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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1924
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- 1924-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1924
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ids- 301, 24. Dezember 1924. Redaktioneller Teil. Im Preistarif wird noch ausgefllhrt, daß dar Ausgietzen der Platten oft erst nach Jahr und Tag beim Druck einer neuen Auflage oder vielfach überhaupt nicht erfolgt. In solchen Fällen soll das Matern entsprechend höher berechnet werden. Diese Höherberechnung ist also eine Kompensierung für den ent gangenen Nutzen an dem nicht stattgefundenen Ausgießen und der nicht erfolgten Neuauflage. Da die Verleger den Druckereien das Papier meist selbst liefern, so ist die Beigabe des erforderlichen Zu schusses nicht zu übersehen. Dieser beträgt z. B. für jede Druck form bei einer Auflage von 1090-3000 4?L (bei Bilder druck 6?S), bei 3090-5909 35S (bei Bilderdruck 414"/») usw. Viel fach wird aber die Druckerei bei haushälterischem Umgang mit dem Papier auch mit einem geringeren Zuschuß auskommen und die Ersparnis an den Verleger zurückliefern. Wenn der Ver leger das Papier selbst liefert, so soll nach K 127 der Drucker berechtigt sein, die durch die Papierlagerung usw. verursach ten Kosten entweder unmittelbar zu berechnen oder auf die Herstellungskosten der Druckarbeit einen Aufschlag zu legen, da dem Druckerder Nutzen des Papieranfschlages entgangen ist. Der -Papieraufschlag, den der Drucker berechnet, wenn er das -Rapier selbst liefert, hat gegenüber der Vorkriegszeit eine andere -Bcrechnungsweise erfahren, natürlich zugunsten der Druckerei, -wie aus nachstehender Gegenüberstellung hervorgeht: Norkriegsaiifschlog: Bei -Beträgen b's zu ' .1 s. . lag << 2g"/, „ „ 'von mehr als - lag ,/k bis SM Ui 17'/°/, „ „ ,, „ „ sag .« „ 500 .« 15°/, „ „ „ffZ ,, ,,"""5gg Ui „ 1000 I2'/tzL „ ,, „ „ lang Ui „ 5000 .« 10°/, „ „ „ „ sang Ui „ loooo Ui „ „ „ „ „ loooo Ui Stztz Bei dem Aufschlag auf den Papierpreis darf nicht außer Betracht bleiben, daß die Papierpreise gegenüber der Vorkriegs- zeit weit höher sind, mindestens 50A, und daß schon aus diesem Grunde der verhältnismäßige Gewinn des Druckers am Papier sich »von Haus aus» erheblich gesteigert hat. Außer diesen Aufschlägen auf die Papierpreise reklamiert K 128 des Preistarifs auch das Verpackungsmaterial (Bretter, Stricke, Bandeisen, Einschlagpapier) zugunsten der Druckerei, d. h. es bleibt deren Eigentum, mit Rücksicht darauf, daß die Druckerei »Verwaltung und Lagerung des Papiers übernimmt» (Kisten gehören aber dem Auftraggeber). In kurzen Umrissen ist versucht worden, über die Entwick lung der Druckpreise und ihre gegenwärtige Gestaltung ein Bild zu geben. In Einzelheiten konnte der Verfasser sich nicht er gehen, da er den ihm zur Verfügung gestellten Raum zu respek tieren hatte. Zusammcnfasfend kann mit Recht gesagt werden, daß die gegenwärtigen Druckpreise eine für den gesamten V e r l a g s b uch h a n d e-l untragbare Höhe erreicht haben. Alle verteuernden Momente, wie das Anziehen der Steuerschraube, höhere Maschinen- und Ma terialpreise, höhere Frachten und Porti, höhere Löhne und gesteigerte soziale Abgaben, Leerlauf, Ferien usw. usw. berech tigen die Druckereien nie und nimmer, die Vorkriegspreise im großen und ganzen durchschnittlich um 100?s zu erhöhen. Di« Preise für Textzurichtung und Formschließen sind zum Teil weit über 100SL erhöht worden. Die Folgen dieser überspannten Preis steigerung zeigen sich seit Monaten darin, daß Angebote nach den preistariflichen Bestimmungen nur in den wenigsten Fällen abgegeben werden, daß dagegen Nachlässe von 25 bis 50?L und mehr zur Regel geworden sind. Diese Tatsache beweist mehr als Worte, daß die p r-e i s t a ri f li che n Druckpreise trotz aller Beweise mit Ziffern, roten Tabellen, trotz aller Vor träge und stereothpen Beteuerungen schon seit langem unhaltbar geworden sind. Das Papier ist bekanntlich geduldig, nicht aber der Geldbeutel. Und daß man die ohnehin viel zu hohen Druckpreise ab l. November d. I. noch um 10?S erhöhte, ist einfach unfaßbar. Der Deutsche Buchdrucker-Verein ist anscheinend auch