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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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Redaktioneller Teil. sd!° N. 8. Mai 1919t willig auf sich genommen. Wir hoffen, nun aus der Zeit der größten Schwierigkeiten dauernd heraus zu sein. Unser Buchhändlerhaus stand am 1. Januar 1918 mit ,4t 513 198.70 zu Buch und bleibt mit einer Hypothek von 250 000.— zu 4147» zugunsten der Simonschen Familien stiftung belastet. Aus der Anleihe vom Jahre 1893 waren am 2. Januar 1918 noch 250 Anteilscheine der Korporationsmitglieder zu je .4k 500.— mit 47° zu verzinsen. Hiervon sind im Jahre >918 sieben Anteilscheine ausgelost und zurückgezahlt worden, sodatz die Anleiischuld jetzt noch, aus 243 Anteilscheinen zu je .4k 500.— — -kk 121 500.— besteht. Die zweite Anleihe <>91l> erforderte im Jahre 1918 die Ausbringung von .4k 880.— Zinsen. Im Dezember 1918 er folgte die siebente Auslosung von sechs Anteilscheinen, die am 2. Januar 1919 satzungsgemüß mit ^kk 3000.— zurückgezahlt worden sind, sodatz vom 1. Januar 1919 an noch ein Betrag von .kk 19 000.— zu verzinsen ist. An Zinsen haben wir zurzeit aufzubringen: ^k 10 833.35 für die Hypothek von .kk 250 000.- zu 414°/°, „ 4 860.— für die 243 Anteilscheine <.4k 121 500.— zu 4",°>, „ 760.— für die -kk 19 000.— Darlehnsscheine zu 47°, „ 1000.— für die von dem Geschäftsführer der Bestell anstalt als Bürgschaft hinterlegten ^kk 20 000.— zu 57°. Zusammen also .kk 17 453.35 gegen .kk 17 513.35 im Vorjahr, also weniger .« 60.-. Im Laufe des Jahres 1918 ist es gelungen, sämtliche frei stehenden Räume in unserem Buchhändlerhaus, bis auf zwei kleine Räume im linken Seitenflügel, für die sich aber auch schon ab 1. April 1919 ein Mieter gefunden hat, zu vermieten. Trotz dem haben wir einen Verlust von ^k 2166.62, der in der Haupt sache auf die hohen Ausgaben für die Heizung zurückzuführen ist, zu verzeichnen. Wir haben inzwischen zu de», ersten mög lichen Termin einige Mietsteigerungen vorgenommen, die sich aber im abgeschlossenen Geschäftsjahr noch nicht bemerkbar machen. Nach dem letzten Bericht betrug der Beamtenpensi- vusfonds am 31. Dezember 1917 ^k 23 176.39.—. Im Jahre 1918 erhöhte sich der Penstonsfonds um ^k 737 — Zinsen aus den Wertpapieren; ferner ist ihm die uns von dem Allg. disch. Versicherungsverein gewährte Vergütung von .4/ 103.45 zugeslossen und ebenso ein vom Steueramt zurückge zahlter Betrag von ^k 100.— Erbschaftssteuer. Damit ist am 31. Dezember 1918 der Peusionssonds auf .F 24 116.84 auge wachsen. Die ordentliche Hauptversammlung fand im Jahre 1918 am 7. März statt. Die jährliche Abrechnung erfolgte ordnungsmäßig am 15. März in der Philharmonie. Durch die Einberufungen zum Heere und de» immer wach senden Mangel an Arbeitskräften waren viele Geschäfte in schwere Bedrängnis geraten. Der Vorstand der Korporation ist in vielen Fällen um Befürwortung von Gesuchen um Rück stellung und Beurlaubung ersucht worden, und er hat dem nach Prüfung der Verhältnisse stets bereitwilligst entsprochen. Anhaltende große Sorge hat im vergangenen Geschäftsjahre für den gesamten Buchhandel wiederum die Papierfrage verursacht. Die immer stärkere Heranziehung der Papierproduk- tion für Heereszwecke ließ es nicht zu, das dem Buchhandel zu gebilligte Kontingent höher als 557» vom Verbrauch 1916 an- zusctzcn. Dadurch wurde dem Verlage die Produktion unge heuer erschwert, ja vielfach unmöglich gemacht und die Zahl der vergriffenen Bücher war eine ganz gewaltige, wodurch wiederum die Absatzmöglichkeiten des Sortiments schwer litten. Die Interessen des Berliner Buchhandels in der Papierfrage wurden namentlich durch unser Mitglied Geh. Hofrat Karl Siegismund vertreten, und es Ist ihm wesentlich mit zu danken, wenn nicht noch schlimmere Verhältnisse eingetreien sind. Dem Direktor der Kriegswirtschaftsstelle für das deutsche Zei- tungsgcwerbe, Herrn Reiß, darf die Anerkennung nicht vcr- 363 sagt werden, daß er nach Möglichkeit bemüht gewesen ist, dem Buchhandel über die schweren