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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1881
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1881
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- Deutsch
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S710 Nichtamtlicher Theil. 28«, 12. Lecember. Pflegkinder gebracht, haben» obbemelte Vormünder 800 Gulden welche sie gedachteiin Herrn» feyerabennden angeben, dero Orthß, vnd in solchen Handel gewenndett," So endete diese großartige Geschäftsverbindung, welcher wir eine Reihe der bedeutendsten Verlagswerke jener Zeit verdanken. Feyerabend's Verbindung mit Simon Hüter war nicht von dem gleichen Erfolge begleitet wie die „Companei", konnte auch naturgemäß nicht eine solche Ausdehnung gewinnen, da ja Hüter weder die Mittel noch eine Druckerei besaß und nebenbei als Buchführer Geschäfte machte, während Feyerabend doch nicht nach zwei Seiten hin gleiche Rührigkeit entsalten konnte. Die aus diesem Verlag hervorgcgangenen Werke bilden daher nur eine kleine Zahl gegenüber der großen Menge, welche Feyerabend's Na men als Verleger trägt, doch weist auch diese kleine Zahl manche bedeutende mit Holzschnitten von Jost Amman geschmückte Bücher auf. Darunter ist zu erwähnen „Fronsperger, von Kayserlichen Kriegsrechten", wovon im Verlauf von zwei Jahren zwei Auflagen erschienen, ferner „Julius Cäsar, verdeutscht von Ringmann", „Plinius, Naturgeschichte", „Die berühmten Frauen des Boccatio" und endlich Rüxner's „Turnierbnch", welches ohne dessen Namen herausgegebcn wurde. In der Regel bezog Hüter als Buchsührer mit Büchern der „Companei"die Leipziger Messen. So hatte er auch im Jahr 1568 die dortige Neujahrsmesse besucht, als ihm seine und Feyerabend's gesammte Büchervorräthe wegen eines zur Messe gebrachten Nach drucks der Carion'schen Chronik confiscirt wurden. Es hatte nämlich der Professor der Arzneiwissenschaft an der Universität Wittenberg, vr. Caspar Peucer, der Schwiegersohn Philipp Me- lanchthon's, welch' letzterer ehemals die Chronik von Carion be arbeitet hatte, bei dem Kurfürsten August von Sachsen sich be schwert, daß ihm in Frankfurt trotz des (sächsischen) Privilegs diese Chronik nicht nur nachgedruckt, sondern sogar auch „die- selbig In deme verselschet, das ezlich dingk ausgelassen vnd anders darein gebracht wurden, In welchem sürnemlichen der Churfürst zu Brandenburgk beschwerlichen vnd verdrislichen gedacht vnd er- wehnet." Der Kurfürst August verlangte deshalb in einem Schrei ben aus Dresden, den 7. Januar 1568, von dem Rath, daß dieser das Buch bei den Druckern confiscire. Auch Peucer wandte sich mit einer Beschwerde an den Frankfurter Rath, welche dieser an Feyerabend gelangen läßt. Letzterer entgegnet in einem längeren Bericht und legt zugleich die Abschrift einer an den Kurfürsten August gerichteten Rechtfertigungsschrist bei. Er sagt darin u. A., daß die Carion'sche Chronik bereits von Cyriacus Jacob und David Zöpfel nachgedruckt sei und „etlich taufen! exemplaria dauvn verkhausft" worden, ohne daß der Rath oder sonst Jemand etwas dagegen eingewandt hätte. Der Rath nahm sich nun auch seiner Bürger an und verwies die Kläger an das Frankfurter Gericht. Hiermit scheint man sich in Sachsen beruhigt zu haben; wenigstens finden sich darüber keine weiteren Acten im Frank furter Archiv; auch ging Hüter in dem folgenden Jahre wieder nach Leipzig zur Messe. Nunmehr löste sich auch die Geschäftsverbindung zwischen Feyerabend und Hüter ans, infolge dessen Letzterer an Feyer abend 1500 Gulden zurückzahlen mußte. (Fortsetzung folgt.) MiSrellcn. Replik (s. Nr. 276). — Hrn. Baensch gegenüber erkläre, daß es unwahr ist, wenn er behauptet, betreffende letzte Novität — auch