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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1881
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18810623
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Ncber Grazie, Humor und Schicklichkeit. sS0«S3.s MM" Zweiter Protest. Infolge meines ersten Artikels mit dieser Überschrift (Börsenbl. Se. 2294) sind mir^von sorderung, die Sache nicht aus sich beruhen zu lassen, daß ich schon der Consequenzen wegen hier nochmals öffentlich appellire. Ich erhielt nämlich inzwischen von der Hinrichs'schen Buchhandlung folgende Zu schrift per Zettclpacket, datirt vom 21. Mai: „In Beantwortung Ihrer werthen An frage vom 17. d. M., betreffend die Aufnahme von Lossow's Götterdekameron in das Ver zeichniß der Neuigkeiten des Börsenblattes, erlauben wir uns Ihnen zu erwiedern, daß nach den Bestimmungen des Vorstandes des Börsenvereins Bücher und Kunstwerke, welche die Grenze des Anstandes überschreiten, nicht ausgenommen werden dürfen. Läßt sich dem fraglichen Werke der künstlerische Werth wohl nicht absprechen, so fanden wir doch Bedenken, dasselbe in die Bibliographie des Börsenbl. aufzunehmen, da nach unserer Ansicht die nackten Gestalten nur dazu dienen konnten, die Sinne unnöthig zu erregen. Hochachtungsvoll I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung." Ohne uns auf eine Kritik dieser Zeilen einzulassen, glauben Lossow und ich nicht nöthig zu haben, uns das gefallen zu lassen, weil wir die Hinrichs'sche Buchhandlung nicht als kompe tent in dieser Angelegenheit erachten und ein so einseitiges und unerlaubtes Verbiet aus eigener Machtvollkommenheit nicht anerkennen können über ein Werk, welches zwar pikant und neu in seiner Art, sich aber in künstlerischer Beziehung hoch erhebt über eine ganze Reihe frivoler Erscheinungen, welche eine von der Hinrichs'schen Buchhandlung unbeanstandete Auf nahme gefunden haben. Ich nenne hier in erster Reihe: Zola, Nana, illustrirte deutsche Ausgabe, und der Künstler Lossow hat mich beauftragt energische Verwahrung einzulegen, daß man ein fleißiges Werk seiner Muse unter oder auch nur auf das Niveau dieses Buches Herabdrücke. Ich kann es mir deshalb nicht versagen, die Hin« richs'sche Buchhandlung mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, bevor noch der Richterspruch des Börsenblattausschnsses, den ich angerufen habe, gefällt sein wird. Die Hinrichs'sche Buchhandlung hat nämlich im eigenen Verlage ein Werk, betitelt: „Overbeck, Geschichte der griechischen Plastik", ein Buch, welches mit „Harleß, plastische Anatomie" und „Roth, anatomischer Atlas für Künstler" die Eigen tümlichkeit vereint, daß es besonders hier in mit Vorliebe Studiums halber gekauft wird, weil diesen der Zutritt in den Äktsaal, resp. der Besuch der Königl. Akademie der bildenden Künste versagt ist. Die Hinrichs'sche Buchhand lung hat nun zwar dieses Werk wohl nicht aus schließlich für junge Damen verlegt; aber man kann auch von mir nicht behaupten, daß ich Lossow's Götterdekameron als österliches Weihe geschenk ausgeboten habe. Jedenfalls kennt die Hinrichs'sche Buchhandlung genau die Ab bildungen dieses eigenen Verlagsartikels, welche zum Theil an das Nu86s seoreti der pompejani- schen Ausgrabungen im Bourbonischen Museum zu Neapel erinnern und schlecht zu der sittli chen Entrüstung über Lossow Passen; denn ich habe in Overbeck's Plastik mehr als 30 Abbil dungen gezählt, welche haarsträubend das ent hüllen, was Lossow keusch verdeckt und ver mieden hat. Ich muß hier bestreiten, daß die Wissenschaft ein größeres Recht habe, die Gren zen des Anstandes zu überschreiten, als