selbst davon überzeugt, daß diese 10?S Imi großen und ganzen wiederum mal nur auf dem Papier stehen werden. Denn in Nr. 93 der »Zeitschrift für Deutschlands Buch drucker» wird ausgeführt: »Die Preistarifkommission hat zwar die Druckpreise um ION erhöht mit Wirkung ab 1. November, aber praktisch ist die Sachlage doch Wohl so, daß für die Arbeiten vom 1. bis zum 12. November nur in den wenigsten Fällen Nachforderungen an die Kundschaft gestellt werden können, und daß auch bei bereits übernommenen Auf trägen, deren Abwicklung sich durch den November hindurch zieht, nur mit großer Mühe eine Preiserhöhung durchzusetzen sein wird. Wir brauchen uns gar keinen Illusionen darüber hinzugeben. Die Kundschaft des Buch druckers rechnet heute ebenfalls wieder mit jedem Pfennig, und -eine Wiederholung der Jnflationssitten wird von ihr mit aller Schärfe abgelehnt werden.» In der gleichen Angelegenheit erklärt das vorgenannte Or gan des Deutschen Buchdrucker-Vereins (Nr. 98): »Jetzt, nach der glücklich am 1l. November bekanntgemachten Erhöhung der Druckvreise um IO?S, die übrigens erst am 14. in der »Zeitschrift» veröffentlicht werden konnte, haben wir erst das Recht, von unseren Auftraggebern zu verlangen. daß sie mehr bezahlen sollen. Wie weit dieses Recht rückwirkend bis 1. November in Anspruch genommen werden kann, hängt ganz davon ab, was dem Auftraggeber bei der Annahme des Auftrages gesagt oder Pre!S«°rU 1024: bis 5g Ui 40°/„ Köchstlatz sä Ui, über 50 Ui „ 250 Ui 30°/,, Mindestsatz 20 Ui, Höchstauffchlag 75 Ui „ 250 Ui „ 500 Ui 25°/,, „ 75 Ui, „ 125.« „ 500 .« „ 1000 Ui 20°/,, „ 125 Ul, „ 200 .« „ 1000 Ui „ 3000 Ui 15°/,, „ 200 Ui, „ 450.« „ 3000 Ui .... 12'/°/,, „ 450 Ui. gesckirieben worden ist. In der Regel ist von einer zukünftigen Erhöhung nicht gesprochen worden.» — Den Verlegern kann nur immer wieder emvsoblen werden, gegenüber irgendwelchen Bin dungen und zukünftigen PreiSausschlägen die denkbar größte Vorsicht walten zu lassen. Vertraglich sestgel-egte eventuelle Vreiserböhungen schließen zudem die Gefahr in sich, daß der Widerstand gegen dieIIrsachen, die hierzu führen, nicht mit der erforderlichen Energie durchgeführt wird oder sogar den Anreiz bieten, von einem ernsten Widerstand gänzlich abzuseben. In einem längeren Artikel der »Zeitschrift» (Nr. 99) wird der Versuch unternommen, den Gründen nachzuspüren, die es verursachen, daß trotz eines Preistarifs, »der dem Berechner derart klare, nicht mißzuversteh-ende Anleitung gibt, daß -bei einer umsichtigen, gewissenhaften Handhabung desselben immer der gleiche Preis, gleichviel, ob fünf oder zehn Betriebe die Berechnung vornehmen, als Endsumme erscheinen müßte», noch so viele unterschiedliche PreiSabgaben erfolgen. Diese dok trinäre Anschauung ist ein gewaltiger Trugschluß, und zudem -ein grundsätzlicher. Die Produktion?- und Betriebsver- hältnisse sind fast in jeder Druckerei verschieden und müssen es auch sein. Das Betriebsunkostenkonto weist in den einzelnen Druckereien die denkbar größten Unterschiede aus und Im Scboße der »Wissenden» weiß man das auch nur zu genau. Diese Tat sache wird auch dadurch nicht entkräftet, daß man einen Sturm gegen alle diejenigen Buchdruckereibcsitzer und leitenden Per sonen entfesselt hat, die den Standpunkt vertreten, daß beispiels weise der Unkostenaufschlag auf die Gestehungskosten Preistarif, lich viel zu hoch gegriffen ist. Und wenn man auch jeden Tag in dieser Hinsicht das gleiche Sprüchlein aufsagt, so wird es der Deutsche Buchdrucker-Verein nicht zuwege bringen, In dieser 'Kardinalfrage eine geschlossene Gefolgschaft zu erzielen — weil es sich um eine Unmöglichkeit handelt. Der beste Beweis für diese Behauptung ist darin zu erblicken, daß das sein-erz-eitige Ergebnis der sogenannten roten Tabellen, wie offen zugegeben wird, aus einem Kompromiß beruht. Während der Inflations zeit und auch später noch haben die meisten Druckereien ihre finanzielle Rettung in der Anlegung von Sachwerten gesucht (Schriften, Maschinen usw.), was an und für sich verständlich ist. Das hat aber bewirkt, daß viele Druckereien jetzt über Schriftenb-estände usw. verfügen, die dem Umfange und dem 255 4
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