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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1900
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- Deutsch
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7544 Nichtamtlicher Teil. ^8 233, 6. Oktober 1900. der Berliner Bereinigung möglich gewesen, bei einiger Arbeit drei Viertel unserer Stimmen, die wir zur Ostermesse in Leipzig haben können, bei der Kantateversammlung faktisch zur Geltung zu bringen. Ich habe aber nie gehört, daß beispielsweise der Verein Rheinland-Westfalen, der über 200 Mitglieder verfügt, mit einer nennenswerten Stimmenzahl auf der Leipziger Hauptversammlung aufgetreten wäre. Es fehlt eben vielfach das Interesse, an der Besserung des Sortimenterstandes mitzuarbeiten Das sind Klagen, die nicht zum ersten Male ausgesprochen werden, und die Herren, die in den Vereinen thätig sind, wissen selbst, daß sie oft nicht die Stütze an ihren Mitgliedern haben, die sie haben müßten. Wenn Sie die Macht, die in den Orts- und Kreisvereinen liegt und in dem Verbandsvorstande eine gewisse Centralisation finden soll, weiter auszubauen suchen, wenn Sie es vor allen Dingen erreichen, daß der Verbands- vorstand auch in irgend einer Weise vom Börsenvereins-Vorstand als berechtigtes Organ anerkannt wird, dann sind Sic schon einen bedeutenden Schritt weiter, und dann wird es wohl auch möglich sein, daß die Sortimenterinteressen, die sa zum großen Teil auch Verlegerinteresscn sind, eine kräftigere Ver tretung seitens des Börsenvereins-Vorstandes finden. Ich habe bereits erwähnt, daß nach meiner Meinung unsere Berliner Verlegerkollegen wohl ohne weiteres einer solchen Kräftigung des Verbandes zustimmen würden. Die feste Ueberzeugung habe ich, wenn Sie an die Berliner Ver einigung mit positwen Vorschlägen herantretcn, die darauf hinausgehen, den Verbandsvorstand und die Kreis- und Ortsvereine zu stützen, daß auch unsere Verlegermitglieder den Vorschlägen ohne weiteres beipflichten werden. Ich komme zum Schluß und möchte das Gesagte dahin zusammenfassen, daß ich Sie bitte, davon abzusehen, heute zu beschließen, die Kommission, die doch wohl eingesetzt wird, mit der Direktive zu versehen, Ausarbeitungen zu machen für Gründung einer Sortimenterkammer, daß vielmehr die Kommission beauftragt werden möchte, auf Mittel und Wege zu sinnen, die es ermöglichen, die Stellung des Verbands- vorstandcs zu kräftigen und dadurch dem Verbandsvorstande die Möglichkeit zu geben, die Interessen des Sortiments mehr, als es bisher möglich war, zu vertreten. Vorsitzender: Es liegt folgender Antrag des Herrn Colditz vor: »Die Versammlung wolle darüber abstimmen, ob sie sich von einem neu zu errichtenden Sortimenterbund Nutzen verspricht. H. Colditz.« Ehe wir über diesen Antrag abstimmen, muß ich einen Antrag des Herrn Burkhardt zur Debatte stellen; dieser Antrag lautet: »Bei Abstimmungen über etwaige Gründung eines Sortimentervereins, resp. einer Sortimenterkammer, sind nur Sortimenter zuzulassen. O Burkhardt.« Das Wort wünscht hierzu Herr Prager. Herr Prager: Wir sind hier nicht als Delegierte der Sortimenter, sondern als Delegierte unseres Vereins, und jeder Verein hat dasselbe Recht, gleichviel ob sein Vertreter hier Sortimenter oder Verleger ist. Es ist schon von dem Herrn Vorsitzenden gewünscht worden, daß nur ein Mitglied jedes Vereins stimmt; ich habe nichts dagegen, ob wohl ich mich dagegen verwahre, daß ein Präjudiz daraus gezogen werde. Wir sind berechtigt, aus Berlin fünf Dele gierte zu schicken, wir sind nur zwei; wir sind aber damit einverstanden, daß nur einer abstimmt; aber sonst müßte für jeden Verein jeder Delegierte stimmen dürfen. Vorsitzender: Ich habe hierauf zu bemerken, daß die Einladung eine private und keine offizielle Einladung seitens des Verbandsvorstandes war. Nachdem der Vorstand des Dresdner Vereins einen entsprechenden Beschluß gefaßt hat, mußte ich demselben hier Nachkommen. Ich bitte, die Diskussion jetzt zunächst auf den Antrag Colditz zu beschränken, der mir als der weitgehendste erscheint. Herr Siegismund: Ich kann mich dieser Ansicht des Herrn Vorsitzenden nicht anschließen. Erst müssen wir uns wohl darüber klar werden: ob wir wollen, daß an den jetzt bestehenden Verhältnissen etwas geändert werde und ob wir die vorbereitenden Schritte einer Kommission übertragen wollen. Nachher können wir sagen: die und die Direktiven soll die Kommission von uns bekomme», worauf der Antrag des Kollegen Colditz zur Abstimmung gelangen wird. Herr Prager: Wenn ich Herrn Colditz richtig ver standen habe, so will er die Debatte dadurch abkürzen, daß wir uns Klarheit verschaffen, ob überhaupt Stimmung für einen Sortimenterbund vorhanden ist. Wenn die Mehrzahl diese Frage mit Ja beantwortet, so würden wir daran zu gehen haben, eine Kommission zu wählen, und ihr eventuell Direktiven mitgeben. Spricht sich die Versammlung verneinend aus, so wäre die Angelegenheit dadurch überhaupt erledigt. Herr Fuendeling: Ich würde Herrn Colditz bitten, seinen Antrag zurückzuziehen. Wir wollen keine neue Organi sation schaffen, wir wollen die alte Organisation des Börsen vereins Hochhalten und innerhalb des Börsenvereins eine Sortimenterkammer bilden; wir wollen nur das Bestehende ausbauen. Herr Colditz zieht seinen Antrag zurück. Herr Graf-Leipzig: Vor mir liegt eine Einladung des Vereins Dresdner Buchhändler an den Verein Leipziger Sortiments- und Antiquariatsbuchhändler. Zu Anfang der Sitzung hat der Herr Vorsitzende geäußert, daß nur die Orts- und Kreisvereine stimmberechtigt wären,, resp. sich an der Debatte beteiligen dürften. Ich möchte nun fragen: sind wir nach dieser Einladung stimmberechtigt, dürfen wir mit reden oder nur zuhören? Vorsitzender: Wir hatten seiner Zeit nicht die Absicht' an den Verein Leipziger Sortiments- und Antiquariatsbuch händler eine Einladung ergehen zu lassen, da wir uns nur an die Organe des Börsenvereins zu wenden gedachten. Unsere an den Verein der Buchhändler zu Leipzig gerichtete Einladung ist aber von diesem ohne unser Wissen an den Verein Leipziger Sortiments- und Antiquariatsbuchhändler überwiesen und mir ist hiervon späterhin in einem Schreiben des Herrn Credner Mitteilung gemacht worden, in dem zugleich eine Beschickung unserer Versammlung ab gelehnt wird, da der dortige Vorstand der Ansicht sei, daß spezielle Sortimenterinteressen am besten durch den Leipziger Sortimentsbuchhändlerverein gewahrt würden. Ich habe nicht verfehlt, meine gegenteilige Anschauung zum Aus druck zu bringen und die — durch die Anwesenheit des Herrn Dürr ja auch erfüllte — Hoffnung ausgesprochen, trotz dieser vorläufigen Ablehnung doch noch einen Vertreter des Vereins der Buchhändler zu Leipzig hier begrüßen zu können; gleich zeitig aber habe ich erklärt, daß es uns nur angenehm sein würde, auch einen Vertreter des Leipziger Sortimentsbuch händlervereins hier zu sehen. Ich habe nicht das geringste Bedenken, auch Herrn Graf an der Abstimmung teilnehmen zu lassen. Herr Graf: Im Prinzip find wir im Leipziger Verein der Sortiments- und Antiquariatsbuchhändler einverstanden mit einem Schutz gegen die Uebergriffe mancher Verleger, der besonders für die Sortimenter zu schaffen wäre, aber nur im Rahmen der bereits vorhandenen Vereinigungen und unter der Acgide des Börsenvereins, der geschwächt werden
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