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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 91, 8. Mai 1919. Kommissionsbuchhandel stützten, ist es bekannt, das; dieser sich in schwerer wirtschaftlicher Not befindet, nnd das; von denjenigen Motiven, die Herr selber unterstellt, anch nicht ein einziges zutrifft. Es würde über den Nahmen dieser kurzen Erwiderung hinausgehen, dies aus führlich zu begründen. Berufenen Vertretern des Gesanitbuchhaudels steht der Vorstand des Unterzeichneten Vereins stets zu allen sachdien lichen Aufschlüssen zur Verfügung, denn der Leipziger Kommissions buchhandel ist nicht Selbstzweck, sondern verliert seine Lebensberech tigung, wenn je er aufhören sollte, den Interessen des gesamten deut schen Buchhandels zu dienen. Kritisieren ist umso leichter, je weniger man den Dingen auf den Grund geht. Leider hat anch Herr Felder die sachlichen Informationen, die zu jeder berechtigten Kritik nötig sind, sich nicht zu verschaffen ge wußt. Herr Felder beschwert sich über die unmittelbare Inkraftsetzung der am 20. März angezeigten neuen Gebührensätze der Kommissionäre. Er übersieht dabei, das; bereits durch Bekanntmachung vom 2. Januar aus die bevorstehende Erhöhung hingewiesen wurde, und daß diese da mals nur ziffernmäßig noch nicht festgestellt werden konnte. Er über sieht ferner, daß die Tarife erst Mitte März zum Abschluß kamen lind die Gehalts- und Lohnerhöhungen rückwirkend ab 1. Februar vorsahen, der Kommissionsbuchhandel also bereits zwei Monate erhöhte Spesen hatte, ohne in einer Erhöhung seiner Gebühren Ausgleich zn finden Herr Felder versucht weiter darzutun, das; der Barverkehr über Leipzig teurer sei, als der direkte Verkehr zwischen Verlag und Sorti ment. Er begeht dabei den Fehler, daß er dem Barverkehr über Leip zig den direkten Postverkehr mit Einzahlung durch Postscheck gegeu- überstcllt. Dieser Verkehr bietet dem Verleger jedoch durchaus nicht die absolute Sicherheit des Austausches der Ware gegen das bare Geld, wie der Barverkehr über Leipzig. Er ist vielmehr, wenn auch in be schränktem Maße, ein Kreditverkehr, mit dem die Kosten der Kredit- Überwachung nnd etwaige Verluste verknüpft sind. Der Barverkehr über Leipzig könnte nur mit dem direkten Nachnahmeverkehr in Ver gleich gestellt werden, nnd da dürfte bezüglich der Kosten anch Herr Felder zu erheblich anderem Resultate gelangen. Glaubt Herr Felder wirklich, daß eilt großer Verlag, der mit jedem Leipziger Avis Hunderte auch der kleinsten Barpakete sendet, diese Arbeit, falls sie sich über haupt technisch bewältigen ließe, ebenso preiswert auf dein direkten Weg des Nachnahmeverkehrs erlediget; könnte? Bei der Abwägung der Vorteile einer so komplizierten Einrich tung, wie des Verkehrs über Leipzig, führt es stets zu Trugschlüssen, wenn man die Ansicht auf einzelne willkürlich herausgcgriffene Bei spiele aufbaut. Es muß ohne weiteres zugegeben werden, daß oft der Verkehr über Leipzig teurer ist als der direkte Verkehr. Darauf kommt es aber bei der Beurteilung der Frage, ob Leipzig dem Gesamt buchhandel als Kommissionsplatz erhalten werden muß, nicht an, son dern lediglich darauf, ob dieser Verkehr in seiner Gesamtheit überhaupt durch deu direkte» Verkehr oder durch irgend eine andere Einrichtung in ähnlich billiger Weise ersetzt werden kann. Hat Herr Felder sich einmal überlegt, wie die Beförderung der unzähligen klei nen und kleinsten Beischlüsse, z. B. der Broschüren, Nestnummern von Zeitschriften, Lieferungswerken usw., bei deren Beförderung der Leip ziger Kommissionär auch bei den jetzigen Gebührensätzen nicht im entferntsten ans seine Kosten kommt, anders gestaltet werden könnte? Im direkten Verkehr würde jedes kleine Nest- oder Nechnungspaket min destens 15 bis 35 Pfg. Portospesen verursachen. Der Kommissionär muß mehr als jeder andere Kaufmann Verlust- und Gewinngeschäfte ineinanderrechnen. Das kann er aber natürlich nnr so lange, als seine Geschäftsfreunde das Gleiche tun und sich nicht auf den Felberscheu Standpunkt stellen und ihm die Gewinngeschäfte entziehen, die Verlust geschäfte belassen wollen. Solche Maßnahmen müßten unweigerlich znr Vernichtung des Verkehrs über Leipzig führen, denn wenn die lohnenderen größeren Berechnungen ausfallen würden, müßten für die höchst unlohnende Kleinarbeit Gebührensätze entstehen, die über haupt jegliche Versendung dieser kleinsten, dafür aber an Zahl außer ordentlich bedeutenden Pakete zu einer kalkulatorischen Unmöglichkeit machen würde. Uber die vielen kleinen Irrtümer, in denen sich Herr Felder be findet so. daß Pakelaustanschstelle und Bestellmistalt angeblich Einrichtun gen sind, die lediglich dem Vorteile der Kommissionäre diene» (während nicht nur der Leipziger, sondern der Gesamtbnch- handel daraus Nutzen zieht), so, das; angeblich Kommissionäre für Überweisungen aus dem eige nen Guthaben der Kommittenten an diesen selbst Provision be rechnen (während unseres Wissens dies nirgends geschieht), so, daß, wenn der Kommissionär für Sonderarbeit 2.50 für die Stunde, gleich 500 .