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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1881
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1881
- Sprache
- Deutsch
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Und ebenso wird der mit dem vorigen in Verbindung stehende Antrag des Vorstandes: einige Paragraphen der Statuten in der laut Beilage 1. vorgeschlagenen Weise umzuändcrn und zu er gänzen, um dieselben mit denen der andern größeren Pro vinzialvereine möglichst in Uebereinstimmung zu bringen, nach kurzer Debatte aus Vorschlag des Herrn Boysen an dloc an genommen. Letzter Gegenstand der Tagesordnung ist die Bestimmung des Orts der nächsten Generalversammlung; die Wahl fällt wiederum aus Hamburg. Zwei von den Herren Engel-Lüneburg und Koopmann- Uetersen eingegangene Schreiben, Beschwerden gegen Verleger be treffend, werden dem Vorstande zur weiteren Erledigung über wiesen. Nachdem auf Antrag des Herrn Toeche die Versammlung dem Vorsitzenden noch ihre Anerkennung für die umsichtige Leitung des Vereins durch Erheben von ihren Sitzen ausgesprochen, schließt dieser mit einigen Worten des Dankes gegen 4 Uhr die Ver sammlung. Die Zeit bis zum Mittagessen wurde von dem größten Theile der Versammlung zu einem Besuche der großen Blumenausstellung unter Führung des Ortscomitös (der Herren Meißner, Noodt, Sindermann) benutzt, während die übrigen, durch das pracht volle Wetter veranlaßt, sich zu einer Fahrt um die Alster ver einigten. Um 5 Uhr begann das gemeinschaftliche Diner im oberen Saale der Erholung, welches die Kollegen in angenehmster Stim mung noch bis zur vorgerückten Abendstunde beisammen hielt. Den Beschluß machte dann, wie in den früheren Jahren, der übliche Besuch in St. Pauli. MiSccllen. Zum Schlcudcrwescn. — Die Firma Gustav Fock hier bietet in allgemeiner Versendung das Heft der 13. Auflage des Brockhaus'schen Conversationslexikons zum Preise von 40 Ps. aus. Es liegt auf der Hand, daß gerade bei diesem Werke, dessen Probe heft mit besonderem Flciße vom Sortimentsbuchhandel fast allge mein verbreitet wird, ein Angebot unter dem Ladenpreise durch Ansichtsversendnng viel schwerer wiegt, als die sonst verpönte öffent liche Ankündigung. Ein Sortimenter, der bereits Abonnenten aus das Lexikon zum Ladenpreise gewonnen hat, sieht sich gegenüber dem Angebot der genannten Firma in der peinlichen Lage, ent weder seinen Kunden nachträglich zu bekennen, daß er sie übcr- thcuert hat und künftig billiger liefern will, oder auf seinem Rechte zu bestehen und so dieselben sechs Jahre lang daran zu erinnern, daß sie in einem andern Geschäfte billiger kaufen. Es ist mir fern, speziell der Firma Fock aus ihrer Manipulation einen Vorwurf zu machen; es ist mir nur gerade von dieser durch Zufall die Preis herabsetzung bekannt geworden. Es ist wahrscheinlich, daß auch noch andere Firmen zu gleichem Preise, wenn nicht noch billiger osferirt haben. In Leipzig ist leider das Anbicten hohen Rabattes so sehr zum Usus geworden, daß die einzelne Firma der Konkurrenz folgen muß. Daß aus diese Weise ein Mehrabsatz (d. h. für den Stand punkt des Verlegers) erzielt wird, ist sehr zu bezweifeln; wohl aber wird Mißtrauen gegen den Sortimentsbuchhandel im Publicum er zeugt. Ich habe mich heute, veranlaßt durch die Rücksicht auf die von mir selbst bereits gewonnenen Abonnenten, die den Ladenpreis accep- tirt haben, an die Verlogssirma unter schriftlicher Mittheiluug des vorerwähnten Falles mit der Bitte gewandt, der Herabsetzung des Preises entgegenzutreten; hoffentlich finden sich recht bald, bevor Weitere Rabattofferten im Publicum Verbreitung finden, noch viele > andere Sortimentsbuchhändler