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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1882
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18820517
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1882
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113, 17. Mai. Amtlicher Theil. 2151 Missionäre zu versenden wäre. Dadurch dürfte ein großer Theil der Spesen, die jetzt bei directer Kreuzbandversendung erwachsen, wegfallen. Herr vr. Hase hat nun ganz flüchtig die Enquste berührt. Ich will ebenfalls nur mit wenigen Worten daraus zurückkommen. Ich habe schon gesagt, daß die Enquste heute ein ganz anderes Resultat ergeben wurde. Ich könnte Ihnen Mittheilungen aus verschiedenen Städten machen, wo die Meinungen sehr getheilt waren, ja wo man entschieden gegen die Ent ziehung des Postdebits gestimmt war, und die heute mit dem dermaligen Zustande ganz zufrieden sind. Ich halte also die Bedenklichkeiten des Ausschusses für verfrüht und bitte Sie, den Antrag desselben abzulehnen. Vorsitzender: Herr Bergstraeßer hat auch den Vorstand in seine Rede mit verflochten. Die Stellung des Vorstandes zu dieser Frage ist folgende: Es ist Brauch, daß der Vorstand nur dann einen Antrag an die Generalversammlung bringt, wenn derselbe mit Einstimmigkeit gefaßt worden ist; in der Frage, die uns heute beschäftigt, konnte aber ein einstimmiger Beschluß des Vorstandes nicht erzielt, und die Sache daher nicht als Antrag des Vorstandes an Sie gebracht werden. Der Majorität des Vorstandes war es deshalb sehr erwünscht, als der Börsenblatt-Ausschuß sich bewogen fand, den im Vorstand abgelehnten Antrag wieder aufzunehmen und hier in der Generalversammlung wieder einzubringen. Der Vorstand hat aber ferner beschlossen, der Frage alz ganz parteilos gegenüberzutreten und es jedem Mitglied anheimzugeben, in der heutigen Sitzung zu stimmen, wie ihm beliebt. (Bravo!) Herr Kröner: Ich will mich, der Mahnung des Vorsitzenden eingedenk, nicht näher auf Prinzipielles einlassen; nur eine kleine tatsächliche Berichtigung, oder vielmehr eine Anfrage möchte ich mir erlauben. Wenn ich Herrn vr. Hase recht ver standen habe in der Entfernung, in der ich stehe, so hat das Börsenblatt in der in Frage kommenden Zeit etwa 315 Abonnenten verloren. Er berechnet dies auf 3600 Mark Verlust. Wie rechnet er hier? Ich habe ihn in dem Verdacht, als ob er die Herstellungskosten dieser 300 Exemplare gar nicht in Betracht gezogen hätte. Wie sollen an 300 Exemplaren 3600 Mark ver dient oder vielmehr verloren werden? Ein Jahrgang des Börsenblattes wiegt nach meiner Rechnung ungefähr 12 Kilo: das kostet etwa 7—8 Mark Papier; dazu der Druck ca. 2 Mark pro Exemplar, macht pro Exemplar 9 — 10 Mark Auslagen. Damit glaube ich, ist die Sache erledigt. Wir verdienen nämlich an diesen 300 Exemplaren im allerbesten Falle ein paar Hundert Mark, aber nicht 3600. Diese Calculation darf Sie also bei Ihrer Abstimmung wenig oder gar nicht beeinflussen. In der Frage selbst bin ich unentschieden, ich weiß noch nicht, ist das Postverbot unnütz oder nicht. Dagegen in einem Punkte bin ich ganz sicher: Ich glaube, es ist entschieden verfrüht, wenn wir jenen Beschluß jetzt schon wieder aufhebcu Die Einsicht in das, was uns nützlich ist, muß erst festere Wurzeln fassen; dazu war die Zeit zu kurz. Wenn wir im nächsten Jahre wieder auf die Frage zurllckkommen, werden wir viel besser orientirt sein, und der Beschluß, der dann gefaßt wird, der wird, glaube ich, allseitig als nothwendig und als definitiv hingenommen werden, während, wenn wir jetzt schon wieder einen Beschluß fassen, die Beunruhigung und Unsicherheit fortdauern wird. Aus diesem Grunde