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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1924
- Strukturtyp
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- 1924-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1924
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12004Bör>enblal: f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 217, 15. September 1924. Die graphische Industrie auf der Leipziger Messe. Anscheinend sind diele Meßaussteller diesmal infolge der schlechten Zeiten der Messe fern geblieben, vielleicht weniger deshalb, weil die Nichtannahme der Londoner Beschlüsse zu be fürchten stand, als um Kosten zu sparen in Anbetracht der Ka pital- und Kreditnot. Aus demselben Grunde sind auch weni ger Meßeinkäuser erschienen. Der Verkehr in den Metzhäusern setzte Sonntag früh ein, und wie gewöhnlich wurde zuerst um hergefragt zur Orientierung über Preise und Zahlungsbedin gungen. Kaufabschlüsse wurden wenig getätigt. Auch der Sonn tag-Nachmittag war verhältnismäßig still, jedoch kamen für ein zelne Waren Kaufabschlüsse, auch größeren Umfangs, zustande. Das Bild an dey folgenden Tagen war dem vom Sonntag gleich, nur am Dienstag etwas besser. Die Preise für den grössten Teil der Waren sind fest. Einzelne Waren, besonders Restposten, sind billig zu haben. Die Zahlungsbedingungen sind für die verschiedenen Gruppen sehr kurzfristig und scharf, andere Grup pen gewähren 4 bis 8 Wochen Ziel. Wieder andere -Fir men geben ein längeres Ziel und wollen das Geschäft auf jeden Fall machen. Das Hauptinteresse fanden die Maschinenausstellungen. Hier wurde tatsächlich an den verschiedensten Plätzen sehr viel geboten. So sind Maschinenausstellungen, außer auf dem Ge lände der Technischen Messe, im Buchgewerbehaus, in der Ma schinenfabrik Karl Krause, im Deutsch-Rumänischen Meßhaus, im Reichshof, in der Matgra-A.-G. usw. Das B u ch g e w e r b e h au s hat sich zu einer richtigen Messe für buchgewerbliche Maschinen entwickelt. Neben den neueren und älteren Tiegeln und Bostonpressen waren auch einige neuere Maschinen anderer Art in Betrieb zu sehen. Von Buchdruckmaschinenherstellern sind besonders erwähnenswert die Ausstellung der Heidelberger Schnellpressenfa brik mit dem Druckautomat mit Sauganlage für eine Stunden leistung bis 2500 Drucke, ferner die Ausstellung der Dresde ner Schnellpressenfabrik in Coswig mit dem Pla- neta-Autotiegel, der in einer Rahmenweite von 38X48 cm die im Format jetzt größte Tiegeldruckpresse der deutschen graphischen Industrie ist. Große L Kurz, Dresden, zeigten eine Tie geldruckpresse, die eine Neuerung insofern darstellt, als der Wal zenwagen um das Maschinengestell herumläuft. Es ist dadurch die Möglichkeit der Verwendung von Auftragswalzen gegeben, deren Umfang der Länge der Form entspricht; daher kommt eine nur einmalige Berührung in Frage und eine bessere Ein färbung. Dieselbe Firma stellte außerdem eine Osfsettiegeldruck- presse aus. Diese Ofssetpresse besitzt zwei Formenfundamente, das eine für die Druckform und das andere für die Gummiflach formplatte. Der Druck auf dieser Offsettiegeldruckpresse erfolgt also im Gegensatz zu den airderen Offsetdruckmaschinen von zwei ebenen Formen in Verbindung mit dem Tiegeldruck. Durch diese zwei ebenen Druckformen, deren eine an der Rückseite und deren andere an der Tiegelseite der Maschine angebracht ist und die beide von einer Umdruckwalze bestrichen werden, ist die Grund lage für die Osfsetliegeldruckpresse gegeben. Allgemeines Inter esse erregte auch die Ausstellung des Johne-Werks in Bautzen Mt dem Auto-Monopoltiegel, der vollständig auto matisch bis zu 3500 Drucke in der Stunde leistet. Der Tiegel ist außerordentlich stabil gebaut und hat hohe DrucKraft. Er ist ausgerüstet mit dem Spezial-Bogenanleger -Universal- von Kleim L Ungerer, Leipzig. Die Firmen Hogenforst, Leip- zi g, Emi l K a h l e, Le ip zig, und SchelterLGiesecke, Leipzig, zeigten die bekannten Tiegeldruckmaschinen Und Bostonpressen. Auf diese in den Buchdruckereien gut eingeführten Maschinen näher einzugehen, erübrigt sich. Weiter waren vertreten die Rockstroh-Werke, Dresden-Heidenau, und die Firmen Meik, G. m. b. H., Leipzig, und Sparo-G. m. b. H., Dresden. Die Firma Guß-Werk, Kissingen a. M., zeigte eine Hochdruckmaschine -Bavaria- zur Herstellung von