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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1925
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- Deutsch
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1670 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Tell. ^ 26, 31. Januar 1925 sind aber hier unverkäuflich. Die Hälfte -des Geschäftes ging auf Rechnung, da ja bei uns der oder ^-Jahres-Kredit gang und gäbe ist. Interessant war das Auftauchen von Käufern bestimmter L-iteraturgattunigen: Löns, Fleuron, Roberts, ferner Steven son, Jack London, Elvestad-Rosenhayn, Tarzan, endlich die Käufer okkultistisch-mystischer Bücher, die streng bei ihrem Pro gramm blieben! Von Jugendschriften wurden besonders Universum, Weite Welt und Sagenbücher in größeren Posten abgesetzt, während erzählende Schriften in den Hintergrund traten. Bilder und Originalgraphik konnten trotz schöner Ausstel lung keinen nennenswerten Umsatz zeitigen! Das Geld war knapp, und jedermann scheute größere Auslagen! Von Noten wurden die gebundenen beliebten Albums ver langt, jedoch nur antiquarisch; in billigen Editionen Tanz albums, Operettenauszüge usw. war das Geschäft sehr schwach. Das Publikum hatte sich in der Inflationszeit zu reichlich eingedeckt. Noch eine Bemerkung zur Beherzigung für den Verlag! Jeder Verleger s o l l t e L i e fe r u nge n b i s 1 0 Mark bar sofort durch Kommissionär oder BAG erheben; es ist ge schäftliche Indolenz, wenn man alle Wochen Fakturen über 0.50—3 Mark erhält: Betrag erbitte per Bank oder Postscheck! Der gegenseitige Postscheckverkohr ist noch nicht eröffnet und eine Über weisung, ganz gleich ob 1 Mark oder 100 Mark, kostet 6 Kronen Spesen! Wenn man solche Fakturen liegen läßt oder erst später vi« Leipzig anweist, so trifft wohl mehr den Verleger die Schuld ^als den Sortimenter, denn die Zahlung läßt sich eben viel ein facher erledigen. Zudem kann da der solideste Sortimenter eine schlechte Kreditnote erhalten, wenn er weder Zeit noch Lust hat, dem Verleger ins Zeitalter der Postkutsche zu folgen! Franz Lutz. Hier mögen noch einige Berichte aus dem tschechoslowa kischen Fachblatt »Der Buchhändler« Nr. 1 von 1925 einge schaltet sein: Aussig: Das heurige Weihnachtsgeschäft, das zwar durch Einkauf des Pu blikums in Deutschland nicht geschädigt wurde, war durch das Miß verhältnis der hohen Bücherpreise zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage in der Tschechoslowakei stark beeinflußt. Das Publikum war einerseits noch zu sehr an die Jnslationspreise gewöhnt, andererseits ist durch das Steigen der Lebcnsbedingungen ein viel geringerer Be trag zur Anschaffung von Büchern vorhanden. Das richtige Weihnachtsgeschäft setzte erst knapp vor dem Feste ein. Gekauft wurden vornehmlich billige und antiquarische Jugend schriften und Romane, auch Neisewerke und Klassiker, soweit dieselben antiquarisch vorhanden waren. Von den Neuerscheinungen wurden bevorzugt: Mann: Zauber- bcrg, Werfel: Verdi, Rainer: 18 Jahre Farmer in Afrika und die Neuauflage des seit langem gefohlten Buches Franck: Ohne Geld um die Welt. Ed. Mi k sch. » Die Gauleitung Brünn berichtet: Das Weihnachtsgeschäft in Brünn war wider alles Erwarten gut. Die Läden füllten sich in diesem Jahre schon in den ersten Dezembertagen, und die Nachfrage steigerte sich bis zum 24. Dezember um ein Bedeutendes. Die Kauflust war, kurz gesagt, eine große, doch -erlaubte es in den meisten Fällen die allgemein fühlbare Geldnot nicht, das gewählte Werk zu dem heute angesetzten Preis zu kaufen. So wurden daher zumeist Bücher im Werte von 60—100 Kronen (bei schöner Literatur) gekauft und bei Jugendschriften nach Bänden zu 20—70 Kronen gegriffen, Musik ging so gut wir gar -nicht vom Lager, obzwar die Nachfrage nach .gebundenen Musikalien keine geringe war. Kunst wurde in einzelnen Fällen gekauft, jedoch auch nur ausgesuchte billige Exemplare. Kunstmappen, die in anderen Jahren fast immer ausverkauft waren, blieben Heuer unberührt. Nach großen Geschenkwerken wurde diese Weihnachten nicht einmal gefragt. Als besonders gutgehende Bücher müssen wir bei dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft hcrvorheben: Brchms Tierlebcn, Universum, Staackmannsche und Fischersche Roman-Neuheiten. Ausfallend starke Nachfrage war nach den Veröffentlichungen der Verlage: Sollors und Stiepel. In den meisten Fällen beriefen sich die Kunden auf die Verzeichnisse dieser Verleger, und es kann daher angenommen werden, daß beide