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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1925
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- Deutsch
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X- 28, 31, Januar 1925, Redaktioneller Teil. Börsenblatt s, d, Dlschll, Buchbandel, xgzz Me Kauflust des Publikums war im allgemeinen gut, nur machte sich di« große Geldknappheit dadurch bemerkbar, daß große Werke und Luxusausgaben gar nicht gekauft wurden, Unlerhaltungsliteratur, Reisewerke, Jugendschriften und Bilder bücher wurden sehr stark verlangt. Das Publikum konnte dies mal bet der reichlichen Auswahl von Novitäten voll und ganz befriedigt werden. In den Preislagen 5—15 Mark wurde ganz gut gekauft, aber, wie gesagt, leider war die Zeit zu kurz, AIS besonders gangbare Bücher wurden verkauft: Dahn, Kampf um Roms Ossendowski, Tiere, Menschen und Götter; Molo, Roman meines Volkes; Löns-Bücher; Kügelgen, Jugend- und Lebenserinnerungen; Henry Ford, Mein Leben und Werk; Hed-in, Von Peking nach Moskau; Gras Luckner, Der Seeteufel, An Romanen gingen besonders Herzog, Wieland der Schmied; Schreckenbach, Mühlhäuser Schwarmgeister; Thomas Mann, Zauberberg; Rolland, Sommer; Haupimann, Mutter; Werner Jansen, Irdische Unsterblichkeit, und Presber, Zimmer, Sogar ein Kunde, welcher -Tuten- verlangte, verließ mit einem Duden, Rechtschreibung freudestrahlend das Geschäft, Klassiker sind so gut wie gar nicht gekauft worden. Luxus ausgaben kamen vollständig in Fortfall, dagegen wurden Bilder bücher sehr viel verlangt, besonders das altbekannte Buch: Hofftiranns Struwwelpeter und die Scholzschen Märchenbilder bücher, Der Kreditverkauf hat natürlich gegen die Vorjahre wieder etwas zugenommen und dürfte sich wahrscheinlich ein bürgern. Der Vor st and des Verbandes der Buchhändler Pommerns, Stuttgart (siehe auch unter Württemberg): 1, Gegen Mitte und Ende Dezember sehr erfreulich, 2, Reisebeschreibungen, Biographien, der gute Roman, 3, Isolde Kurz, Der Despot; Frank Thieh, Der Leibhaf tige; Wassermann, Faber; die Werke von Colin Roß; Wiele, Himalaja; Mehlis, Plvtin; Schleich, Besonnte Vergangenheit; Ludwig/Genie und Charakter; Tirpitz, Dokumente, 4, Der Umsatz verteilte sich aus beide Kategorien, soweit man unter Belletristik -leichtere Literatur- versteht, 5, Nachfrage nach holzfreien Klassikern war häufig, 6, Jugendbücher und Bilderbücher wurden viel verlangt. An Jugendschriften stand Thienemann im Vordergrund, dessen billigle Preise aufftelen. An Bilderbüchern beherrschten Hahn in Leipzig und Stalling in Oldenburg den Markt, Nach frage nach unzerreißbaren Bilderbüchern, mich in Lepo rello-Form, war groß. Die Auswahl unter unzerreißbaren Bilderbüchern sollte größer sein. Die vom hiesigen Kreis-Verein in Zusammenarbeit mit Verleger- und Sortimenter-Ortsverein getroffenen Werbemaßnahmen, bestehend ans Anschlag der Pla kate des Börsenvereins an den Litfaßsäulen, dem Spaziergang der Sandwichmänner mit den Plakaten und den durch alle Zei tungen des Landes verbreiteten kleinen Anzeigen -Schenkt Bücher zu Weihnachten«, wirkten sichtlich. 8. Kredit wurde weit mehr als im Vorjahr beansprucht. Der wieder als Käufer auftretende festbesoldete Mittelstand Hai eine unangenehm« Neigung, in di« Friedensschlampcrei des Aufschrsibens zurückzufallen, Für.all« Rechnungsverkäufe Auf schlag zu berechnen, scheiterte an dem Hinweis der Kundschaft, daß die Konkurrenz entgegenkommender sei. Leider besitzt das Sortiment keine BAG der Kundschaft gegenüber, 9, Die Spesen wachsen, was aber beileibe kein Schrei nach dem Zuschlag sein soll, nur nach weiterer Umsatzsteigerung, H, Lindemanns Buchhandlung Kurtz n, Coqui. Ich -möchte hier gerne feststellen, daß die diesjährig« Weih- nachtsnovität von Siebe, Das Teddybuch aus dem Verlag Lebt, L Müller in Stuttgart, der Weih nachts schlager war. Auf -eine originelle Schaufenster-Ausstellung hin habe ich sehr schönen Erfolg gehabt. Dann gingen noch sehr gut Roman« V»il-nbl-i1 l, D-uUch,» Buchhand>l «, o»-!