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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1882
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- Deutsch
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3236 Nichtamtlicher Theil. -V 177, 2. August. an 6. zu zahlen, die verbleibenden 60 Mari aber ihm (dem L.) auf seine Schuld gutzuschreiben, befugt sei, dem 6. nur 10 Mari zu zahlen und seine ganze Forderung von 80 Mark an V. zu decken", hat einfach: Nein! zu lauten. 8 begeht damit eine Unterschlagung, beziehentlich eine Ver untreuung. Die Summe von 90 Mari, welche 8. von V. mit der bestimmten Anweisung der Verwendung eingesendet erhalten hat, ist eine fremde, bewegliche Sache im Besitze oder Gewahrsaui des 8. (Reichs-Strafgesetzbuch K. 246.) und zwar eine ihm anvertraute, über welche er nur nach dem Willen Dessen, der sie ihm anvertraut hat, verfügen dars. Eine jede Verfügung darüber Wider den Willen des Eigenthümers des Geldes (L.) ist eine rechtswidrige, weil durch Annahme der Summe ohne Widerspruch der Vertrag zwischen L. und 8., dahin gehend, daß 8. dem 6. die 30 Mark für Rechnung des L. auszahle, perfect geworden ist. Derjenige, welchem im Vertrauen auf seine Reellität ein Auftrag ertheilt wird, dars nicht eigenmächtig über den Gegenstand des Auftrages verfügen. K. 266. des Reichs-Strafgesetzbuches unter a>. 2 rechnet zur straf baren Untreue ausdrücklich, wenn Bevollmächtigte über Bermögens- stücke des Auftraggebers absichtlich zum Nachtheile desselben ver fügen. Die Aneignung einer Geldsumme, welche der Empfänger beauftragt war, zur Deckung einer Schuld des Eigenthümers der Summe zu verwenden, um seine eigene Forderung an den letz teren zu decken, ist ein absichtlich demselben zugefügter Nachtheil. Volkmann, Rechtskonsulent des Börsenvereins der Dtschn. Buchhändler. Erklärung zu dem Bericht des Herrn — x — r, uliuv Max Merseburger in Nr. 169 d. Bl. Die Art und Weise der Kritik der Generalversammlung ver anlaßt den Unterzeichneten Vorstand zu einer Abwehr. Offenbar im Unmuthe über das Scheitern des von Hrn. M. geplanten Congresses, sowie im Aerger darüber, daß die erdrückende Majorität den Ansichten des Hrn. M. in keiner Weise beistimmte, hat sich derselbe zu einer der Sache unwürdigen Kritik verleiten lassen. Was zunächst die im Anfänge von uns gestellte Cabinetsfrage (es handelte sich darum, den nationalen Charakter unserer Firma wieder herzustellen) anlangt, so hatten die Debatten der Vorver sammlung erkennen lassen, daß unser Antrag ohne einen Hochdruck (nach Merseburger) nicht durchgehen würde, und erst die gestellte Cabinetsfrage veranlaßt! den Vertreter des Kreises Brandenburg, seine Stimmzahl für den Vorstand in die Wagschale zu legen, in dem er ausdrücklich erkürte, daß es ihm wichtiger sei, den Vorstand zu halten, als wie das Wort „deutsch" fallen zu lassen. Wir sagen ihm dafür auch hier noch besten Dank, denn er hat durch sein Eintreten eine gerade am 10jährigen Stiftungs- tage doppelt unangenehme Krisis verhütet. Die Abstimmung über unfern Antrag hat bewiesen, daß die Verstimmung nicht so groß war, und die Mitglieder des Verbandes in der Reichshaupt stadt werden sicher ebenso denken, wie ihr Vertrauensmann. Was die Wahlen anbelangt, so hatte der Vorstand bei seinen Vorschlägen Männer ins Auge gefaßt, die aus der einen Seite die Gewähr tüchtiger Arbeitskräfte boten, aus der andern Seite durch ihren Charakter bewiesen haben, daß sie die Interessen des Verbandes obenan stellen, was nicht von allen Candidaten, welche Hr. M. vorgeschlagen hatte, gesagt werden kann, wie uns frühere Zeiten bewiesen haben. Aus die übrigen Punkte einzugehen, halten wir nicht für nöthig. Ostseebad Wustrow, 30. Juli 1882. Der Vorstand des Allg. deutsch. Buchh.