// auf den Monat, berechnet, dies unge heuerlich sei (als ob nicht in diesem Preis außer dem Gehilsen- lohn auch die übrigen allgemeinen Geschäftsspesen, wie Miere, Beleuchtung, Heizung, Material »sw., anteilig einkalkuliert sein müßten), so, das; bei steigenden Biicherpreisen auch die Gebühren der Kommis sionäre zwangsläufig in gleicher Weise erhöht würden (während in der Tat 44"/, aller Kommissionsberechnnngen nicht nach dem Preis, sondern nach dem Geivicht der Ware, das unverändert blieb, erfolge»), so, warum der Kommissionär als Gradmessers für das nach der Größe der Kommission zu berechnende Kommissionshonorar sich des Barpaketumsatzes bedient (einen Gradmesser, den er natür lich aufgebeu müßte, wenn Schlaumeier, um im Jahre 20 ./i an Konimissionsgebühr zn sparen, lieber ihren Barverkehr in Nech- liungsverkehr nniwandeln, um an Einbußen, Zinsen und ver mehrter Arbeit das Vielfache des Ersparten zu verlieren), so, warum dem Kommissionär auch durch das Anrollen, Auspacke», Sortieren nnd Anf-Lager-nehmen auch bei einer 20 Pfennig- Nemiltende Arbeit entsteht (die er doch leider, da es ihm nicht wie den Lilien auf dem Felde ergeht, nicht kostenlos zn ver richten vermag), über alle diese Dinge möchte Herr Felder sich doch am besten bei sei nem eigenen Kommissionär die nötigen sachlichen Aufschlüsse holen, bevor er sich in die Öffentlichkeit flüchtet. Dann wird er hoffentlich selbst zu der Einsicht kommen, daß nicht die Leipziger Kommissionäre, deren Geschäfte, falls sie verlustbringend bleiben, verhältnismäßig leicht liquidiert werden können, sondern der Gcsamtbuchhandel deu größten Schaden davon haben würde, wenn vom Leipziger Gebäude des Buch handels zuviel abbröckelt, sodaß von deu Verwaltern dieses Hauses sein Abbruch eines Tages beschlossen werden müßte. Mine Mitteilungen. Pressekorrejpondenz des Borscnvereins. — Tie soeben erschienene Nummer der Pressekorrespondenz des Börsenvcreins enthält außer kleinen Mitteilungen und zwei Gedichten von Heinrich Minden die »rücksichtslose Betrachtung Horst Schüttlers »Die Buchhändler« und das moderne Märchen »Drei Millionen Lesebücher« von R. Ed. Stricker. Bestellungen auf diese Nummer bitten wir an die Geschäfts stelle des Börscnvereins, Leipzig, Buchhändlerhaus, zu richten Die neue Musitgejcllschaft c. P. Unter diesem Namen ist kürz lich eine neue Gesellschaft gegründet worden (Berlin W. 35, Am Karls bad 4), die sich an alle wendet, denen die Pflege und Weiterentwicklung der Musik am Herzen liegt. Tic Vereinigung hat es sich znr Aufgabe gestellt, ihren Mitgliedern bedeutende Musikwerke, die nur selten oder unvollkommen zu Gehör gebracht werden, in vorzüglicher Wiedergabe zu übermitteln Für die künstlerische Leitung ist Hermann Scherchen gewonnen worden. Die Vereinsmitglieder haben zu sämtlichen programmähigcn Or chester- und Chorkonzerten freien Zutritt und zahlen für die übrigen^ pcogrammäßigen Veranstaltungen der Vereinigung (Kammermusik-' und Liederal>endc, musikwissenschaftliche Vorträge usw.) nur die hal ben Eintrittspreise. Ter Mitgliedsbeitrag für ordentliche Mitglieder beträgt je nach Lage der beanspruchten Plätze jährlich 00, 50 oder 40 Mark. Die immerwährende Mitgliedschaft ist durch einen einmaligen Beitrag von mindestens 500 Mark zn erwerben. Für Künstler und Mnsikstudicrende ermäßigen sich die Beiträge um die Hälfte. Der neuen Musikgesellschaft e. V. ist ein gemischter Chor angegliedert, dessen Mitglieder einen Jahresbeitrag von 24 Mark zahlen. Vereins- Mitglieder, die sich dein Chor anschließen, zahlen keinen besonderen Chorbeitrag. Die Chormitglieder zahlen für sämtliche programmaßi- gen Veranstaltungen der Vereinigung halbe Preise. Der Schutzoerband Deutscher Schriftsteller hielt am 4. Mai unter Teilnahme der Abgeordneten der verschiedenen Ortsgruppen seine Ge neralversammlung ab. Der geiverkschaftliche Ausbau des Verbandes und die Abschließnng von Normativ- und Tarifverträgen waren die Hauptgegenstände der Verhandlung. Man hofft, im Laufe der nächsten drei Monate diese sür das geistige und wirtschaftliche Leben der deut schen Schriftsteller entscheidenden Fragen erledigen zu können. Die Generalversammlung ist demgemäß nach zehnstündiger Debatte auf ein Vierteljahr vertagt worden. Der V o r st a n d des Vereins Leipziger Kommissionäre.
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