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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1924
- Strukturtyp
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- 1924-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1924
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- Deutsch
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-eptember Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchbandcl. 12006 Firma nicht nur in ihren eigenen Geschäftsräumen in der Zwei- naundorfer Straße, sondern auch im Buchgewerbehaus und im Deutsch-Rumänischen Metzhaus ausstellte, war den Besuchern die Möglichkeit geboten, Vergleiche der Krause-Maschinen mit ähnlichen Maschinen anderer Systeme anzustellen und sich selbst ein Urteil darüber zu bilden, welche Maschinen für die Betriebe besonders in Frage kommen. Die Matgra-A.-G., Leipzig, Ran fische Gasse 1 4, die seit einigen Monaten ebenfalls neue Maschinen führt und diese zu Originalfabrikpreisen liefert, zeigte in ihrer eben falls ganz gut besuchten Ausstellung Pappenbiegemaschinen, Schneidemaschinen in verschiedener Ausführung, Dreimesser- Schnellschneider, Stereotypieeinrichtungen, Universal-Loch- und -Stanzmaschinen, Pappscheren, Rändelmaschinen, Anleimmaschi nen, Heftmaschinen für Broschüren, Blocks und Kartonnagen, Eckenrundstotzmaschinen, Perforiermaschinen, Ausstanzmaschinen, Tiegeldruckpressen mit Zylinder- und Tellerfarbwerk, »Boston- Tiegeldruckpressen« mit selbsttätiger Auslegevorrichtung, Ecken- ausstotzmaschinen, automatische Loch- und Lsenmaschinen, Blech- klammeranpreßmaschinen für Kartonnagen, Wendekopfnietmaschi- nen, Flachbronziermaschinen, Liniiermaschinen, Ballenpressen und Steindruckhandhebelpressen. Sämtliche Maschinenausstellungen zeugten von emsigem Fleiß der Maschinenindustrie. Die Ausstellungen waren gut be sucht, zu Abschlüssen ist es allerdings nur in geringem Umfange gekommen, jedoch haben die Maschinenaussteller die Sicherheit, daß die Besucher sich Maschinen ausgewählt haben, die sie an- schafsen wollen, sobald die Geldverhältnisse es ihnen gestatten. Die Ausstellungen werden sich also später bezahlt machen. Im R e i ch sh o f war die neue Setzmaschine Intertype ausgestellt. Diese Ausstellung fand recht großen Zuspruch, und es wären auch verschiedene Kaufabschlüsse zustande gekommen, wenn nicht am Sonntag vormittag plötzlich von seiten des Ge richts ein vorläufiges Verkaufsverbot erlassen worden.wäre. Man spricht davon, daß dies geschehen ist, weil sich die die Jntertype bauende Firma eine Patentverletzung hat zuschulden kommen lassen. Es ist sofort der Weg der Gegenklage beschritten worden, und noch in der Meßwoche sollten die ersten Verhandlungen in Berlin stattsinden. Die Technische Messe bot ebenfalls Sehenswertes für die Besitzer graphischer Betriebe, hauptsächlich waren dort die Antriebsmöglichkeiten, Heizungsanlagen für die Betriebe und dergleichen zu sehen. Auf dieser Messe sind die Ausländer sehr stark vertreten, und das Ausland verfolgt mit Spannung den Entwicklungsgang dieses Weltmarktes der Technik. Es ist auch an der Ausstellung selbst in ziemlich großem Umfange beteiligt. Die Technische Messe ist die Ausstellung, die als international bezeichnet werden muß. Der Umsatz war nicht bedeutend, nur in einzelnen Fällen wurden größere Abschlüsse, hauptsächlich mit Ausländern, getätigt. Auch der Verkehr im Bugrameßhaus in der Peters straße war nicht so lebhaft wie früher. In den Ständen der Buchdrucker, Offsetdrucker und Buchbinder war zeitweise ein guter Verkehr, zumeist wurde nach guten Drucksachen gefragt. In dieser Branche ist zu hoffen, daß die Messe eine gute Grund lage und Ursache zu späteren Geschäften darstellt. — Die Ver käufer graphischer Materialien hatten nicht gerade ein stilles, aber auch kein besonders gutes Geschäft. Die Messe mit den Erzeugnissen der papierver arbeitenden Fabriken wie Kassetten, Briefumschlägen usw. hatte ebenfalls ein recht stilles Geschäft. Man hatte beson ders in der Ausstellung für Papierverarbeitung einen lebhaften Umsatz erwartet wegen des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts. In den Hallen, in denen Webwaren ausgestellt waren, war der Verkehr lebhafter, und hier sind auch größere Abschlüsse zustande gekommen, besonders Baumwollwaren wurden sehr ge fragt und gut gekauft zu Preisen, die nicht nachgebend waren. Interesse -und Nachfrage für Büroartikel, Ge schäftsbücher, Büromöbel usw. war vorhanden, die Kaufabschlüsse behielten dagegen einen geringen Umfang. Der Besuch war schwächer als sonst. Ri. Wege zum Duchverkauf. Von W. G. Krause, Berlin. Die Werbearbeit