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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1900
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- Deutsch
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233, 6. Oktober 1900. Sprechsaal. 7547 (Sprechsaal.) Warenhaus Tietz in Berlin. i. Vielleicht interessiert cs die Leser des Börsenblattes, einige Bllcher-Verkaufspreise des neuen Warenhauses zu erfahren: Reclam-Viblivthek pro Nr. 15 — Engelhorn - Bibliothek pro Nr. 38->); — KürschnersBiicherschatz pro Nr. 15^; — Davidis' Kochbuch 3 ^ 50 -H; — Alles von Clementine Helm ä 4 50 — Alles von Will). Busch ä 1 Vtl 35 -H; — Alles von der Spyri a 2 25 — Ekkehard 5 >6, Trompeter, Gaudeamus 5 4^ I0-) — u. s. w. u. s. w. Vertreten sind fast alle großen Ver leger von Geschenklitteratur. Bezeichnend ist auch folgendes Gespräch, das ein Herr mit der Verkäuferin führte: -Fräulein, haben Sie auch Dickens?» -Dickens, Dickens, was ist das?» Tableau! —Auf meine Frage nach Davidis, Kochbuch, hieß es: »Nein, das haben wir nicht.» »Aber, Fräulein, dort steht ja eine ganze Reihe.» Sie schlägt den Band auf: -Aber das ist doch von Holle und nicht von Davidis.» Diese jungen Mädchen werden nun zu Weihnachten empfehlen, welche geistige Kost unseren Kindern gereicht werden soll. Berlin. Franz Grüner t. II. Vor einigen Tagen besichtigte ich das hier neu eröffnete Warenhaus Tietz. Besonderes Interesse erregte natürlich die Ab teilung Buchhandel bei mir. Ein herzerfreuender Anblick für jeden Buchhändler muß es sein, die Bücher zum Teil in der Art von Konservcbüchsen auf den Regalen aufgestapelt zu sehen, fein säuberlich nach den Farben sortiert. Der größte Teil des -Waren lagers» besteht ja nun aus dem allerältesten Ramsch, dagegen sah ich bei flüchtigem Umblicken auch folgende Bücher: Reclams Universalbibliothek (wird mit 15 verkauft), — Kürschner's Bücher schatz, — Sudermann, Frau Sorge, — Sudermann, Im Zwielicht, — Souvenir (von Amelang) — und einiges andere. — Die Be dienung erfolgt durch junge Danien, die in dieser »Branche» wohl erst seit Eröffnung thätig sind. Einige Auskünfte auf Fragen des Publikums waren denn auch wahrhaft köstlich. B. L. §. Auf obige Einsendungen empfing die Redaktion des Börsen blattes die nachfolgenden Erklärung«:» von Verlegern der darin angeführten Werke und Autoren: 1. Für diejenigen Herren Kollegen, die unsere Geschäftsprinzipien noch nicht kennen, bemerken wir, daß dem obigen Warenhaus von uns direkt nichts geliefert worden ist, daß wir aber bemüht sein werden, den betreffenden Hintermann ausfindig und fernere Lieferungen unmöglich zu machen. Leipzig, den 3. Oktober 1900. C. F. Amelangs Verlag. 2. Ich erkläre, daß ich nichts an das Warenhaus Tietz geliefert habe noch liefern werde; auch kann ich über Tietz's Bezugsquelle nicht einmal eine Vermutung aussprechen. Uebrigens ist mir unverständlich, was unter -Alles von Wilh. Busch ä 1 ^ 35 -H» verstanden sein soll, da 10 von den 13 Bändchen der neuen 8"-Ausgabe von Busch's Werken nur 1 ord. kosten. Von der früheren Ausgabe s. 3 und 2 ^ ord., die Tietz etwa führen könnte, ist kein Blatt verramscht, auch seit Erscheinen der neuen billigen Ausgabe nichts mehr in Partieen geliefert worden. München, 3. Oktober 1900. Otto Fr. Bassermann. 3. Da in dem Artikel des Herrn Franz Grunert in Berlin über das Warenhaus Tietz auch 3 Werke aus unserem Verlage angeführt sind, erklären wir, daß wir selbstverständlich niemals an Waren häuser liefern und auch bei Ausführung anderer Bestellungen in dieser Beziehung die größte Vorsicht walten lassen. Für Bekannt gabe des ev. Vermittlers wären wir dankbar. Stuttgart, 4. Oktober 1900. Adolf Bonz L Comp. 4. Aus Grund vorstehender Einsendung erklären hiermit, daß wir weoer die Werke von W. Busch, noch andere Werke unseres Verlages an das Warenhaus Tietz in Berlin geliefert haben. München, 3. Oktober 1900. Braun L Schneider. 