-Gehilfenverbandes. Eduard Baldamus, Vorsitzender. - MiScellen. Buchpostenheim, 24. Juli. Eben kommt der Postbries- und Buchträger und bringt den also lautenden Zettel: Die nächste August-Ausgabe des „Reichs - Kursbuchs", welche die „neuesten Sommer-Fahrpläne" enthält, erscheint am 1. August Preis 2 M. Etwaige Bestellungen daraus werden durch Vermittlung der hiesigen Postanstalt oder durch jede Buchhandlung ausgeführt. Unten folgt der Bestellzettel. Der wird ausgesüllt, den andern Tag holt ihn der Postbrief- und Buchträger wieder ab und das Geschäft ist gemacht. Es kann zwar auch „durch jede Buchhand lung" gemacht werden — aber warum diese Unbequemlichkeit? So ists viel einfacher. Und warum diese unnöthigen 25 HP oder gar 33HH A> für den Sortimentsbuchhändler, wodurch nur die Preise so hoch werden, denkt der Professor und bestellt gern bei der Post, denn cs muß ja doch dahin kommen, daß man künftig Alles gleich zum Nettopreis des Verlegers bei der Post bestellen kann. Es ist heute ein sehr heißer Tag ; 24 Grad ki. im Schatten. Der Post brief- und Buchträger hat die Mütze auf dem Hinterkops, den Schweiß auf der Stirn und vornen seine Tasche voll Bücher und Kreuzbänder. Er hat den Zettel nur aus Versehen bei uns ab gegeben, denn au Buchhandlungen soll er ihn nicht liefern, sonst hat er ihn allen Bureaux und größeren Geschäften re. re., sogar der Entbindungsanstalt bringen müssen. „Alles bürdet man uns auf", meinte er. Aber dem kann man ja abhelsen. Wenn die Arbeit zu viel wird, so braucht das Reich nur mehr Postbries- und Buch- träger anzustellen. Denn cs hat auch noch an andern Büchern als nur dem Reichs - Kursbuch Interesse; z. B. gibt cs auch Reichs- Gesetzbücher, deren Verbreitung durch die so schön organisirte Post- colportage von großem Werth sein kann! Welche Aussichten! Und wie bequem für manchen „größeren" Verleger, der Brotartikcl hat, wenn die Reichspost sich bereit finden läßt, den Vertrieb zu über nehmen! Dann ist er auf einmal die ganze Sortimentsmissre los, kriegt sein Geld prompt und baar, hat keine Rechnungsdisferenzen mehr und kann seine Bücher statt hinten herum durch die sogenannte Postsparkasse, jetzt vornen herum durch den Postbrief- und Buch träger vertreiben. Ja, ja, der Bestellzettel will mir nicht aus dem Kops und ich sehe bereits unter manchem Titel die Formel auf tauchen: „Etwaige Bestellungen daraus werden durch Vermittlung der hiesigen Postanstalt oder durch jede Buchhandlung ausgeführt." — Vivat Lvquoos! PPP Zum Tröste für deutsche Sortimenter theilen wir nachstehend eine Klage mit, die ein Sortimenter einer englischen Mittelstadt an das kabliLlrers' Oironlar einsendet. Dieselbe lautet also: „Ich bin nun 33 Jahre im Geschäft und bin, was den Rabatt betrifft, gegen meine Kunden stets so coulant als möglich gewesen. Aber die Zeit ist gekommen, wo Buchhändler meinen, sie verdienen zuviel, und ihren Kunden 2b Procent Rabatt gewähren, um ihren Nachbarn die Kundschaft zu entziehen. Es ist höchste Zeit, daß die Verleger die Sache scharf in die Hand nehmen und den niedrigsten Preis bestimmen, zu welchem Bücher an das Publicum abgegeben werden dürfen. Dem Sortimenter mögen sie 10 Procent oder dergl. Verdienst gönnen, aber Keinem mehr liefern, der schleudert. Irgend solche Maßregel scheint nöthig zu sein, um das ehrenvolle Bestehen eines ehrbaren Geschäftes zu sichern." ose Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buch druckertunst Biographisches - Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebnug, des Urheberrechts und der Lehre vom Ber- lagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherlunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftstellern und Verlegern — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buch handels finden willkommene Ausnahme und angemessene Honorirung. — Die gewöhnlichen Einsendungen aus dem Buchhandel werden nicht honorirt.
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