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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1919
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 54, 32. März l9l9. Leipzig und ihre Bewohner spielt, geht aus der Festgabe der Stadt Leipzig, erschienen 1913: »Leipzig. Ein Blick in das Wesen und Werden einer deutschen Stadt«, sowie aus der an läßlich der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, Leipzig 1914 von dem Verein der Buchhändler zu Leipzig veröffentlichten Schrift: »Leipzig, der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels« von vr. Paul Roth hervor, die wir hier beischließen. (Siehe besonders S. 26 und 29/31 sowie S. 77/79 und 82/83.) Da der auswärtige Buchhandel mit allen Fäden an Leipzig angeschlossen und aufs engste mit ihm verbunden ist, so läßt sich leicht ermessen, welche Wirkung das Versagen Leipzigs während der Streiktage auf ihn ausüben mußte. Ohnehin verärgert und beunruhigt durch die fortwährenden Erhöhungen der Spesen — eine notwendige Folge der Mehrbelastung der Leipziger Kommissionsgeschäfte durch Steuern, Porti und andere Ausgaben —, ist der auswärtige Buchhandel nicht gewillt und zurzeit auch nicht in der Lage, derartige Verzögerungen — wenn dieser Ausdruck hier über haupt noch am Platze ist — stillschweigend in den Kauf zu nehmen. Denn ein Interesse an Leipzig als buchhändlerischem K y mm i s si o n sp l atz und Träger des Gesamtbuchhandels besteht nur solange, als Leipzig in der Lage ist, in der selben zuverlässigen und pünktlichen Weise seine Obliegenheiten zu erfüllen wie bis her. Ist das nicht der Fall, so ist die Stellung Leipzigs als buchhändlerischen Kommissionsplatzes, die nicht so sehr auf seiner zentralen Lage, als auf seiner Arbeitsleistung und Zu verlässigkeit beruht, erledigt, und zwar um so mehr, als die Leipziger Kommissionsgeschäfte als reine Zwischenstellen zu nächst von sich aus gar nicht in der Lage sind, die Ent wicklung zu beeinflussen, sondern, in gleicher Weise von Liefe ranten (Verlegern) und Abnehmern (Sortimentern) bedrängt, allen Stürmen des Wirtschaftslebens prcisgegeben sind. In der Art der Einrichtung dieser Geschäfte liegt es, daß sie auf einen sehr bescheidenen Zwischengcwinn angewiesen sind, der nie so hoch sein darf wie die Kosten des unmittelbaren Ver kehrs zwischen Verlegern und Sortimentern, da andernfalls der Kommissionsbuchhandel einfach ausgeschaltet würde. Hat nun schon die unvermeidliche Spesenerhöhung Grund zu man cherlei Klagen im auswärtigen Buchhandel gegeben, so bieten selbstverständlich die jüngsten Ereignisse erneut Anlaß, sich mit dem Gedanken einer Änderung der buchhändlerischen Ver kehrswege und -Mittel vertraut zu machen, wie sie anderer seits Wasser auf die Mühlen derer treiben, die vielleicht nur allzu bereitwillig das Erbe Leipzigs antreten möchten. Die Stellung Leipzigs als Kommissionsplatzes, gekenn zeichnet Wohl am besten durch die Bezeichnung Leipzigs als »Buchhändlerstadt« schlechtweg, ist nicht nur für den Gesamt buchhandel, sondern auch ganz besonders für Leipzig selbst von größter Bedeutung und die durch die jüngsten Ereig nisse hervorgerufene Gefahr einer Abwanderung so drohend, daß Ivir darauf verzichten möchten, auf die Schädigungen näher einzugehen, die durch den Generalstreik für das mit Leipzig so eng verbundene Buchgewerbe: Druckereien, gra phische Gewerbe, Buchbindereien usw., sowie die Speditions geschäfte heraufvcschwoien worden sind. Rur kurz möchten wir darauf Hinweisen, daß für viele der in Leipzig ansässigen Verleger keinerlei Notwendig keit besieht, ihre Betriebe gerade hier zu un terhalten, und daß die Parole »Zuzug fernhaltcn!