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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1882
- Sprache
- Deutsch
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An die Herren Verleger. s4430.^ Die Vorstandschaft des Münchener Buchhändler Vereines, dem jedoch die Majorität der hiesigen Firmen, darunter sämmtliche Ver lagshandlungen von Bedeutung, nicht angehört, hat am 5. Dccember vorigen Jahres an die versandt, worin behauptet wurde, ich hätte für Weihnachten 1881 einen Katalog ausgegeben, in welchem neue Bücher unter dem Ladenpreise angesetzt sind. Gegen diese Anschuldigung habe ich am 18. Deccmber v. I. bereits eine öffentliche Er klärung erlassen, dahin gehend, daß ich zu Weihnachten überhaupt einen Katalog nicht drucken ließ, sondern lediglich von Leipzig eine Partie des bekannten kleinen Baarsortimenter- Kataloges mit Ordinärpreisen für das Publicum bezog und an meine Kunden vertheilte. Auffallender Weise ist diese vertrauliche Mittheilung mehreren hiesigen Vcrlagshand- lungen nicht zugegangen. Dieselben hätten aber auch Gelegenheit gehabt, sich sofort von der Unrichtigkeit der Angaben des Herrn Theodor Ackermann zu überzeugen. Ueber- haupt kam es keiner hiesigen Verlagshandlung in den Sinn, mir die Auslieferung des Ver lages zu verweigern, und selbst Mitglieder des Vereines expedirtcn nach wie vor meine Be stellungen. Am liebsten hätte ich über die ganze gegen mich gerichtete, unqualificirbare Agitation, deren eigentlicher und wahrer Beweggrund nach meiner Meinung nur im sogenannten Brotneid zu suchen sein dürfte, geschwiegen, hätte mir nicht nachstehender, vor einigen Tagen mir ganz unerwartet zngegangener Brief Anlaß gegeben, nochmals auf die Sache zurückzukommen und dieses Schriftstück zu veröffentlichen. Dasselbe lautet: München, 7. Januar 1882. „Herrn L. Bartenhanser's Buchhdlg. hier. Es sind uns kürzlich Circulare des Mün chener Buchhändler-Vereines zngekommen, die gegen Sie gerichtet sind und Ihnen bekannt sein werden. Wir gehören diesem Vereine aus dem Grunde nicht an, weil wir den Nutzen eines Antischleudervercines nicht ein- sehen, wenn der Vorstand obigen Vereines selbst Schleuderei treibt. „Herr Theod. Ackermann hat in seinem Auslagefenster von Ramberg, Hermann und Dorothea, die Lichtdrnckausgabe, welche vor 4 Wochen erschienen ist und ordinär 10 kostet, mit Preiszettel zu 8 ^ ausgelegt. „Wir geben Ihnen dieses Material zur be liebigen Verwendung. Mey L Widmayer." Ein weiterer Commentar ist nicht noth- wendig. Ich will dem nur beifügen, daß Herr Theodor Ackermann als Vorstand des Münche ner Buchhändler-Vereines die Sympathirn vie ler seiner Herren College« nicht besitzt, schon aus dem Grunde, weil er es ist, der durch Jahre lang fortgesetzte Schleuderet alle Kundschaft an sich zu ziehen suchte und das Bücher kaufende Publicum daran gewöhnte, neue Bücher stets unter dem Ladenpreise erwer ben zu können. Dieser Herr würde viel besser thun, vor seiner eigenen Thür zu kehren, als auf Ändere Steine zu Wersen. Zwar verschanzt sich Herr Theodor Ackermann in der gegen mich unternommenen Agitation hinter die Firma „Münchener Buchhändler-Verein", allein Nie mand, der die Verhältnisse kennt, kann im Zweifel sein, daß er allein die Seele der gan zen Bewegung gegen mich ist, und will ich nur die Schaufenster meiner Läden umschleicht, um vielleicht etwas entdecken zu können, das zu einer ^enunciation verwendbar wäre. ^ nur den Erfolg des „sompsr aliguick Imeret," anstreben will. Tie Herren Verleger aber werden sich der Einsicht nicht verschließen können, daß eine Zuwiderhandlung gegen die bekannte Verleger- Herrn Theodor Ackermann Vorgehen, der der wirkliche Schleuderer ist, wie auch obiger Brief beweist. München, Brienuer Str. 8 u. Promenadestr. 