Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1926
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>l- 276. 27. November 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. auch für den Sortimentsbuchhandel von Bedeutung jst: die Frage des Ladenschlusses. Derzeit liegen die Dinge so: durch die nach dem Umsturz ergangenen Gesetze über die Rechte und Pflichten der Arbeiter wurde die Arbeitszeit bei den Geschäftsbetrieben in Wien nahezu aus nahmslos aus 48 Stunden für die Woche, also 8 Stuirden täglich fest gesetzt, und der Bürgermeister von Wien hat für die Wiener Detail geschäfte den Ladenschluß auf 6 Uhr bestimmt. Es ergab sich dadurch nahezu ausnahmslos die Arbeitszeit von 8 bis 12 Uhr Mittag und von 3 bis 6 Uhr Nachmittag; in den meisten Geschäften wird, um die Mittagssperre zu vermeiden, zwischen 12 und 4 Uhr der Schichten wechsel eingeführt. Nun erklären die kaufmännischen Korporationen, daß der Sechsuhrladenschluß eine Maßregel der Nachkriegszeit war, die durch die gebotene Sparsamkeit im Verbrauch von Gas und elek trischem Strom bedingt war, nunmehr aber entschieden einer Großstadt wie Wien unwürdig sei und abgebaut werden müsse. In Überein stimmung damit behaupteten die Ladenbesitzer, daß es höchst un wirtschaftlich sei, in den Abendstunden den Spaziergängern und Käu fern die herabgelassenen Nollbalken zu zeigen, statt es ihnen zu er möglichen, Einkäufe zu machen. Das kaufmännische Gremium will Nachweisen, daß es in keiner europäischen Großstadt dem Publikum unmöglich gemacht wird, nach 6 Uhr abends Einkäufe zu machen. Nie mand beabsichtigt, die sozialen Errungenschaften der Angestellten zu schmälern, also etwa die Arbeitszeit zu verlängern. Es wird ohnehin allgemein zugegeben, daß in den ersten Stunden des Vormittags, also etwa von 8—10 Uhr der Ladenoerkehr, zumal in den inneren Bezirken, ziemlich schwach ist und die wirklichen Verkaufsftunden erst von 10 Uhr an zu rechnen sind. Es handelt sich also um einen praktischen Modus der Stundeneintcilung, wenn die von den Ladenbesitzern angestrebte Hinausschiebung der Ladensperre aus 6)4 oder 7 Uhr erfolgen soll. Man müßte dafür das Offnen der Läden etwa auf 8)4 oder 9 Uhr verlegen. Uber diese Modalitäten, wie auch darüber, ob diese Ncu- einteilung während des ganzen Jahres oder nur während 3, 6 oder 9 Monaten des Jahres erfolgen soll, wird jetzt eifrig verhandelt. Daß diese rein wirtschaftliche Frage hüben und drüben oft vom politischen Standpunkt erörtert wird, ist sicher bedauerlich. In welchem Maße der Fremdenverkehr in Wien jetzt eine wesentliche Nolle spielt, ist aus folgenden Zahlen zu ersehen: In den ersten zehn Monaten 19M sind doppelt so viel Amerikaner nach Wien gekommen als im ganzen Jahr 1912. Die Gesamtzahl der in den ersten zehn Monaten dieses Jahres in Wien gemeldeten Fremden ist rund 459 000, wovon 66 Pro zent Ausländer, der Rest Fremde aus den Bundesländern waren. Aus Deutschland find Heuer in den ersten zehn Monaten 23 Prozent mehr Fremde als im ganzen Vorjahr nach Wien gekommen. (Darin sind auch unsere geschätzten Buchhändlergäste der Hcrbsttagung inbegriffen.) Über das Vermögen des Kaufmannes und Buchhändlers Hein- richPulk in Reichenau (N.-O.) wurde vom Kreisgericht Wiener- Neustadt das Ausgleichsverfahren eröffnet. Tagsatzung zum Abschluß eines Ausgleiches des Schuldners mit seinen Gläubigern bei dem Be zirksgerichte Gloggnitz am 10. Dezember 1926, vormittags )411 Uhr. Bei demselben Gerichte sind die Forderungen der Gläubiger, auch wenn darüber ein Rechtsstreit anhängig ist, bis 2. Dezember 1926 auzumelden. Ausgleichsverwalter vr. I. Auerbach, Rechtsanwalt in Gloggnitz. Wien, 22. November 1926. Friedrich Schiller. Aus Argentinien. — Die spanische Handelskammer in Buenos Aires berichtet in einer Veröffentlichung über das aus Spanien ein- gesührte Buch. Die Bllchereinfuhr nach Argentinien hat überhaupt nachgelassen. Im Jahre 1920 wurden vom Auslande 1370 000 Kilo gramm Bücher eingeführt, im Jahre 1924 nur 939 000 Kilogramm. Noch mehr zeigt sich der Rückgang beim spanischen Buch aus Spanien. Der Einfuhr im Jahre 1920 von 574 000 Kilogramm steht die Gewichts menge von nur 154 000 Kilogramm für das Jahre 1924 entgegen. Der Verfasser des Aussatzes sieht den Hauptgrund des Rück gangs in dem großen Wettbewerb, dem das spanische Buch im Lande selbst und durch Pariser, Londoner und New Aorker Verleger begegnet, die spanische Klassiker Nachdrucken und zahlreiche Übersetzungen her ausgeben. Ferner drucke man in Buenos Aires, Montevideo und Santiago de Chile spanische Bücher nach, ohne die geringsten Abgaben dafür zu bezahlen. In Argentinien sebbst l>eschäftigt sich der neuerlich gegründete