« für alle Neugründungen sich von selbst aus unsicheren Verkehrs und Wirtschaftsverhältnissen ergäbe. Aus der Erkenntnis heraus, welche Bedeutung Leipzig für den gesamten Buchhandel besitzt, hat der Vorstand des Börsenvereins in der unmittelbar nach dem Generalstreik einsetzenden Lohnbewegung im Leipziger Buchhandel den Par teien seine Dienste zum Abschlüsse eines Tarifvertrags zur Verfügung gestellt, der am 18. März erfolgt ist. Es darf erwartet werden, daß es auch in Zukunft dem Leip ziger Buchhandel gelingt, sich mit seinen Angestellten zu 186 verständigen, wenn der Frieden nicht von außenstehenden, be triebsfremden Elementen gestört wird. Die Folgen der zwölf tägigen Unterbrechung des buchhändlerischen Verkehrs lassen sich heute noch gar nicht übersehen, aber wir gehen Wohl nicht fehl, wenn wir behaupten, daß eine Wiederholung dieser Ab sperrung, sei es auch nur auf wenige Tage, für Leipzig ver hängnisvoll werden würde, da dadurch die auswärtigen Sor timenter gezwungen wären, zum direkten Vertrieb überzu- gchen, und schließlich den Weg über Leipzig überhaupt nicht mehr zurücksinden würden. Wir gestatten uns daran zu erinnern, daß Leipzig seine Stellung als Buchhandelsstadt den kurzsichtigen Maßnahmen der kirchlichen und staatlichen Behörden von Frankfurt a. M., der Vorgängerin Leipzigs, verdankt, die den Verkehr der Buch händler allerhand Beschränkungen unterwarfen, nicht minder aber der Einsicht der sächsischen Regierung, die damals alles tat (Schutz gegen Nachdruck, Privilegien usw.), um die aus wärtigen Buchhändler nach Leipzig zu ziehen. Wir rechnen darauf, daß auch die gegenwärtige Regierung sich nicht der Bedeutung verschließen wird, die mit der Erhaltung des Leip ziger Kommisfionsplatzes für die Stadt Leipzig sowie für Sachsen überhaupt verbunden ist, einer Bedeutung, die heute um so mehr ins Gewicht fällt, je schwieriger es unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen ist, schwer Errungenes zu er halten und zu behaupten. Aus diesen Hoffnungen, Erwägungen und Besorgnissen heraus richten wir an das Arbeits- und Wirtschaftsministerium die Frage, welche Maßnahmen die Regierung zu treffen gedenkt, um einer Wiederholung ähnlicher Vorkommnisse, wie sie den Gegen stand unserer Beschwerde bilden, zu vermei den. Es würde uns freuen, auf Grund der hiermit er betenen Antwort dem deutschen Buchhandel, der auf eine Er klärung unsererseits wartet, die Sicherheit geben zu können, daß Ruhe und Ordnung wieder eingelehrt sind und er in Zukunft auf eine pünktliche, durch keinerlei Willkür von ir gend einer Seite gestörte Erledigung seiner Aufträge rechnen kann. In vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des Börse »Vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Arthur Meiner, Erster Vorsteher. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Vorhergehende Liste 1919, Nr. 49. Bücher, Broschüren usw. LeituvZew, 26it8edritt6n. 8^. 40 8. Barsortiments-Katalog-Verlag G. m. b. H., Leip zig: Lsterbiicher 1919. Gr. 8°. 30 S. Bücherhalle, Die. Nachrichten aus den Städtischen Bücherhal- len. 1. Jahrg., Heft 1 vom Januar/Februar 1919. Leipzig, Zeitzerstr. 28. Aus dem Inhalt: Gustav Morgenstern: Literari sche Gänge. I. Was muß man von ihm gelesen haben? (E. von Keyserling. Alfred Bock. Jonas Lie. Timm Kröger.) — Die gesellschaftswissenschaftliche Abteilung in den Städtischen Bücher hallen (Volkswirtschaft, Sozialwissenschaft, Staatswissenschaft). — I)r. Helene Nathan: Studiengänge. Bücherzusammenstellungcn zu einzelnen Wissensgebieten. I. Einführung in den Sozialismus. Blicherwelt, Die. Herausgegeben vom Verein vom hl. Kark Borromäus. 16. Jahrg., Heft 1 vom Januar 1919. Bonn, Ver ein vom hl. Karl Borromäus. Aus dem Inhalt: S. Wieser: Biblische Spiele. — Peter Bauer: Der Expressionismus in der Dichtung. k'aedpresZv, Die. IleruuZgsder: vr. ^akod vrieckried kleiss-
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