non Verleger und Sortimenter ist in ihrer vollen Auswirkung dadurch gehemmt, daß sie in allen ihren Äußerungen in der großen Hauptsache nur d i e Kreise der Bevölkerung trifft, denen das Lesen ein Bedürfnis oder doch eine liebe Gewohnheit geworden ist. Bibliophilen, Bücherfreunde und die Leser literarisch eingestellter Zeit schriften und Tageszeitungen bilden das Strcuseld buchhändlerischer Werbearbeit. Alle die anderen, die durch ihre Lebenslage, noch mehr aber durch die oberflächlichen Zerstreuungen unserer Tag« geistige Nahrung als unnötig, als überflüssig, vielleicht gar verächtlich be trachten, bi« einen bedauerlich großen Teil des Dichter- und Dcnker- volkeS ausmachen, werden von der Buchwerbung nur durch seltene Zufallstreffer erreicht. Die von der Propaganda anderer Gebiete zur Begründung ihrer Notwendigkeit- mit Recht betonte Tatsache, daß gute Propaganda durch Schaffung neuer Bedürfnisse der Volkswirt schaft immer wieder neuen Anreiz gebe, ist von den Werbern deS Buchhandels noch viel zu wenig oder gar nicht beachtet worden. Um das Absatzgebiet des Buches zu erweitern, muß der durch alle Bcvölkerungsschichtcn gehende Kreis der Unbelesenen erfaßt werden, in ihm ist das Bedürfnis nach geistiger Nahrung zu wecken und zu pflegen. Und das ist in Deutschland nicht schwer. Gilt hier doch immer noch der Vorwurf der Dummheit als schwere Beleidigung. An diesem Punkte muß angefctzt werde», will man dem Buche Neuland schaffen. Wir haben in allen deutschen Städten Straßen, die nach unseren Klassikern, nach Gelehrten, Entdeckern', Erfindern benannt find. Und nun erkundige man sich bei den Bewohner» dieser Straßen, was sie von ihrem Straßenheiligen wissen, und weiter, ob sie ei» Buch von oder über ihn haben- Das Ergebnis wird ei» recht klägliches fei». Oft genug wird sich sogar Heraussteilen, daß die Bücherei so manchen Buchfreundes in dieser Beziehung Lücken anfwcist. Diese Lücken aus- zufüllen, muß jedem Gebildeten zur Pflicht gemacht werden. Und bas Ist nicht schwer, denn der tägliche Gebrauch von Namen der also Aus gezeichneten, ohne zu wissen warum und weshalb, ohne mit deren Lebensarbeit die durch das Buch vermittelte geistige Verbindung zu haben, Ist Mangel an Bildung. Bildungsmangel aber läßt der Deutsche sich nicht gern nachsagen, besonders in heutiger Zeit, In der sich gerade die große Masse als ganz besonders gebildet gebärdet, wenn gleich sich ihr Bildungsbegriff nur auf Kleidung, Kino und Badereise erstreckt. Die Bearbeitung dieser geistigen Außenseiter ersolgt am ge eignetsten straßenweise durch Werbebrief und Prospektversand, unter stützt durch Inserate und Feuilletonartilel in der Lokalpresse. Die Sortimenter können geschlossen Vorgehen oder die Straßen unter sich verteilen, wobei jeder Sortimenter vorteilhaft die seinem Geschäft Nächstliegenden Straßenzüge übernimmt und die in Frage kommenden Werke im Schaufenster zur Auslage bringt. Ein anderer Weg zu den Unbelefcnen: Zu Beginn jeder Jahres zeit geht cS wie ein Zauberftrahl durch die Lande, und das vornehmste Kaufhaus wie der kleine dörfliche Kramladen andern die Auslagen und passe» sich mit alter Selbstverständlichkeit in ihren Werbeäuß:- rungen den wechselnden Bedürfnissen der Menschheit an. Diese att- seitig-gleichzcitig« Beeinflussung der Massen erzeugt eine gewaltige Steigerung des Bedürfnisses und begründet den Erfolg der Mode industrien. Auch der Buchhandel muß sich diesem Pulsschlag des Wirtschaftslebens anpassen und dieWerbnnggnfdieJahres- zetten einstelIen. Es käme hierfür, um nur das Sinnfälligste auszuzählen, in Be tracht: für das Frühjahr Lyrik und die gesamte schöne Literatur, für den Sommer Reise, Wanderung, Sport und die Heimatbücherei, für den Herbst Jagd und Tierleben, im Hinblick auf die länger werdenden Abende die Astronomie und weiterhin die gute Unterhaltungslite ratur, welch letztere ihre größte Absatzmöglichkeit im Winter neben dem Gebiet von Theater und Musik haben wirb. Einzuschalten sind dann Werbungen für das Buch aus dem Bereich non Geschichte, Wissen schaft, Technik, Erziehung, Sport, Spiel, Erinnerungstage an unsere Geistesgrößen usw. Politik ist zu vermeiden, denn mehr noch als der Charakter wird bas Geschäft durch Politik verdorben. Ohne be sondere Mühe wird sich für jeden Monat ein besonderes, ihm möglichst an-gepaßtes Gebiet finden lassen, für das in allererster Linie gleich zeitig im ganzen deutschen Sprachgebiet zu werben und das von der Wevbestclle deS Börfenvireins im voraus festzustellen ist, und den Sortimentern möglichst bindend aufgegeben werden muß. IbSO
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