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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1924
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- 1924-12-24
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- 24.12.1924
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X- 3V l, 24. Dezember 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 19281 Und ich möchte einen Vorschlag machen. In Stuttgart hat Mar tin Lang, der die Literatur aus dem Ärmel schüttelt, mit beredtem Mund schon manchmal ein abgerundetes Bild eines Dichters, eines Werkes, einer Zeit entworfen. Wie ein praktischer Arzt in der Fülle seiner Tätigkeit kaum eine Möglichkeit hat. sich weiterzubilden und darnm in Fortbildungskursen — ein Professor von der Universität kommt zu ihm. zum Bezirksverein — Vorträge hört; wie ein Lehrer heute, um nicht stecken zu bleiben, in »Schulbüchern für Lehrer« und in Lehrerversammluugen ins Neue vorzudringen sucht, so möge überall ein Martin Lang aufstehen und den zusammcngerafften Buchhändlern einen Vortrag halten, allmonatlich, über Bücher, ihren Inhalt, Gestalt, Wesen, Bedeutnng, damit sic das gediegene Wissen ans den Laien über tragen. Und wenn es auf mich ankäme, so schickte ich solche Lente hinaus, nach Süd-, nach Nordamerika, von Verlags und Buchhandels wegen, um den Deutschen draußen im Ausland, die in der Literatur häufig noch eine Generation hinter uns nachhinken und nehmen müssen, was ihnen ihr Buchhändler vorsetzt — es ist oft grauenhaft —, durch lebendigen Vortrag in edler Form eine wahre Kenntnis unserer Bücherschöpfung zu vermitteln.« Die geistige Krisis des Buches. — Stadtbibliothekar Or. Mar Wicscr behandelte im »Eckart«, den in Berlin erscheinenden »Blättern für evangelische Geisteskultur«, die Zukunft des Buches bzw. die Frage der »geistigen Krisis des Buches«. Der Verfasser sagt u. a.: Die Tatsache, das; der heutige Mensch nicht mehr mit derselben Gesinnung liest wie der Mensch früherer Epochen, dürfte kaum von jemandem be stritten worden sein. Es gab in der abendlichen Kultur viele Krisen- zeiten: sie pflegten dann einzutreten, wenn in den Gemütern der Menschen dieSpannung zwischen dem. was war, und dem, was sein soll, am höchsten stieg. Für die Krisis des Buches bedeutet dies: noch in keiner Zeit ist der Wert des Buches im Nahmen der Gesamtknltnr- mittcl tiefer gesunken als in unserer Zeit: zugleich hat man jedoch, ge rade weil sie im Technischen, Wirtschaftlichen, Politischen vorwiegend nach außen gerichtet ist, niemals mehr Hoffnung auf die inneren Kräfte gesetzt, die aus dem Buche lebendig werden können, als heute. Woher sonst — um nur einiges der Art anzuführcn — die entschei dende Wendung gegen die Schundliteratur, der bewundernswürdige Ausbau der Volksbibliotheken gerade in den letzten zehn Jahren, von dem die Öffentlichkeit nur allzu wenig weiß, woher sonst der Mut einiger Verleger, unter möglichem Verzicht auf Gewinn, den guten Autor nicht ganz in der Not versinken zu lassen? Diese Erscheinungen und der Glaube an eine neue Schicht von Lesern, die sich aus allen bestehenden Bevölkcrnngskreisen zusammensetzt und die eigentlich zum Träger der zukünftigen Kultur berufen ist. deuten die Überwindung Ver geistigen Krise des Buches an. Büchcrausstcllttng von Literatur über Fortbildungs- und Berufs schulen in Stolp i. Pomm. — Vom 5.