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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1882
- Sprache
- Deutsch
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H 113, 17. Mai. Amtlicher Th eil. 2l55 regelmäßiger Verbindung stand, sondern auch durch eigenen Ver lag wissenschaftlicher Werke und durch Gründung eines ange sehenen Sortimcntsgeschästs wesentlich zu erweitern. Von Mitgliedern des Börsenvereins wurden uns durch den Tod entrissen: Julius Astmann in Straßburg am g. März 1882, Heinrich August Blumenreiter in Berlin im März 1881, Wilh. Falk in Duisburg am 13. März 1882, Moritz Louis Geißler in Leipzig am 25. Februar 1882, Albert Gerstenberg in Hildesheim am 3. Januar 1882, Aug. Ema- nuel Glücksberg in Berlin am 23. Mai 1881, Hern,. Franz Jakob Hartung in Leipzig am 29. Mai 1881, Georg Emil Eduard Louis Himly in Leipzig am 25. November 1881, Salomon Höhr in Zürich am 12. Februar 1882, W. Kitzinger in Stuttgart am 7. Februar 1882, Josef Klemm in Wien am 27. Februar 1882, Franz Kluge in Reval am 12. April 1882, Paul Gustav Kürsten in Leipzig am 8. Juli 1881, Ferd. Lindemann in Ulm am 17. April 1882, Johann Wilh. Moeser in Berlin am S. December 1881, Ad. Ed. Leop. Niedergesäß in Leipzig am 27. November 1881, Fre- derik Petri in Rotterdam im Januar 1882, Max Theod. Rübe in Leipzig am 5. Mai 1881, G. Adolph F. D. Russell in Münster am 26. December 1881, Ernst Victor Schmor! in Hannover am 1. August 1881, August Ludwig Sorge in Osterode am 15. August 1881, Augustin Joseph Tonger in Cöln am 11. August 1881, Aug. Philipp Leopold v. Vangerow in Bremerhaven am 22. Juni 1881, vr. tb. I. H. Wichern in Hamburg am 7. April 1881, Wilh. Christ. Winter in Frankfurt a/M. am 11. August 1882. Am 29. September starb in seiner Vaterstadt Berlin kurz nach Vollendung des 61. Lebensjahres Herr Hermann Kaiser, Inhaber der Firma: E. H. Schroeder's Verlag. Eine ideal angelegte Natur, suchte und fand er in seinem geschäftlichen Wirken Befriedigung darin, für Pflege des Schönen und Edlen in tüchtigster Weise einzustehen, während es seiner Natur wider strebte, durch reclamenhaftes Hervortreten sich diejenige Geltung zu verschaffen, welche sein Wirken im reichen Maße verdiente. Wenn schon sein Buchverlag höchst achtnngswerthe Artikel aus weist, so liegt doch der Schwerpunkt seiner Thätigkeit als Ver leger in der Pflege des Kunstverlags, für dessen Herstellung er die ausgezeichneten Kräfte eines Eduard Mandel und anderer hervorragender Künstler zu gewinnen wußte. Vornehmlich war es das Portrait in seiner vollendetsten Wiedergabe, dem er seine liebevollste Sorgfalt zutheil werden ließ; und er konnte sich wohl das Zeugniß geben, daß die unter seiner Firma erschienenen Blätter dem besten Kunstgeschmacke Genüge leisteten. — Der Grundzug in dem Charakter des Verstorbenen lag darin, daß es ihn unwiderstehlich drängte, dem Guten, Wahren und Schönen überall zur Geltung zu verhelfen. In diesem Charakterzuge wurzelte auch fein stark entwickeltes Rechtsgefühl, welches ihn in Gemeinschaft mit seinem ihm im Tode vorangegangenen Freunde Julius Springer Mißstände aus dem ihm zunächst liegenden Ge biete des literarischen Rechts in jahrelangen Kämpfen befehden und für deren Beseitigung streiten ließ. Auf diesem Felde hat sich Kaiser Verdienste erworben, welche seinem Namen für alle Zeiten ein dankbares Andenken sichern. Als anerkannte Autorität aus allen Gebieten buchhändlerischer Rechtsfragen, war er lange Zeit fast ausnahmslos überall da betheiligt, wo es sich um die Interessen des Buchhandels handelte, war er auch jahrelang ein eifrig thätiges Mitglied dreier königlich preußischer literarischer und künstlerischer Sachverständigen-Vereine. Sein Wirken für den Berliner Buchhandel speciell sei hier nur angedeutet; er hat durch den Nachruf eines ihm persönlich nahestehenden College» schon