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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1927
- Strukturtyp
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- 1927-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1927
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M 254, 29. Oktober 1927. Redaktioneller Teil. später zu gedenken. Anznführen ist auch, daß im letzten Drittel des Jahrhunderts neben der alten Widmanstädterschcn einige Buchdruckereien in Graz entstanden sind. So jene von Anton Roher (1784), von F. G. Schröckenfuchs (1789), von Michael Ambros (1793) und von Anton Tcdcschi <1792), aus deren Werk stätten vereinzelte kleinere Druckwerke vorlicgen. Der Letztge nannte, Tedeschi, hat sogar 1792 eine Monatsschrift herausgc- gvben, die den seltsamen Titel führte: »Zeitung für Damen und andere Frauenzimmer«. Sie ging von 1794 zu verschiedenen Verlegern über, und nach 1797 wurde ihr weiteres Erscheinen eingestellt. II. Das neunzehnte Jahrhundert. Die Gründung mehrerer der nun anzusührenden Buchhan- delsuntcrnehmungen fällt zwar noch in etwas frühere Zeit, ihre Tätigkeit aber vorwiegend in das 19. Jahrhundert. Einige der selben bestehen noch heutzutage. Das älteste dieser Unternehmen ist jenes des 178t) aus Mainz nach Graz gekommenen Andreas Leykaui (geb. 1756), der zunächst ein Verlagsgeschäft crössnete, das sich in der Folge zu einer der hervorragendsten Anstalten in dieser Richtung herausgebildet hat. Von großer Bedeutung wurde für Leykaui seine Herausgabe der »Grätzcr Zeitung« im Jahre 1785, welche nach dem Eingehen des von der Druckerei Widmanstädter schon vor 1729 bis 1792 ausgegcbenen »Grätzer Mercurius« für lange Zeit das wichtigste Tagesblatt Steiermarks geworden ist. Leykaui kaufte bald auch eine Papiermühle und brachte mehrere der schon bestehenden Druckereien, darunter 1806 jene Widmanstädters, an sich. Nach dem Tode des regsamen Mannes 1826 kani der Geschäftsbetrieb au dessen Enkel Friedrich Lenk, viel später, 1869—70, bildete sich die Aktiengesellschaft Lcykam-Josefsthal, seit der letzten Zeit bis heut« ist wieder die Firmenbezeichnung -»Verlag Leykam«. In dem schon von An dreas Lcykam angekauften Hause in der -Stempsergasse sind die Bctriebslokalitäten mit allen drucktechnischen Vorkehrungen aus gestaltet worden. 1870 wurde auch eine Sortimentsbuchhand- luug augegliedcrt und 1856 schon das zu hohem Ansehen gelangte politische Blatt »Tagespost« gegründet. Aus dem reichen Ka- lcnderverlagc ist der seit 144 Jahren bestehende Schrcibkalendcr und seit 1876 als literarisch bemerkenswert die von P. K. Roseg ger geschaffene Monatsschrift »Heimgarten» hcrvorzuhcbcii. Sowohl Andreas Leykam wie die seinen Rainen tragenden Geschästsnachfolger haben sich auch dem Verlage vieler nament lich heimatlicher Schöpfungen zugewendet. Bon neueren histo rischen und topographischen Werken seien nur solche von Ver fassern wie I. Wastler, Franz M. Mayer, Fcrd. Krauß, I. v. Zahn, I. Kraiuz und anderen bedeutenden Schriftstellern, die Dialektschriftcn Roseggers und die steirischen Gesetzesausgabcn erwähnt. Auch muß das »Topographisch-statistische Lexikon Steiermarks« von I. A. Ianisch (Graz, Lcykam 1878—85. 3 Bände) mit den vorzüglichen Ansichten C. Reicherts besonders genannt werden. In das Ende des 18. Jahrhunderts fällt die Eröffnung einer gleichfalls noch bestehenden Buch- und Verlagshandlung durch Johann Andreas Kienreich (geb. 1765, gest. 1848). Er sowie dessen Sohn Josef Andreas (gest. 1874) gründeten ein bedeutendes Verlagsgeschäft. Auch I. A. Kienreich errichtete eine eigene Druckerei und eine Papiermühle. Seine Berlags- tätigkeit erweist Werke auf dem Felde der Heimatkunde, Haus und Landwirtschaft, solche auf theologischem und schönwissen- schastlichem Gebiete. Die meisten derselben erschienen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, darunter solche von P. Bald- auf, I. Kollmann, I. G. Seidl u. a. Eine Ausgabe von W. Scotts Werken in 72 Teilen (1827—84), selbst eine mit Kupfern geschmückte von Schillers Werken (1834) in 28 Teilen — natürlich wieder als Nachdruck — hat Kienreich veranstaltet. Höchst wertvoll ist sein 1822—23 verlegtes »Historisch-topogra phisches Lexikon« von Karl Schmutz in 4 Bänden. Als späteres Verlagswerk muß auch das »Geographisch-statistisch-historische Zeitungs-Lexikon« von I. C. Nossek (1850—52, 5 