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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Gemach, schon regt der Ewald Schmitzsche »Freie Geist« in So lingen seine Schwingen nnd hält das »Demokratische Wirtschasts- l'Ian des Kribe-Verlags in Berlin iin Schnabel, in dem zu einen, organisatorischen Zusammenschluß aller berufsmäßigen und gelegent lichen Schriftsteller, Journalisten, Dichter, Volksbildner, Erzieher nnd .Künstler der verschiedensten Knnstrichtnng und Bernfsansiibnng, so wie aller freunde geistiger Kulturgüter zu einem »Demokratischen Wirtschaftsbund für Geistesarbeit- anfgefordcrt wird. Er will, wie es in dein Ausruf »An die Hüter und Freunde geistigen Schaffens! - heißt. l. gemeinsam die Grundlage schaffen zur Hebung der Gcistes- knltnr durch Verbesserung der wirtschaftliche» Lage der ge samten schriftstellerisch nnd künstlerisch tätigen Staatsbürger; 2. jedem geistig Schaffende» die Möglichkeit der freien Mei nungsäußerung in Wort nnd Schrift durch eine» demokratischen Aufbau des gesamten geistigen Wirtschaftslebens sichern; als eine freie Berufspartei die große Basis bilde», ans der sämtliche geistig Schaffende» unbeschadet ihrer politischen, künst lerischen oder beruflichen Sonderbcstrebnugen ihre Anschauun gen vertreten und ihre Forderungen durchsetzen können; 4. Umfang nnd Wert des geistige» Schaffens vom niedrigen Mas- senhungcr nnd spekulativen Verlegerkapitalismus loslösen durch Überführung der geistigen Produktion in die Hände der sie erzeugenden geistigen Arbeiterschaft; 5. die Freiheit des geistigen Schaffens wahren durch materielle Wertung nach Güte und Umfang der Leistungen; 6 einheitliche Prüfungs- nnd Bertriebsstellen innerhalb der gei stigen Berufsgcmeinschaften errichten, die einer Zentralstelle für geistige Arbeit in der Reichsregiernng zu unterstellen sind; 7. bis zur Erreichung unserer Endziele jede dem Wohlc der gei stigen Arbeitsgemeinschaft dienende Einzelfordernng der Mit glieder kräftigst unterstütze». Es gehört schon ein erhebliches Maß von Verblendung oder Bös willigkeit dazu, nicht zu erkenne», daß es sich hier um eine unserer großen Zeit durchaus würdige Sache handelt. Wenn das Blatt vorerst auch noch klein ist iUmfang 4 Seiten), so ist der Preis dafür (>// 3.50 halbjährlich bei 14läglichcm Erscheinen) doch um so höher, was als ein erfreuliches Zeichen dafür angesehen werden kann, daß hier nicht weltfremde Ideologen, sondern Leute am Werke sind, die bei aller Geistigkeit doch auch den Wert des Geldes zu schätzen wissen. Dabei legt Herr Ewald Schmitz im Gegensätze zu den Wiener Kaffeehaus-Literaten nicht einmal Geivicht auf »reine Hände«, sondern nur auf .// l. Eintrittsgcbühr, ein Abonnement auf den »Freien Geist- nnd das Bekenntnis zu dem Kernpunkt des Programms: «Kampf gegen die kapitalistische Ausbeutung des gei stigen Proletariats!- Uns imponiert, offen gestanden, der Ausruf des Genossenschafts- Verlags« mehr als das Solinger Fabrikat, weil durch die anscheinend beabsichtigte Beschlagnahme der Klassiker -- wohl ein »Erbe« aus der .Kriegszeit — der Genosscnschaftskasse sofort greifbare Werte zn- gesührt würden, auf die sie nach ihrem Rnndschreiben ein ausschließ liches Recht hat. Ausschlaggebend, daß wir uns auf die Seite des Ge nossenschafts-Verlags stellen, ist aber die Sprache. Muß es doch im Zeitalter des Menschen und des Menschentums, in das wir cinge- trete» sind, mehr als je heißen: »Ix> 8t.v)<> <;'c8t l'Iiomirw«. Zn der Ankündigung des Genossenschafts-Verlags haben wir diesen Stil, der jenes st sais Mg 6o <,uni« zugleich mit Würde vereint, jener Würde, die nach unserem oder — in Übereinstimmung mit ihrem Rnndschreiben — ihrem Schiller als eine unerläßliche Vorbedingung für den wahren Künstler anznsehcn ist, und deren hohe Bedeutung selbst Otto Erich Hartseben ahniingsvoll erkannte, wen» er diese Eigenschaft auch an sich selbst schmerzlich vermißte. Es liegt etwas Monumentales in den Sätzen, etwas, das a» »Schwcrtgeklirr und Wogenprall« erinnert: »Das Wort muß frei werden, Ge meinbesitz aller. U n s e r e A rbcit gehört der M e » schhei t . Zn primitiveren Zeiten waren Worte dazu da, um Gedanken auszndrückcn, nnd selbst wenn die Sprache sie zu verbergen suchte, offenbarten sie sich doch wenigstens dem Kundigen. In dem Ausrufe des Genossenschafts-Verlags fühlt man den Flügelschlag der neue» Zeit, fühlt, daß vo,... me» darauf verzichtet werden kan», sich bei dieser Monnmentalität etwas zu denken. Bei Kathreiners Malzkaffee macht's der Gehalt, hier geht die Wirkung, auch wenn