—10. Januar 1026 findet in Stolp i. Pomm. ein Methodischer AusbildungSlchrgang für Lehrer ländlicher Fortbildungsschulen statt. Bei dieser Gelegenheit soll eine A u s st e l l u ngvon L e >h rmittcln , B ü ch e r n u n d A n s ch a n - u n g s>b i l d e r n , kurz von allem, was Hje Fortbildungsschule in Stadt und Laud nud hie Berufsschule betrtfst, stattfinden, die Herr Buchhändler Oskar Eulitz in Stolp zusammenstellt. Er bittet im Börsenblatt Nr. 000 um Zusendung einschlägigen Materials. Prcisausgabc über die Geschichte des Münchener Buchdrucks. — Die Philosophische Fakultät, I. Sektion, her Universi tät München hatte im Sommersemester 1023 folgende Preisaufgabe erlassen: »Die Geschichte des Buchdruckes in München von den Anfängen bis zur Mitte hes 17. Jahrhun derts«. Die Aliifgabe fand eine Bearbeitung: doch konnte dieser der Preis nicht zuerkannt werden. Die Fakultät erneuert uun die Auf gabe, für Heren Lösung von einem ungenannt >fein wollenden Spender ein Preis von 500 Mk. zur Verfügung gestellt worden ist. Die Arbei ten «sind bis zum 15. November 1025 einzuliefern. Jeher Arbeit ist ein Zettel mit hem Namen unh her Anschrist hes Verfassers in einem versiegelten Briefumschlag beizulegcn. Dieser Briefumschlag und die Arbeit haben einen !gleichlautcnden Wahlspruch zu tragen. Jndanthrcnfärbung. (Vgl. Bbl. Nr. 277 und 293.) — Von fach kundiger Seite wird uns geschrieben: Der Verband der Kaliko-Fa brikanten e. V., Sitz Leipzig, bringt mit seinem Rundschreiben vom De zember 1024 einen Artikel ls. auch Bbl. Nr. 293), der sich gegen die mit Jndanthrensarbstoffen gefärbten Bucheinbände richtet. Er betont in der Einleitung seiner Ausführung, daß die Nachfrage nach indan- threugesärbten Einhandstoffen in her letzten Zeit gestiegen ist, unh bcstätiat damit die Binsenwahrheit, daß den Verbrauchern die Echt heit der bisher direkt gefärbten Stoffe nicht mehr genügt. Das Bessere i st des Guten Feind! Es ist darum nicht zu ver- Börscnblatt f. den Deutschen Buchhandel. 91. Jahrgang. stehen, warum der Verband versucht, dem Buchvcrlag, der gute Aus stattung und Qualitätsarbeit auch im Einband liefern will, die Echtsarben zu diskreditieren unh den Jnhanthrenfarbstoffen den Platz streitig zu machen, der ihnen unbedingt zukommt. Keine Farbstoss- klasse ist gerade für den Bucheinband so wertvoll wie die Jndanthren- farben. denn sie haben Anspruch auf höchste Lichtechthctt. die überhaupt an einen gefärbten Stoff gestellt werden kann, da es ech tere Farbstoffe für diesen Artikel überhaupt nicht gibt. Was das Färben nach bestimmter Farbvorlage anbctrifst. so seien die Schwie rigkeiten, die sich bei Verarbeitung der Jndanthrcnfarbstoffc ergeben, zugegeben. Ein Fachmann, der mit der Echtfärberei durchaus ver traut ist, wird aber auch diese zu überwinden wissen. Stark protestieren müssen wir gegen die Behauptung, daß sehr- volle und farbige Töne in Indanthren überhaupt nicht zu erzielen wären. Der Gegenbeweis ist jederzeit zu erbringen. Es gibt sogar Jndanthrenfarbstoffe, die eine Fülle des Tones und eine Feinheit der Nuance ausweisen, welche mindestens den Ausfärbungen mit substan tiven Farbstoffen gleichkommt, diese sogar noch übertrisst. Die mo derne Färberei hat eben längst aufgehört Handwerksbetrieb zu sein; sie weiß die Errungenschaften der unübertroffenen deutschen Farb- stofsindustrie jederzeit auszumünzcn und praktisch zu verwerten. Für ihre durchgebildeten technischen Mitarbeiter bestehen Schwierigkeiten nur, um überwunden zu werden. Wörtlich heißt eS dann im verband- lichcn Rundschreiben: »Infolgedessen können Büchereinbandstoffe grundsätzlich nicht ausschließlich mit Indanthren gefärbt werden, son dern müssen teilweise andere Farben enthalten nsw. usw.