5. Mit Bezug auf die vorstehenden Mitteilungen gestatten wir uns darauf hinzuweisen, daß alle unsere Fakturen folgenden Vermerk enthalten: Siebenundjechzlgjler Jahrgang. -Die Lieferung unseres Verlages erfolgt auf Grund der buchhändlerischeu Vcrkehrsordnung vom 1. Juli 1898, deren Verbindlichkeit für unfern gegenseitigen Geschäftsverkehr Sie durch Annahme der mit dieser Faktur Ihnen zugesandten Artikel anerkennen, und nur unter der Bedingung, daß Sie die in H 3, Ziffer 4, 5 und 6 der Satzungen des Börsen vereins für die Vereinsmitglieder gegebenen Vorschriften einhalten, sowie unseren Verlag nicht an Bazare und Warenhäuser oder deren Lieferanten abgeben.- Für Benachrichtigungen, die zur Entdeckung des betreffenden Lieferanten führen könnten, wären wir sehr dankbar. Stuttgart, den 3. Oktober 1900. I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, G. m. b. H. 6. Daß meine Romanbibliothek — selbstverständlich ohne mein Zuthun — vom Warenhaus Tietz geführt und unter dem Preise verkauft wird, bedaure ich auf das lebhafteste. Für jeden Wink, der es mir ermöglichte, den Vermittler ausfindig zu machen, wäre ich dankbar. Meine Fakturen tragen den folgenden Aufdruck: -Die Lieferung meines Verlages erfolgt aus Grund der buchhändlcrischen Vcrkehrsordnung vom 1. Juli 1898, deren Verbindlichkeit für unfern gegenseitigen Geschäftsverkehr Sie durch Annahme der mit dieser Faktur Ihnen zugesandten Artikel anerkennen, und nur unter der Bedingung, daß Sie die in Z 3, Ziffer 4, 5 und 6 der Satzungen des Börsen vereins für die Vereinsmitglieder gegebenen Vorschriften einhalten, sowie meine Kollektion nicht an Bazare und Warenhäuser oder deren Lieferanten abgeben. Stuttgart, den 3. Oktober. I. Engelhorm 7. Zu der obigen Auslassung des Herrn Franz Grunert ver weisen wir auf unsere Veröffentlichung im Sprechsaal der Nummer 226 vom Börsenblatt und würden jedem Kollegen dank bar sein, der uns im Verfolg unserer Bekanntmachung behilflich sein könnte, den Mittelsmann, welcher dem Warenhaus Tietz Kürschners Bücherschatz liefert, so zu bezeichnen, daß wir dem selben jede weitere Zufuhr abschneiden können. Uns ist solches trotz eifrigster Bemühungen bisher leider nicht gelungen. Berlin. Hermann Hillger Verlag. 8. Das Warenhaus Tietz in Berlin hat von mir selbstverständ lich bis jetzt weder etwas bekommen, noch erhält dasselbe in Zu kunft irgend etwas von mir. Wer der Firma liefert, ist mir nicht bekannt, ich wäre dankbar, wenn mir einer der Herren Kollegen die Bezugsquelle derselben Mitteilen, resp. mir zur Feststellung der selben behilflich sein könnte. Gotha, 3. Oktober 1900. Friedrich Andreas Perthes. 9. Es ist mir schon von anderer, anonymer Seite gemeldet worden, daß die Universal-Bibliothek wieder in Berliner Waren häusern verkauft wird. Ich habe deshalb sofort Recherchen an stellen lassen und hoffe, in den nächsten Tagen in der Lage zu sein, den Lieferanten nennen zu können. Im übrigen darf ich wohl als bekannt voraussetzen, daß ich keine Sendung aus dem Hause gebe ohne die ausdrückliche Bedingung, daß dieselbe nicht - an vom Börsenverein gesperrte Handlungen, an Warenhäuser oder Bazare abgegeben werde. Daß ich überhaupt nichts unversucht lasse und schon große Opfer an Zeit und Geld gebracht habe, um den Ver kauf meiner Verlagswerke in nichtbuchhändlerischen Geschäften zu verhindern, kann ich durch gar mancherlei Belege beweisen. Leipzig, 3. Oktober 1900. Philipp Reclam jun. Nachtrag. In der Angelegenheit des Warenhauses Tietz kann ich heute mitteilen, daß die daselbst zum Verkauf ausliegenden Bände der Universal-Bibliothek laut mir soeben zugegange nen Beweisen aus einer Sendung herriihren, die ich am 16. Juli d. I. an Richard Ancrbach's Buchhand lung in Sieglitz b. Berlin expedierte. Leipzig, 5. Oktober 1900. Philipp Reclam jun. 10. Da nach der vorstehenden Mitteilung auch Werke unseres Verlages von dem Warenhaus Tietz verkauft werden, so erklären* wir, daß wir diesem Hause solche weder direkt geliefert haben, noch aus anderweitigen Bestellungen der letzten Monate Schlüsse auf die indirekten Vermittler zu ziehen vermögen. Wir hoffen aber, daß es dem Berliner Buchhandel bald gelingen wird, uns hierüber Aufklärung zu verschaffen. Bielefeld, 3. Oktober 1900. Velhagen L Klasing. 1012
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