Bände) und der Druck der »Steiermärkischen Zeitschrift« (1821—30) hcrvor- gehoben werden. Noch Kienreichs Enkel Josef (gest. 1888) war eifrig im Geschäft tätig, das nach dem Tode von dessen Witwe deren Neffe Karl Schmelzer übernahm und von 1890 an weiter betreibt. Auch Alois Tusch erscheint schon zu Ende des 18. Jahr hunderts als Buchhändler und hatte bis 1826 die Handlung auf dem Hauptplatzc der Stadt inne. Bon ihm liegen Verla,gswcrke auf theologischem, juristischem und landwirtschaftlichem Gebiete vor von M. I. Winkhler (1788), I. I. Gabriel (1802—03), M. Wagner (1802), I. A. Prevcnhuber (1802), A. Koschak (1807) und mehreres aus späterer Zeit. Neben ihm sind in den ersten Jahrzehnten Christ. Fricdr. Trötscher und Franz ik. Miller als Buchhändler wirksam. Letzterer brachte Berlagsstücke von I. K. Kindermann, A. Eggcrer, Joh. Neuhold und anderen. Um 1824 übernahm diese Buchhandlung Christoph Pcuz, der nicht lange tätig erscheint. Als bemerkenswerte Buchdrucker finden wir seit 1805 die Gebrüder Georg und Karl Tänzer lange Jahre hin durch, auch einige Verlagswerke unter ihrer Firma. In den sechziger Jahren hat diese Druckerei S. Settelc, nach ihm I. Mayrhofer übernommen. Große Beachtung verdienen die im Jahre 1826 als Nach folger von A. Tusch auftretenden, in der Firmenbezeichnung ver einigten I. W. Damian und W. Sorge, denen 1848 der Titel Universitätsbuchhändler verliehen wurde. Später erwarben Albert Lcuschncr (gest. 1870) und Thcod. Lubensky dieses Ge schäft, das sie, in vornehmer Weise die Interessen der Universität wahrend, fortführten. Von Anfang an weist es auch einen wissenschaftlichen Verlag bedeutender Namensträger aus Hoch schulkreisen auf. 1826 ist die treffliche Topographie »Grätz und seine Umgebungen« von Professor I. A. Polsterer daselbst er schienen. Ihr folgten Werke hervorragender Gelehrter wie A. Muchar, F. Hlubek, S. Aichhorn, in neuerer Zeit solche von F. Pichler, Schenkst Ungcr, Al. Riehl, Kranes, Wlassak, Schu- chardt, Hans Groß, Strohal, Krafst-Cbing, Krattcr, Schönbach, Khull und zahlreichen andern. Nach dem Tode Lubcnskys 1892 vererbte sich die Handlung in der Familie weiter. — Aus der früheren Periode zu erwähnen ist Jakob Franz Dirnböck (geb. 1809, gest. 1861), der, von 1844 an mehrere Jahre hindurch wirksam, einige volkstümliche Veröffentlichungen in Zeitschriit- form hcrausgab. Er ist Verfasser des weithin bekannten Volks liedes »Hoch vom Dachstein«, das mit der neugeschaffcucn Melodie zuerst im Grazer Verlage von Franz Wiesner erschienen ist. Auch Wiesner tritt uns als Buchhändler jener Tage entgegen. Er führte später ein Antiquariat. Bei ihm ist eine »Geschichte des Protestantismus in Steiermark« von Professor M. Kobitsch erschienen. Der Gründer einer lithographischen Anstalt I. S. Kaiser seit 1816 hat auch eine -bemerkenswerte Verlagstätigkeit ent wickelt, zumeist durch seine lithographischen Kunstblätter wie z. B. die große Sammlung steiermärkischer Ansichten von 1832—33, aber auch durch kleinere mit seinen Bildern gezierte Mono graphien. Ein großer »Steirischer Nationalkalcndcr« mit Bil- dcrschmuck erschien von 1817 an bei ihm durch mehr als 30 Jahre. Sein Nachfolger F. Schneider war von 1863 an ans lithogra phischem Kunstgebiete tätig. Hier wäre auch der Lithograph Heribert Lampel anzuführen, der sine Sammlung von 110 großen steiermärkischen Ansichten mit Textbeilage 1841—50, ein »Albuin des Grazer Schloßbcrgcs« 1842 und viele Einzelblättcr bedeutender heimischer Künstler herausgab. — Eine kurze Zeit betriebene Druckerei errichtete der Buchhändler Karl Mühifcith bald nach Gründung einer Zeitung: »Grazer Telegraf« (1853 —1867). Zu erwähnen ist auch Joh. Janotta, dessen Buch druckers! von 1873 an eine Reihe von Jahren hindurch stark beschäftigt war und der auch einige Zeitschriften und einen Schrcibkalendcr im eigenen Verlage druckte. — Bemerkenswert erscheint als Buchdrucker und Verleger seit 1865 Jos. Pock, bei dein auch Roseggers erstes Werk »Zither und. Hackbrett« 1870 erschien. Als Buchverlsger trat nachfolgend Karl Huber auf, dessen Buchdruckerei 1889 L. Hauswirth kaufte und der neben anderem auch den Druck mehrerer Zeitschriften besorgte. Der seit 1869 wirksame Drucker Aug. Wagner (früher Aug. Wepner) hat durch die Herausgabe ider freisinnigen Zeitschrift: »Freiheit« 1279
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