die Kunst und das Knnstgewerbe; ich constatire, daß nach Lossow's Loreley bereits von einem eminenten Bildhauer ein Tafelaufsatz gear beitet wird, wodurch wohl die Nützlichkeit des Lossow'schen Werkes für das Kunstgewerbe erwiesen ist. Ich meine, es ist in diesem Streit ganz gleichgültig, was unter Umständen den Vorzug verdient, ob ein Druidenhain oder ein lauschiges Rokokogebüsch, ob eine Amphora oder eine im Schäferspiel umgestürzte Zopfvase; denn Stil ist Stil, ob griechisch oder pompeja- nisch, ob Renaissance oder Rokoko; die maleri sche Wirkung ist dieselbe; denn nackt bleibt nackt. Der Phantasie freien Spielraum gebend, weiß die Kunst mit den besten Schriftstellern zu wett eifern, und die zeichnenden Künste sind nicht ausschließlich für die heilige Schrift, für Clas- siker, Volksdichter da, sie hat sich seit Decen- nien in den Kampf der Geister gemischt, hat in kühnen Witzblättern bald den heiteren Humor, bald die vernichtende Satire spielen lassen und darf, wie der Schriftsteller, jedem Sonderbedürf- niß Rechnung tragen, so lange die Obrigkeit nichts dagegen hat. Sollte die Entscheidung der Börsenblatt- Commission nicht nach meinem Wunsche aus- fallen, so bin ich entschlossen, für Lossow und insbesondere für die Münchener Kunst, in deren Ateliers ich seit 15 Jahren fast täglich ans- und eingehe, einzutreten bis in die höchste Instanz. Adolf Ackermann, Hof-Buch- und Kunsthandlung in München, Maximilians^. 2. Bor Anfang September nicht in Commission! s2S8S4.s Auch den sogenannten größeren Firmen geben wir Roscher S Nationalökonomik des Handels und Gewerbfleißes (III. Band des Systems der Volkswirthschaft) vor Anfang September nicht in Commission. Wir machen schlechterdings keine Ausnahme, da wir in Ansehung der ein lausenden großartigen Aufträge in fester Rechnung besorgen müssen, daß uns trotz der sehr großen Auflage die Exemplare doch nur zu bald fehlen dürften. Wer also nicht in Schaden kommen und seine unternehmen dere Concurrenz in diesem Falle das Ge schäft machen lassen will, bestelle fest. Stuttgart, Juni 1S81. I. G. Cotta'sche Buchhandlung. Rechnungsabschluss s29885.^ des Allgemeinen Buchhandlungs - Gehilfenverbandes. Geschäftsjahr 1880. 1) Verbands-Conto. Sollen Haben 0> 2. Per Bilanz-Conto f. Vermö- gen 388 95 „ Allgem. Cassa-Conto . An Allgem. Cassa-Conto 12 966 — „ Unkosten-Conto . . . 31. December. „ Bilanz-Conto f. Vermö- 365 23 gen 977 72 1354 » I3b4!SS 2) Kranken-Cassen-Conto. 1. Januar. Per Bilanz-Conto f. Vermö- gen 29448 53 An Allgem. Cassa-Conto 7641 18 „ Unkosten-Conto . . . 1497 18 „ Zinsen-Conto .... 82 35 „ Effecten-Conto f. Cours- Verlust 2 70 Per Allgem. Cassa-Conto . 12928 17 „ Zinsen-Conto .... „ Effecten-Conto f. Cours- 1431 — gewinn „ Pensions-Caffa-Conto 1319 40 f. Uebertrag des Ver- mögens 5551 66 126 31. December. An Bilanz-Conto für Ver- mögen >i4158l 35 50804 76 50804 76 3) Pensions-Cassen-Conto. 1. Januar. Per Bilanz-Conto für Ver- mögen 5514 46 An Uebergangs-Conto . . 9 „ Kranken-Cassen-Conto für Stückzinsen. . . für Vermögens-Ueber- 126 trag 5551 Per Effecten-Conto s. Cours- gewinn 64 20 „ Zinsen-Conto .... 108 — 5686>66H 5686j66 4. Allgemeines Unkosten-Conto. X An allgem. Cassa-Conto Verwaltungskosten . . . 670 90 Reisekosten 308 Druckkosten 517 25 Buchbinderkosten . . . 45 55 Steuern 69 30 Porti rc Per VerbandS-Conto . . . 251 41 365 23 „ Kranken-Cassen-Conto . 1497 18 1862 41 1862 41 Esfecten-Conto d. Kranken-Casse. Nennwerth 50,100 — 4 Courswerth 41,036 „ 90 „ s29886/j Otto knckk« ill L88vn 3uebt Kerles über kuckckelötsQ uack Lkabl-Lereikuox.
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