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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1900
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- Deutsch
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255, 2. November 1900. Nichtamtlicher Teil. 8451 von der Hinrichs'schen Buchhandlung bearbeiteten Bibliographie des Börsenblattes ausgenommen wird, insbesondere also außer Büchern und Atlanten auch Landkarten.- Diese Fassung findet sich übereinstimmend in den Satzungen folgender Vereine: Kreisverein oft- und westpreußischer Buchhändler, Buchhändlerverband Hannover-Braunschweig, Mitteldeutscher Buchhändler-Verband, Verein Dresdner Buchhändler, Lokalverein der Buchhändler in Frankfurt a/M., Wiesbadener Buchhändler-Verein, während der Provinzial-Verein der Schlesischen Buchhändler die kürzere Bestimmung getroffen hat: »Der Verkauf der Erzeugnisse des deutschen Buch handels findet zu den durch die Verleger oder Lieferanten festgesetzten Ladenpreisen statt.» Diese vom Börsenvereins-Vorstande bestätigten Fest setzungen sprechen in unzweideutiger Weise aus, daß den für den Deutschen Buchhandel geltenden Bestimmungen nur die (in die Hinrichs'sche Bibliographie aufgenommenen) Erzeugnisse eben dieses Buchhandels, nicht aber die des ausländischen unterworfen sind. Wir sind gespannt darauf, welches Ergebnis die vom Börsenvereins-Vorstande zugesagte eingehende Beratung Uber diese schon jetzt sehr klar liegende Frage haben wird. Berlin, den 29. Oktober 1900. A. Asher L Co. Erwiderung. Auf obige Ausführungen der Firma Asher L Co. er widern wir kurz: 1. Eine gewisse Beweglichkeit der Preise bei dem Import ausländischer Litteratur ist gewiß am Platze. Wenn die Firma Asher L Co. von den in ihren Katalogen angegebenen Verkaufspreisen ausländischer Litteratur nach Hamburg 5 Prozent, in Berlin 10 Prozent abzieht, so hat sicher niemand dagegen etwas einzuwenden. Anders liegt es, wenn sie an das Publikum zu denjenigen Preisen anbietet, die sie selbst dem Sortiment bei ausländischer Litteratur netto berechnet. 2. Von Kreisvereinen getroffene Verkaufsbestimmungen erhalten Giltigkeit für deren Gebiete und sind vom ganzen Buchhandel zu respektieren, sobald der Börsenvereins-Vorstand sie genehmigt hat. 3. Wenn sechs binnenländische Kreis- und Ortsvereine bisher nur ausdrücklichen Schutz für deutsche Litteratur begehrt haben, so ist damit eine Ausdehnung auf ausländische Litteratur durchaus nicht ein für allemal ausgeschlossen. -Der Vorstand des Buchhändler-Verbands »Kreis Norden.- A. Frederking, z. Z. Vorsitzender. Die Zukunft der Papierfabrikakiun. Der nachfolgende Aufsatz, der von dem Herausgeber der -Papierzeitung-, Herrn Geheimen Regierungsrat Carl Hofmann (Berlin) verfaßt und in der Papierzeitung vom 21. Oktober d. I. erschienen ist, wurde uns von deren Redaktion zum Abdruck zur Verfügung gestellt: Der Verbrauch von Papier machte bis zum neunzehnten Jahrhundert langsame Fortschritte, hatte sich aber doch ver mehrt, und mau bemühte sich überall, die unentbehrlichen Lumpen für die eigene Erzeugung zu erhalten und dieselben womöglich noch von außen zu vermehren. Die Landesfürsten erteilten neuen Papiermühlen das Privilegium des Lumpen- LlebenUUdstchjlgsler Jahrgang. sammelns in gewissen Bezirken, die Ausfuhr wurde verboten oder mit Zöllen belegt. Dieser stille Kampf um die Lumpen veraulaßte erfinderische Köpfe, nach Stoffen zu forschen, die die Lumpen ersetzen könnten. Man fand solche auch in ver schiedenen Rohpflanzen, hatte aber nicht die erforderlichen