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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1882
- Sprache
- Deutsch
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^ L5L, 30. Oktober. Nichtamtlicher Theil. 4721 fammenhang mit der durch ZK. 14. und 15. der Gewerbe-Ord nung vorgeschriebenen Anmeldung einer Buchhandlung gebracht werde Der Vorstand wolle also nur verhindern, daß der ganze Buchhandel durch Eindringlinge, die kaum ihren Namen richtig zu schreiben wissen, beschimpft und gleichzeitig gefährdet werde. In hohem Grade gefährdet, wie die jetzige Einbringung der Ge setzesvorlage durch die Regierung klar beweise. Ordnen wir die Angelegenheiten unseres Standes nicht durch eine derartige Selbsthilfe, dann sei — wie man jetzt sieht — zu befürchten, daß die Regierung aus Staatsrücksichten uns die Ordnung aus den Händen nehme und durch ein Gesetz den Buchhandel zu regeln versuche, das dann auch Hunderte von Firmen treffen würde, die in ehrenwerthester Weise ihre Geschäfte geführt hätten. Wenn man früher im Buchhandel eine Maßregel gegen die Aus wüchse der Colportage ergriffen hätte, dann wäre sicherlich die jetzige Gesetzesvorlage vermieden worden. Redner empfiehlt dem nach den Antrag der Vorstandes zur Annahme. Herr Parey spricht sich mit großer Wärme über das Vor gehen des Vorstandes aus. Der ganze Buchhandel werde der Corporation für die von ihr ausgegangene Anregung danken, es sei wirklich an der Zeit, eine derartige Neuerung einzuführen. Den Vorschlag des Vorstandes begrüße er als einen großen Fortschritt auf dem ihm nothwendig erscheinenden Wege. Er be antrage nur, statt der Worte „von Seiten eines staatlich aner kannten buchhändlerischen Vereins" zu setzen „vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler". Herr Simion wendet sich in eingehender Rede gegen den Antrag. Er hält die Maßregel für rigoros, ohne daß er jetzt irgend welche Veranlassung für dieselbe finden könne. Er ver misse den Zusammenhang des Colportagebuchhandels mit dem Anträge. Der Nachweis sei nicht geführt, daß die mißliebigen Auswüchse der Colportage, die er auch bedaure und verwerfe, von Leuten ausgegangen seien, welche den Buchhandel nicht er lernt oder keine Schulbildung erlangt hätten. Den Colportage- buchhandel würde man damit doch in keiner Weise treffen, denn es sei gleich, ob ein schlechtes Buch auf eigene Rechnung des Verkäufers oder unter einer andern concessionirtcn Firma ver trieben werde. Ihm selbst habe einst die Nothwendigkcit eines Buchhändler-Examens Unannehmlichkeiten und Zeitverlust ver ursacht. Redner wendet sich dann gegen das Concessionswesen. Eine Concession, die der Staat gebe, könne er auch wieder nehmen Redner fühlt sich mehr als ein Anderer berechtigt, warnend gegen die Einführung des Concessionswesens auszntrcten, da man feinem eigenen Vater, wie die älteren Generationen im Buchhandel noch wissen würden, in politisch erregter Zeit die Concession entzogen habe. Die Aufregung und der Verdruß darüber hätten damals die Kräfte des noch jugendlichen Mannes so anfgerieben, daß man seine» frühen Tod wohl jener Con- cessionsentziehung zuschrciben dürfe. Er bitte, den Antrag, welcher Verhältnisse von vor dreißig Jahren wieder cinsühren wolle, abzülehnen. Herr Brigl verwahrt den Vorstand gegen die Behauptung des Vorredners, man wolle frühere Verhältnisse wieder einführcn, und verweist auf das darüber erstattete Referat des