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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1882
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- Deutsch
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38, 15. Februar. Nichtamtlicher Theil. 703 Leipziger Buchhandels einen dauernden Namen erworben: Oswald Weigel und Julius Klinkhardt, Beide angesehene Bertreter des Leipziger Verlagsbuchhandels, wenn auch auf verschiedenen Gebieten, Beide mit demselben auch andere Geschäftszweige ver bindend, Beide erst nach langer erfolgreicher Thätigkcit in hohem Alter abgerufen, in voller geistiger und körperlicher Rüstigkeit und in der begründeten Zuversicht, daß ihre Firmen weiter fortblühen werden. Theodor Oswald Weigel, geb. 1812, errichtete 1836 die Firma T. O. Weigel, vereinigte mit derselben kurz daraus (1838) die von seinem Vater 17S7 begründete Antiquariats- und Verlagsbuchhandlung und hat in 45jährigerThätigkeit seine Firma zu einer der ersten im deutschen Buchhandel zu erheben verstanden. Als Verleger zeichnete er sich besonders durch seine umfangreichen literarisch-artistischen Unternehmungen aus, zu diesen veranlaßt durch seine eigene Vorliebe für die Anfänge der Druckerkunst in Bild und Schrift, die er i» einer kostbaren Sammlung zu vereini gen wußte und in einem von vr. Zestermann verfaßten Pracht werke beschreiben ließ, das ebenso seiner Firma, wie dem deutschen Buchhandel und Buchdruck volle Ehre machte. Friedrich Julius Klinkhardt, geb. 1810, begründete 1834 zunächst eine Sorti ments- und Commissionsbuchhandlung, widmete sich dann aus schließlich dem Verlagsgeschäst und vereinigte mit demselben bald Schriftgießerei, Buchdruckerei, eine lithographische Kunstanstalt und andere technische Zweige, 47 Jahre lang an der Spitze seines umfangreichen Geschäfts wirkend, seit 1868 von seinen beiden Söhnen unterstützt. Persönlicher Neigung folgend, gab er seinem Verlage eine pädagogische Richtung und hat auf diesem Gebiete große Erfolge und sich ein bleibendes Verdienst erworben. In unserm vorjährigen Berichte wiesen wir bereits darauf hin, daß unser Verein bald das 50jährige Jubiläum seines Bestehens zu feiern habe. Eine aus unserer Mitte gewählte Commission hatte den Auftrag übernommen, eine literarische Festgabe für dieses Jubiläum vorzubereiten, und ihren Vorschlägen gemäß haben wir beschlossen, eine solche zu veröffentlichen. Wir haben volle Zuversicht, daß die schwierige Aufgabe in würdiger Weise gelöst werden und die Festschrift rechtzeitig erscheinen wird; nähere Mittheilungen darüber glauben wir vorläufig noch unterlassen zu sollen. Was den Tag des Jubiläums betrifft, so haben von uns angestellte Erörte rungen ergeben, daß nicht der 10. December 1832, wie wir voriges Jahr angaben und wie allgemein angenommen wird, als der eigent liche Gründungstag unseres Vereines anzusehe» ist, da an diesem Tage zwar die Bestätigung des Statutenentwurfs seitens der sächsischen Regierung erfolgte, die sörmliche Constituirung des Ver eines aber erst am 25. Februar 1833 stattsand. Wir schlagen Ihnen deshalb vor, das 50 jährige Jubiläum unseres Vereines nicht am 10. December d. I., sondern am 25. Februar nächsten Jahres zu feiern. Genehmigen Sic unseren Vorschlag, so werden Sie gewiß auch damit einverstanden sein, daß Ihre Deputation erst dcrMächst- jährigen Generalversammlung das nähere Programm der Festseier vorlegt. Vorschläge darüber aus Ihrer Mitte werden uns aber natürlich jederzeit und auch schon heute willkommen sein." Im Anschluß hieran macht der Führer der Vereinsrolle, Herr Otto Holtze, folgende statistische Mittheilungen. In dem verflossenen Vereinsjahr hat der Verein 9 seiner Mit glieder durch den Tod