unterstütze ich auch den Antrag Berg straeßer, daß der Commissionsautrag abzulehnen ist. Herr vr. Brockhaus: Ich würde nicht das Wort ergriffen haben, da ich nichts Neues mitzutheilen habe, und also nach Ansicht des Herrn Vorsitzenden eigentlich nicht sprechen dürste. Ich halte es aber doch für meine Pflicht, und auch die Rück sicht auf den Börsenblatt-Ausschuß bestimmt mich dazu, damit doch auch seine Ansicht hier Vertretung finde. Ich bin durchaus für den Antrag des Börsenblatt-Ausschusses, und zwar aus dem Grunde, weil mir nicht nachgewieseu ist, daß die Vortheile, die man sich versprochen hat, von der Aufhebung des Postdebits, irgendwie erreicht worden sind. Meine Herren! So wie Sie uns Nachweisen können, daß kein Bibliothekar, kein Nichtbuchhändler mehr das Börsenblatt bekommt, so bin ich, und so werden Alle dafür sein. Meine Herren! Machen wirs doch nicht wie der Vogel Strauß, daß wir meinen, wir wollen den Postdcbit aufheben, und nun liest Niemand mehr das Börsenblatt, als wer zum Buchhandel gehört. Das ist nicht der Fall! Ich weiß aus dem Munde von Sortimentern, daß vielfach auch Nichtbuchhändler das Börsenblatt nach wie vor bekommen. Die finanziellen Rechnungen berühren mich gar nicht; aber die Schädigung, die darin liegt, daß die Sortimenter das Börsenblatt jetzt später und weniger regelmäßig erhalten, die ist für mich entscheidend. Ich bitte Sie, den Antrag des Börsenblatt-Ausschusses anzunehmen. Herr Parey: Ich bekenne, daß ich die Anschauung Derer theile, welche meinen, daß eine Secretirung des Börsen blattes durch die im vorigen Jahre beschlossene Maßregel allerdings nicht herbeigeführt worden ist. Ich stütze mich aus die Ueberzeugung, daß es wohl wenig Sortimenter geben wird, welche beispielsweise dem Custos einer Universitäts-Bibliothek das Börsenblatt vorenthalten würden, ich stütze mich auch darauf, daß einige Handlungen 4, 5 Exemplare bezogen haben, — ver- muthlich nicht für ihr Handlungspersonal, sondern um dieselben weiter zu geben. (Hört! Hört!) Aber, meine Herren, ich muß auch sagen, die Zeit von einem Vierteljahre halte ich für viel zu kurz, um in der Sache vollkommen klar zu sehen; und wenn ich auch meinerseits genügend überzeugt bin, daß eine Secretirung nicht erreicht wird, daß die Maßregel wenig nützt, so bin ich noch fester überzeugt, daß sie nichts schadet. Für den Verlegerstandpunkt ist die Sache ja irrelevant. Nach den Debatten der gestrigen Delegirtenversammlung sind aber die Sortimenter doch meist noch der Meinung, daß für die Zukunft ein Nutzen daraus erwachsen werde, daß also, wenn die Maßregel nichts nützt, doch auch nicht schadet; und ich muß sagen, lassen wir ruhig noch ein Jahr hingehen, dann werden sich genügende Erfahrungen herausgestellt haben. Die Meinung vieler Sortimenter, daß die Maßregel in der That etwas genützt habe, ist für mich um so mehr bekräftigt worden, als sie gerade ja in der Lage sind, Opfer an Geld dafür bringen zu müssen. Herr Schultheß: Geehrte Herren Collegen! Nur ein ganz kurzes Wort. Es will mir scheinen, und ich glaube mich dabei auf die überwiegende Mehrheit der schweizerischen Buchhändler stützen zu dürfen, — es will mir scheinen, es wäre verfrüht, jetzt schon wieder eine Aenderung im Bezug des Börsenblattes anzustreben und eventuell den vorjährigen Beschluß um zustürzen. Wir Schweizer wünschen vielmehr, daß weitere Erfahrungen, gesammelt werden möchten, und betrachten im Ferneren die finanzielle Seite der Sachlage durchaus nicht als die allein den Ausschlag gebende. Vorsitzender: Es hat noch Herr Abendroth ums Wort gebeten; es ist aber inzwischen auf Schluß der Debatte
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