«-»« Wie: Diehl, Ahasver; Fechter, Kletterstange; Rolland, Sommer, und, !->»> not least, das neue Schwabenbuch: Das Herz der Heimat, Ernst Weiß, 1, Rege. 2, Romane, 4 bis 6 Mark, 3, Hauptmann, Insel; Wassermann, Faber; Thieß, Leib haftige; Rolland, Sommer; Diehl, Ahasver; Werfel, Verdi; Schnitzler, Else; Wilde, Epistola; Rolland, Gandhi; Hedin, Pe king; Herzog, Bergfahrten in Südamerika; Ossendowski, beide. Von Autoren am meisten wurde Rolland verlangt. Manns Zauberberg begegnete großem Interesse, fand aber nur geringen Absatz, weil das Werk zu umfangreich und dadurch zu teuer er schien. Vielleicht gelingt es dem geschätzten Autor, künftig größere Arbeiten in einzelnen abgeschlossenen Teilen heraus- zubringen, die es dem Publikum ermöglichen, derartige Werke nach und nach zu erwerben, 4, Ernstere. 5, Gering. 6, Lebhafter wie im Vorjahr, Niedere, 7, Nein, 8, Wenig, 9, Das Publikum ist schneller entschlossen. Ganz neu« Werke wurden fast gar nicht gekauft, Paul Neff Sortiment Walter Guttmann, Tschechoslowakei, Gablonz: Dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft sah man mit sehr ge- mischten Gefühlen entgegen; die Zeiten in der Glas- und Me tallindustrie waren flau, die Vermögensabgaben mußten gezahlt werden, die Steuerauszüge waren für drei Jahre zugestellt wor den usw,, kurzum, die Aussichten waren trüb. Unter diesen Umständen hatte ich mich auf ein« großzügige Reklame einge stellt: für etwa 250 Mark Kataloge, zwei lange literarische Plau dereien in den Sonntags-Nummern der maßgebenden Tages presse, zweierlei Plakate in verschiedenen Farben, di« in allen größeren Orten der Umgebung angeklebt wurden, brachten es fertig, daß das Weihnachtsgeschäft als günstig bezeichnet werden konnte. Es war 1924 nicht leicht, die Kauflust des Publikums zu größeren Käufen zu reizen, und tatsächlich waren auch 90N des Umsatzes kleinere Posten unter 100 Kronen <12,50 Mark), Bcvorzrigi wurden diesmal naturwissenschaftliche Werk«, Reisebeschreibungen und --billige- Belletristik, Ich habe Hun derte guter Romane in Pappbänden (zu 18—24 Kronen, 2—3 Mark) verkauft (die von Grossisten bezogen, mein Aniiquariats- katalog umfaßt 3000 Titel), während vornehme Belletristik zu 5—8 Mark pro Band (S, Fischer, Grote, Grethlein usw.) fast kaum verlangt wurde. Direkt unverkäuflich waren wieder Klassiker-Ausgaben und größere Kunstwerke, Es ist wirklich befremdend, daß hier lni nordböhmischen Industriegebiet niemand Klassiker kauft, wo vor dem Kriege gute Umsätze und große Abschlüsse mit den Ver legern gemacht wurden! Die vierdändigen Klassiker kosteten allerdings 1914 in Leinen 7,20 Kronen, heute ungefähr 135 Kro nen (Juland-Teuerungsindex ist nur 7Xl), In größeren Partien wurden abgesetzt: Greinz, Vorfrüh ling der Liebe; Bartsch, Selige; Herzog, Wieland; Frcnssen, Lütt« Witt; Franck, Ohne Geld um die Welt, Sehr gut war das Geschäft in Bilderbüchern, man merkte es, daß wieder Friedensproduktion in Kindern herrscht; be sonders die künstlerischen Bilderbücher der Jnlandverlage (Stie pel, Sollors) wurden in großen Mengen (12—30 Kronen) ab gesetzt, Di« reichsdeutschen Verlage kamen ins Hintertreffen, weil sie teurer sind als das Inland und Bilderbücher noch einem Zollsatz von lk Kronen pro Kilogramm unterliegen. Die interessierlen Verleger sollten jetzt, wo sich Deutschland und Tschechoslowakei gegenseitig die Meistbegünstigungsklausel ein, räumen, auf Herabsetzung dieses Zollsatzes hinaibeilen und die amtlichen Stellen mobil machen, Bilderbücher über 5 Mark «7
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