Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1880
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- 13.09.1880
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- Deutsch
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3724 Nichtamtlicher Theil. 212, 13. September. Text des Kataloges aufgesührten Büchern gerathen werden muß, so ist es sehr erklärlich, wenn beim Publicum ein gewisses Mißtrauen gegen den Weihnachtskatalog im Allgemeinen Platz greist, wodurch weder der Absatz der Bücher, noch das Ansehen der Sortiments handlungen gewinnen. Die Verleger und Herausgeber der jetzt erscheinenden Weihnachtskatalogc veröffentlichen laufend im Börsen blatt die Zahl der in den nächsten Katalogen zu erwartenden be zahlten Inserate, und wie es den Anschein hat, suchen sie einen gewissen Triumph darin, daß deren Anzahl recht bedeutend ist. Vom Standpunkte der Verleger der Weihnachtskataloge ist es gewiß recht angenehm und vortheilhaft, wenn die bezahlten Inserate, außer Deckung der ganzen Herstellungskosten, schon einen Gewinn ergeben, so daß, außer diesem letzteren, die von den Sortiments- Händlern erhobenen Beträge für die Exemplare, welche diese gratis vcrtheilen, ohne allen Abzug als reiner Nettoverdienst eingeheimst werden können; der Zweck und das eigentliche Wesen der Weihnachts kataloge wird aber auf diese Art der, durch Speculation auf Inserate hervorgerusenen Herstellung ganz verschoben; denn der praktische Nutzen steht im umgekehrten Verhältnisse zu der Anzahl der be zahlten Inserate. Da die jetzt erscheinenden Weihnachtskataloge alle an dem gerügten Uebel laboriren, ffo gibt ein alter, erfahrener Sortiments händler, der über 25 Jahre hinterm Ladentische gestanden hat, den halbwegs größeren Sortimentshandlungen den Rath, sich die Mühe und Kosten nicht verdrießen zu lassen und sich selbst einen für ihren jeweiligen Wirkungskreis geeigneten und locale Verhältnisse in weitestem Sinne berücksichtigenden Weihnachtskatalog zusammenzustellen und drucken zu lassen. Die Erfahrung wird lehren, daß ein derartiger Weihnachtskatalog sich sehr gut bezahlt macht und in jeder Beziehung dauernd vor- theilhaft für das betreffende Geschäft wirkt. 8. Miscellen. Tutzing, 31. Aug. In dem freundlichen Tutzing zeigte sich gestern indenNachmittagstunden reges Leben; die ganze Einwohner schaft des Ortes und viele aus den benachbarten Gemeinden Herbei gekommene bewegten sich in ernster Haltung nach dem allen Be suchern des Sees bekannten Schlosse. Galt es doch, die Leiche des hier auf seiner schönen Besitzung unerwartet rasch verstorbenen Hrn. Geh.CommerzienrathEduard v.Hallbergerfeierlichst nach dem Bahnhof zu verbringen, von wo sie in seine Heimath, nach Stuttgart, überführt werden sollte. Diese Feierlichkeit ist ganz allein auf das freie Anerbieten der Gemeinde Tutzing zurückzu führen und fand unter allgemeiner Betheiligung der Schuljugend, der Feuerwehr, des Veteranenvereins, des Liederkranzcs, des Ver schönerungsvereins rc. statt. Im Schloßhof stand der wunderschön mit Blumen, Kränzen und Palmen geschmückte Sarg auf dem Leichenwagen, und hier trug der Licderkranz einige passende Stücke vor, worauf Hr. ... in kurzen Worten die Verdienste des Ver storbenen speciell um Tutzing und dessen Vereine hervorhob und betonte, daß die allgemeine Betheiligung derselben ein Ausdruck ihres Dankes sein solle. Hieraus wurden die schwarzverhüllten Pferde vorgelegt, um ihren Herrn zum letzten Mal zu fahren, und unter den Klängen des Trauermarsches und dem Geläut der Glocken bewegte sich der von Flambeauxträgern umgebene Wagen zur Bahn, unter Vorantritt der Schulkinder und der Vereine mit verhüllten Fahnen und gefolgt von den Brüdern und Schwiegersöhnen des Verstorbenen, sowie von den Beamten und der Dienerschaft, welchen sich eine Menge Leidtragender anschlossen. Nachdem die Leiche auf dem Eisenbahnwagen untergebracht war, sprach der Herr Pfarrer von Tutzing mit bewegter Stimme Worte des Abschieds, die aus dem Munde des katholischen Geistlichen am Sarg des Protestanten um so wohlthuender wirkten. Damit war die Feierlichkeit zu Ende, und bald entführte die Lokomotive die trauernde Familie und die betrauerte Leiche. Die Verdienste des Verstorbenen aus dem lite rarischen Gebiete sind allen Gebildeten in ganz Deutschland bekanntst seine Verdienste als Großindustrieller, der eine Menge Arbeiter be schäftigt, fallen für unser Nachbarland Württemberg ins Gewicht; aber wie dort, so hat ihm auch hier seine edle, Jedem sympathische Persönlichkeit, seine für alles Gemeinnützige, sowie sür jede Noth stets offene Hand, sein gewinnendes Wesen, das sür Jeden, auch sür alle seine Untergebenen, immer ein freundliches Wort hatte, allge meine Liebe erworben, und darum war die Theilnahme, die sich so unzweideutig äußerte, auch eine so ausrichtige. Friede seiner Asche! (Süddeutsche Presse.) Einiges Statistische zu Sachs-Villatte's Wörter buch. — Einer Mittheilung der Langenscheidt'schen Berlagshand- lung entnehmen wir zur Entstehungsgeschichte des jetzt immer mehr zur Geltung kommenden Wörterbuches der französischen Sprache folgende Angaben: Selbstverständlich ist jede der ca. 5500 Seiten (große und kleine Ausgabe) des Sachs-Villatte'schen Wörterbuches stereotypirt worden. — Die technische Herstellung der Platten (Satz, mehrmalige Umänderung desselben infolge achtzehusachen Correcturenlesens in 1., 2., 3. Correctur und Revision seitens mehrerer Correctoren beider Nationalitäten) erforderte für jede Platte einen Kostenaufwand von ca. 45 Mark. Es sind also ca. 250,000 Mark allein auf die Herstellung der Platten ver wandt worden. — Wir schließen mit Anführung einiger Berech nungen, die nach dem Vorausgeschickten nicht mehr ungeheuerlich klingen werden. Nach mäßiger Schätzung haben die nach dm ver schiedensten Orten Deutschlands und Frankreichs während der dreizehn Jahre der Drucklegung versandten Correcturbogen und Manuscripte des Wörterbuches zusammen einen Weg von ca. 1,875,000 deutschen Meilen zurückgelegt. Das heißt die Länge der Erdachse (1800 Meilen) über 1000 Mal, oder rund um die Erde herum, von Berlin via Nordpol nach Berlin (5400 Meilen) ca. 350 Mal, den Weg von der Erde nach dem Monde 37 Mal. — Hierzu war ein entsprechender Apparat an Päckereien erforder lich. So sind denn auch nach und nach die fertig gewordenen Theile des Manuscripts rc. in ca. 50,000 Streifbändern und 2000 Palleten bei den betheiligten Mitarbeitern bezw. Hilsscorrectoren in Deutsch land und Frankreich umhergewandert. Die Legion von Briefen, Postkarten rc., welche an Fachmänner behufs Feststellung fraglicher Punkte abgingen, sowie deren Antwort, entziehen sich der Berechnung. Zur Ehre der Leistung der deutschen Reichspost müssen wir hier constatiren, daß keine einzige dieser Sendungen verloren gegangen ist. — Das Manuskript hat den Umfang von 42,000 Folioseiten eingenommen; die insolge der vielfachen Aenderungen, Ergän zungen rc. nothwendig gewordene Abschrift desselben ebensoviel: macht 84,000 Seiten. Jede Folioseite etwa zu 30 Zeilen ü 20 Cm. gerechnet, ergibt 504 Km., d. h. Zeile an Zeile geklebt die Strecke von 67hz deutschen Meilen. (Mag. f. d. Lit. d. Ausl.) Personalnachrichtcn. Herrn Max Strothmann, Mitinhaber der Firma Denkert L Groos in Coblenz ist von der Deutschen Kaiserin das persönliche Prädikat eines König!. Hofbuchhändlers verliehen worden. Herr Fridolin Plant in Meran hat von dem Kaiser von Oesterreich die goldene Medaille erhalten als Anerkennung für die von demselben herausgegebene „Chronica von dem Geschloße und der Vesten zu Lebenberg, geschrieben und mit Bildern gezierct von vr. I F. Lentner, durchgesehen von den Professoren Fr. Defregger und vr. I. V. Zingerle".
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