verloren, nämlich: am 26. April 1881 Herrn Friedrich Julius Klinkhardt, Firma Julius Klinkhardt; am 25. Mai Herrn Max Theodor Rübe, Firma Max Rübe; am 7. Juli Herrn Theodor Oswald Weigel, Firma T. O. Weigel; am 8. Juli Herrn Paul Gustav Kürsten, Firma G. Kürsten's Verlag; am 21. September Herrn Carl August Di ttrich, Firma Carl Aug. Dittrich; am 16. November Herrn Hermann Theodor Rudolf Fries, Firma Hermann Fries; am 25. November Herrn Georg Emil Eduard Louis Himly, Firma Zangenberg L Himly; am 27. November Herrn Adolf Eduard Leopold Nieder gesäß, Firma Literarisches Institut; am 4. Januar 1882 Herrn Anton Rudolf Kabatek, Firma A. Kabatek. Außerdem starben die dem Verein srüher als Mitglieder an gehörig gewesenen Herr Hermann Franz Jacob Hartung am 29. Mai und Herr Gustav Eduard Schulze am 18. August 1881. Aus dem Verein sind theils freiwillig, theils wegen Aufgabe des Geschäftes, sowie auf Grund sonstiger statutarischer Bestim mungen ausgeschieden: 26 Mitglieder; dagegen wurden 44 neu in den Verein ausgenommen. Die Zahl der Vereinsmitglieder beträgt jetzt 370 und es re- präsentiren dieselben 372 Firmen. Im Vorjahre hatte der Verein 361 Mitglieder mit 359 Firmen und es hat daher eine Zunahme der Mitglieder um 9, der Firmen um 13 stattgefunden. Nachdem Niemand über den Geschäftsbericht das Wort ver langt hatte, wurden der Rechnungsabschluß über das vergangene Jahr und das Budget für das Jahr 1882 unter Verzicht auf Vor lesung genehmigt, vorbehaltlich der Prüfung derselben durch den hierfür zu wählenden Ausschuß. Der Antrag der Deputation, dem Verbände der Provinzial- und Localvereine im deutschen Buchhandel beizutreten, fand ohne Debatte einstimmig Annahme. Mit der Proclamation der (bereits in Nr. 28 des Börsen blattes bekannt gemachten) Wahlen in die Deputation, sowie in die Ausschüsse zur Rechnungsprüfung und zur Beaufsichtigung der Be stellanstalt wurde die Versammlung geschlossen. Büchersendungen mit Postaustrag. Ein Schmerzensschrei aus der Provinz. Der Glaube an die Schädlichkeit des Zwischenhandels, so schreibt die Weser-Zeitung, scheint selbst in Kreisen zu spuken, deren ganze Lebensstellung auf eine genaue Bekanntschaft mit den, Wesen dieses wichtigen Factors menschlicher Thätigkcit hinweist. Man wird sich vielleicht erinnern, daß vor einigen Jahren vom dermaligen Generalpostmeister, jetzigem Staatssecretär des Reichs postamts, Stephan, der Plan gehegt wurde, ein Postbuchamt einzu richten, d. h. Anordnungen zu treffen, welche dem Publicum er möglichen sollten, nicht allein seine Tagesblätter, sondern auch Bücher, Musikalien, kurz seinen ganze» literarischen Bedarf durch die Post zu decken. Der vorzüglich organisirte Sortimentsbuch handel hatte diese Schreckenskunde nicht sobald vernommen, als er auch eine mächtige Agitation gegen die bedrohliche Maßregel ein leitete; mit Rücksicht aus die eingelausenen Petitionen ist die Aus führung derselben denn auch damals unterblieben. Dieselbe ist jetzt wieder ausgenommen; da man aber inzwischen in leitenden Kreisen den Zwischenhändler als den am Marke des Volkes zehren den Schmarotzer erkannt hat, erscheint die Post nicht in der häß lichen Gestalt eines solchen, sondern in der anmuthigeren des Spediteurs, der dem großen Verleger für wenige Pfennige willig Colportagedienste leistet. Fast unbemerkt, und wie es scheint, selbst vom Buchhandel wenig beachtet, ist am 1. Januar d. I. die Ein richtung in Kraft getreten, daß man „Büchersendungen mit Post austrag" abgehen lassen kann. Der Buchhändler kann unter Beobachtung gewisser Formalitäten jede Postanstalt des Deutschen Reiches beauftragen, bezeichnet?» Adressaten ein buchhändlerisches 100*
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