man den Geist nicht begreift, schon vom Klange ans. Zudem hat diese lapi dare Kürze um so höheren Wert, als die freie Rückseite des Rund schreibens zeigt, daß sic nicht auf die behördliche Verordnung über Beschränkung im Papierverbranch znrückzuführen ist. Zst cs übrigens Zufall oder Rache, daß zu de» Unterzeichners der neuen Wiener Genossenschaft auch zwei Autoren des Kurt Wolfs Verlags in Leipzig, Albert Ehrenstein nnd Franz Werfel, gehören? Rache dafür, daß sie von der Vergesellschaftung dieses Verlages altsge schlossen worden sind, da wohl der Chef nnd die Angestellten, ein schließlich der Lektoren, sich in Zukunft in den Reingewinn teilen werden, die Alttoren aber wieder einmal auf den Himmel angewiesen sind, wenn ihrem Hauswirt die Geduld ausgcht? Die Rache ist mein; ich will vergelten! spricht der Herr. Werden doch über ein Weilchen alle Betriebe sozialisiert und ihre Erträgnisse der Allge meinheit zugesührt, soüaß in Zukunft nicht nur wie jetzt Verleger und ihre Gesellen, sondern Gott nnd alle Welt Champagner aus den Schädeln der Alltoren trinken werden. Dann können sich auch die Autoren, die bisher noch nichts davon gesehen haben, zusammen mit den Hunderten von Verlegern zu Tisch setzen, die sich diesen Luxus gleichfalls versagen mußten, weil sie ihr Geld in Büchern »verlegten . Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. 14. bis IN. April ll»l>. Vorhergehende Liste 1919, Rr. 77. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt - H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). Dir. — Direkte Mitteilung. Arnd, Z. Z., Leipzig. Dem Hermann Gustav Schaucrhammer wurde Prokura erteilt. s.H. 14./I V. 1919.) Art. Znstitut Orell Füßli, Zürich. Direktor l)r. Wil helin Rauer ist aus dem Verwaltungsrat ausgeschicden. Sub- dircktor Rudolf Thomann wurde zum Direktor, Paul Trüb zum Subdirektor ernannt. sH. 25./I11. 191VZ *Bintig, Gebrüder, Kettwig. Buch-, Pap.- u. Schrcibwh. Gcgr. 1876. Znh.: Fritz u. Heinrich Bintig. Leipziger Komm: Maier. sDir.) *B lnmenrcich ' s Versand, G. m. b. H., Berlin W. 45, Lchöneberger User 44. Gegr. 31./I1I. 1919. Geschäftsf.: A. Blu menreich. Leipziger Komin.: Fleischer. (Dir.) Buchhandlung Helene Golde, C h a r l o t t c n b u r g, hat Fernsprecher CH. 1353, Bankkonto bei der Disconto-Gesellschaft n. Postscheckkonto Berlin 51989. (Dir.) Buchladen von Gertrud Bruck, B e r lin - S ch ö n e b c r g , Goltzstr. 8. Gegr. 1./IV. 1919. Leipziger Komm.: Brauns. sDir.) Cnobloch, Carl, Leipzig. Der Prokurist Hermann Weigcrdt ist verstorben. sB. 76.) Dech, R., Co., früher Fr. S e m m i n g e r , Bern. Die Ge sellschafterin Frau P. Dcch-Käser schied aus der Firma aus. Fritz Arndt trat als Mitinhaber ein. sB. 74.) '-Dehne, Friedrich, Leipzig, Tröndlinring 31. Verlag für moderne Graphik. Gegr. 21./ll. 1919 Fernsprecher 4911. Tele grammadresse: Dchnegraphik Leipzig. Bankkonto: Mitteldeutsche Privatbank, Leipzig. Postscheckkonto 56 354. sDir. n. B. 77.) *D c u t s ch - N a t i o n a l e r VoIksvcrlag G. m. b. H., B e r - l i n SW. 48, Friedrichstr. 246. Verlag n. Vertrieb von Büchern, Zeitschriften, Zeitungen n. Kunstwerken. Gegr. 24./II. 1919. Ge schäftsf.: Karl Fahrcnhorst n. Georg Sturm. Leipziger Komm.: Fleischer. (Dir.) Dietrich, Felix, Gautzsch b. Leipzig, cröffnctc April 1919 unter der Firma Felix Dietrich, Dauernde Buch- u. .Kunst-Ver kaufsausstellung in Leipzig, Renmarkt 291, ein Sortiment. Alles zu Liefernde geht auf Rechnung der Gantzscher Firma. Leipziger Komm.: Thomas Komm. Gesch. sB. 75.) Dröhse Nachf., F r., Inhaber F r. K rufe, Tondc r ». Leipziger Komm, jetzt: Busch. sB. 75.) Francken L Lang, G. m. b. H., B crlin u. Filialen. Leipziger Komm, jetzt: L. Naumann. sB. 73.) Gilhoscr L N a n schburg, Wie n. Dem Ernst Moritz Gold schmidt wurde Einzelproknra erteilt. sDir.) G ö s ch e n ' s ch e V e r l a g s h a n d l u n g, G. Z., 61. m. b. H., B e r - lin, wurde mit der neuen Firma Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter K Co., Berlin, verschmolzen. sB. 77.) *G u e f f r o y, Emil, Berlin-Wilmersdorf, Nicolsburger platz 4. Buch- n. Papierh. Leipziger Komm.: Fleischer. sB. 74.) G u t t e n t a g, Z., Verlagsbuchhandlung, G. in. b. H., Berlin, wurde mit der neuen Firma Vereinigung wissenschaft licher Verleger Walter de Gruyter K Co., Berlin, verschmolzen. sB. 77.) Z l l » st r a t i o n , V e r l a g s g c s c l l s ch a f t m. b. H., BerIi n. Dem Willi Wurtzel n. August Marewski wurde Gesamtprot er teilt. s.H. 14./1V. 1919.) 289
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