veranlaßt, sich mit einer das Gleiche erstrebenden Petition an die Firma Brockhans zu wenden, die ge wiß Abhilfe zu schaffen bereit sein wird. Leipzig, October 1881. Paul Beyer. Entgegnung. — Durch die Güte der Redaction wurde mir obiger Artikel vor der Aufnahme vorgelegt. Obwohl der Inhalt desselben mich nur zum Theil berührt, kann ich doch nicht umhin, einige Worte der Erläuterung hinzuzufügen. — Es ist vollkommen richtig, daß ich „Blockhaus' Lexikon" rro Heft mit 40 Pf. verkaufe; hierzu habe ich zunächst vollkommen das Recht, denn ich habe das Werk nicht öffentlich billiger angezeigt; sodann aberlegen die hiesigen Platzverhältnisse meiner Firma sogar die Pflicht auf, diesen bedeutenden Artikel so zu verkaufen, wie derselbe von der Konkurrenz ausgeboten wird. Dieser von mir nach reiflicher lleberlcgung festgestellte Verkaufspreis ist für mich, der ich nicht wie Hr. Beyer gegen Windmühlen zu kämpfen liebe, ein durchaus normaler; wie leicht nachzurcchnen ist, bleibt mir ein Verdienst von 25U, wozu, da ich Partien beziehe, noch die Freiexemplare kommen — ich nenne das nicht Schleuderei! Bekanntlich ist die Definition dieses Wortes sehr schwer. Ich habe es mir zum festen Geschästsprinzip gemacht, in säst allen Fällen abzuwarten, in welcher Weise die Concurrenz den Verkaufspreis regelt, was hierorts meist schnell der Fall ist; auch dann gehe ich nur so weit mit dem Preise herunter, als es sich mit meinen Ansichten von einer soliden Handlung verträgt, und verzichte lieber aus ein Geschäft, als daß ich meinen Grundsätzen irgendwie zuwiderhandeln sollte. So wurde beispielsweise gerade „Brockhaus' Lexikon" von einer hiesigen Firma bereits zu 35 Pf. pro Lieferung osferirt, in Folge welcher Offerte natürlich auch bei mir eine Anzahl Kunden den Erlaß zu diesem Preise als conckiiio siuo gua non aufstellte; ich habe das Abonnement in allen diesen Fällen zurückgewiesen, sofern sich die Betreffenden nach Klarlegung der Sachlage nicht dennoch zur Zahlung des höheren von mir geforderten Preises entschlossen. — Es klingt mir wirklich wunderbar, wenn Klagen über das Rabattgebcn auftauchen an Orten, wo sie in der That nicht am Platze sind. Immer wieder und wieder muß es gesagt werden, daß unser heutiger Buchhandel doch ein Product unserer heutigen Ver hältnisse ist, welche wir nicht Umstürzen können. Jedenfalls ist es sehr kurzsichtig gehandelt, ein so bedeutendes, der allgemeinsten Verbreitung fähiges Werk ohne Rabatt verkaufen zu wollen, und dies noch dazu in Leipzig. Ich wenigstens werde es — indem ich mich in den Grenzen der Verleger-Erklärung halte — niemals so machen. Leipzig, October 1881. Gustav Fock. Als Ergänzung zu dem Artikel „Ein ävsickorium pi uw "in Nr. 236 d. Bl. möchte ich mir erlauben, noch aus eine Ein richtung hinzuweiscn, die anscheinend sehrpraktisch ist, in Wirklichkeit aber große Nachtheile hat. Viele Sortimentshandlungen fügen nämlich ihren Bestellzetteln einen gummirten Coupon an, den der Verleger als Beleg auf die Factura kleben soll. Diese Zettel sind aber häufig so dick gummirt, oder dadurch, daß sie an einem feuchten Ort gelegen, so kleberig geworden, daß solche Verlangzettel im Stande sind, die größten Verheerungen anzurichten, indem sie mit anderen Bestellzetteln zusammenkleben und diese dadurch oft un leserlich machen. Ganz unangebracht sind solche Zettel für Novi- täten-Verschreibungen; denn diese werden doch allgemein nach der Liste ausgeschrieben, und zu den Facturen dann nachher die einzel nen Coupons herauszusnchen, ist eine Zumuthung, der doch wohl wenige Verleger gerecht zu werden Lust verspüren dürsten.
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