Zeilen hinwegzuhelsen und Aus- nahmebcwilligungeu zu gewähren, wo nur immer er dazu im stände war. Immerhin atmet der gesamte Buchhandel aus, daß ein Abbau dieser Organisation in Kürze in Aussicht ge nommen zu sein scheint, und muß diesbezügliche Forderungen mit aller Bestimmtheit unterstützen. Ihr Vorstand hat durch Zugehörigkeit einiger seiner Mitglieder zum Vorstand des Bun des deutscher Vereine des Druckgewerbes, Verlages und der Papicrverarbeitung Gelegenheit, in dieser Hinsicht mit tätig: zu sein. Für den Augenblick ist die Lage des Papiermarkies eine ganz besonders unerfreuliche. Zwar sind nunmehr die nötigen Rohstoffe fast sämtlich ausreichend vorhanden, aber die große Kohlcnnot verurteilt fast 757« der Papierfabriken zum gänzlichen oder teilweisen' Stillstand, sodaß eine direkte Papiernot unk verbunden damit eine abermalige Steigerung der Preise zu drohen scheinen. Auch diese Verhältnisse werden sich erst dann wieder bessern, wenn die Regierung sich entschließt, von ihrer bisherigen Politik der Arbeitslosenunterstützung mit viel zu hohen Beträgen und von ihrer Haltung gegenüber Gcwalt- und Massenstreiks abzugehen. Tut sie es nicht, so wird, wie unsere gesamte Industrie, so auch der Buchhandel immer we niger konkurrenzfähig werden, und das deutsche Buch wird vom Weltmärkte mehr und mehr verschwinde». Und cs ist doch eins der wichtigsten Mittel, dem deutschen Geiste Anerkennung und neue Geltung bei den Völkern der Welt zu verschaffen. Außer unter den Papierschwierigkeitcn hatte der Buch handel schwer unter den Forderungen der Buchdrucker und Buchbinder zu leiden. Hatte schon die im Dezember 1918 eingetrctene Verkürzung der Arbeitszeit auf 8 Stunden eine- wesentliche Preissteigerung im Gefolge, so trat bei den Buch druckern am 1. Januar 1919 eine abermalige Steigerung um 607» der Friedenspreise ein, sodatz jetzt mit etwa 2007° Steige rung der Friedenspreise im Durchschnitt zu rechnen sein dürfte. Noch größer aber sind die Steigerungen bei den Buchbindern, bei denen Forderungen von 400 bis 500 7» der Friedens preise nicht selten sind. Es kann und soll hier nicht untersucht werden, inwieweit solche Forderungen unbedingt nötig sind, aber es muß doch ausgesprochen werden, daß sie zum Ruin des deutschen Buches beitragen, das auf schlechtem Papier mit schlechter Farbe gedruckt rmd schlecht gebunden heute schon bei billigen Preisen einen schweren Stand haben würde, bei den unvermeidlich exorbitant hohen Preisen aber, die trotz knap- pester Kalkulation nötig sind, einer ganz schweren Gefährdung cntgegeugeht, sei es auf dem Weltmärkte, sei es im Inlands, wenn in diesem erst einmal nach Eintritt der unvermeidlichen hohen Steuern die augenblickliche Geldflüsstgkeit vorüber sein wird. Der H a u p t a u s s ch u ß der Korporation hat für das Jahr 1918 abermals Herrn Albert Sehdel zum Vorsitzenden und Herrn vr. Felix Pickard 1 zum Schriftführer gewählt. Seine gutachtliche Tätigkeit hat er nicht ausznüben brauchen. Der Rechnung?- und Wal> Iausschutz der Kor st o r a t i o n hat für das Jahr 1918 Herrn MaxPaschke zum Vorsitzende» und Herrn Karl CurtiuS zum Schriftführer gewählt. Die durch die Satzungen vorgeschrlebene Prüfung der Kassenführung auf der Bestellanstalt hat stattgefunden und zu keinerlei Beanstandungen Veranlassung gegeben. An der Handelshochschule Berlin sind im Som- mersemestcr 1918 Vorlesungen für Buchhändler von Herrn MaxPaschkc gehalten worden über das Thema: Berechnung der Herstellungskosten <Kalknlation der Büchcrpreise) und im Wintersemester >918/19 über das Thema: Der Geschäftsverkehr im deutschen Buchhandel. Die Vorlesungen wurden im Sommer von 36 und im Winter von 54 Hörern besucht. Die Korporation bewilligte wieder in der üblichen Form der Krebs-Jubiläums- stiftung die Mittel zu einer Anzahl Freikarten. Bei der Handelskammer ist ein Fachausschuß für das graphische Gewerbe gebildet worden. Aus unseren Vorschlag ist Herr Max Spielmcyer zum Mit- gliede ernannt worden. (Schluß folgt.)
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