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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1924
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- 1924-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1924
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18272 vörlenblatt t- d. Dtjchll. Äuchhandel. RedEionellei Teil. X° 301, 24. Dezeinber 1824. b) Das Honorar, das der Autor erhält, wird ihm heute 2. in Form einer prozentualen Abgabe gezahlt, die nach dem Ber- legerpreise des Buch« -berechnet wird. Dieses System hat viele Vorzüge; aber der Grundsatz, die Verlegerpreise als Basis zu benutzen — theoretisch Wohl einwandfrei —, bewirkt doch, daß notwendigerweise eine stärkere Erhöhung der Verlegerpreis« ein- tritt, als sonst nötig würde. Wenn die Herstellungskosten um 4 Pence teurer werden, so erhöht sich der Verlegerpreis um 1 Schilling, nicht nur um 6 Pence, weil nicht nur der Buch- händlerrabatt, sondern auch die prozentuale Abgabe, die als Honorar an den Autor geleistet wird, daran partizipiert. Ich behaupte durchaus nicht, daß dies aus keinen Fall so sein dürste (es ließe sich viel dafür und dagegen sagen), ich erwähne es nur als einen Faktor, der die Bücherpreise beeinflußt. Sicher ist, daß dies« Handhabung während des Krieges viel Unheil in bezug auf Bücherpreise angerichtet hat. Mußten z. B., weil das Papier auf das Achtfache seines normalen Wertes stieg, die Autoren ebenfalls eine achtfache Erhöhung ihrer Vergütung er fahren? Wenn aber ein Pfund nur noch 10 Schilling wert ist, jeder darum eine Gehaltserhöhung verlangt, soll da der Autor nicht den gleichen Anspruch besitzen? Ich will nicht weiter auf die »verderbliche Politik- eingehen, zu hohe Vergütungen zu bezahlen. Sehr scharf wurde hierüber von Mr. Walter Page in »L kublisber's Lontesslons» gesprochen, dem ausgezeichneten Verleger, der als Gesandter von Amerika nach Deutschland geschickt wurde. (Warum ist Amerika das ein zige Land, das die Fähigkeiten des Verlegers in dieser Weise verwertet?) Tatsache ist jedenfalls, daß das Honorar, das dem Autor bezahlt wird, nur aus dem Unterschied, der zwischen den Produktionskosten und dem Nettogewinn des Verlegers bleibt, bestritten werden kann. Weder die von einigen verfolgte Politik, die Bücherproduttion einzuschränken, noch die von anderen ver folgte, die Buchhändlerrabatte einzuschränken, ist der richtige Weg, einen größeren Spielraum dafür zu schassen. Es geht nicht, ohne die Bücherpreise zu erhöhen. «) Die Spesen, die auf der Arbeit der Verleger liegen, sind außerordentlich hoch. Das bedeutet nicht, daß die Geschäfts führung des Verlegers außergewöhnlich kostspielig und ver schwenderisch wäre; ich glaube, die meisten arbeiten so ökonomisch wie nur irgend möglich. Aber der Umsatz ist klein im Vergleich mit den Umsätzen anderer Artikel, mit den Stapelartikeln, wie z. B. Tee, oder im Vergleich mit den Waren des täglichen Bedarfs. Ich kenn« kein Verlagshaus, dessen Spesen unter 18^ sind, bei den meisten betragen sie etwa 2b?L. Wenn man mir nicht ohne weiteres glauben will, verweise ich auf den Fall John Murrays, der in den »l'lmos- boni 5. bis 8. Mai 1808 ausführlich behandelt wurde. ck) Der Gewinn des Verlegers, sofern überhaupt einer er zielt wird, erfordert keine nähere Betrachtung; er ist in der Preisfestsetzung nicht so wichtig, wie man vielleicht erwarten könnte. Nicht daß der Verleger ein Philanthrop wäre, nein, aber er rechnet mit wirklichen Gewinnen erst bei späteren Aus lagen. Dabei bieten sich um so bessere Möglichkeiten, je mehr die erste Auflage gefördert wurde durch Bescheidenheit in der Preisbemessung. Kommt es zu weiteren Auslagen, so wird der Verleger einen viel größeren Lohn ernten, als wenn er durch höhere Preisfestsetzung schon bei der Erstauflage einen größeren Gewinn erstrebt hätte. Ohnehin wirkt mancherlei außerdem noch auf den Verleger ein, in seinem eigenem Interesse (es gibt jedoch Ausnahmen) die Preise so niedrig wie möglich anzusetzen. Damit dürfte die Liste der Faktoren, die die Büchelpreise beeinflussen, vollständig sein, abgesehen vom Einfluß der Auf lagenhöhe. Ich denke, daß jedem, der meine Auseinandersetzung mit Sorgfalt gelesen hat, klar ist: I. daß der