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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1922
- Strukturtyp
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- 1922-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1922
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- Deutsch
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-111 lm Nr. 149 (R. 101). Leipzig, Donnerstag den 29, Juni 1922. 89. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Ausruf! Einem Beschlüsse der Hauptversammlung des Unterstützungs- Vereins Deutscher Buchhändler vom 30, März 1922 folgend, bit ten wir hiermit alle diejenigen Berufsgenossen, die beabsichtigen, unserem Verein als lebenslängliche oder immerwäh rende Mitglieder beizutreten, die hierfür in den aus dem Jahre 1893 stammenden Satzungen (K 3) festgelegten Beträge von 75 und 300 -kt freiwillig dem heutigen Geldwerte anzu passen, Ein dementsprechender Antrag auf Änderung dieser Be stimmung kann satzungsgemäß erst auf die Tagesordnung der nächsten Hauptversammlung gesetzt werden. Die Hauptversammlung vom 30, März 1922 war einstimmig der,Ansicht, daß ein Betrag von 300,— ,kt für lebenslängliche Mitgliedschaft und 1000,— ^t für immerwährende Mitgliedschaft den heutigen Geldverhältnissen entsprechen würden. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Bnchhandlungs-Gchülfen. Bankkonto: Dresdner Bank, Filiale Ik, in Berlin. Postscheckkonto der Dresdner Bank: Berlin 25 048 <zur Gutschrift für Unterstutzungsverein Deutscher Buchhändler). Die 22. Jahresversammlung der Vereinigung der amerikanischen Buchhändler in Washington am 8, bis 11. Mai 1922. »Dko kubliskors' rvselil).- bringt einen ausführlichen Bericht über die diesjährige Versammlung der Vereinigung amerikani scher Buchhändler in Washington, aus dem einiges auch für den deutschen Buchhandel von Interesse ist, zumal da die Erörterun gen über die Propagandasragen ja auch die Herbsttagung der Orts- und Kreisverein« in Königsberg beschäftigen werden. Der Vorsitzende knüpfte in seiner Begrüßungsansprache an das Wort Lord Bacons an: »Jeder ist seinem Beruf ein Schuld ner, dem er versuchen muß, durch seine Hilfe eine Zierde zu wer den-, Ein Geschäftsmann sei niemandem ein größerer Schuldner als den Verpflichtungen, die ihm die Zugehörigkeit zu seinem Verband auferlege, den er in finanzieller sowohl wie in mora lischer Beziehung fördern müsse. Er dachte dabei besonders an die Bestrebungen der Vereinigung, den Gedanken des festen La denpreises durchzusühren, und führte u, a, aus: »Wir Buchhändler schulden dem Häuflein treuer Männer großen Dank, die, als damals, vor ungefähr 20 Jahren, der Buch handel unterzugehen drohte, durch treue Arbeit den Buchhandel lebensfähig erhielten und ihm ein Fundament gebaut haben, auf dem der Buchhandel heute so fest steht wie kein andrer Berufs- zweig, und jeder Berufsgenosse muß bauen helfen, damit der Buchhandel den Platz einnimmt, der ihm gebührt. — Im Laufe des letzten Jahres hat sich ein Bestreben bemerkbar gemacht, das den einzelnen vergessen läßt, daß wir alle zusammen für das Allgemeinwohl arbeiten wollen. Dies Bestreben äußert sich darin, dem andern ins Handwerk zu pfuschen und die Preise zu unterbieten. Mir erscheint cs als das einzig mögliche für den Buchhandel, das absolute Nettopreissystem aufrecht zu erhalten und den Gegenströmungen entgegenzutreten, die das System be drohen, Vor 40 bis 50 Jahren fingen einige Buchhändler an, bevorzugten Kunden einen Rabatt erst von 107», dann bald von 20?L zu geben, bis allmählich der Rabatt jedem gegeben wurde. Dies verbreitete sich bald im ganzen Lande, und so geschah es, daß eine große Anzahl der angesehensten Buchhändler an die Wand gedrückt wurde oder sich aussichtsreicheren Berufen zuwandte. Da schloß sich um 1900 eine kleine Zahl von Buchhändlern zu- sammen zu der Amerikanischen Buchhändlervereinigung, um das Ansehen des Buchhändlers wieder zu heben. Es galt lange Jahre schwere Arbeit, und sie brachten uns das, was wir jetzt als Netto- preisshstem kennen, d, h, daß ein Preis, zu dem ein Buch vom Verleger angeboten wird, als regulär anzusehen ist und auch dem Sortimenter einen guten Verdienst sichert. Mir will scheinen, als durchlebten wir jetzt eine ähnliche Zeit wie damals, nur sollten wir aus den Erfahrungen der damaligen Zeit Nutzen ziehen, um den Buchhandel vor dem Treiben in den Abgrund der Verzweiflung zu bewahren. Trotzdem die Vereinigung die Zu widerhandlungen scharf verfolgt und bekämpft, scheinen sich diese gerade häufig zu wiederholen. Jeder sollte daran Mitarbeiten, daß das bewährte Werk nicht zerstört wird, und deshalb fordere ich nochmals dringend die Aufrechtcrhaltung des Nettopreis systems, Wir halten es für das beste, dem Buchhandel eine feste Grundlage zu schaffen durch ein Gesetz, das denn auch in Aus sicht genommen ist. Ein Unternehmen verschiedener Buchhändler, darunter die angesehensten Firmen, ist so recht dazu angetan, den regulären Buchhandel zu untergraben, nämlich daß man neu- erschetnende Bücher als Prämien auslobt oder sie zu einem mär chenhaft niedrigen Subskriptionspreis abgibt. Ich sandte in dieser Angelegenheit an alle Verleger ein Rundschreiben mit der Bitte um Unterstützung in der Bekämpfung dieses Unternehmens und hoffe auch auf Erfolg, In der Rabattierung hat sich im ver gangenen Jahre nichts wesentlich geändert. Ich halte einen Ra batt von 407» für unbedingt angebracht, aber ich fürchte, daß man von einigen Seiten stark dagegen sein wird, da dieser zu niedrig sei für die jetzige Zeit, Es sollte zwischen Verleger und Sortimenter ein gutes Einvernehmen bestehen, sodaß «ine enge Zusammenarbeit möglich wäre. Dem Sortimenter muß es mög lich sein, sein Lager wieder aufzufllllen zu demselben Rabatt wie beim ersten Geschäft, Es dürfte aber ein unredliches Geschäft sein, wenn das Publikum niedrigere Preise vom Buchhändler verlangt, einen höheren Rabatt zu fordern.» Diese Ausführun gen werden auch deutschen Ohren vertraut klingen. Daß der feste Ladenpreis und das Verbot der Unterbietung in Amerika durch Gesetz sichergestellt werden sollen, ist interessant. Man wird ge spannt sein dürfen, welchen Erfolg diese Bestrebungen zeitigen. Zu den Propagandafragen führte der Vorsitzende aus: »In der Ausbreitung des Buchhandels sind große Fort schritte gemacht worden durch die »Vsar Itoaacl IZoodsellmg Oarn- polgn». Der Erfolg wird die Arbeit lohnen. Besonders durch die Bekanntmachungen und Anschläge ist viel erreicht worden. Diese sind so wirkungsvoll gemacht, daß sie in keinem Schaufenster der Buchhändler fehlen sollten. Mancher hat vielleicht ihren tOS
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