Herrn Gold schmidt. Herr Parey schildert das Vorgehen des Vorstandes als außerordentlich segensreich. Gegen den Antrag sprechen noch die Herren Cronbach und Prager. Elfterer kann keine Veranlassung zu dem Anträge finden; Letzterer glaubt, man würde mit dem Anträge nichts er reichen. Man möge eventuell nur den ersten Satz des Alinea d. annehmen. Für den Antrag spricht Herr Bahlen und bittet, den Vor stand zu beauftragen, in der ihm erforderlich scheinenden Weise vorzugehen. Herr Simion macht den Vorschlag, die staatliche Hilfe wie die Hilfe des Gesetzes ganz bei Seite zu lassen, uns lieber selbst dadurch zu helfen, daß wir nur in geschäftliche Beziehungen mit Buchhändlern treten, welche ihre Befähigung zum Buch händlerstande nachgewiesen hätten. Herr Behrend findet, daß der Antrag des Vorstandes nichts bezwecke, als eine Buchhändlerzunft wieder einzuführen. Er habe bedauert, daß ein derartiger Vorschlag vom Vorstände der Berliner Corporation ausgegangen sei, und er beantrage, den Antrag sub b. einfach abzülehnen. Herr Pros. Langenscheidt bittet, den Antrag des Vor standes anzunehmen. Die vorgeschlagene Neuerung würde sich als segensreich für den Buchhandel, sicherlich aber für die Ge hilfen erweisen, welche dadurch die Anregung erhielten, mehr aus ihre geistige Ausbildung zu achten. Herr Weidling beantragt, den Antrag des Vorstandes sub d. der Tagesordnung vorläufig als Jnternum des Buch handels zu betrachten und der nächsten Cantateversammlung zur Abhilfe durch Statutenänderung des Börsenvereins zu überweisen. Die Diskussion wird geschlossen. Der Antrag Behrend wird abgelehnt. Der Antrag Weidling wird angenommen, wo durch alle übrigen Anträge gegenstandslos geworden sind. Nach Erledigung der zwei nächsten Punkte der Tagesord nung, welche die Bestrebungen des Vereins deutscher Papier fabrikanten und den Beitritt der Corporation zur Humboldt- Akademie betreffen, begründet Herr Commerzicn-Rath Otto Zanke seinen An trag, betreffend die Gründung eines Buchhändlerhanses in Berlin. Man könne sich vorläufig mit einem Miethshause begnügen. Dasselbe müsse die nothwendigen Localitäte» für eine Bestell anstalt und einige Säle für Zusammenkünfte, Abrechnungen, Ansstellungszwecke re. enthalten. Er empfiehlt auch die Heraus gabe eines Berliner Buchhändlerblattes. Auf Antrag des Herrn Hoefer wird der Antrag Zanke dem Hauptausschuß zur Begutachtung überwiesen. Bei den nun stattfindenden Neuwahlen wird Herr A. Gokd- schmidt zum Schriftführer, Herr F. Borstell zun, Schatzmeister wiedergewählt. Für den Hauptausschuß werden die Herren Bahlen und Mühlbrecht, als stellvertretendes Mitglied Herr Eggers, für den Rechnungs-Ausschuß dieHerren M. Winckclmann, G. Bath und W. Lobeck gewählt. Herr Brigl schließt die Hauptversammlung '/z l O Uhr Abends. Misccllcn. Antiquarisches. — In denBesitzderHerrenListLFrancke in Leipzig gingen in der neuesten Zeit die Bibliotheken des Philo sophen Prof. vr. Quäbicker in Königsberg, des Botanikers vr. Sonder in Hamburg, des Germanisten Prof. vr. Edzardi in Leipzig, sowie des Naturforschers Pros. vr. Giebel in Halle über. Die Kataloge über die ersten drei Bibliotheken sind soeben erschienen, die Verzeichnisse über die letztere sind im Januar 1883 zu erwarten. Durch dieselbe Handlung wird binnen kurzem die Bibliothek des Geographen Prof. vr. O. Delitsch-Leipzig zur Versteigerung gebracht.
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