natio nale Verein von Schriftstellern damit, diese ungesetzliche Nachdruckstätig keit der amerikanischen, einheimischen und nachbarlichen Verleger zu unterdrücken und zu verfolgen, um würdige Zustände im eigenen Ver lagsgeschäft zu bekommen und ein »anständiges« Buchhandelsgeschäft entstehen zu lassen. Der Verein gibt den spanischen, unter dem Nach druck leidenden Verlegern die Anschrift eines Rechtsanwalts auf, der Strafverfahren gegen Nachdruckcr einleiten läßt. Zu jenen aus ländischen und ungesetzlichen inländischen Wettbewerbern kommen in Argentinien noch zwei Verleger, ursprünglich Zeitschriftenverleger, die Bücherreihen zeitgenössischer Erzähler aller Kulturländer in spanischer Sprache herausgeben und sie zu dem Einheitspreis von 1 Peso ver kaufen. Diese Bücher haben einen so guten Absatz in Latein-Amerika, daß Auflagen von 20 000 Stück erscheinen, wie sie im spanischen Mutter lande kaum Vorkommen oder, wie der Bericht der spanischen Handels kammer lautet, von spanischen Verlegern nicht erreicht würden. Weiter sagt der Verfasser: Hierzu kommt neuerdings Berlin, das in seiner »Lckitora Internaeional« Bücher für den amerikanischen Markt in spanischer Sprache (wohlgemerkt natürlich nur in berechtigten Aus gaben) herstellt, die in ihrer Ausstattung nicht zu überbieten seien und sehr vorteilhaft verkauft werden können. Der springende Punkt bei dieser Zurückdrängung des spanischen Buches aus Spanien sei, wie überall, die Preisfrage. Der Rückgang wird von Jahr zu Jahr immer sichtbarer werden, wenn sich Spanien nicht entschließt, die Preise herabzusetzen. Der Bericht stellt als Heil mittel für diesen für Spanien unhaltbaren Zustand vier Grundsätze auf: 1. Reinigung und Auswahl der Bücher, die man hinllbersendet; aufmerksame Auswahl der anderssprachigen Bücher, die man in Über setzung aussühren will. Besonderes Gewicht ist auf Wissenschaft und Unterricht zu legen. 2. Einrichtung von Zweiggeschäften spanischer Verleger in den großen Städten des spanischen Amerika mit genügen dem Lagerbestand, um allen Anforderungen sofort entsprechen zu können. 3. Verbilligung der Bücher, um mit den ungesetzlichen Aus gaben der Amerikaner und mit sämtlichen ausländischen Verlegern spanischer Bücher in Wettbewerb treten zu können. 4. Die Preise müssen in Landeswährung (argentinischen Pesos) festgesetzt werden, um nicht mehr den Kursschwankungen ausgesetzt zu sein. Sch. Die Zeitungskunde im Universitäts-Unterricht. — Der neuernannle ordentliche Professor für Zeitungskunde an der Universität Leipzig, vr. Evcrth, hielt am 20. November seine Antrittsvorlesung über das Thema: »Die Zeitungskunde im Universitäts-Unterricht«. Ein zahlreiches Auditorium brachte der Antrittsvorlesung um so größeres Interesse entgegen, als Professor Everth damit die erste Professur für Zeitungskunde an einer deutschen Universität betritt. Der Vor tragende bezeichncte es als eins der Hauptziele der akademischen Zei tungskunde, eine bessere Kenntnis von der Presse, ihren Lebensbe dingungen nnd Wirkungsmöglichkeiten unter denen zu verbreiten, die durch die Hochschule hindurchgehen und sich nachher in den verschie densten Berufen als Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte, Lehrer, Pastoren usw. mit der Presse befassen müssen. Der Vortragende, der mit einem Danke für die Pionierarbeit seines Vorgängers, des Ge heimrats Karl Bücher, begonnen hatte, schloß mit einem Zitat Büchers, worin dieser die soziologische Methode als den Hauptweg zu einer künftigen systematischen Zeitungswissenschaft bezeichnet hat. Eine Universität in Saloniki. — Nach einer Meldung der Voss. Ztg. wurde die Universität Saloniki (griech. Thessalonike) eröffnet. Ihr Rektor ist Professor Sotiriades. PersonaliiMiMeii. Akademische Ehrungen. — Aus Anlaß der Hundertjahrfeier der Universität München wurde Herr Geh. Kommerzienrat PaulOlden- bourg in München wegen seiner Verdienste um die Wissenschaft zum Ehrenbürger der Universität ernannt. Dem bekannten Verleger Herrn Generaldirektor Guido Hacke beil in Berlin ist die Würde eines Ehrenscnators durch Rektor und Senat der Technischen Hochschule Darmstadt in Anerkennung seiner Verdienste um die Entwicklung des Instituts für wissenschaftliche und angewandte Photographie der Technischen Hochschule Darmstadt ver liehen worden. Der neue Direktor der Marburger Bibliothek. — Wie die »Hoch schulkorrespondenz« erfährt, ist als Nachfolger des in den Ruhestand ge tretenen Direktors Geh. Rats A. Schulze der Bibliotheksrat an der Universitätsbibliothek in Berlin, vr. Ml. Fritz Nohde, zum Direktor der Universitätsbibliothek in Marburg ernannt worden. 1407
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