verdiente Würdigung gefunden. Von allgemeinem Interesse für den gesammten preußischen Buchhandel war sein unermüd liches Ankämpfen gegen das Cautionswesen und die Zeitungs- Stempelsteuer, und mit Genugthuung konnte er endlich seine Bestrebungen mit Erfolg gekrönt sehen, während seine Bemühungen um Aufhebung der Pflichtexemplare in Preußen bis jetzt noch erfolglos geblieben sind. Eine Frucht seiner Beschäftigung mit der preußischen Gesetzgebung in Bezug auf Urheberrecht, Buch handel und Presse war das von ihm über diesen Gegenstand Publicirte allgemein geschätzte Werk. Auch an dem Zustande kommen der deutschen Reichsgesetzgebung über das literarische und künstlerische Urheberrecht nahm Kaiser thätigen Antheil. Nicht minder setzte er für Schaffung eines internationalen Urheber rechts seine Kräfte ein. Von inneren Fragen des Buchhandels beschäftigten ihn besonders lebhaft die geschäftlichen Schäden und Mißbräuche, gegen welche er unermüdlich durch Wort und Schrift auftrat, allerdings, ohne mit seinen idealen Anschauungen in allen Punkten gegen die Forderungen der Praxis durchdringen zu können; ferner die ihm als Gegenmittel gegen die geschäft lichen Schäden erforderlich scheinenden Reformen des Buchhandels und des Börsenvereins. Es konnte nicht fehlen, daß die Allge meinheit an eine so tüchtige Kraft auch ihre Anforderungen stellte, und so fand denn Kaiser Gelegenheit, nicht nur als Mitglied verschiedener Commissionen wirksam zu sein, sondern auch 12 Jahre hindurch (von 1865—1879) mit Ausnahme nur zweier Jahre theils im Vergleichs-, theils im Wahlausschüsse eine er sprießliche Wirksamkeit im Interesse des Börsenvereins zu ent wickeln. Ein dankbares Andenken ist seinem gemeinnützigen Wirken für alle Zeiten gesichert. Die hohe Verehrung, in welcher der Verstorbene bei seinen Berliner College» stand, hat in Errich tung eines Grabdenkmals würdigen Ausdruck gesunden, welches demnächst enthüllt werden soll. Eines der angesehensten Mitglieder des Leipziger Buch handels, Herr Theodor Oswald Weigel, wurde am 2. Juli aus seinem Gute Hosterwitz bei Dresden durch einen schnellen Tod seiner gesegneten Wirksamkeit entrissen. Als jüngster von sechs Söhnen des auch als Verlagsbuchhändler bedeutenden Universitäts-Proclamators Johann August Gottlob Weigel am 5. August 1812 geboren, hatte er das Glück, schon als Kind durch den kunstsinnigen Vater zu der Pflege des Schönen heran- gebildet zu werden, welche auf sein späteres geschäftliches Leben einen so bedeutenden Einfluß gewinnen sollte. Nach tüchtiger allgemeiner und geschäftlicher Vorbildung trat Weigel erst als Gehilfe, vom 1. Januar 1836 an als Compagnon in das väterliche Geschäft, das er schon nach zwei Jahren in seinem ganzen Um fange käuflich übernehmen konnte. Bon nun an war er bestrebt, die verschiedenen Zweige seiner Handlung theils durch Ankauf anderer Buchhandlungen zu erweitern, theils durch eigene reiche Verlagsthätigkeit fort und fort mit hedeutenden und gediegenen Werken aus verschiedenen Zweigen der Wissenschaft zu vermehren. Hohen Werth legte er vor allem auf E. Förster's Denkmale deutscher Baukunst, Bildnerei und Malerei. Durch Ankauf der L. Schumann'schen Buchhandlung in Leipzig kam er in den Besitz eines Commissionsgeschäfts. Seine Vorliebe für die englische Sprache war wohl die nächste Veranlassung dazu, daß er Verbindungen mit England anknüpfte, welche besonders in dem Vertriebe hervor ragender englischer Berlagswerke ihren Ausdruck fanden. Auch das schon von dem Großvater gegründete Antiquariatsgeschäft fand liebevolle Pflege und Weiterbildung. Eine interessante Vermehrung fand dasselbe durch Ankauf der gesammten Vorräthe der Göthe'schen Disputationenhandlung in Leipzig, des letzten derartigen Geschäfts, welches in Deutschland bestanden hat. Als 307'
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