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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1882
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- Erscheinungsdatum
- 18.12.1882
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- Deutsch
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5670 Nichtamtlicher Theil. Hl 292, 18. December. Böhme, (?., Vielliebcheu. Eine Idylle. 16. Geb. m. Goldschn. * 2. 50 Schüler-Novellen. 1. Bdchn. 12. * 1. —; geb. * r. SO Lichtenow, W., Gedichte 12. ^ Geb. 8. — -f- Künstler-Album, mus'knlisches. 14 Oriq -Comvvsitionen v. Kammer^ landcr, jNcsfel, Lachner, Prestele, Rheinberger, Wüllner n. Zeich nungen v. Freytag, Traub u. Zehine. Fol. In Leinw.-Mappe 20. — 2 ?l>l6. 16. ' * 3. 20; §eb. ** 4. 40; in 6 l'ple. oart. ** 3. 60 Oberländer, R., David Livingstone, der Missionär. Entdeckungsreisen im Süden u. Innern v. Afrika während der I. 1840 bis 1873. 6. Ausl. 8. * 4. —; geb. * 5. — Otto, F., Alrnna. Der Jugend Lieblings-Märchenschatz, 5. Aufl. 8. * 6. —; geb. * 7. — 6eb. * io. — Thrtssing'sche BuU,h. in Hülskamp, A., 1000 gute Bücher, den Katholiken deutscher Zunge zu FestgLschenken empfohlen. Weihnachten 1882. 8. * —. 80 Tchmülling, Th., Predigten f. die Fastenzeit. Hrsg. v. H. Kömstedt. 8. 6. — Schmidt, F., deutsche Jugendbibliothek. 7. 14. 36. 49. u. 50. Bd. 12. Geb. ä. * i. — — S6. Gcorq Washington. 4. Ausl. — 49. Unter deutscher Flagge v. R. Palm 2. Aufl. — 50. Eriwuls. Bon W. Schmidt. 2. »nfl. Büttner, S., methodisch geordneter Übungsstoff f. den Unterricht in der deutschen Rechtschreibung zum Schul- u. Privatgebrauch. 8. * 1. 60 Nichtamtlicher Lheil. Reutlingen und das erste Jahrhundert des Buchdrucks. (Schluß aus Nr. 268.) Unter den Druckern des ersten Jahrhunderts nach Erfindung der Kunst kommen — und zwar an den verschiedensten Orten — merkwürdig viele Reutlinger vor und fast alle nehmen, sei es durch ihr srühes Auftreten, sei cs durch ihre Leistungen in der Geschichte des Buchdrucks eine bedeutende Stelle ein. Allen voran geht in der Zeit Günther Zainer (Zeiner oder Zehner) in Augsburg. Er nennt sich bald Reutlingensis, bald jn'ogsnitus ex Reutlingen, einmal sogar ganz genau ex I!. oiris xrozeaitns, so daß an seiner Abstammung von letzterer Stadt nicht zu zweifeln ist. Dieser Meister hat das Verdienst, die Buch druckerkunst in Augsburg eingeführt zu haben, wo sie bald zu hoher Blüthc gelangen sollte. Schon aus dem Jahre 1468 kennt man Augsburger Drucke von ihm. Kein Wunder, daß man ihn schon zum Gehilfen von Faust und Schösser selbst gemacht hat. Sollte letzteres auch nicht richtig sein, so muß er doch in einer der ersten Druckereien die Kunst gelernt haben; denn außer in Mainz waren vor 1468 innerhalb Deutschlands nur noch in Straßburg, Bamberg, Cöln und Eltville Pressen zu finden. Es wäre in der Thal interessant zu wissen, wie dieser Reutlinger so frühe zur Ausübung der Druckerkunst gekommen ist. Aber nicht bloß dies macht ihn bemerkenswcrth. Seine Drucke sind auch wirklich meisterhafte Leistungen. Große, schöne Typen, starkes, noch heute wunderbar weißes Pavier, saubere Arbeit — das alles wirkt zusammen, diese Drucke den schönsten jener Zeit ebenbürtig er scheinen zu lassen. Hervorzuheben ist vor allem die opulent ans- gestattitc deutsche Bibel, welche — ohne Angabe von Druckort und Drucker — ungefähr zwischen 1473 und 1475 aus seiner Presse hervorgegangen ist. In größtem Folioformat gedruckt, mit Columnen von 35 Cm. Höhe (58 Zeilen) und