Verlegerpreis, wenn der Verleger sein Auskom men haben soll, nicht weniger als das Dreifache der eigenen Herstellungskosten (die Kosten für Papier, Drucks und Einband) betragen kann; daß, wenn für die Verbreitung höhere Aufwendungen in Anschlag gebracht werden sollen, der Verlegerpreis min destens das Vierfache, wenn nicht mehr, der Herstellungs kosten betragen mutz. Trotz der nicht zu bezweifelnden Tatsache, daß die Her stellungskosten verdoppelt und die Unkosten des Vertriebs und der Reklame ebenfalls gestiegen sind, ist bei den Bücher preisen noch längst nicht einmal eine verhältnismäßige Steige rung eingeireten. Bücher sind jetzt verhältnismäßig billiger als vor dem Kriege. Es würde mehr Raum in Anspruch nehmen, wollte ich zu erklären versuche», wie dies überhaupt möglich ist. Die drei Hauptsaktoren sind: 1. Der Verkauf von Pllchern ist gestiegen. (Es ist heute mög lich, wesentlich größere Auslagen herzustellen.) 2. Die Verleger arbeiten mit einem viel kleineren Gewinn. (Er genügt nicht mehr zur Deckung unvermeidlicher Verluste.) 3. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Anschauung werden weniger Bücher herausgegeben. Dies führt jedoch zur Frage der Überproduktion. Ich hoffe, hierüber in einem späteren Artikel zu sprechen.- Zur preistariflichen Berechnung der Druckarbeiten. (Schluß zu Nr. 297 und 299.) Eine Fußangel für den Auftraggeber ist auch Z 121 des Preistarifs. An sich wird nichts dagegen einzuwenden sein, baß zugerichtete Probeabdrucke besonders zu berechnen sind, ebenso Aufenthalt bei Änderungen in der Maschine, wobei als selbstverständlich vorausgesetzt werden muß, daß die Ursache dieses Aufenthalts aus den Auftraggeber zurückzuführen ist. Weiter heißt es in 8 121: »Wünscht der Be steller vor dem Fortdruck einen M a s ch i n en ab z u g, so ist ihm die Wartezeit der betreffenden Maschine in Anrechnung zu bringen.- Um unliebsamen Auseinandersetzungen mit der Druckerei aus dem Wege zu gehen und unnötige Geldausgaben zu vermeiden, wird jeder Verleger z. B. bei Vorlage eines Maschinenabzuges es zu umgehen wissen, daß die Maschine auf den Fortüruck zu warten braucht. Er wird sich mit der Druckerei verständigen und auch darauf bedacht sein, den Maschinenaufeni- halt bei notwendigen Änderungen so weit als möglich zu be schränken. Eine Druckerei, die sich in dieser Hinsicht lediglich nach der Tarifschablone richtet und nicht den Verständigungs- Weg vorzieht, wird über zu große Auftragseingänge Wohl nicht zu berichten haben. Bedeutend erhöht gegenüber der Vorkriegszeit wurden auch di« Preise für das An fertigen von Matern und Stereotypieplatten. Es wird dies am besten durch die Gegenüberstellung der Vorkriegs- und der gegenwärtigen Preise veranschaulicht. (Der Preistarif von 1922 ist außer Be- tracht geblieben, weil er Jnslationspreise enthält.) Zu berück sichtigen ist noch, daß die Berechnung der Sterevtypiepreise nach dem Reichstarif des Bundes der Galvano- und Stereotypie-An stalten Deutschlands, der aber eine Fachgruppe des Deutschen Buchdrucker-Vereins ist, erfolgt ist. Die Preise von 1924 er fahren zudem ab 1. November 1924 noch einen durchschnittlichen Aufschlag von 25—30?S, der direkt als ungeheuerlich be zeichnet werden mutz. Vorkricgsprcise: Prcistarif 1924: Schlagen der Mater sür 1 qcm Unfertigen der Mater (Norinal- V.4 Pfg. preis) 1 qcm 14 Pta. Ausziehen der Platten (ohne Fuß) Ansgießen der Platte (ohne Fuß), für 1 gern 0.3 Pfg. auch beim zweiten und folgen- Bet Anfertigung von Mater und den Guß, einschließlich Metall Platte also 1 qcm 0.7 Pfg. 1 gern 1 Pfg. Kür Holzsutz ist 14, für Bleifuß Für Holzfuß ist V» Pfg., für Blcl- 4-/2 Pfg, für den qcm zu de- fuß 7)4 Pfg. für den qcm rechnen. mehr zu berechnen. Für den Fall, daß nach Becndl- Falls die Platten unmittelbar gnug des Druckes die Platten etn- nach Beendigung des Druckes cin- geschmolzen werden können, kann geschmolzen werden und das Me- dem Auftraggeber eine Rückvergü- fall wieder ln Len Besth der Druk- tuug von 3314 des für bas Aus- kcret zurllckgeht, sind 20A des für gießen der Platten berechnete!: das Ausgüßen in Betracht kom- Pretses gewährt werden. wenden Preises zurückzuvcrgüteu.
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