« Die Über setzung von Indanthren mit direkten Farbstoffen znm Zweck der Nuancierung ist — um einen vulgären Ausdruck zu gebrauchen stümperhafte Pfuscharbeit. Wir betonen ausdrücklich, haß eine Fär bung. selbst wenn sie auch nur den geringsten Teil direkten Farbstoffes enthält, nicht mehr als »Indanthren« angesprochcn werden kann. Wie versehen unsere Echtfärbung mit dem Jndanthrcnwahr-- zeichcn. als Garantie dafür, daß die Ware rein indanthren- farbig ist. Wenn zum Schluß des Rundschreibens gesagt wird: »Die Ver wendung von Jnhanthrenfarbstoffen verteuert die Herstellung der Einbandstosfe erheblich, ohne irgendeinen praktischen Zweck zu baben«, so liegt die Vermutung nahe, daß von seiten der Mitglieder des Verbandes Deutscher Kaliko-Fabrikanten ernsthafte Versuche über haupt noch nicht gemacht wurden. Die mit Indanthren gefärbten Bucheinbandstoffe vereinigen in sich alle Vorzüge der Echtheit, nament lich unbedingter Lichtcchtheit. die wir an Hand von Bc- lichtungsversuchen einer der reuoimmicriesten Jn/öanthren-Stückfärbe- reien nachzuweifen in der Lage sind. Nach den von uns gesammelten Erfahrungen bei der Verwendung indanthrenfarbiger Einbandstoffe können wir nur sagen: Das Beste ist das Billigste! Leipzig. Hübel L Denck Or. Schmal fuß. Die neuen Postgebühren. — Der V e r w a l t n n g s r a t der Deutschen Reichs post hat am 18. Dezember die Vorlagen über Gebührenermäßigungen und die dazu gestellten Anträge des Arbeits ausschusses des Verwaltungsrats beraten. Der Ncichspostminister hob zu Beginn der Tagung hervor, daß die erfreuliche Entwicklung des Wirtschaftslebens und der Deutschen Neichspost cs ihr gestatte, auf ver schiedenen Gebieten eine Herabsetzung der Gebühren vorznschlagcn und zu ihrem Teil zur Senkung der Preisgestaltung bcizutragcn. Das Bestreben der Deutschen Neichspost müsse vor allem darauf gerichtet sein, die Einrichtungen technisch so ans die Höhe zu bringen, daß das deutsche Wirtschaftsleben sich voll entwickeln könne. Es gehören dazu große Mittel, die anderseits eine Herabsetzung der Tarife unter die Friedenssätzc nicht gestatten. Mit großer Sorge verfolge die Leitung der Deutschen Neichspost die Entwicklung der Wirtschaft und des Ver kehrs: das Streben gehe dahin, die Verhältnisse des Personals im Nahmen der Möglichkeit zu verbessern. Der Vcrwaltnngsrat hat die Vorlage wegen Änderung des Auslieferungsverfahrens und Ermäßi gung der Gebühren für telegraphische Aufträge des Gcld- Verkehrs angenommen. Für Briefe über 250 bis 500 g, die trotz bestehender betrieblicher Bedenken auch fernerhin bcibchalten werden, hat der Verwaltungsrat eine Gebühr von 30 Pfg. festgesetzt. Für den P o st s ch e ck v e r k e h r tritt eine wesentliche Ermäßigung der Zahl- kartengcbühren ein: für eine Einzahlung mit Zahlkarte werden künftig erhoben bei Beträgen bis 25 NMark 10 Pfennig, bis 100 NMark 15 Pfennig, bis 250 NMark 20 Pfennig, bis 500 NMark 30 Pfennig, bis 750 NMark 40 Pfennig, bis 1000 NMark 50 Pfennig und bei höheren Beträgen 00 Pfennig. Die Anszahlnngsgcbühren erfahren eine be trächtliche Herabsetzung dergestalt, daß für bargeldlose Auszahlungen statt bisher vom Tausend künftig vom Tausend des im Scheck 7556
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