1, den 14. Januar 1882. Ludwig Bartenhanser's Buchhandlung u. Antiquariat. s443lZ Vorstehendes Inserat veranlaßt uns, den Lesern des Börsenblattes zur Kenntniß zu bringen, daß unser Vorstand unterm 5. Decem- ber v. I. an diejenigen Verleger, welche sich s. Z. der bekannten Leipziger Erklärung an- geschlossen hatten, eine „Vertrauliche Mitthei- lung" abgehen ließ, welche lautete: München, am 5. Deccmber 1881. ?. ? Genau heute vor einem Jahre sahen wir uns genöthrgt, die Herren Unterzeichner der bekannten Verleger-Erklärung, sowie die Her ren Commissionäre von der Geschäftsweise der hiesigen Firma L. Barten Hauser in Kenntniß zu setzen und um die zugesagten Maßregeln gegen dieselbe zu bitten. Fast sämmtliche Empfänger unserer bezüglichen Mittheilung Unterzeichneten das derselben beigegcbene Formular und verständigten uns werden. Nach wenig Tagen war denn auch als ein Erfolg wahrnehmbar, daß von allen Büchern in B.'s Schaufenster die Preis notizen mit niedriger» als den Ladenpreisen verschwanden, und ist seitdem auch nicht be merkt wordendaß in dieser Weise vc^ Festgeschenken verbreitet, welcher in eclatan tester Weise gegen die Regel verstößt, daß neue Bücher nicht unter dem Ladenpreise an gezeigt werden dürfen. Der Katalog (an scheinend ein wenig oder gar nicht ver änderter Abdruck des vorjährigen) liegt uns begreiflicherweise nicht in hinreichender An zahl vor, um Ihnen hier ein Exemplar als Beleg beifügen zu können; doch wird Ihnen unser Wort Bürgschaft sein, daß Ihr Verlag darin vertreten ist, oder daß Sie als Com- missionär Anlaß haben, Ihrer Erklärung vom 3. Februar v. I. gemäß zu handeln. Die on- gezcigten Bücher sind meist 16 U oder 20, oft noch mehr, selten weniger Procent unter dem Ladenpreis notirt; auf besonderen Wunsch sind wir bereit, Ihnen Proben der Ansätze für Ihre Artikel mitzutheilen, oder falls Sie Commissionär sind, Ihnen Anhaltspunkte zu geben, welche für Ihre Mitwirkung noth- wendig erscheinen, einstweilen müssen wir uns bei der uns allen jetzt sehr karg zu gemessenen Zeit auf das Gesagte beschränken, für dessen Richtigkeit wir eintreten, und bitten wir Sie auf Grund dessen, mit den verheißenen Maßnahmen nicht zu zögern, um uns beim be ginnenden Weihnachtsgeschäfte noch nach Mög lichkeit zu schützen, mithin anL. B. Ihren Verlag nicht mehr zu liefern, und auch sowohl Ihrem Herrn Commissionär als dem der Firma L. B., Herrn L. Staackmann, sowie allen Herren Baar-Sortimentern Auftrag in gleichem Sinne zu geben. Insbesondere erbitten wir noch, daß Sie diese Maßnahmen nicht früher rückgängig machen, als bis wir selbst Ihnen bestätigen, daß die Ursache derselben auf gehört hat. Die anhängenden Zettel bitten wir aus gefüllt in thunlichster Bälde an ihre Adressen gelangen zu lassen, und verharren mit hochachtungsvollem Gruße Der Vorstand des Münchener Buchhändler- Vereins : Theodor Ackermann. Carl Schöpping. K. Fr. Mayer. G. Himmer. Julius Grubert. Diejenigen Verleger, deren Artikel in dem betreffenden Kataloge nicht vertreten waren, er hielten die Mittheilung mit folgendem Nachsatz! Vorerwähnter Katalog enthält zwar nichts von Ihrem Berlage, doch glauben wir auch Ihre thätige Mithilfe anrusen zu dürfen, im Hinblick darauf, daß L. B. dem seinen Laden besuchenden Publicum notorisch sagt, man kaufe bei ihm jedes Buch wohlfeiler als in andern Buchhandlungen und einen zweiten Kataloge wie man ihn von den Baar-Sortimentern ge liefert erhält, mit dem Bemerken übergibt, daß von den darin genannten Preisen 15^ Rabatt gewährt werden. Es dürfte das ebenso als eine öffentliche Ausbietung zu betrachten sein, wie die Anzeige in Katalogen oder Zeitungen. Selbstverständlich wurde die „Mittheilung" auch allen hiesigen Unterzeichnern der Verleger Erklärung, darunter den Herren Mey L Wid mayer zugcsandt. Etwa 10 oder 12 Tage dar auf ließ Herr L. Bartenhauser im „Münchener Fremdenblatt" nachstehende „Leffentliche Erklä rung" abdrucken: AM" Oeffmtliche Erklärung. Die Herren Buchhändler Theodor Acker mann, Carl Schöppmg, R. S. Mayer. G. Himmer und Julius Grubert von hier haben es auch Heuer wieder für gut befunden, mich bei den Herren Verlegern anzuschwärzcn, daß ich einen Katalog herausgegeben hätte, in öffentlich angeboten seien. Meine genannten hiesigen Collegen fordern gleichzeitig die Herren Verleger auf, an mich nichts mehr zu liefern, obwohl ich nur gegen baar beziehe. Schon in der vorjährigen Weihnachtssaison haben dieselben Herren dasselbe Manöver gegen mich ausgespielt. Da diese gegen mein Geschäft gerichtete
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