mechanischen und chemischen Hilfsmittel und besaß auch nicht die Kenntnisse, die zu ihrer Verarbeitung nötig waren. Mit der beinahe gleichzeitigen Erfindung der Papier maschine und der Buchdruckschnellpresse erfuhr der Bedarf an Faserstoffen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts plötzlich eine große Steigerung. Nachdem mittlerweile auch die mechanische und chemische Industrie große Fortschritte gemacht hatte, gelang es um die Mitte des Jahrhunderts aus Getreidestroh durch Kochen mit Natron Papierfasern zu gewinnen, und einige Jahrzehnte später stellte man solche auf ähnliche Art aus Holz her. Der Verbrauch vou Papier stieg jedoch infolge der raschen Vermehrung und Ver vollkommnung der Schnellpressen wie der Papiermaschinen in Jahrzehnten mehr als früher in Jahrhunderten. In der Zeit von 1860 bis 1870 entstand die Holz schleiferei, die den riesig vermehrten Maschinen in mechanisch zerkleinertem Holz neues Futter zuführte, aber auch bewirkte, daß geringere weiße Papiere, z. B. Zeitungsdruck, immer billiger wurden. Braunes Papier aus gedämpftem Holzschliff wurde zu so niedrigen Preisen geliefert, daß es gelbes Stroh papier, alte Zeitungen und Makulatur beim Einwickeln und Verpacken verdrängte. In England hatte sich mittlerweile die Verarbeitung von Espartogras durch Kochen mit Natron zu einer natio nalen Industrie ausgebildet. Die binsenartige Pflanze wurde zuerst aus Spanien nach England gebracht, dann aber auch auf den Hochebenen von Algier, Tunis und Tripolis ge funden. Sie wird dort Alfa genannt und wächst in beinahe unermeßlichen Mengen wild. In Algier wurde sogar eine Bahn gebaut, die bis in die Alfaregionen hineinreicht und den Rohstoff zum Meere führt. Der aus Esparto oder Alfa gewonnene Faserstoff zeichnet sich durch Festigkeit und baum- wollartige Beschaffenheit aus und ist in hohem Maße ge eignet, auch bessere Lumpen zu ersetzen. Vor etwa zwanzig Jahren wurde das Sulfitverfahren eingeführt, bei dem das Holz mit schwefliger Säure auf geschlossen wird. Dieses hat gegenüber dem Kochen von Holz mit Natron den Vorteil, daß es viel einfacher ist und eine größere Ausbeute von Faserstoff giebt, der außerdem sehr fest ist. Dadurch wurden die Kosten der Erzeu gung guter Faserstoffe bedeutend ermäßigt, und da sich die Fabrikation in holzreichen Ländern sehr rasch entwickelte, so sanken die Papierpreise in bis dahin ungekannter Weise. Gute Papierstoffe — auch Lumpen — wurden so billig, daß die Verarbeitung von Espartogras und Stroh nach dem alten Natronverfahren nur unter besonders günstigen Ver hältnissen noch lohnend erschien. Die Folge war, daß manche Fabrikanten in England und Schottland ihre für Espartogras eingerichteten Anlagen still stehen ließen, und daß der Preis dieses Rohstoffes von etwa acht Pfund die Tonne auf die Hälfte fiel. Da die Fabrikanten Sulfit zellstoff billiger kauften, als sie Stroh- oder Alfastoff Her stellen konnten, so wurden neue Anlagen zur Verarbeitung von Stroh und Espartogras nicht mehr gebaut. Geschliffenes Holz und Sulfitzellstoff mußten den ganzen Mehrverbrauch decken. Welch ungeheure Mengen auf diese Weise geschaffen wurden, ergiebt sich aus dem Umstand, daß 1899 Deutschland allein 270 000 Tonnen Holzzellstoff und etwa 300 000 Tonnen Holzschliff herstellte. Da etwa 40 000 Tonnen solcher Stoffe mehr aus- als eingeführt wurden, so verarbeitete Deutschland selbst etwa 530 000 Tonnen. Diese 530 000 Tonnen Holzstoffe ergeben annähernd 500 000 IlSg
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