Richard Hamann und Heinrich Ritter von Sbrik-Wtcn Vor träge zugesagt. Neuer Lcitmcg für Postpakete «ach Japan. — Von jetzt au können gewöhnliche Postpakete nach Japan auch auf dem Wege über England und Kanada aufgclicfert werden. Der Lcitweg ist vom Absender auf der Paketkarte und auf dem Postpaket genau anzugcben. Die Frei gebühren betragen bei der Leitung iibcr Hmb od. Brm, über Belgien od. Nicdcr- fllr Postpakete bis 1 'lrx 5.W Fr. ' ' '' 6.— Fr. für Postpakete über 1—3 üx 10.15 Fr. 10.25 Fr. für Postpakete über 3—5 14.25 Fr. 14.35 Fr. Im übrigen gelten dieselb-en Verscndungsbedingungcn wie für Postpakete nach Japan bei der Leitung über England direkt. PkrsmmliillilirWeii. Jubiläum. — Am 8. Juni kann Herr Karl Block in Berlin die Sä. Wiederkehr des Tages begehen, an dem er sich in Breslau selb ständig gemacht hat. Die ansänglich ln bescheidenem Umfange ge gründete Vcrsandbuchhandlung entwickelt« sich gut, sodaß sie vor dem .Kriege sogar eigene Filiale» in Warschau und Riga halt«. In, Jahre 1818 wurde der gesamte Betrieb »ach Berlin verlegt. Gestorben: am 9. März d. I., wie leider erst jetzt zu unserer Kenntnis ge langte, Herr Albert Puttkammer in Danzig, von 1868 bis 1S1Z Mitinhaber der angesehenen Buchhandlung Puttkammer L Mühlbrecht in Berlin. Der Verstorbene trat am 1. Oktober 1868 in die von seinem Freunde Otto Mühlbrccht im Januar desselben Jahres in Verbindung mit L. A. Kallmann gegründete Buchhandlung als Teilhaber ei». Damit war eilt Bund zweier Männer geschussen, die sich anss beste ergänzten. Hatte Mühlbrecht den weiten Blick und hie Großzügigkeit zur Einleitung und Durchsührung großer Geschäfte, so wohnte Puttkammcr Genauigkeit und Liebe zur Kleinarbeit inne. Beide Männer unterstützte» sich bei ihrer Tätigkeit vortrefflich und erwarben bald der Firma ihren guten Rus als treue Beraterin ihrer Kunden. Puttkammer ließ niemanden aus dem Geschäft, ohne wenigstens de» Versuch zu machen, dem Wunsche des Kunden zu genügen: emsig suchteer nach den Titeln geforderter Bücher und setzte mit großem Elser da ein, wo andere aufhörten. Viel hat er aus diese Weise zum Erfolg seiner Firma bcigetragen. Nach S8jäh- rlger gemeinsamer Arbeit wurde der Kreundschastsbund durch den Tod Otto Mühlbrechts s1806> zerrissen. Noch sieben Jahre hat Puttkammer dem Sohne seines Freundes, Herrn Hermann Mühlbrecht, treu zur Seite gestanden: 1818 zog er sich ins Privatleben zurück. Abhold jedem Hervortreten in der Öffentlichkeit hat er gelebt und ist er gestorben. Viele seiner Freunde und di«, die mit ihm arbeite» dursten, werden sich des bescheidene», tüchtigen Mannes gern erinnern und ihm ein treues Gedächtnis bewahren. SpreSml. Bevorzugung? Wer beschreibt mein Erstaunen, als mir Mitte Mai d. I. ein hiesiger Kunde das Bestellformular auf »Kaiser Wilhelm II., Gestalten und Erinnerungen. Halb!, geb. ca. 150 Mark« überbrachte — versandt von der Osianber'schen Buchhand lung in Tübingen, Inh.: Gustav Pezold und Richard Jordan, Kapitänlcutnants a. D. Nicht daß ich diesen Herren ihre Geschäftssindigkeit verübeln wollte, aber dagegen möchte ich Verwahrung einlegcn, daß es die Verlags handlung 5k. F. Ko ehler in Leipzig ihnen ermöglichte, das Zirku lar vier Wochen vor der allgemeinen Ankündigung im Börscn- blatte (14. Juni) zu versenden. Für eine Aufklärung in dieser Sache, besonders in Hinsicht auf einen etwaigen Zusammenhang dieser Bevorzugung mit dem früheren Offiziersrang der Inhaber besagter Tübinger Buchhandlung wäre ich — ohne Voreingenommenheit — im Interesse künftiger Vermeidung solcher Hintansetzung des Gesamtbuchhandels lebhaft interessiert. F r e u d e n st a d t. Karl Paur, Inhaber der I. Schlactz'schen Buchhandlung. * Die Aufklärung, die Herr Kollege Paur wünscht, ist leicht gegeben. Die Inhaber der Lsiander'schcn Buchhandlung waren zur Kantatc- messe in Leipzig und redeten mich, ebenso wie andere Kollegen, auf das Kaiserbuch an, da sie davon gehört hatten. Ich konnte damals ans bestimmten Gründen eine öffentliche Anzeige des Buches im Börsenblatt oder in Zeitungen noch nicht veröffentlichen, aber cs stand mir frei, über das Buch zu sprechen und, soweit ich es selbst schon konnte, über die Erscheinungszeit und den ungefähren Preis Auskunft zu geben. Diese Mitteilungen wurden nicht nur den Inhabern der Osiander'schcn Buchhandlung, sondern verschiedenen anderen Geschäftsfreunden in zwanglosem Gespräche gemacht. Diejenigen der anwesenden Herren, die aus meine naturgemäß noch unverbindlichen und unbestimmten An gaben hin eine geschäftliche Propaganda eingelcitet haben, sind natürlich dazu berechtigt, da ich keinen Grund hatte, meine Mitteilungen als vertraulich zu bezeichnen. Sie haben damit allerdings ein gewisses Risiko auf sich genommen. Leipzig. K. F. Koehlcr. Verantwort!. Redakteur: RtchardAlbertl. — Berka: Dcr Börs e n o e r e i „ der Deutschen Buchhändler »u Leipzig. Deutsches BuchliändlerhauS. Druct: N n m m L L c e in a n n. Sämtlich in Leiozia «drei,'e der Nedallivn und Spedition: Leipzig. Gerichtsweg 2« iBuchbandlerlmusl
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder