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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1880
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- Erscheinungsdatum
- 24.05.1880
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- Deutsch
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3122 Nichtamtlicher Theil. It- 11^, 24. Mai. Damm, H., u. C. Niendorf, Leitfaden f. den Unterricht in der deutschen Grammatik. Nach der neuen Rechtschrcibg. AuSg. m. 2 Anhängen. 63. Tausend. 8. * —. 50; Ausg. 6. m. 1 Anh. 58. Tausend. * —. 30 Orell, Fützli L Eo., Derlag tn Züri«d. 8cdo«p, k., äis ^.enäeruu^ äsr Daurpkäictiten bei variablem Druck Pfeifer, I., neue Gedichte. 8. * 2. — liloebrrUr, Dardevspiele. ^eetbetiscbe u. kultur^escbicbtl. 8e- tracktxev. 8. * 2. 40 Raurer, tt., 2ur politiscbeu Oescbicbte Islanäs. Oesamruelte ^.uk- »Ltre. 8. * 6. — Merten-, C., die Todtenklage um Hermann v. Mallinckrodt. 4. * 6. — ( olleelion of dritisb autbors. Vol. 1902. 16. * 1. 60 tiyncker, F., Altes u. Neues üb. den Kurort Pyrmont u. seine Mineral quellen. 8. * 1. 20 L. Boß in Leipzig. ^rcuill, k., lecbuik cker Dxperimeutalcirewie. 1. Lä. 1. Dfx. 8. * 3. — üaol's, Xritik cker reüaeu Vernunft.. Drsx. V. 6.8rärnanv. 2.^u«8 8. * 2. 40 — Xridik 6er Drtbeilskrakt. Drsx. v. 8. 8räniann. 8. * 3. — NaSmyth, I., u. I. Carpenter, der Mond betrachtet als Planet, Welt u. Trabant. Deutsche Ausg. v. H. I. Klein. 2. Ausl. 1. Lsg. 4. *2.40 Doß' Tort, in Leipzig. -j- s'nmple-rencku äe la connnission imperiale arcbövloxiciue pour 1'ann6e 1877. 4. ^.vec un ^.llas in-k'ol. Ld.-k^lerskourx. * 30. — Conrad, M. G., Parisiana. Plaudereien üb. die neueste Literatur u. Kunst der Franzosen. 8. * 4. —; geb. * 5. — Tchulze in Cöthen. Zechet in Leipzig. L'ietsvd, .1., 6okann ^Volf^n^ v. Ooetbe als Freimaurer. 8. 1. 50 Kietzling <c Eo. in Brüssel. -s- Vl'enckeleu, U., les kemmes remarciuadles 6e la Lel^icsue. 8. 1. 50 Nichtamtlicher Theil. Buchdruckcrkunst in der Türkei. Während schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts säst in allen Ländern Europas Druckereien bestanden und aus einzelnen derselben — wir erinnern hier nur an Manuzzi in Venedig, Junta in Florenz, Etienne in Paris und Plantin in Antwerpen — bereits noch heute bewunderte Meisterwerke hervorgegangen waren, während die Buchdruckerkunst schon 1532 durch Antonio de Mcndoza's Be mühungen ihren Weg im Dienste der Civilisation und Humanität über den Ozean nach Amerika gesunden hatte, wurden im Osmanen- reiche alle VcrvielsLltigungen von Büchern und sonstigen Werken noch säst zwei Jahrhunderte lang ausschließlich durch die Zunft der Abschreiber (Hattat) bewirkt. Das in allen mohamedanischen Staa ten herrschende Vorurtheil gegen eine durch Maschinen zu bewirkende Herstellung von Büchern religiösen Inhalts stellte sich der Errich tung von Druckereien ebenso sehr als unübersteigbares Hinderniß entgegen, wie die Scheu der Ulemas und hohen Beamten, die reiche und einflußbegabte Zunft der Abschreiber der großen Vortheile zu berauben, die dieselbe aus ihrem Monopol zog. Erst im Jahre 1726 erließ Sultan Achmed III., ein glühender Verehrer und groß herziger Beschützer der Wissenschaften und Künste, einen kaiserlichen Hatt, durch welchen in der Hauptstadt des Islam, in Konstantinopel selbst, eine Reichsdruckerei errichtet wurde. Diese wichtige Neuerung war vorher durch ein Fetwa des Scheich ul Islam, Abdullah Effendi, welcher ebenso wie der dama lige Grvßvezir, Ibrahim Pascha, dem Fortschritt huldigte, aus drücklich genehmigt worden. Ebenso hatten die meisten Mitglieder des Collegiums der Ulemas, darunter besonders die vier Kasiasker (Ober-Landrichter) durch Siegel und Unterschrift ihre Zustimmung ertheilt, nachdem der Großherr ihnen schriftlich garantirt hatte, daß der Koran, die Commentare dazu und überhaupt alle das Scheriat (religiöses Recht) behandelnden Werke auch fernerhin durch Ab schreiben vervielfältigt werden sollten. Der Reichsgeschichtsschreiber Aassim Tschelebisade schildert in seinen im kaiserlichen Staatsarchiv ruhenden Aufzeichnungen das wichtige Ereigniß der Einführung der Buchdruckerkunst in der Tür kei mit folgenden Worten: » .... Mohamed Said Effendi, Beamter des Geheimzimmers Seiner Hoheit (Centralbureau des Großvezirs), begleiteteseinenVa- ter, Jirmisekifs Tschelebi Mohamed Effendi, Botschafter der Hohen Pforte in Frankreich, nach Paris. Er hatte dort Gelegenheit, die von den Franzosen in Anwendung gebrachte sinnreiche Methode, Bücher und andere Werke schnell und billig zu vervielfältigen, an Ort und Stelle gründlich kennen zu lernen. Diese Erfindung reizte ihn sehr, und ihr Studium erweckte in ihm den heißen Wunsch, die segensreiche Kunst auch in sein Vaterland einzuführen. Ibrahim Effendi, Be amter der hohen Pforte, ursprünglich im Lande der Ungläubigen geboren, später aber in Stambul durch Studium und Gnade auf den rechten Weg des Islam gebracht, vereinte sich mit Said, und Beide zusammen überreichten dem Grvßvezir eine Eingabe unter dem Titel „VsLsiletut tibu'ut", in welcher sie den Nutzen der Buch druckerkunst klarlegten und die Nothwendigkeit betonten, selbige in in das Thor der Glückseligkeit (Konstantinopel) einzusühren. Der Grvßvezir, überzeugt von der Wahrheit der ihm mitgetheilten That- sachen und von der Zweckmäßigkeit der ihm ausgesprochenen Wünsche, trug die Angelegenheit dem hohen Kalifen vor, und der letztere legte dem weisen und unparteiischen Herrn des Glaubens, dem gelehrten Scheich ul Islam Muffti Abdullah Effendi, solgende Frage in der hergebrachten Form schriftlich vor: „Frage: Wenn Said, des Drü ckens kundig, die Absicht hegt, philosophische und andere löbliche Werke mit Maschinen durch die beim Drucken herkömmliche Weise zu vervielfachen — erlaubt ihm dies das heilige Gesetz?" Hieraus erließ der Mufti folgendes Fetwa: „Antwort: Ja. Die richtige und billige Vervielfältigung von guten Werken ist löblich und verdient jede Aufmunterung. Es ist aber im höchsten Grade wünschenswerth, daß Said sich mit fähigen und redlichen Leuten verbindet, welche im Stande sind, den Druck auszuführcu und zu beaufsichtigen, sowie die nöthigen Correcturen und Revisionen anzustellen. Dies schrieb der arme Abdullah, des Propheten Knecht, Gott sei ihm gnädig. Der Allmächtige aber weiß es besser.» Darauf erließ Effendimis (wörtlich: unser Herr, Bezeichnung für den Sultan) am 15. Zilkade 1139 (1726) das Edict zur Errichtung der Reichsdruckerei. Durch den hier in Betracht kommenden kaiserlichen Hatt wurden der ungarische Renegat Ibrahim Effendi, der später noch
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