stahlstichähnlichen Drucken. Die auf dem Tiegel oder der Schnell presse hergestellten Drucksachen werden gepudert und der anhaf tende Puder in der Hochdruckmaschine durch elektrisch beheizte Wärmplatte verschmolzen. Die Maschine leistet 1000 Drucke in der Stunde bei einem Strombedarf von 1,5 bis 2 Kilowatt und einem Kraftbedarf von hh US. Ferner ist die Printator- Kleindruckmaschtne zu sehen. Dieses ist eine kleine Schnellpresse im Briefbogenformat für elektrischen Antrieb mit 2 Buchdruckwalzen, ist aber wahrscheinlich nicht sehr für Buch drucker geeignet, sondern hauptsächlich für solche Betriebe, die ihre Drucksachen selbst Hersteilen. Immerhin erscheint die Ma- schine für die Zwecke, für die sie gebaut ist, sehr gut. Theodor Becker, Leipzig-Volkmars dorf, stellt eine vollständig automatisch arbeitende Briefumschlagmaschine für eine Stunden leistung von 20 000 aus. Die Maschine eignet sich für Massen herstellung; es handelt sich um Rotationsdruck mit rund ge gossener Form, Druck von der Schrift selbst ist also ausgeschlos sen. Zu der Maschine wird ein besonderer Gießapparat geliefert. Erfahrungen mit der Maschine sind noch nicht bekannt, sodaß ein Urteil über den Wert dieser Maschine zurzeit nicht möglich ist. Anlegeapparate wurden ausgestellt von der bekannten Firma König-Werk, G. m. b. H., Berlin-Grunewald, so wie von den Leipziger Firmen GeorgSpieß in Plagwitz und Kleim L Ungerer in Leutzsch. Bei der Ausstellung der Bogenanleger fällt der verbesserte Anleger der Firma Kleim L Ungerer besonders auf. Für Buchbindereien gab es ebenfalls verschiedene neue bzw. verbesserte Maschinen. Sehr beachtet wurden die Per- sekta-Schneidemaschine des Johne-Werkes in Bautzen und die Schneidemaschine der Karl Krause-A.-G. in Leipzig. Alle anderen Hilfsmaschinen, wie Anleimmaschinen, Bronzier- und Heftmaschinen, sind bekannt. Besondere Verbesse rungen daran sind seit der letzten Messe nicht vorgenommen worden. Von den Falzmaschinen muß noch genannt werden die ganz-automatische Falzmaschine »Auto-Triumph- der Firma Gutberlet L Co. in Leipzig-Mölkau. Diese Ma schine ist mit den allerneuesten Verbesserungen ausgerüstet. Liniier m as ch i n e n. Das Interesse war besonders für kleine Typen vorhanden, die auf den Tisch aufzusetzen und für eine Arbeitsbreite von 50 bis 60 cm eingerichtet sind. Die Firma Reinhardt in Leipzig-Connewitz zeigte Ausführun gen mit zwei Farbwerken, Siehring in Leipzig mit 3 Farbwerken. Liniiermaschinen mit kombinierter Kopsdruckein richtung mittels Flachsatz oder Rundplatten wurden von den Firmen Reinhardt und Böttcher L Müller in Leip zig ausgestellt. Die Fa. Karl Krause A.-G., Leipzig, hatte besonders groß angelegte Ausstellungen in verschiedenen Räumen einge richtet. Die Ausstellung in der Fabrik Zweinaundorfer Str. 59 war in verschiedene Gruppen gegliedert. Eine Gruppe bildeten die Krause-Patent-Schnellschneider, es waren die kleinsten bis zu den schwersten Typen ausgestellt. Eine weitere Gruppe bilde ten die neuen Krause-Rill-, -Ritz- und -Nutmaschinen mit Kreis- scheren, die zum ersten Male in jetziger Bauart gezeigt wurden. Die Besucher aus der Kartonnagenindustrie hatten besonders reges Interesse für die Neuschöpfungen der Firma Karl Krause. Da es zu weit führen würde, alle ausgestellten Maschinen zu er wähnen, sollen in aller Kürze nur die hauptsächlichsten ange führt werden: Vergolde- und Prägepressen für Hand- oder Kraftbetrieb, beginnend mit der kleinen Vergoldepresse für ganz leichte Prägungen, Prägepressen für mittlere Ansprüche, für Tellerprägungen usw. und aufhörend mit ganz schweren Kraft pressen, die starke Prägearbeiten ausführen, sind hier vertreten. Ferner Karton- und Pappscheren, Spezialmaschinen für Buch bindereien schließen sich an, ebenso Glätt- und Packpressen. Es seien noch Stein- und Kupferdruckpressen genannt, schließlich Kalander, Pappenbiegemaschinen, Ausstanzmaschinen und vor allem die verschiedenen Sondermaschinen für die Kartonnagen industrie. Die zweite Ausstellung der Karl Krause-A.-G., auf die schon oben hingewiesen worden ist, befand sich im Buchgewerbe haus und eine dritte im Deutsch-Rumänischen Meß- Haus in der Leplahstraße. Auch hier wurden die Hauptmaschi- nen der Firma Karl Krause A.-G. gezeigt. Dadurch, daß die
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