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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1881
- Sprache
- Deutsch
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Geschäfts mit unermüdlicher Energie seine besten Mannesjahre gewidmet. Leider verhindert ihn körperliches Leiden, an der heutigen Feier Theil zu nehmen. Wir gedenken seiner in dank barer Liebe und wünschen von Herzen, daß sein Lebensabend sich recht srenndlich gestalten möge. Am 8. October 1863 ent riß uns dann der Tod den unvergeßlichen treuen Großvater, Herrn Johannes Hagcnbuch. „Als den Enkeln dieses Mannes ist uns die Ausgabe zuge sallen , die Geschäfte des »Elsässers« zu übernehmen und fortzu- sühren. Wir haben uns bestrebt, diese Aufgabe im Sin» und Geiste der Vorgänger unserer Firma, namentlich aber nach dem leuchtenden Vorbilde unseres Großvaters Hagcnbuch zu erfüllen und das Geschäft fort zu entwickeln. Unser Ziel war und ist demnach nicht bloß auf materielle Erfolge oder persönliche Ehre gerichtet; höher steht uns die Pflicht, das Wohl unserer Mitarbeiter nach bestem Können und Vermögen zu fördern und vereint mit ihnen die graphischen Künste zu heben und fortzubilden, aus daß dieselben auch in Zürich höchstmöglicher Vollendung entgcgcugc- bracht werden mögen. Möge — und damit werfe ich de» Blick in die Zukunft — möge es uns vergönnt sein, in diesen: Sinne nun auch im neuen Geschästshause fortzuwirken, und mögen nament lich auch unsere Kinder und einstigen Nachfolger, vom gleichen Geiste bestrebt, diese Tradition des Hauses übernehmen »ud stcts- sort Hochhalten, damit »ach abermals 100 Jahren die Firma und ihre »Bärendrucke« ebenso geachtet und geschätzt sein mögen, wie heute nach 360 Jahren die Froschauer'sche Firma und ihre Drucke es sind." Der Redner wandte sich nun mit den herzlichsten Dankes worten an alle Diejenigen,-welche dazu beigetragen, den stattlichen Neubau aus Eisen und Stein herzustellen. „Unser» Dank endlich zuletzt — so schloß er — aber auch zumeist dem Vater im Himmel, dessen Hand so sichtlich über dem großen Werk gewaltet und uns über manche große Sorge hinweggeholfen hat. Diese Hand und ihr Segen wirke und walte allezeit fort in und über diesem Hauset In diesem Sinne übergebe ich denn das neue Druckercigebäude der Firma Orell, Füßli L Co. und ihren Mitarbeitern; in diesem Sinne mögen es auch dereinst übernehmen unsere Kinder und alle kommenden Geschlechter, welche berufen sein werden, in demselben zu schalten und zu walten. Mögen Friede und Eintracht in dem Hause herrschen, möge es bleiben eine Stätte fleißiger Arbeit, gewidmet dem edelsten aller Handwerke, der schönen Buch druckerkunst, zum Wohle der Menschheit, zur Ehre der Vater stadt! Und so lade ich Sie ein, Ihre Gläser zu erheben und zu trinken aufdie Zukunst unseres »Bären«: er lebe, blühe u. gedeihe!" *) Aus diesen mit allgemeinem Jubel ausgenommenen Toast *) Herr H. Wild-Wirth, an welchen wir uns mit der Bitte um einige Materialien zur Geschichte der Firma Orell, Füßli L Co. ge wandt hatten, bemerkte »ns hierüber Folgendes: „Die historischen No tizen, welche ich in meine Festrede cinflocht, entnahm ich einer bezüg lichen Zusammenstellung von Professor Meyer von Knonau, welche derselbe im Band »Canton Zürich« der »Gemälde der Schweiz«, 2. Anfl., 1841 niedergctegt hat. Unsere Firma besitzt leider keinerlei ans ihre Vergangenheit bezügliche Taten oder Notizen, es findet sich kein Archiv vor, und was ich über unser» seligen Großvater, Herrn I. Hagcn buch beflügle, entnahm ich der von ihm hinterlassenen Sclbstbiographic. Auch diese enthält nur wenige vom buchhändlerischen