einem Rand von mindestens 9 Cm. Breite, mit Jnitialholzschnitten reich geschmückt, mit herrlichem Papier ausgestattet, ist sie ein wirkliches Pracht stück zu nennen. Man zählt sie als die fünfte in der Reihe der vor Luther gedruckten deutschen Bibeln. Auch die sechste in dieser Reihe ist bei Zainer, im Jahre 1477, erschienen. Bemerk: mag auch werden, daß von den unzähligen Ausgaben, welche Thomas a Kempis Nachfolge Christi im Lauf der Zeit erlebt hat, die von Zainer (ohne Angabe des Jahres) gedruckte die allerälteste ist. Eine lange Wirksamkeit war übrigens diesem Meister nicht vergönnt. Die eben erwähnte sechste deutsche Bibel ist sein letztes bekanntes Werk. Man nimmt an, daß er 1478 gestorben ist. Ein Bruder oder Sohn, jedenfalls aber ein Verwandter dieses Günther Zainer — denn er bezeichnet sich ebenfalls als Reutlinger und führt auch ein ganz ähnliches Wappen, einen wilden Mann mit der Keule — war Johannes Zainer in Ulm. Wie Günther der erste Drucker in Augsburg war, so hat Joh. Zainer lange Zeit für den ersten in Ulm gegolten. Ist er dies nun viel leicht auch nicht, sondern Ludwig Hohenwang, wie Häßler in seiner Buchdrucker-Geschichte Ulms nachzuweisen sucht, so ist er doch der bedeutendste unter allen Ulmer Druckern des 15. Jahrhunderts. Das älteste datirte Erzeugniß seiner Presse stammt aus dem Jahr 1473, das letzte aus dem Jahr 1514. Dazwischen liegen 41 datirte und 37 undatirtc Drucke, zusammen also sind es 80 Nummern, worunter besonders die Werke des bekannten Ulmer Arztes und Gelehrten Heinrich Steinhöwel zu nennen sind. Diesem Zainer vindicirt Häßler das Verdienst, die Antiguaschrift in Deutschland eingesührt zu habe». Doch ists am Ende fraglich, ob der Druck, aus welchen Häßler seine Behauptung gründet, schon aus dem Jahr 1470 stammt. Wenn aber nicht Johannes, so gebührt die Ehre Günther Zainer, dessen Ausgabe von Jsidor's Ltxmoloxiue von 1472 das älteste datirte Werk ist, das in Deutschland mit Anti qua gedruckt wurde. — Joh. Zainer's Blüthezeit fällt in die ersten Decennicn seines Wirkens. Später schränkt sich sein Geschäft mehr und mehr ein; man findet ihn in Schuldklagbüchern, in Prozeß- actcn; auch zum letzten Male begegnet man seinem Namen aus An laß eines Prozesses, im Jahr 1523 Die nahen Beziehungen der beiden Zainer zu einander haben uns von Augsburg nach Ulm geführt. Gehen wir nach ersterer Stadt zurück, so finden wir da am Anfang des 18. Jahrhunderts einen zweiten Reutlinger mit einer Presse. Es ist jener Joh- Otmar, der uns oben als der erste Drucker seiner Vaterstadt be' gegnet ist In Tübingen, wo wir ihn verlassen haben, war er nur bis zum Jahr 1501 geblieben. Von 1502 an druckte er in Augsburg und entfaltete hier, der Zahl seiner Drucke nach zu schließen, noch eine bedeutende Thätigkeit. Obwohl er 1517 noch am Leben war, erscheint doch von 1513 an sein Sohn Silvanns als der Leiter des Geschäftes. Dieser war wie sein Vater aka demisch gebildet — er hatte in Tübingen studirt, inscribirt 1495 — und wußte dem Geschäft einen neuen Aufschwung zu geben. Aus seiner Presse ging 1518 die vierzehnte deutsche Bibel hervor, wie sein Vater 1507 die dreizehnte herausgegeben hatte. Als Luther austrat, ergriff Silvan Otmar mit Entschiedenheit dessen Partei; er hat wie kein anderer süddeutscher Buchdrucker durch den Wiederdruck lutherischer Flugschriften zur Verbreitung der Refor mation beigetragen. Von 1541 tritt an Silvan's Stelle ein
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