ihre Verlagsvcrzeichnisse in ausgiebiger Iaht unter das lesende Publikum brachten. — Durch das bloße Ausstellen der Sollorsschen Bilderbücher in den Auslagen war für den Absatz ge sorgt. In der Tat ist sowohl Ausstattung wie Preis der Pappe Bilderbücher derartig, daß man ruhig die Behauptung aufstellen kann, die Sollorsschen Bilderbücher sind augenblicklich die schönsten und billigsten. Haben wir gleich eingangs unseres Berichtes das Weihnachts geschäft als »gut« bezeichnet, so sind wir uns bewußt, die Preishöhen der Bücher des vorigen Jahres mit denen des heurigen nicht ver glichen zu haben. Bei strenger Beurteilung hätte das heurige Weih nachtsgeschäft viel besser ausfallen müssen, und zwar schon mit Rück sicht auf die hohen Preise, durch die leicht eine größere Losung zu erzielen war. Da nun aber die Käufer statt wie üblich 2—3 Bücher Heuer nur eins kauften und dies auch zu den heute billigeren zu rechnen war, wurde ein besseres Geschäft nicht erzielt. Wir sind froh, daß fast kein Kunde der Preise wegen ganz ausblieb, was durch den erschreckend flauen Verkehr in den Monaten Oktober bis Novem ber erwartet werden konnte. Hoffen wir, daß es im neuen Jahre besser wird. Dux: Das Weihnachtsgeschäft 1924 brachte den gewünschten kulturellen Erfolg, doch reichte der Umsatz nicht an die Friedensparität heran. Gekauft wurden ausschließlich nur Bücher von literarischem Wert, zumeist in mäßiger Preislage. Die zur Hebung des guten Jugend buches in einem vom Geschäfte abgesonderten Raume veranstaltete Ausstellung hatte einen minimalen Besuch zu verzeichnen, dessen Grnud in den lokalen Verhältnissen zu suchen sein dürfte. Es ist anzunehmen, daß dieser Versuch bei der Wiederholung in den folgender Jahren zu einem besseren Ergebnisse führt. Unter dem Drucke der Krisis der Lohnverhandlungen im Berg bau blieben die Arbeiter fast ganz dem Geschäfte fern, obzwar gerade für die Zusammenstellung guter, billiger Bücher besondere Vorsorge getroffen war. Die Käufe des Mittelstandes blieben, wie nicht anders zu erwarten, hinter der Friedensbasis zurück. Das pekuniär besser gestellte Publikum beginnt langsam beim Bllcherkaufe auszubleiben. Größere Gcschenkwerke, Bücher in Luxusbänden, Klassiker wurden nahezu gar nicht verkauft, ebenso Gegenstände des Kunst- und Musi kalienhandels. C. Scheithauer. Mähr.-Oftrau: Das Weihnachtsgeschäft war in unserem Bezirke wenn auch nicht überraschend gut, so doch immerhin im großen und ganzen befrie digend und eigentlich etwas besser, als nach der ganzen wirtschaft lichen Konstellation im allgemeinen zu erwarten war. Im beson deren muß der auffallende Rückgang im Umsätze mit sogenannten Jugendbüchern und auch Bilderbüchern scstgestellt werden, was wohl zum Teile auch ans den mit dem Jahre 1915 ein setzenden Rückgang der Geburtenziffern zurückgeführt werden muß, zum anderen Teile aber auch auf die teilweise nationale Umschichtung in den gemischtsprachigen Bezirken. Erfreulich ist jedenfalls die Tatsache, daß die reichsdeutsche Konkurrenz endlich nun voll und ganz ausgeschaltct zu sein scheint, betrüblich aber der Umstand, daß es noch immer deutsche Vereine gibt, die sich geflissentlich allüberall an auswärtige Unternehmungen zur Veranstaltung von Bücher-Ausstelluugeu wenden, ohne zu berücksich tigen, daß die Unterstützung der ortsansässigen deutschen Buchhändler, die nicht nur als Geschäfte, sondern auch als Träger einer kulturellen Sendung zu betrachten sind, eine nationale Pflicht ist. Auch gibt es noch immer einige, wenn auch wenige pflichtvergessene Buchhändler, die mit ihren aus der Inflationszeit stammenden Schiebervorräten Preisunterbietungen versuchen. Hoffentlich wird auch dieses Gespenst bald aus unserem Berufe verschwunden sein. Otto Hilf Pilsen: Das diesjährige Weihnachtsgeschäft gestaltet sich, trotz der zurzeit herrschenden ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse, ziemlich leb haft, sodaß die Umsätze in diesem Jahre einen Vergleich mit jenen des Vorjahres wohl bestehen könne». Wenn auch hochpreisige Aus gaben, insbesondere Sammelwerke, Illustrierte und Kunst-Literatur und sonstige Luxusausgaben beinahe unbeachtet blieben, fanden No manliteratur und Jugendschristen aller Art um so mehr Käufer, sodaß der Ausfall auf der einen Seite durch Mehreinnahmen andererseits Deckung finden konnte, wozu natürlich der hohe Umrechnungskurs der Gokdm'ark und des Schweizer Franken nicht unweseutlich beitrug Ge
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