bei früheren war dies meist nicht der Fall — vier bis sechs Wochen vor Erscheinen den Sortimentern angezeigt zu haben. Sicher in den ersten Tagen des November, wohl aber schon im October hat Hr. Baensch Circulare an alle Militärbehörden ver schickt, in denen er die Carlowitz'sche Instruction empfiehlt und aus 10 Exemplare das elfte gratis zu liefern verspricht. Exem plare des Buches hat Hr. Baensch am 4. November direct an Mili tärbehörden geliefert — dem Sortimenter das Bach aber am 21. November erst angezeigt. Daß Hr. Baensch Hrn. Tiitmann hier einige Bestellungen überwiesen (wahrscheinlich infolge meiner Re- clamation), mag ja möglich sein, alle gewiß nicht, zumal das Buch in Berlin erschienen. Ganz entschieden muß ich die mir nachge sagte Erdichtung zurückweisen. Mein Geschäftspersonal ist Zeuge, daß Hr. von Baensch mir auf meine private Interpellation durch seinen Abgesandten mittheilen ließ, er werde auch in Zukunft je nach Belieben den Modus des Selbstvcrtriebes vor Ausgabe andas Sortiment beibehalten. Schließlich halte eine Auslage von — wenn ich richtig unterrichtet worden bin — 4000 Exem plaren für nicht so klein, daß, wie Hr. Baensch im Anfang seiner Entgegnung andeutet, L cond.-Sendungen unterbleiben müssen. — Auch noch heute erkläre, daß der Sortimenter bei Verwendung für angezogenen Verlag, solange der Verleger denselben vor Aus gabe an den Buchhandel selbst direct vertreibt, kaum einiger maßen nennenswerthe Resultate erzielen wird und kann. Dresden, November 1881. C. Höckner. Der seit langem vermißte Katalog der ziemlich umfang reichen Bibliothek des Reichstags ist jetzt soweit sertiggestellt, daß er bereits zum Drucke gegeben werden konnte und jedenfalls in der Frühjahrssession bei den Abgeordneten zur Bertheilung kommen wird. Hoffentlich läßt sich dann auch ein Arrangement treffen, daß auch weiteren Kreisen der Wissenschaft und der Presse die namentlich nach staatsrechtlicher Seite so reiche Bibliothek, die sonst den größten Theil des Jahres unbenutzt bleibt, vielen Wün schen entsprechend, zugänglich gemacht wird. (Allg. Ztg.) Vetter V-meiAer /Är TlibttoArazMe unck TkibttMeLmissenseka/k. Hor- nnSAegsdon von Or. 4. kotrbolckt. Oooombor 1881. Inbult: LobwoiLortsobo Lebrittstoltor. Von 4. Loburnann. VIII. Iltzinrieb Harr. — ktan muss „OutnloAo gonoralo altabstieo ckoi libri stumxati Zolls Liblioteobs ck'Itntm". Von 8. Xni-- äuooi. — Vorrsiobniso cksr ötköntliobsn Ltbliottwüon Ikntions. Personalnachrichtcn. Der Verfasser der Schrift „Die Grundsätze der Freimaurerei im Völkerleben", Herr I. G. Findel in Leipzig, hat von der National-Großloge von Rumänien die Verdienstmedaille für her vorragende literarische Leistungen nebst einem Diplom erhalten. Am 28. Nov. ist in Hamburg Herr Erich Behre, Besitzer der Firmen E. Behre's Verlag und Friedr. Lucas in Mitau, nach schwerem Leiden im besten Mannesalter gestorben. Die Riga'sche Zeitung begleitet diese Nachricht mit folgenden Worten: „Der Ver storbene hat sich um die baltische Cuttur wohlverdient gemacht, denn er gehörte zu unseren sachkundigsten, eifrigsten und geschickte sten Verlegern und hat als solcher die Veröffentlichung zahlreicher Erzeugnisse der juristischen, historischen, belletristischen rc. Literatur unserer Provinzen vermittelt und ermöglicht. Besonders ist sein Name durch die von ihm veranlaßte und verlegte deutsche Ausgabe von Iwan Turgenjew'? Werken, sowie durch die Drucklegung von Th. H. Pantenius' Romanen im In- und Auslande bskannt gewor den. Sein Tod hinterläßt eine Lücke, die schwer zu ersetzen sein wird. Hoffen wir, daß sein Beispiel Nachfolge finden werde zu Nutz und Frommen der Cultur unserer baltischen Heimath."
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