Standpunkt aus interessante Daten, ich behalte mir vor, dieselben in späteren Jahren znsamrnenzustellcn und durch Benutzung alter Copir- und Verlagscalcu- lationsbücher bestmöglichst zu ergänzen." Ein derartiges Unternehmen würde für den Buchhändler und Cnltnr Historiker gewiß von besonderem Interesse sein, weshalb seine baldmög liche Ausführung sehr erwünscht wäre. folgten noch verschiedene andere Trinksprüche. Die Stimmung der Versammlung wurde bald sehr belebt und heiter, sie erreichte ihren Höhepunkt, als in der Nacht um ist 12 Uhr das Dampsboot zur Rückfahrt bestiegen wurde. Jeder Festtheilnehmer kehrte mit dem Bewußtsein nach Hause zurück, einer ebenso schönen wie würdigen Feier beigewohnt zu haben. Wir — und gewiß viele Leser des Börsenblattes — hegen d u den aufrichtigsten Wunsch, daß der Trinkspruch des Herrn Wild- Wirth sich in allen seinen Theilen erfüllen möge. 2. Misccllc». Pest, 24. Sept. Der Justizminister wird, wie der „Pester Llohd"meldet, demReichstageeinenGesetzentwurf zum Schutze des literarischen und artistischen Eigenthums vorlegen. Der Schutz soll für 30 Jahre gewährt werden und Uebersetzungc» sollen nur dann Schutz genießen, wenn das Uebersetzungsrecht Vorbehalten und registrirt wurde. Die Uebersetzung muß innerhalb eines Jahres beginnen und innerhalb dreier Jahre beendet sein. Der Gesetzentwurf lehnt sich an das deutsche Gesetz über das Autorenrecht an. (N. Fr. Presse). In Sachen Wilh. Logier's Buch-und Kunsthandlung in Berlin. — Aus die Entgegnung des Hrn. Chr. Langreuter, ehemaligen Inhabers der so unrühmlich vom Schauplatz abgetre tenen Logier'schen Buchhandlung im Börsenblatt Nr. 222 mache ich Alle, die ein Interesse daran haben, darauf aufmerksam, daß auf Anweisung des Gerichts das Commissionslager am 19. August d. I. verkauft und der Auctionserlös hinterlegt worden ist. Damit hat die Sache wohl ihr Ende erreicht, denn es dürste kam» Jemand Lust haben, seine Ansprüche auf die aus ihn entsallende Rate des jedensalls sehr geringen Auctionserlöses geltend zu machen. 6. Perjoualnachrichtc». Am 1. October feierte die G. Langenscheidt'sche Verlags buchhandlung in Berlin ihr 25jähriges Geschäftsjubiläum. Alts kleine» Anfängen heraus ist das Geschäft entstanden und durch die rastlose, geschäftliche wie schriftstellerische Thätigkeit seines In habers zu seinem gegenwärtigen ehrenvollen Rufe geführt worden. Eine Säule desselben bildeten von Anfang an die Toussaint- Langenscheidt'schen Unterrichtsbriefe zur Erlernung moderner Sprachen, die somit selbst eine 2bjährige Jubelfeier erleben. Aus der internationalen Ausstellung in Melbourne erhielten: a) goldene Medaillen: die Herren Th. Fischer in Cassel, E. Heitmann in Leipzig und W. Hermes in Berlin; t>) silberne Medaillen: die Herren E. Gaillard in Berlin, Gebr. Jänecke in Hannover, R. Schuster in Berlin, G. W. Seitz i» Wandsbeck und H. Würtzburg in Berlin; und o) die bronzene Medaille: Herr Th. Stroeser in München. Am 29. September verschied an einem gastrisch-nervösen Fieber im 60. Lebensjahre Herr Hermann Kaiser in Berlin, tief betrauert von seinen zahlreichen Freunden innerhalb und außer halb des Buchhandels. Der Verstorbene war mit den edelsten Eigenschaften des Geistes wie des Gemüthes geziert und gehörte mit Recht zu den beliebtesten und angesehensten Genossen des Berliner Buchhandels. Besondere Verdienste hat sich derselbe um die Ausbildung des literarische» Rechtes erworben; auch commuualc Aemter waren ihm vielfach iibertragcn und wurden von ihm niit ! treuer Hingabe verwaltet. Ehre seinem Andenken I
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